Priester

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Version vom 7. Mai 2009, 15:53 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (Päpstliche Schreiben)
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Der ewige Hohepriester
Ein Priester im Messgewand
Engel mit priesterlicher Stola

Das Wort Priester leitet sich vom griechischen "presbyteros", Ältester her. Als Mitarbeiter der Bischöfe sind die Priester mit der Verkündigung des Evangeliums, der Feier des Gottesdiensts, vor allem der Eucharistie, und dem Hirtendienst an den Gläubigen beauftragt.

Begriff

Priester sind durch das Weihesakrament beauftragt, die Sendung weiterzuführen, die Jesus Christus seinen Aposteln anvertraut hat. Durch die Weihe haben die Priester ein unauslöschliches geistliches Siegel, das sie Christus gleichförmig macht und sie befähigt, auf besondere Weise im Namen Jesu Christi zu handeln. Ein Priester hat insbesondere die Vollmacht, in der Eucharistie die eucharistischen Gaben (Brot und Wein), in persona Christi handelnd, in den Leib und das Blut Jesu Christi zu wandeln ("Das ist mein Leib..") und gleichfalls in persona Christi in der Beichte den Gläubigen ihre Sünden zu vergeben ("Ich spreche Dich los..").

Das priesterliche Amt geht direkt auf den Willen Jesu zurück, der seine Kirche auf Petrus und die Apostel gründete. Diakonat, Priester- und Bischofsamt sind die in der Kirche weitergegebene Gestalt apostolischer Autorität. Diese Amtsverfassung der Kirche übt zugleich einen notwendigen Dienst am allgemeinen Priestertum aller Getauften aus. Jeder Getaufte hat Anteil am einzigen Priestertum Christi, der einziger Mittler zum himmlischen Vater ist. Jedoch hat niemand in der Gemeinde aus eigener Legitimität das Recht, die anderen Getauften zu lehren, zu leiten und zu heiligen. Der Vollzug des Lehramts, Leitungsamts und Priesteramts Christi setzt vielmehr einen besonderen Ruf des Herrn voraus, der in der sakramentalen Weihe die Anerkennung der Kirche gefunden hat. Nur die sorgfältige Unterscheidung, der gleichen Königswürde aller Getauften in Christus einerseits und der besonderen Berufung des verfassten Amtes andererseits, garantiert den bestmöglichen Zugang des ganzen Gottesvolkes zu dem im Sakrament gegenwärtigen Christus.

Die scheinbare Abwertung spezieller Charismen durch das Amtsprinzip hat in der Kirchengeschichte immer wieder zu schweren Konflikten geführt. Letztlich hat sich aber oft und oft gezeigt, dass nur so die Vielfalt besonderer Gnadengaben zum Wohl des gesamten mystischen Leibes Christi, der nämlich die Kirche ist, weitergetragen werden konnte.

Priestertum Christi

Christus selbst ist nämlich der einzige Priester des neuen Bundes. Innerhalb des göttlichen Heilswirkens in der Geschichte kommt dem Priester, aufgrund der besonderen sakramentalen Beziehung zu Christus, eine für das Heil der Vielen unverzichtbare Würde zu, die Gabe der Vergegenwärtigung Christi und Dienst an seiner Präsenz in der Gemeinde zugleich ist.

Das Priesteramt ist eines der Drei Ämter Christi und wird an den Priesterseminaren gelehrt.

Der Priester und die Eucharistische Anbetung

Ein Priester findet Freude an der eucharistischen Anbetung und hat das Bestreben, sie zu fördern. Andernfalls beginge er an der Eucharistie Verrat und verwehrt den Gläubigen den Zugang zu diesem unvergleichlichen Schatz. (vgl. Nr. 30).

Gebetsinitiative: Geistliche Mutterschaft

Im Jahre 2007, gab die Kongregation für den Klerus den geistlichen Impuls, der das Bewusstsein hinsichtlich des ontologischen Bandes zwischen Eucharistie und Priestertum und hinsichtlich der speziellen Mutterschaft, die Maria gegenüber den Priestern ausübt, vertiefe. Mithilfe der ewigen Anbetung soll eine ununterbrochene Gebetskette geschaffen werden und auf diese Weise zur Heiligung des Klerus beitragen. Es soll fortlaufend aus jedem Teil der Erde die Stimme der anbetenden Kirche zu Gott aufsteigen, Dankgebete, Lobpreis und Sühneopfer mit dem spezifischen Anliegen dargebracht werden, eine ausreichende Anzahl von Priesterberufungen zu erwecken. Gleichzeitig sollen auf diese Weise in Form einer vom Mystischen Leib getragenen geistlichen Mutterschaft all jene begleitet werden, die bereits zum priesterlichen Amt berufen sind und als solche dem einzigen Hohenpriester wesensmäßig gleich gestaltet wurden. Sie ermutigt gottgeweihte Frauen - nach dem Vorbild der Allerseligsten Jungfrau, der Mutter des Ewigen Hohenpriesters und Mitarbeiterin an Seinem Erlösungswerk - geistlicherweise Priester zu „adoptieren“, um ihnen durch Selbstaufopferung, Gebet und Buße beizustehen.

Daher bittet die Kongregation alle Ortsordinarien, die in besonderer Weise den für die Kirche spezifischen und unersetzbaren Charakter des geweihten Priestertums schätzen und sich der Dringlichkeit einer diesbezüglichen gemeinsamen Aktion bewusst sind, sich aktiv einzusetzen und dort, wo immer ihnen ein Teil des Gottesvolkes anvertraut ist, die Bildung regelrechter Zönakel zu fördern, in denen Kleriker, Ordensleute und Laien sich im Geiste wahrer Gemeinschaft, aufrichtiger Wiedergutmachung und Läuterung, miteinander vereint dem Gebet in Form einer kontinuierlichen eucharistischen Anbetung widmen. [[1]

Eigene Votivmesse

  • 20. Dezember 1935 Eigene Votivmesse „Vom höchsten und ewigen Priestertum Jesu Christi", welche an den Donnerstagen entsprechend den liturgischen Vorschriften gefeiert werden kann.

Päpstliches Werk für Priesterberufe

  • 4. November 1941 Motu proprio Cum nobis über die Errichtung des Päpstlichen Werkes für Priesterberufe bei der Kongregation für die Seminarien und Universitäten und ihr unterstellt. (AAS XXXIII [1941]).
  • 1. Oktober 1960 Kongregation für die Seminarien und Universitäten, Instruktion „La preminente“ für das Werk der Katholischen Aktion zur Förderung von Priesterberufen.
  • 6. Januar 1998 Päpstliches Werk für geistliche Berufe (in Zusammenarbeit der Kongregationen für das Katholische Bildungswesen, für die orientalen Kirchen, für die Institute des gottgeweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens, Neue Berufungen für ein neues Europa („In verbo tuo...“; Schlussdokument des Europäischen Kongresses über die Berufungen zum Priestertum und Ordensleben in Europa vom 5-10.5.1997; [2]).

Jährlicher Weltgebetstag zur Heiligung der Priester am Herz-Jesu-Fest

Papst Johannes Paul II. setzte einen Weltgebetstag zur Heiligung der Priester Herz-Jesu-Fest fest. Der erste Weltgebetstaf fand am 23. Juni 1995 statt.

Päpstliche Schreiben

Pius IX.

  • 3. Mai 1858 Enzyklika „Amantissimi redemptoris“ über die Priester und die Sorge für die Seelen.

Pius X.

  • 4. August 1908 Apostolisches Mahnwor Haerent animo an den katholischen Klerus anlässlich seines 50. Priesterjubiläums (ASS XLI [1908] 555-577).

Benedikt XV.

Pius XI.

  • 20. Dezember 1935 Enzyklika Ad catholici sacerdotii zum fünfzigjährigen Priesterjubiläum des Papstes über das katholische Priestertum (AAS XXVIII [1936] 5-53).

Pius XII.

  • 23. September 1950 Apostolisches Mahnschreiben Menti nostrae über die Heiligkeit des Priesterlebens (AAS XLII [1950] 657-702).

Johannes XXIII.

Paul VI.

  • 5. November 1964 Apostolische Pönitentiarie, Dekret Facultas sacerdotibus novensilibus tributa zur Erteilung des Päpstlichen Segens bei der Primiz.
  • 7. Dezember 1965 Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret Presbyterorum ordinis über den Dienst und Leben der Priester (AAS LVIII [1966] 991-1024).
  • 18. Juni 1968 Apostolische Konstitution "Pontificalis romani" Approbation der liturgischen Ordnung für die Weihe des Diakons, Priesters und Bischofs (AAS 60 [1968] 569-573).
  • 6. März 1970 Kongregation für den Gottesdienst, Text zur Erneuerung der priesterlichen Versprechen und einer eigenen Präfation für die Chrisammesse (N 6 [1970] 87-89).
  • 11. April 1970 Rundschreiben der Kleruskongregation Presbyteri sacra an die Vorsitzenden der Bischofskonferenzen aufgrund der Beschlüsse der Vollversammlung der Kongregation am 10. Oktober 1969, über die Priesterräte (AAS 62 [1970] 459-465).
  • 30. September - 6. November 1971 II. Ordentliche Generalversammlung der Weltbischofssynode in Rom, Dokument Ultimis temporis über das Amtspriestertum (AAS LXIII [1971] 898-922).

Johannes Paul II. gibt von 1979-2005 jährlich zum Gründonnerstag eine Botschaft an die Mitbrüder im Priesteramt.

Benedikt XVI.

  • 7. Juli 2007 Motu proprio Summorum pontificum Erlaubnis an alle Priester den vollständigen lateinischen Ritus des seligen Johannes XXIII. von 1962 zu verwenden (mit Begeleitbrief).
  • 16. März 2009 Ausrufung eines Jahres des Priesters anlässlich des 150. Jahr des Heimganges des Pfarrers von Ars.

Priestertum der Frau ?

Paul VI.

Benedikt XVI.

Die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe

Ein bedeutsamer lehramtlicher Text Papst Johannes Pauls II. lautet: "Obwohl die Lehre über die nur Männern vorbehaltene Priesterweihe sowohl von der beständigen und umfassenden Überlieferung der Kirche bewahrt als auch vom Lehramt in den Dokumenten der jüngeren Vergangenheit mit Beständigkeit gelehrt worden ist, hält man sie in unserer Zeit dennoch verschiedenenorts für diskutierbar; oder man schreibt der Entscheidung der Kirche, Frauen nicht zu dieser Weihe zuzulassen, lediglich eine disziplinäre Bedeutung zu. „Damit also jeder Zweifel bezüglich der bedeutenden Angelegenheit, die die göttliche Verfassung der Kirche selbst betrifft, beseitigt wird; erkläre; ich kraft meines Amtes, die Brüder zu stärken, dass die Kirche keinerlei Vollmacht hat, Frauen die Priesterweihe zu spenden, und dass sich die Gläubigen der Kirche endgültig an diese Entscheidung zu halten haben." (Papst Johannes Paul lI 22. Mai 1994, Nr: 4)

Das dem getauften Mann vorbehaltene Priestertum "nach der Ordnung Melchisedeks" besagt, dass der Priester Anteil am ewigen Amt Christi hat. Es besagt ferner, dass der Priester kein rituelles Opfer vollzieht nach dem Vorbild von Tier- oder gar Menschenopfern, sondern in persona Christi die reine Opfergabe unter den Gestalten von Brot und Wein darbringt. Das Opfer Christi nährt die Seinen und eröffnet ihnen in der communio sanctorum das ewige Leben. Der Priester Christi erringt nicht, von Menschen bestellt, durch pagane Opferrituale, die Milde des Göttlichen. Sondern Gott selbst ist es, der durch seine Hingabe die Menschen zur Liebe ruft. Da aber das eine Opfer Christi in der Eucharistie sakramental vergegenwärtigt wird (nicht nur symbolisch), gehört zu dieser Repräsentanz nach fester Überzeugung aller das Priester- und Bischofsamt wahrenden Kirchen (auch der Orthodoxie), dass dieses Opfer durch einen geweihten, mit Christus besonders verbundenen Mann dargebracht wird. Da jede Frau eine andere Verbindung zu Christus hat als jeder Mann ist aus anthropologischen wie christologischen Gründen keine Frauenordination möglich. Sie kann nur vorgetäuscht werden Wird sie dennoch vorgetäuscht, so fallen die Betrüger (bischöfliche Täter wie weibliche "Opfer") unter die Exkommunikation.

Literatur

  • Sacerdotis Imago, Päpstliche Dokumente über das Priestertum von Pius X. bis Johannes XXIII., in deutscher Fassung herausgegeben von Anton Rohrbasser, Paulinusdruckerei Freiburg Schweiz1962 (Imprimatur Friburgi Helv., die 3 Februarii 1962 R. Pittet, v.g.).
  • Alfons Maria von Liguori, "Der Priester am Altare" und "Der Priester in der Einsamkeit" (beide in einem Buchband), Verlags-Anstalt vorm. G. Joseph Manz, Regensburg 1891 (in deutschen Buchstaben).

siehe auch: Priesterausbildung, Priesterkleidung, Zölibat, Priesterweihe, Exerzitien der Priester, Pfarrer, Klerus, Marianische Priesterbewegung, Priesterbewegung Corpus Christi, Initiativkreis katholischer Laien und Priester, Jahr des Priesters. Kreuzweg der Priester

Weblinks