Kommunismus

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Kommunismus ist eine totalitäre politische Ideologie. Er beraubt die Menschen ihrer Freiheit. Die Katholische Kirche lehnt den Kommunismus als Gesellschaftsordnung kraft der christlichen Lehre ab, und verweist dabei insbesondere die Prinzipien des Naturrechts.<ref> vgl. Weihnachtsrundfunkansprache Col cuore am 24. Dezember 1955 über das soziale und menschliche Leben in Christus.</ref>

Entstehung

Der Kommunismus wurde durch das "kommunistische Manifest" von Karl Marx und Friedrich Engels (1848) begründet. Politisch wirksam wurde der Kommunismus durch seine gewalttätige Umsetzung in die Praxis durch W.I. Lenin in Russland (1917, Marxismus-Leninismus). Die kommunistische Partei hat die Ziele des Sozialismus, ohne Rücksicht auf die eigentliche historische Entwicklung, mit Zwang durchgesetzt ("Diktatur des Proletariats", stellvertretend wahrgenommen durch die Partei als "Erzieherin" der Arbeiterklasse). Dem Proletariat wurde aus ideologischen Gründen (der "Linkshegelianer", in Folge des so gen. historischen Materialismus) eine quasi soteriologische Funktion für die Menschheit zugeschrieben, die von diesem aber zu keinem Zeitpunkt erfüllt werden kann.

Die mehr und mehr völlige Enteignung des Privateigentums hat daher keine gerechte Gesellschaft erzeugen können, sondern im Gegenteil massenhaftes Elend, Krieg und Terror, überdies eine massive Christenverfolgung verursacht. Auch der "Export" der Revolution in osteuropäische Länder, nach China, Kuba und in junge Staaten der so gen. "Dritten Welt" hat keinen greifbaren Menschheitsfortschritt erzielt, sondern die gerechte Entwicklung der Völker (vgl. Populorum progressio) fast überall zurückgeworfen.

Sogar die, nach dem Untergang des Kommunismus in der UdSSR und anderswo, sich abzeichnenden, neuen massiven Ungerechtigkeiten sind noch das historische Erbe des Leninismus, der aber zweifellos die wirkungsstärkte politische Bewegung des 20. Jahrhunderts war.

Der Kommunismus war für Alexander Solschenizyn die radikalste und konsequenteste Form des modernen Humanismus, “so daß Karl Marx (1844) sagen konnte: Der Kommunismus ist der eingebürgerte Humanismus”. Solschenizyn fügte hinzu: “Wenn sich das kommunistische System im Osten halten und stärken konnte, dann nur wegen der hartnäckigen und massiven Unterstützung durch die westliche Intelligenz, die seine Schandtaten nicht bemerkte oder, wenn sie nicht mehr anders konnte als sie zu bemerken, dennoch alles tat, um sie zu rechtfertigen. Genauso ist es heute: Der Kommunismus hat bei uns im Osten unter dem ideologischen Gesichtspunkt völligen Schiffbruch erlitten, er zählt inzwischen nichts mehr, oder auch weniger: Es ist die westliche Intelligenz, die sich aber von ihm immer noch angezogen fühlt und ihm ihre Sympathien bewahrt hat. Und das macht es für den Westen so unvergleichbar schwierig, dem Osten die Stirn zu bieten.” <ref> Der Übergang vom Theozentrismus über den Anthropozentrismus zum modernen Immanentismus </ref>

Die russische Revolution 1917

Bei der russischen Revolution (Beginn 1917) starben 64 Millionen Menschen. Die Irrtümer des Kommunismus wurden über die ganze Welt verbreitet.

Päpstliche Schreiben

Pius IX.

Leo XIII.

  • 28. Dezember 1878 Enzyklika Quod apostolici muneris Der Kommunismus ist eine "verheerende Seuche, die das Mark der menschlichen Gesellschaft auffrißt und sie völlig zersetzt".
  • 18. Januar 1901 Enzyklika Graves de communi: „Zwischen der Sozialdemokratie und der christlichen Demokratie gibt es nichts gemeinsam und sie unterscheiden sich so voneinander, wie sich die Sekte des Sozialismus und das Bekenntnis der christlichen Religion unterscheiden.“

Pius X.

  • 25. August 1910 Apostolisches Schreiben Notre charge apostolique: „ Aber noch mehr befremdend, erschreckend und betrübend zugleich, sind die Verwegenheit und die geistige Leichtfertigkeit von Männern, die sich Katholiken nennen, und die davon träumen, unter derartigen Bedingungen die Gesellschaft umzugestalten, und auf Erden, über die katholische Kirche hinweg, das Reich der Gerechtigkeit und der Liebe zu errichten… Eine reines Wortgebilde, ein Hirngespinst, in dem mischmaschartig in einer faszinierenden Verwirrung die Worte von Freiheit, von Gerechtigkeit, von Brüderlichkeit und von Liebe, von Gleichheit und von Erhöhung des Menschen aufleuchten, und das alles auf dem Grund einer falsch verstandenen Menschenwürde. Es wird eine tobende Agitation geben, wirkungslos für das gesetzte Ziel, die nur den weniger utopistischen Massenaufwieglern nutzbringend sein wird. Ja, man kann wirklich sagen, dass der Sillon, den Blick auf ein Wahngebilde geheftet, den Sozialismus herbeiführt.“

Benedikt XV.

  • 1. November 1914 Enzyklika Ad beatissimi apostolorum: „Wir wollen hier nicht die Beweisgründe wiederholen, durch welche die Irrtümer der Sozialisten und ähnlich Gesinnte so überzeugend widerlegt werden. Das hat mit hoher Weisheit Unser Vorgänger Leo XIII. in seinen denkwürdigen Rundschreiben getan. Ihr aber, ehrwürdige Brüder, sollt bei dem Eifer, der Euch auszeichnet, dafür Sorge tragen, dass jene so wichtigen Grundsätze und Vorschriften niemals in Vergessenheit kommen, dass sie vielmehr in katholischen Vereinen, in Versammlungen, bei Verkündigung des Wortes Gottes, in den öffentlichen Schriften der Unsrigen wissenschaftlich dargestellt und eingeschärft werden, so oft sich dazu ein Anlass bietet.“

Pius XI.

  • 19. März 1937 Papst Pius XI. hat sich in seinem Pontifikat oftmals eindringlich und nachhaltig auf die bedrohlich anwachsenden atheistischen Strömungen aufmerksam gemacht. Er schreibt in der Enzyklika Divini redemptoris gegen den Kommunismus 1937: "Als Unsere Hilfsmission im Jahre 1924 aus der Sowjetunion zurückkehrte, haben Wir uns in einer eigenen Allokution an die ganze Welt gegen den Kommunismus ausgesprochen. In Unseren Rundschreiben "Miserentissimus redemptor", "Quadragesimo anno", "Caritate christi compulsi", "Acerba animi", "Dilectissima nobis" haben wir feierlichen Protest erhoben gegen die Verfolgungen, wie sie in Rußland, in Mexiko, in Spanien ausgebrochen waren. Noch ist das Echo von überall her auf jene Ansprachen nicht verhallt, die Wir bei der Eröffnung der Weltausstellung der katholischen Presse, beim Empfang der spanischen Flüchtlinge und in Unserer Weihnachtsbotschaft gehalten haben. Ja, sogar die verbissensten Feinde der Kirche selber, die von Moskau aus diesen Kampf gegen die christliche Kultur leisten, bezeugen durch ihre ständigen Angriffe in Wort und Tat, dass das Papsttum auch in unseren Tagen treu die Wache am Heiligtum der christlichen Religion gehalten, und dass es öfter und überzeugender als irgend eine öffentliche Autorität auf Erden der Menschen Aufmerksamkeit auf die kommunistische Gefahr gerichtet hat.

Pius XII.

  • 2. Juni 1951 Enzyklika Evangelii praecones: „Die Kirche hat stets aus religiösen Beweggründen die verschiedenen Systeme des marxistischen Sozialismus verurteilt. Sie tut es auch heute, weil es ihre unabdingbare Rechtspflicht ist, die Menschen vor Strömungen und Einflüssen zu bewahren, die ihr ewiges Heil gefährden.“

Johannes XXIII.

Paul VI.

  • 14. Mai 1971 Apostolisches Schreiben Octogesima adveniens: „Zu oft neigen Christen, die sich vom Sozialismus angezogen fühlen, dazu, ihn zu idealisieren, und zwar in Begriffen, die andererseits sehr großzügig sind: als Wunsch nach Gerechtigkeit, Solidarität und Gleichheit. … Sie weigern sich, den Druck historischer sozialistischer Bewegungen anzuerkennen, der weiterhin von ihrer Ursprungsideologie bestimmt wird.“

Johannes Paul II.

  • 5. Mai 1991 Enzyklika Centesimus annus: „ Der Grundirrtum des Sozialismus ist anthropologischer Natur… Das ehrliche Verlangen, auf der Seite der Unterdrückten zu stehen und nicht vom Lauf der Geschichte abgeschnitten zu werden, hat in jüngster Vergangenheit viele Gläubige dazu verleitet, auf verschiedene Weise einen gar nicht möglichen Kompromiss zwischen Marxismus und Christentum zu versuchen.“

Benedikt XVI.

  • 25. Dezember 2005 Enzyklika Deus caritas est: „Gegen die kirchliche Liebestätigkeit erhebt sich seit dem 19. Jahrhundert ein Einwand, der dann vor allem vom marxistischen Denken nachdrücklich entwickelt wurde. Die Armen, heißt es, bräuchten nicht Liebeswerke, sondern Gerechtigkeit. … Das christliche Liebeshandeln muß unabhängig sein von Parteien und Ideologien. Es ist nicht ein Mittel ideologisch gesteuerter Weltveränderung und steht nicht im Dienst weltlicher Strategien…Der Marxismus] ist in Wirklichkeit … eine Philosophie der Unmenschlichkeit. Der jetzt lebende Mensch wird dem Moloch Zukunft geopfert.“

Literatur

  • Thomas Bremer/Burkhard Haneke (Hg.): Zeugen für Gott – Glauben in kommunistischer Zeit, Aschendorff Verlag 2017 (288/276 S.; ISBN 978-3-402-13297-5).
  • Nadezhda Beljakova/Thomas Bremer/Katharina Kunter: „Es gibt keinen Gott!“ Kirchen und Kommunismus. Eine Konfliktgeschichte Herder Verlag 2016 (256 S.; ISBN 978-3-451-30622-8).
  • Sergei Kourdakov, Vergib mir Natascha (248 Seiten; erhältlich beim Miriam Verlag
  • Nikolaus Lobkowicz: Wendezeit. Gedanken zur postkommunistischen Epoche. Johann Wilhelm Naumann Verlag 1993 (310 Seiten;. 1. Auflage; ISBN: 3885670674).
  • Wendelin Gruber: In den Fängen d. roten Drachen. 10 Jahre unter der Herrschaft Titos Miriam Verlag 1986 (ISBN 3-87449-172-2; ca. 240 Seiten).
  • Albert Drexel: Kommunismus und Kirche, Albertus Verlag Zürich 1949.

Weblinks

Anmerkungen

<references />