Angela von Foligno: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Ferdinand Holböck]]: Das Allerheiligste und die Heiligen. [[Eucharistische Heilige]] aus allen Jahrhunderten der [[Kirchengeschichte]], [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein / Schweiz 1979, S. 135-143 (1. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]]: Salzburg, Jacob Mayr [[Weihbischof]] und [[Generalvikar]]; 445 Seiten ISBN 3-7171-0795-X).
 
* [[Ferdinand Holböck]]: Das Allerheiligste und die Heiligen. [[Eucharistische Heilige]] aus allen Jahrhunderten der [[Kirchengeschichte]], [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein / Schweiz 1979, S. 135-143 (1. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]]: Salzburg, Jacob Mayr [[Weihbischof]] und [[Generalvikar]]; 445 Seiten ISBN 3-7171-0795-X).
 
* [[Ferdinand Holböck]]: [[Herz-Jesu-Heilige‎|Aufblick zum Durchbohrten]] ([[Herz-Jesu-Verehrung]] in allen Jahrhunderten). [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1990, S. 124-128  (386 Seiten; 1. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. November 1988 Zl. 967/88).
 
* [[Ferdinand Holböck]]: [[Herz-Jesu-Heilige‎|Aufblick zum Durchbohrten]] ([[Herz-Jesu-Verehrung]] in allen Jahrhunderten). [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1990, S. 124-128  (386 Seiten; 1. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg 3. November 1988 Zl. 967/88).
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* [[Ferdinand Holböck]]: [[Heilige Eheleute]], Verheiratete Selige und Heilige aus allen Jahrhunderten, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein - Salzburg 1994, S. 169-170 ([[Imprimatur]] Erzbischöfliches Ordinariat Salzburg am 21. Juni 1994 (Zl. 708/94-AThME;  ISBN 3-7171-0709-7).
 
* [[Ferdinand Holböck]]: Warum ist [[Gott]] ein [[Kind]] geworden ? - Gründe, [[Jesuskind-Verehrer|Vorbilder]] und [[Gebet]]e der [[Jesuskind-Verehrung]], Eigenverlag Salzburg 1978, S. 44-45 (116 Seiten; 2. Auflage; [[Druckerlaubnis]] Salzburg 30. November 1976).
 
* [[Ferdinand Holböck]]: Warum ist [[Gott]] ein [[Kind]] geworden ? - Gründe, [[Jesuskind-Verehrer|Vorbilder]] und [[Gebet]]e der [[Jesuskind-Verehrung]], Eigenverlag Salzburg 1978, S. 44-45 (116 Seiten; 2. Auflage; [[Druckerlaubnis]] Salzburg 30. November 1976).
 
* [[Johannes Maria Höcht]]: Träger der [[Wundmale]] Christi, Eine Geschichte der Stigmatisierten, Hsgr. und ergänzt von [[Arnold Guillet]] [[Christiana Verlag]] 2004, S. 91-97 (6. Auflage; 624 Seiten; [[Imprimatur]] Solothurn, den 21. April 2004 P. Dr. Roland-B. Trauffer [[OP]], Generalvikar; ISBN 3-7171-0596-5)
 
* [[Johannes Maria Höcht]]: Träger der [[Wundmale]] Christi, Eine Geschichte der Stigmatisierten, Hsgr. und ergänzt von [[Arnold Guillet]] [[Christiana Verlag]] 2004, S. 91-97 (6. Auflage; 624 Seiten; [[Imprimatur]] Solothurn, den 21. April 2004 P. Dr. Roland-B. Trauffer [[OP]], Generalvikar; ISBN 3-7171-0596-5)

Version vom 8. Januar 2014, 08:24 Uhr

Angela von Foligno (* 1248 in Foligno; † 4. Januar 1309 in Foligno, Provinz Perugia, Umbrien) war verheiratete Mutter und gehörte später dem franziskanischen Dritten Orden an. Sie wird "theologorum magistra" (Lehrerin der Theologen) genannt und ist eine Heilige und Mystikerin. Ihr liturgischer Gedenktag ist am 4. Januar.

Angela wurde durch ihre mystischen Erlebnisse bekannt, die ein verwandter Franziskaner, Bruder Arnaldo, aufzeichnete. In der christlichen Ikonographie wird sie im Habit der Franziskaner-Terziarinnen oder auch im Kampf mit dem Teufel oder dem Satan an der Kette dargestellt.

Angela von Foligno

Biografie

Herkunft und Heirat

Angela von Foligno stammte aus einer adeligen Familie bei Assisi. Wegen ihrer körperlichen Schönheit und ihren überaus anmutigen Umgangsformen wurde sie frühzeitig umschwärmt. Sie heiratete sehr jung einen wohlhabenden Mann und wurde Mutter mehrerer Kinder. Sie gab sich in übertriebener Weise der Eitelkeit und Vergnügungssucht hin. Ganz unvermutet empfand sie eines Tages im Alter von 37 Jahren Ekel über ihren oberflächlichen Lebenswandel und vernahm Gottes Gnadenruf zur Umkehr und Buße. Der Gedanke an mehrere unwürdige Kommunionen wurde ihr zur seelischen Qual. Sie bekennt in ihrer Selbstbiographie: "Ich begann, mich zwar meiner Sünden zu schämen, die Beschämung aber hinderte mich, eine vollständige Beichte abzulegen. So geschah es, dass ich öfters kommunizierte, ohne gebeichtet zu haben, und so den Leib des Herrn im Zustand schwerer Sünden empfing. Deswegen aber wurde ich nun bei Tag und Nacht von Gewissensqualen beunruhigt. Eines Tages bat ich den heiligen Franz von Assisi, er möge mich einen erfahrenen Beichtvater finden lassen, der meinen Sündenzustand richtig erfassen würde, und dem ich in aller Aufrichtigkeit alles beichten könne." Tags darauf schon fand sie diesen Beichtvater in dem mit ihr weitschichtig verwandten Franziskaner P. Arnaldo von Foligno, bei dem sie - es war im Jahre 1285 - eine gute Generalbeichte ablegte. Dieser Priester war von da an ihr Seelenführer und dann auch ihr Sekretär bei der Niederschrift ihrer autobiographischen Notizen sowie ihrer Visionen und der Offenbarungen, die sie empfing.

Sie begann nun Busse für die begangenen Sünden in überstrenger Weise zu tun. Gott aber nahm sie sehr rasch in eine harte Leidensschule, indem er ihr in kurzen Zeitabschnitten sowohl den Gatten als auch alle Kinder durch den Tod entriss.

Dritter Orden

Angela von Foligno b.jpg

Angela führte, nachdem sie all ihr Hab und Gut verkauft hatte, ein Leben der Armut, Buße und Nächstenliebe. Als Witwe legte sie das Keuschheits- und Armutgelübde ab. Sie verließ alles und wurde 1291 Franziskaner-Terziarin. Sie ertrug Krankheiten und Schmerzen geduldig. Durch Leiden geläutert, empfing sie Gnaden und Offenbarungen, die sie zu höchster Vergeistigung und zu schauender Gottesweisheit führte. Sie gründete in ihrer Heimatstadt eine Niederlassung des Dritten Ordens der Franziskaner, um Christus in radikaler Armut nachzufolgen und dem Nächsten zu dienen, vor allem den Aussätzigen. Immer wurden der Heiligen gerade während der Eucharistiefeier, speziell im Augenblick der heiligen Wandlung, während und unmittelbar nach der heiligen Kommunion trostvolle Schauungen und Offenbarungen zuteil. Das Kreuz wurde nun, wie sie mehrmals betonte, ihr Ruhebett, der Herr am Kreuz aber mit seinen fünf Wunden, voran mit der Seitenwunde und dem durchbohrten Herzen dahinter, wurde von ihr immer inniger geliebt. Er war ihr Bräutigam, dem ihre ganze Liebe galt. Hier, in der "Weisheit des Kreuzes" des Dritten Ordens, fand sie in der Tat die großen Reichtümer echten und wahren Mensch- und Christseins. Gott aber führte sie in einem heroischen Leben der Sühne von Gnade zu Gnade. Höher und höher schreitend, sollte sie nicht nur die höchsten Stufen der Beschauung und der Gottvereinigung erlangen, sondern auch eine der bedeutendsten Mitdulderinnen der Passion Unseres Herrn werden. Einst hatte sie den heiligen Johannes und die allerseligste Jungfrau gebeten, dieselben Schmerzen erdulden zu dürfen, die diese unter dem Kreuz empfunden hatten. In ungeahnter Weise sollte sie erhört werden. In großen Visionen schaute sie das Kreuzesleiden Jesu Christi.

Angela stand in hohem Ansehen wegen ihrer Visionen, Ekstaseen und Offenbarungen. Sie starb im Jahre 1309. Ihr Grab befindet sich in der Franziskanerkirche in Foligno. Sie hinterließ an Schriften das Memoriale (Schilderung ihres Weges) sowie eine Sammlung von Instructiones, wegen diesen Instruktionen gilt Angela von Foligno auch als magistra theologarum. Über ihre Visionen berichtet Fra Arnaldo im Liber de vera fidelium experientia (Buch von der wahren Glaubenserfahrung).

Was bedeutet die mystische Erfahrung Angelas nach Papst Benedikt XVI.?<ref>Die Mystikerin Angela von Foligno als Lehrerin auf dem Weg der christlichen Vollkommenheit Papst Benedikt XVI. bei der Katechese zur Mittwochsaudienz am 13. Oktober 2010, von Armin Schwibach bei Kath.net </ref>

Stich, 17. Jahrhundert

Die gesamte mystische Erfahrung Angelas bestehe in einem Streben nach einer vollkommenen Ähnlichkeit mit dem Gekreuzigten. Sie wolle sie durch immer tiefere und radikalere Läuterungen und Verwandlungen erreichen. Bei diesem „wunderbaren Unternehmen“ bringe Angela sich ganz ein, mit Leib und Seele, ohne sich Bußakte und Qualen zu ersparen, wobei sie sich sogar danach gesehnt habe, „unter all jenen Schmerzen zu sterben, die der gekreuzigte Gott-Mensch erlitten hat, um so völlig in ihn verwandelt zu werden“.

Diese Identifizierung mit Christus bedeute für die Heilige auch, das zu leben, was Jesus erlebt hat: „Armut, Verachtung, Schmerz“. Es sei das unbeständige Gleichgewicht zwischen Liebe und Schmerz, das den Weg zu dieser Vollkommenheit auszeichne und es so gestatte, vom „Weg des Kreuzes“ zum „Weg der Liebe“ überzugehen.

„Von der Umkehr hin zur mystischen Einheit mit dem gekreuzigten Christus, mit dem Unaussprechlichen“: das Geheimnis dieses höchsten Weges sei das Gebet, so Benedikt XVI., das Angela von Foligno mit diesen Worten beschrieb:

„Je mehr du beten wirst, umso mehr wirst du erleuchtet werden. Je mehr du erleuchtet sein wirst, desto tiefer und inniger wirst du das Höchste Gut, dass in höchstem Maße gute Sein sehen. Je tiefer und inniger du es sehen wirst, desto mehr wirst du es lieben. Je mehr du es lieben wirst, desto mehr wird es dich erfreuen. Und je mehr es dich erfreuen wird, desto mehr wirst du es begreifen und fähig werden, es zu verstehen. Dann wirst du zur Fülle des Lichts gelangen, da du verstehen wirst, dass du nicht begreifen kannst“.

Verehrungsweisen der Heiligen

"Die Mystikerin des Trinitätsgeheimnisses und der Passion Jesu Christi, darf mit vollem Recht auch unter die eucharistischen Heiligen eingereiht werden, und zwar nicht bloss deshalb, weil sie vor allem während und nach der heiligen Kommunion ihre mystischen Schauungen und Tröstungen empfing, sondern auch deshalb, weil sie gleichsam die Patronin derer sein könnte, die das grosse Unglück gehabt haben, die heilige Kommunion unwürdig, im Zustand der schweren Sünde zu empfangen (Holböck: Das Allerheiligste und die Heiligen).

Wie der heilige Franz von Assisi war sie nicht bloß eine große Liebhaberin des gekreuzigten Heilands, sondern auch des Jesuskindes, das sie, wie sie in ihrem "Buch" (über ihr Leben, ihre Offenbarungen und Visionen) berichtet, an einem Lichtmeßtag in Händen halten durfte (Holböck: Warum ist Gott ein Kind geworden ?).

Selig- und Heiligsprechung

Angelas Verehrung setzte schon kurz nach ihrem Tod 1309 ein. Angela wurde im Pontifikat von Innozenz XII. 1693 seliggesprochen. Er legte ihren Gedenktag auf den 30. März fest. Papst Klemens XI. ändert ihren Gedenktag 1707 auf den 4. Januar, ihren Todestag.
Papst Johannes Paul II. besuchte am 20. Juni 1993 das Grab von Angela de Foligno in der Stadt Foligno.(Foto)
Papst Franziskus billigte am 9. Oktober 2013 eine entsprechende Vorlage des Präfekten der vatikanischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Angelo Amato und erhob sie damit ohne offizielles Heiligsprechungsverfahren zur Ehre der Altäre.<ref> Papst Franziskus erhebt Angela von Foligno zur Heiligen Kath.net am 11. Oktober 2013</ref>

Werke

Ihr schriftliches Werk fand seit dem 19. Jahrhundert wieder verstärkte Aufmerksamkeit.

  • "Memoriale" Selbstbiographie
  • Arnold Guillet (Hg.): Angela von Foligno, Gesichte und Tröstungen. Nach ihren eigenen Worten aufgezeichnet von Bruder Arnaldus OFM. Christiana Verlag Stein am Rhein 1975 (1. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis; 134 Seiten; ISBN 3-557-98043-X).
  • Zwischen den Abgründen. Ausgewählt und aus dem Lateinischen übertragen von Berthe Widmer. Johannes Verlag Einsiedeln 1955 (123 Seiten; ISBN 978 3 89411 035 2).[1]

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />