Magna Charta: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Die Seligpreisungen ===
 
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[[Papst Franziskus|Franziskus]]  bezeichnete im [[Angelusgebet des Papstes]] am 29. Januar 2017 die [[Bergpredigt Jesu]] (Mt 5,1-12a) als „Magna Charta“ des [[Christentum]]s.<ref>[http://de.radiovaticana.va/news/2017/01/29/angelus_„glücklich_ist,_wer_bescheiden_lebt“/1289050 Angelus: „Glücklich ist, wer bescheiden lebt“] [[Radio Vatikan]] am 29. Januar 2017</ref>
 
[[Papst Franziskus|Franziskus]]  bezeichnete im [[Angelusgebet des Papstes]] am 29. Januar 2017 die [[Bergpredigt Jesu]] (Mt 5,1-12a) als „Magna Charta“ des [[Christentum]]s.<ref>[http://de.radiovaticana.va/news/2017/01/29/angelus_„glücklich_ist,_wer_bescheiden_lebt“/1289050 Angelus: „Glücklich ist, wer bescheiden lebt“] [[Radio Vatikan]] am 29. Januar 2017</ref>
  
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Die [[Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens]] nennt in den Leitlinien [[Für jungen Wein neue Schläuche]] vom [[6. Januar]] [[2017]] "Die Bergpredigt [ist] die Magna Charta für den Weg eines jeden Jüngers und Schülers.
 
=== Carta Caritatis ===
 
=== Carta Caritatis ===
 
Die ''Carta Caritatis'' ("Dokument der Liebe") ist eine Art Verfassung des [[Zisterzienser]]ordens. Sie entstand im 12. Jahrhundert und regelt das Verhältnis der Zisterzienserklöster untereinander. Ihre erste Fassung stammt von [[Stephan Harding]], dem dritten [[Abt]] von [[Citeaux]], und wurde 1119 von Papst [[Calixtus II.]] approbiert. In der ''Carta Caritatis'' ist das [[Filiation]]sprinzip grundgelegt, das für die Ausbreitung des Ordens von höchster Bedeutung wurde.<ref>Monika R. Dihsmaier: Carta Caritatis. Verfassung der Zisterzienser. Rechtsgeschichtliche Analyse einer Manifestation monastischer Reformideale im 12. Jahrhundert, Duncker & Humblot, Berlin 2010</ref><ref>[http://www.cistercium.info/geschichte/carta-caritatis.html www.cistercium.info], abgerufen am 17. März 2015.</ref>
 
Die ''Carta Caritatis'' ("Dokument der Liebe") ist eine Art Verfassung des [[Zisterzienser]]ordens. Sie entstand im 12. Jahrhundert und regelt das Verhältnis der Zisterzienserklöster untereinander. Ihre erste Fassung stammt von [[Stephan Harding]], dem dritten [[Abt]] von [[Citeaux]], und wurde 1119 von Papst [[Calixtus II.]] approbiert. In der ''Carta Caritatis'' ist das [[Filiation]]sprinzip grundgelegt, das für die Ausbreitung des Ordens von höchster Bedeutung wurde.<ref>Monika R. Dihsmaier: Carta Caritatis. Verfassung der Zisterzienser. Rechtsgeschichtliche Analyse einer Manifestation monastischer Reformideale im 12. Jahrhundert, Duncker & Humblot, Berlin 2010</ref><ref>[http://www.cistercium.info/geschichte/carta-caritatis.html www.cistercium.info], abgerufen am 17. März 2015.</ref>
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* 11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965: Die II. Außerordentliche Generalversammlung der Weltbischofssynode anlässlich des 20. Jahrestages des Abschlusses des [[Zweites Vatikanisches Konzil|II. Vatikanischen Konzils]] betonte in ihrem Schlussdokument ''[[Exeunte coetu secundo]]'': "Die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils, die schon von der ganzen Kirche mit großer Zustimmung aufgenommen worden ist, ist und bleibt eine Magna Charta für künftige Zeiten"..
 
* 11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965: Die II. Außerordentliche Generalversammlung der Weltbischofssynode anlässlich des 20. Jahrestages des Abschlusses des [[Zweites Vatikanisches Konzil|II. Vatikanischen Konzils]] betonte in ihrem Schlussdokument ''[[Exeunte coetu secundo]]'': "Die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils, die schon von der ganzen Kirche mit großer Zustimmung aufgenommen worden ist, ist und bleibt eine Magna Charta für künftige Zeiten"..
 
* 6. August 1964 Die Enzyklika ''[[Ecclesiam suam]]'' wird als Magna Charta des Dialogs angesehen (vgl. ''[[Dialog im Dienst der Kirche und Völker]]'')
 
* 6. August 1964 Die Enzyklika ''[[Ecclesiam suam]]'' wird als Magna Charta des Dialogs angesehen (vgl. ''[[Dialog im Dienst der Kirche und Völker]]'')
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* 8. Dezember 1975 [[Apostolisches Schreiben]] [[Evangelii nuntiandi]] über die Evangelisierung in der Welt von heute. [[Papst Franziskus]] nannte sie am 22. März 2023 die Magna Charta der Evangelisierung.<ref>[https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2023-03/papst-franziskus-generalaudienz-katechese-evangelisierung-museum.html Papst: Die Kirche muss sich selbst evangelisieren] [[Vatican News]] am 22. März 2023</ref>
  
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''

Aktuelle Version vom 14. April 2023, 08:50 Uhr

Als Magna Charta oder Charta (auch Carta) werden im gesellschaftlichen und kirchlichen Sprachgebrauch bedeutende Gesetzestexte und Positionspapiere bezeichnet, die grundlegende oder richtungweisende Bedeutung für ein Rechtsgebiet haben.

Begriff

Das Wort Charta oder carta ist lateinisch und bedeutet "Papier, Schriftstück, Dokument", es ist ein Lehnwort vom griechischen χἀρτης chártēs "Blatt Papier". Magna Charta heißt "großes Dokument".

Der Sprachgebrauch leitet sich von der Magna Carta libertatum ("Große Urkunde der Freiheit") her, einer Vereinbarung, die der englische König Johann Ohneland am 15. Juni 1215 mit dem englischen Adel schloss und die grundlegende Bedeutung für die englische Staatsverfassung bekam.<ref>www.verfassungen.eu, Quelle: Bromme, Die Verfassungen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, ... und die Englische Staatsverfassung, Hoffmannsche Verlags-Buchhandlung Stuttgart 1849; übersetzt aus der Kopie der Cottonian Library zu Oxford; abgerufen am 18. März 2015.</ref> Es entwickelte sich im Sprachgebrauch geradezu zu einem Typus für wichtige, richtungsweisende Dokumente in verschiedenen gesellschaftlichen und kirchlichen Lebensbereichen.

Religiöse Texte, die als Charta bezeichnet werden

Der Dekalog

Papst Benedikt XVI. bezeichnete den Dekalog, die 10 Gebote ({{#ifeq: Exodus | Magna Charta |{{#if: Ex|Ex|Exodus}}|{{#if: Ex |Ex|Exodus}}}} 20{{#if:1-7|,1-7}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}/{{#ifeq: Deuteronomium | Magna Charta |{{#if: Dtn|Dtn|Deuteronomium}}|{{#if: Dtn |Dtn|Deuteronomium}}}} 5{{#if:1–21|,1–21}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) als "ethische ‚Magna Charta’ für die ganze Menschheit".<ref>Ansprache beim Besuch in der Synagoge zu Rom am 17. Januar 2010, Kath.net am 17. März 2015.</ref>

Die Seligpreisungen

Franziskus bezeichnete im Angelusgebet des Papstes am 29. Januar 2017 die Bergpredigt Jesu (Mt 5,1-12a) als „Magna Charta“ des Christentums.<ref>Angelus: „Glücklich ist, wer bescheiden lebt“ Radio Vatikan am 29. Januar 2017</ref>

Die Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens nennt in den Leitlinien Für jungen Wein neue Schläuche vom 6. Januar 2017 "Die Bergpredigt [ist] die Magna Charta für den Weg eines jeden Jüngers und Schülers.

Carta Caritatis

Die Carta Caritatis ("Dokument der Liebe") ist eine Art Verfassung des Zisterzienserordens. Sie entstand im 12. Jahrhundert und regelt das Verhältnis der Zisterzienserklöster untereinander. Ihre erste Fassung stammt von Stephan Harding, dem dritten Abt von Citeaux, und wurde 1119 von Papst Calixtus II. approbiert. In der Carta Caritatis ist das Filiationsprinzip grundgelegt, das für die Ausbreitung des Ordens von höchster Bedeutung wurde.<ref>Monika R. Dihsmaier: Carta Caritatis. Verfassung der Zisterzienser. Rechtsgeschichtliche Analyse einer Manifestation monastischer Reformideale im 12. Jahrhundert, Duncker & Humblot, Berlin 2010</ref><ref>www.cistercium.info, abgerufen am 17. März 2015.</ref>

Neuzeit

Als "Magna Charta" wurden manche päpstliche Schreiben und Konzilstexte bezeichnet, um ihre grundlegende Bedeutung für ihren Themenbereich zu unterstreichen.

Leo XIII.

Pius X.

Pius XII.

Johannes XXIII.

Paul VI.

Johannes Paul II.

SCHREIBEN VON PAPST BENEDIKT XVI. AN DEN PRÄSIDENTEN DES PÄPSTLICHEN RATES FÜR DIE FAMILIE, ENNIO KARDINAL ANTONELLI, ANLÄSSLICH DES 
VII. WELTTREFFENS DER FAMILIEN IN MAILAND am 23. August 2010</ref>

Franziskus

  • 18. Juni 2015: Enzyklika Laudato si' über die Sorge für das gemeinsame Haus. "Magna Charta für den Umweltschutz" nennt sie Pfr. Dr. Richard Kocher in einer Predigt am 18. Januar 2018.<ref>

hier auf youtu.be</ref>

Anmerkungen

<references />