Leo XIII.

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Papst Leo XIII.
Papst Leo XIII. segnet

Papst Leo XIII. (* 2. März 1810 in Carpineto bei Rom als Vincenzo Gioacchino Pecci; † 20. Juli 1903). Er wird von Papst Johannes Paul II. der »Papst des Rosenkranzes« genannt (Rosarium virginis mariae). Lumen de coelo (Licht vom Himmel) wurde er wohl wegen seiner erleuchteten und erleuchtenden Rundschreiben genannt.<ref>Leo XIII. - Lumen De Caelo. Erweiterte Ausgabe des "Leo XIII. der Lehrer der Welt". Praktische Ausgabe der wichtigsten Rundschreiben Leo XIII. und Pius XI. mit Übersicht und Sachregister. Herausgegeben von Carl Ulitzka, Päpstlicher Hausprälat, Ratibor 1934 (Mit kirchlicher Druckerlaubnis; Vorwort 1934, S. III).</ref>

Biografie

Leos Familie bestand aus Landedelleuten, aber nicht, wie gelegentlich behauptet, die "Grafen Pecci". Bereits im Collegio Romano lernte Pecci die Werke des Hl. Thomas von Aquin kennen, denen er zeitlebens höchste Wertschätzung entgegenbrachte und der gesamten Kirche dringlichst anempfahl. Er promovierte in Sakralwissenschaften und überdies nach Studien an der Diplomatenakademie 1835 als Dr. iur. utr. Er glänzte auch als Literaturkenner und hervorragender Latinist. Am 31. Dezember 1837 zum Priester geweiht, wirkte der bereits berufserfahrene Kirchenjurist als Päpstlicher Legat im Kirchenstaat, wurde 1843 von Papst Gregor XVI. zum Titularerzbischof von Dalmatia ernannt und als Nuntius nach Brüssel geschickt. Wegen diverser Querelen auf Wunsch des belgischen Königs nach Rom zurückberufen, wurde Pecci 1864 zum Bischof von Perugia ernannt und blieb dies während des gesamten Pontifikats seines Vorgängers Pius IX. Dieser erhob ihn am 19. Dezember 1853 zum Kardinal mit der Titelkirche S. Crisogono und ernannte ihn 1877 zum Camerlengo der Hl. Römischen Kirche. In diesem Amt musste er das Konklave durchführen, das nach dem endgültigen Verlust des Kirchenstaates zum Problem wurde. Man entschied sich, ältere Traditionen aufgreifend, für die Sixtinische Kapelle des Vatikans als Konklaveort, während seit 1800 mehrere Konklave im Quirinal stattgefunden hatten.

Pontifikat

Papst Leo XIII.

Am 19. Februar, nach nur 36 Stunden Konklave der 61 versammelten Kardinäle, wurde der Camerlengo selbst, wohl im dritten Wahlgang, gegen seinen Widerstand zum Papst gewählt (Krönung am 3. März 1878, in der Sixtinischen Kapelle). Trotz seines Alters wurde das Pontifikat zu einem der längsten der Kirchengeschichte. 93-jährig starb Leo XIII. am 20. Juli 1903 und wurde in der Lateranbasilika beigesetzt. Papst Leo verfasste über 80 Enzykliken und weitere Lehrschreiben, nutzte die auf dem I. Vatikanum 1870 definierte Unfehlbarkeit aber nicht zur Definition weiterer dogmatischer Lehrsätze. Mit Ausnahme von Pius XII. übten bislang sämtliche Nachfolger dieselbe Zurückhaltung. Auch der Stil seiner Enzykliken wurde vorbildlich für seine Nachfolger. Papst Leo bewegte sich intensiv auf diplomatischem Parkett. Die Bemühungen um eine Wiedererlangung der "zeitlichen Macht" des Papsttums (in Gestalt des Kirchenstaats) schlugen jedoch fehl, obzwar der Papst insb. den Brückenschlag zur frz. Republik suchte.

Das Heilige Jahr 1900 feierte der Papst unter erschwerten Bedingungen (das erste gefeierte Hl. Jahr seit 1825 bzw. 1775). Er weihte den Erdkreis dem Hl. Herzen Jesu. Überdies gilt Leo XIII. als Begründer der neueren katholischen Soziallehre. Die grundlegende Enzyklika Rerum Novarum von 1891 zur Arbeiterfrage ist von seinen Nachfolgern 1931, 1961, 1971, 1981 u. 1991 je aus Anlass der Jahrestage fortgeschrieben worden. Von großer Bedeutung ist auch, dass Papst Leo die ursprünglich christlichen Werte der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die im Umfeld der frz. Revolution die Züge widerchristlicher Dogmatik annahmen, wieder im katholischen Sinne zu lehren unternahm (z.B. Enzyklika Libertas praestantissimum 1888). Gegen Ende seines Lebens sah Leo zwar schwere Prüfungen auf die Zivilisation zukommen, gab in seinem "Testament" Pervenuti all'anno vom 19. März 1902 aber der Zuversicht vitalen Ausdruck, dass in der weiteren Zukunft ein Wiedererstehen christlicher Kultur heraufziehen werde. Diese Vorgaben wurden für Papst Johannes XXIII. nach eigenem Bekunden (ggü. Jean Guitton) zur Richtschnur seines Pontifikats.

Leo XIII. ist der erste Papst, dessen Stimme auf Tonband existiert – und der sich hat filmen lassen.<ref>Leo XIII. – Prototyp des modernen Papsttums Katholisch.de am 17. Mai 2019</ref> 1978 wird das Vatikanische Geheimarchiv bis zum Ende des Pontifikats Papst Leos XIII. (Periode von 1878 bis 1903) für Wissenschaftler geöffnet.<ref>Weihnachtsansprachen Papst Johannes Pauls II.#1978, Nr. 4b.</ref>

Seine wichtigsten Erlasse

Grab in San Giovanni in Laterano

Er nennt selbst sein wichtigsten Schreiben im Brief Pervenuti all'anno vom 19. März 1902:

Werke (in Fraktur abgedruckt)

  • Sämtliche Rundschreiben Leo XIII., 1-6 Sammlung, Lateinischer und deutscher Text, übersetzt durch den Päpstlichen Hausprälaten Franz Hettinger, Herder´sche Verlagsbuchhandlung Freiburg im Breisgau 1904 (Mit dem Segen Papst Leo´s XIII.).
  • Leo XIII., Lumen de coelo - Bezeugt in seinen Allocutionen, Rundschreiben, Constitutionen, öffentlichen Briefen und Akten, Deutsche Übersetzung, Bändchen I-VI, Buch und Verlag Rudolf Brzezowsky & Söhne Wien I: 1889 (mit kurzer Biografie Leos XIII.); II: 1890; III: 1891; IV: 1895; V: 1895; VI: 1903 im St. Norbertus Verlag Wien.
  • Leo XIII. - Lumen De Caelo. Erweiterte Ausgabe des "Leo XIII. der Lehrer der Welt". Praktische Ausgabe der wichtigsten Rundschreiben Leo XIII. und Pius XI. mit Übersicht und Sachregister. Herausgegeben von Carl Ulitzka, Päpstlicher Hausprälat, Ratibor 1934 (Mit kirchlicher Druckerlaubnis).
  • Leo XIII. der Lehrer der Welt. Seine wichtigsten Rundschreiben in deutscher Sprache mit Übersicht und Sachregister. Herausgegeben von Carl Ulitzka, Selbstverlag 1903 (Mit kirchlicher Druckerlaubnis; Vollständig enthalten in der erweiterten Ausgabe).
  • Carl Kraus (zusammengestellt.): Die Rundschreiben Leos XIII. über den heiligen Rosenkranz, Johannes Verlag Leutesdorf a. Rh. 1955 (100 Seiten).

Weihnachtsansprachen Leos XIII.

Literatur

Weblinks

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Vorgänger
Pius IX.
Papst
1878 - 1903
Nachfolger
Pius X.

Anmerkungen

<references />