Jahr der Barmherzigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Papst vertraut das Jahr der [[Maria von Nazareth|Mutter der Barmherzigkeit]] an, die Organisation dem [[Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung|Päpstlichen Rat für die Förderung der Neuevangelisierung]]. Am Anfang dieses Jahres müsse eine «spirituelle [[Umkehr]]» stehen, dazu dieses Heilige Jahr dienen solle.  
 
Der Papst vertraut das Jahr der [[Maria von Nazareth|Mutter der Barmherzigkeit]] an, die Organisation dem [[Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung|Päpstlichen Rat für die Förderung der Neuevangelisierung]]. Am Anfang dieses Jahres müsse eine «spirituelle [[Umkehr]]» stehen, dazu dieses Heilige Jahr dienen solle.  
  
==Das Thema des Jubiläums: die Barmherzigkeit==
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==Ankündigung des Jubiläums==
Das Thema der [[Barmherzigkeit]], das der Heilige Vater der [[Kirche]] mit diesem Heiligen Jahr vorgegeben hat, soll ein Moment wahrer [[Gnade]] für alle [[Christ]]en sein, sowie ein Weckruf, um den Weg der [[Neuevangelisierung]] und der pastoralen [[Umkehr]] weiterzugehen. Es gilt der Wunsch des Papstes: „In diesem Jubiläumsjahr finde in der Kirche das Wort Gottes Echo, das stark und überzeugend erklingt als ein Wort und eine Geste der Vergebung, der Unterstützung, der Hilfe und der Liebe. Die Kirche […] mache sich zur Stimme eines jeden Mannes und einer jeden Frau und wiederhole voll Vertrauen und ohne Unterlass: „Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld; denn sie bestehen seit Ewigkeit.“ ([[Misericordiae vultus]] Nr. 25)
 
 
 
==Ankündigung==
 
  
 
[[Papst Franziskus]] hat das Heilige Jahr am [[13. März]] 2015, am zweiten Jahrestag seiner Papstwahl, während eines [[Bußgottesdienst]]es im [[Petersdom]] angekündigt.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=eb_OubqweJ4#t=12 Ankündigung] auf youtube</ref> In der [[Predigt]] wünschte er, dass das Heilige Jahr eine «neue Etappe auf dem Weg der Kirche» sei, das [[Evangelium]] der [[Barmherzigkeit Gottes]] allen Menschen zu bringen. Das Heilige Jahr sei auch eine Einladung, das mit dem [[II. Vatikanum|Zweiten Vatikanischen Konzil]] begonnene Werk fortzusetzen, welches am 8. Dezember 1965 zu Ende gegangen war.
 
[[Papst Franziskus]] hat das Heilige Jahr am [[13. März]] 2015, am zweiten Jahrestag seiner Papstwahl, während eines [[Bußgottesdienst]]es im [[Petersdom]] angekündigt.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=eb_OubqweJ4#t=12 Ankündigung] auf youtube</ref> In der [[Predigt]] wünschte er, dass das Heilige Jahr eine «neue Etappe auf dem Weg der Kirche» sei, das [[Evangelium]] der [[Barmherzigkeit Gottes]] allen Menschen zu bringen. Das Heilige Jahr sei auch eine Einladung, das mit dem [[II. Vatikanum|Zweiten Vatikanischen Konzil]] begonnene Werk fortzusetzen, welches am 8. Dezember 1965 zu Ende gegangen war.
  
==Ausrufung==
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==Ausrufung des Jubiläums==
  
 
Die offizielle Ausrufung fand in der ersten [[Vesper]]<ref>[http://www.kathtube.com/player.php?id=37322 1. Vesper zum Barmherzigkeitssonntag in voller Länge] auf [[Kathtube]]</ref> zum [[Barmherzigkeitssonntag]]s, dem 11. April 2015 statt.<ref>[http://www.kath.net/news/50017 Papst ruft am 11. April offiziell ein Heiliges Jahr aus] [[Kath.net]] am 2. April 2015; [http://www.kath.net/news/50137 Predigt von Papst Franziskus bei der ersten Vesper zum Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit] [[Kath.net]] am 11. April 2015</ref> Der Papst gab dazu die [[Bulle]] ''[[Misericordiae vultus]]'' („Antlitz der Barmherzigkeit“). Einige Textstellen der feierlichen Urkunde wurden dafür vom apostolischen Protonotar vor der geschmückten [[Heilige Pforte|Heiligen Pforte]], am dritten Tor auf der rechten Seite des [[Petersdom]]s vorgetragen. Die Bulle "entgegengenommen haben die drei Vatikan-Kardinäle [[Marc Ouellet]], [[Fernando Filoni]] und [[Leonardo Sandri]], die Präfekten der Bischofs-, der Missions- und der Ostkirchenkongregation. Für die Kirchen im gesamten Orient nimmt der Sekretär der Missionskongregation, Erzbischof Savio Hon Tai-Fai, die Bulle entgegen, als Repräsentant Afrikas Bischof Barthélemy Adoukonou, Sekretär der päpstlichen Kulturrates. Der Priester Khaled Ayad Bishay von der Patriarchalkirche der Kopten in Alexandra schließlich erhält ein Exemplar der Bulle als Stellvertreter der Ostkirchen."<ref>[http://de.radiovaticana.va/news/2015/04/11/start_der_feierlichen_zeremonie_das_heilige_jahr_der_barmhe/1136102 Start der feierlichen Zeremonie: Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit] [[Radio Vatikan]] am 11. April 2015</ref>
 
Die offizielle Ausrufung fand in der ersten [[Vesper]]<ref>[http://www.kathtube.com/player.php?id=37322 1. Vesper zum Barmherzigkeitssonntag in voller Länge] auf [[Kathtube]]</ref> zum [[Barmherzigkeitssonntag]]s, dem 11. April 2015 statt.<ref>[http://www.kath.net/news/50017 Papst ruft am 11. April offiziell ein Heiliges Jahr aus] [[Kath.net]] am 2. April 2015; [http://www.kath.net/news/50137 Predigt von Papst Franziskus bei der ersten Vesper zum Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit] [[Kath.net]] am 11. April 2015</ref> Der Papst gab dazu die [[Bulle]] ''[[Misericordiae vultus]]'' („Antlitz der Barmherzigkeit“). Einige Textstellen der feierlichen Urkunde wurden dafür vom apostolischen Protonotar vor der geschmückten [[Heilige Pforte|Heiligen Pforte]], am dritten Tor auf der rechten Seite des [[Petersdom]]s vorgetragen. Die Bulle "entgegengenommen haben die drei Vatikan-Kardinäle [[Marc Ouellet]], [[Fernando Filoni]] und [[Leonardo Sandri]], die Präfekten der Bischofs-, der Missions- und der Ostkirchenkongregation. Für die Kirchen im gesamten Orient nimmt der Sekretär der Missionskongregation, Erzbischof Savio Hon Tai-Fai, die Bulle entgegen, als Repräsentant Afrikas Bischof Barthélemy Adoukonou, Sekretär der päpstlichen Kulturrates. Der Priester Khaled Ayad Bishay von der Patriarchalkirche der Kopten in Alexandra schließlich erhält ein Exemplar der Bulle als Stellvertreter der Ostkirchen."<ref>[http://de.radiovaticana.va/news/2015/04/11/start_der_feierlichen_zeremonie_das_heilige_jahr_der_barmhe/1136102 Start der feierlichen Zeremonie: Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit] [[Radio Vatikan]] am 11. April 2015</ref>
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Die Geschichte der Jubiläen war die meiste Zeit durch einen Rhythmus von 50 und später 25 Jahren bestimmt. Die beiden bisherigen „außerordentlichen“ Heiligen Jahre (1933.1983) wurden ausgerufen mit dem Blick auf den Jahrestag der Erlösung, erwirkt durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Diesmal haben wir es mit einem thematischen Jubiläum zu tun. Es stützt sich auf einen zentralen Glaubensinhalt und will die Kirche zu ihrem vorrangigen Auftrag zurückführen, nämlich in allen Bereichen der Pastoral Zeichen und Zeugin der Barmherzigkeit zu sein.
 
Die Geschichte der Jubiläen war die meiste Zeit durch einen Rhythmus von 50 und später 25 Jahren bestimmt. Die beiden bisherigen „außerordentlichen“ Heiligen Jahre (1933.1983) wurden ausgerufen mit dem Blick auf den Jahrestag der Erlösung, erwirkt durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Diesmal haben wir es mit einem thematischen Jubiläum zu tun. Es stützt sich auf einen zentralen Glaubensinhalt und will die Kirche zu ihrem vorrangigen Auftrag zurückführen, nämlich in allen Bereichen der Pastoral Zeichen und Zeugin der Barmherzigkeit zu sein.
  
Erstmals in der Geschichte der [[Heiliges Jahr|Heiligen Jahre]] kann in den Diözesen eine Heilige Pforte – die Pforte der Barmherzigkeit – geöffnet werden, sei es in der [[Bischofskirche]], in einer anderen bedeutenden Kirche oder einem wichtigen Wallfahrtsort.
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Erstmals in der Geschichte der [[Heiliges Jahr|Heiligen Jahre]] kann in den Diözesen eine [[Heilige Pforte]] – die Pforte der Barmherzigkeit – geöffnet werden, sei es in der [[Bischofskirche]], in einer anderen bedeutenden Kirche oder einem wichtigen Wallfahrtsort.
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==Das Thema des Jubiläums: die Barmherzigkeit==
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Das Thema der [[Barmherzigkeit]], das der Heilige Vater der [[Kirche]] mit diesem Heiligen Jahr vorgegeben hat, soll ein Moment wahrer [[Gnade]] für alle [[Christ]]en sein, sowie ein Weckruf, um den Weg der [[Neuevangelisierung]] und der pastoralen [[Umkehr]] weiterzugehen. Es gilt der Wunsch des Papstes: „In diesem Jubiläumsjahr finde in der Kirche das Wort Gottes Echo, das stark und überzeugend erklingt als ein Wort und eine Geste der Vergebung, der Unterstützung, der Hilfe und der Liebe. Die Kirche […] mache sich zur Stimme eines jeden Mannes und einer jeden Frau und wiederhole voll Vertrauen und ohne Unterlass: „Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld; denn sie bestehen seit Ewigkeit“ ([[Misericordiae vultus]] Nr. 25).
  
== Logo<ref name="start" />==
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== Das Logo des Jubiläums<ref name="start" />==
 
Das Logo, stellt so etwas wie eine Summa Theologiae zum Thema der Barmherzigkeit dar und ist mit einem Motto begleitet. Das aus dem Lukasevangelium stammende Wort "Barmherzig wie der Vater" ({{B|Lk|6|36}}) lädt ein, die Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Vaters zu leben. Dieser ruft dazu auf, nicht zu urteilen oder gar zu verdammen, sondern zu vergeben und in geradezu maßloser Weise [[Liebe]] und [[Verzeihung]] zu schenken (vgl. {{B|Lk|6|37-38}}). Das Logo ist ein Werk des [[Jesuiten]] Marko I. Rupnik. Es zeigt den Sohn, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt. Hier wird ein Bild aufgegriffen, das schon die frühe Kirche sehr geschätzt hat, weil es die Liebe Christi zeigt, der das Geheimnis seiner Menschwerdung im Werk der Erlösung zur Vollendung führt. Das Bild ist so gestaltet, dass deutlich wird, wie der gute Hirte in direkten Kontakt mit dem Fleisch des Menschen kommt. Er tut dies mit einer Liebe, die in der Lage ist, Leben zu verändern. Der gute Hirte trägt die Menschheit mit außerordentlicher Barmherzigkeit auf den Schultern und seine Augen verbinden sich mit denen des Menschen. Christus sieht mit dem Auge Adams, und dieser mit dem Auge Christi. Jeder Mensch entdeckt also in Christus, dem neuen Adam, die eigene Menschlichkeit und, indem er in Christi Blick die Liebe des Vaters wahrnimmt, die Zukunft, die ihn erwartet.
 
Das Logo, stellt so etwas wie eine Summa Theologiae zum Thema der Barmherzigkeit dar und ist mit einem Motto begleitet. Das aus dem Lukasevangelium stammende Wort "Barmherzig wie der Vater" ({{B|Lk|6|36}}) lädt ein, die Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Vaters zu leben. Dieser ruft dazu auf, nicht zu urteilen oder gar zu verdammen, sondern zu vergeben und in geradezu maßloser Weise [[Liebe]] und [[Verzeihung]] zu schenken (vgl. {{B|Lk|6|37-38}}). Das Logo ist ein Werk des [[Jesuiten]] Marko I. Rupnik. Es zeigt den Sohn, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt. Hier wird ein Bild aufgegriffen, das schon die frühe Kirche sehr geschätzt hat, weil es die Liebe Christi zeigt, der das Geheimnis seiner Menschwerdung im Werk der Erlösung zur Vollendung führt. Das Bild ist so gestaltet, dass deutlich wird, wie der gute Hirte in direkten Kontakt mit dem Fleisch des Menschen kommt. Er tut dies mit einer Liebe, die in der Lage ist, Leben zu verändern. Der gute Hirte trägt die Menschheit mit außerordentlicher Barmherzigkeit auf den Schultern und seine Augen verbinden sich mit denen des Menschen. Christus sieht mit dem Auge Adams, und dieser mit dem Auge Christi. Jeder Mensch entdeckt also in Christus, dem neuen Adam, die eigene Menschlichkeit und, indem er in Christi Blick die Liebe des Vaters wahrnimmt, die Zukunft, die ihn erwartet.
  
 
Die Szene ist von einer sogenannten Mandorla, einer mandelförmigen Figur, eingefasst. Diese in der antiken und mittelalterlichen Ikonographie beliebte Form deutet die gleichzeitige Präsenz der göttlichen und der menschlichen Natur in Christus an. Die drei konzentrischen Ovale mit ihrem progressiven, nach außen immer heller werdenden Farbverlauf symbolisieren die Bewegung Christi, der den Menschen aus der Nacht der Sünde und des Totes zum Licht bringt. Auf der anderen Seite steht die tiefdunkle Farbe im Zentrum auch für die Undurchdringlichkeit der Liebe des Vaters, der alles verzeiht.
 
Die Szene ist von einer sogenannten Mandorla, einer mandelförmigen Figur, eingefasst. Diese in der antiken und mittelalterlichen Ikonographie beliebte Form deutet die gleichzeitige Präsenz der göttlichen und der menschlichen Natur in Christus an. Die drei konzentrischen Ovale mit ihrem progressiven, nach außen immer heller werdenden Farbverlauf symbolisieren die Bewegung Christi, der den Menschen aus der Nacht der Sünde und des Totes zum Licht bringt. Auf der anderen Seite steht die tiefdunkle Farbe im Zentrum auch für die Undurchdringlichkeit der Liebe des Vaters, der alles verzeiht.
  
==Internetangebot ==
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==Internetseiten zum Jubiläum ==
 
Der Vatikan hat am 30. April 2015 eine Homepage zum "Heiligen Jahr" freigeschaltet. Unter den Adressen www.iubilaeummisericordiae.va oder www.im.va sind Informationen über diese Initiative von Papst Franziskus im Internet abrufbar.<ref>[http://www.kath.net/news/50393 Vatikan schaltet deutschsprachige Homepage zum Heiligen Jahr frei] [[Kath.net]] am 3. Mai 2015</ref> Dieses Internetangebot steht in sieben Sprachen zur Verfügung: Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch und Polnisch. Auf dieser Website werden alle offiziellen Informationen zu den Aktivitäten angeboten. Hier finden sich auch Hinweise für die Teilnahme an den Großveranstaltungen mit dem Heiligen Vater sowie alle weiteren offiziellen Mitteilungen im Zusammenhang mit dem Jubiläum. Die Diözesen können hier auch pastorale Hinweise und Empfehlungen finden sowie ihre eigenen Wallfahrten und Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr rückmelden. Die Homepage ist mit den verschiedenen social networks verknüpft (Facebook, Twitter, Instagram, Google Plus und Flickr), mit deren Hilfe man Updates zu den Initiativen des Heiligen Vaters erhalten und den wichtigsten Ereignissen in Echtzeit folgen kann. Es gibt eventuell eine App, die es ermöglicht, die verschiedenen Informationen zusammenzufassen.<ref name="start" />
 
Der Vatikan hat am 30. April 2015 eine Homepage zum "Heiligen Jahr" freigeschaltet. Unter den Adressen www.iubilaeummisericordiae.va oder www.im.va sind Informationen über diese Initiative von Papst Franziskus im Internet abrufbar.<ref>[http://www.kath.net/news/50393 Vatikan schaltet deutschsprachige Homepage zum Heiligen Jahr frei] [[Kath.net]] am 3. Mai 2015</ref> Dieses Internetangebot steht in sieben Sprachen zur Verfügung: Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch und Polnisch. Auf dieser Website werden alle offiziellen Informationen zu den Aktivitäten angeboten. Hier finden sich auch Hinweise für die Teilnahme an den Großveranstaltungen mit dem Heiligen Vater sowie alle weiteren offiziellen Mitteilungen im Zusammenhang mit dem Jubiläum. Die Diözesen können hier auch pastorale Hinweise und Empfehlungen finden sowie ihre eigenen Wallfahrten und Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr rückmelden. Die Homepage ist mit den verschiedenen social networks verknüpft (Facebook, Twitter, Instagram, Google Plus und Flickr), mit deren Hilfe man Updates zu den Initiativen des Heiligen Vaters erhalten und den wichtigsten Ereignissen in Echtzeit folgen kann. Es gibt eventuell eine App, die es ermöglicht, die verschiedenen Informationen zusammenzufassen.<ref name="start" />
  

Version vom 5. Mai 2015, 19:51 Uhr

Logo des Jubiläums der Barmherzigkeit

Das Jubiläum der Barmherzigkeit bedeutet ein außerordentlichen Heiliges Jahr, das Papst Franziskus für die Zeit vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 ausgerufen hat.<ref> Papst ruft Heiliges Jahr aus Kath.net am 13. März 2015</ref><ref>domradio.de am 13. März 2015</ref> Der Beginn am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens des Jahres 2015 markiert den 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils. Schließen wird das Heilige Jahr mit dem Christkönigsfest 2016. Die Päpstliche Jahreswidmung trifft auf das liturgische Lesejahr C, in dem die Texte des sonntäglichen Evangeliums aus dem Lukasevangelium stammen. Der Evangelist Lukas trägt den Ehrennamen „Evangelist der Barmherzigkeit“.<ref>News von www.stjosef.at</ref>

Der Papst vertraut das Jahr der Mutter der Barmherzigkeit an, die Organisation dem Päpstlichen Rat für die Förderung der Neuevangelisierung. Am Anfang dieses Jahres müsse eine «spirituelle Umkehr» stehen, dazu dieses Heilige Jahr dienen solle.

Ankündigung des Jubiläums

Papst Franziskus hat das Heilige Jahr am 13. März 2015, am zweiten Jahrestag seiner Papstwahl, während eines Bußgottesdienstes im Petersdom angekündigt.<ref>Ankündigung auf youtube</ref> In der Predigt wünschte er, dass das Heilige Jahr eine «neue Etappe auf dem Weg der Kirche» sei, das Evangelium der Barmherzigkeit Gottes allen Menschen zu bringen. Das Heilige Jahr sei auch eine Einladung, das mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil begonnene Werk fortzusetzen, welches am 8. Dezember 1965 zu Ende gegangen war.

Ausrufung des Jubiläums

Die offizielle Ausrufung fand in der ersten Vesper<ref>1. Vesper zum Barmherzigkeitssonntag in voller Länge auf Kathtube</ref> zum Barmherzigkeitssonntags, dem 11. April 2015 statt.<ref>Papst ruft am 11. April offiziell ein Heiliges Jahr aus Kath.net am 2. April 2015; Predigt von Papst Franziskus bei der ersten Vesper zum Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit Kath.net am 11. April 2015</ref> Der Papst gab dazu die Bulle Misericordiae vultus („Antlitz der Barmherzigkeit“). Einige Textstellen der feierlichen Urkunde wurden dafür vom apostolischen Protonotar vor der geschmückten Heiligen Pforte, am dritten Tor auf der rechten Seite des Petersdoms vorgetragen. Die Bulle "entgegengenommen haben die drei Vatikan-Kardinäle Marc Ouellet, Fernando Filoni und Leonardo Sandri, die Präfekten der Bischofs-, der Missions- und der Ostkirchenkongregation. Für die Kirchen im gesamten Orient nimmt der Sekretär der Missionskongregation, Erzbischof Savio Hon Tai-Fai, die Bulle entgegen, als Repräsentant Afrikas Bischof Barthélemy Adoukonou, Sekretär der päpstlichen Kulturrates. Der Priester Khaled Ayad Bishay von der Patriarchalkirche der Kopten in Alexandra schließlich erhält ein Exemplar der Bulle als Stellvertreter der Ostkirchen."<ref>Start der feierlichen Zeremonie: Das Heilige Jahr der Barmherzigkeit Radio Vatikan am 11. April 2015</ref>

Einordnung dieses Heiligen Jahres<ref name="start">Vatikan veröffentlicht das Logo des Heiligen Jahres 2016 Kath.net am 5. Mai 2015</ref>

Die Geschichte der Jubiläen war die meiste Zeit durch einen Rhythmus von 50 und später 25 Jahren bestimmt. Die beiden bisherigen „außerordentlichen“ Heiligen Jahre (1933.1983) wurden ausgerufen mit dem Blick auf den Jahrestag der Erlösung, erwirkt durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi. Diesmal haben wir es mit einem thematischen Jubiläum zu tun. Es stützt sich auf einen zentralen Glaubensinhalt und will die Kirche zu ihrem vorrangigen Auftrag zurückführen, nämlich in allen Bereichen der Pastoral Zeichen und Zeugin der Barmherzigkeit zu sein.

Erstmals in der Geschichte der Heiligen Jahre kann in den Diözesen eine Heilige Pforte – die Pforte der Barmherzigkeit – geöffnet werden, sei es in der Bischofskirche, in einer anderen bedeutenden Kirche oder einem wichtigen Wallfahrtsort.

Das Thema des Jubiläums: die Barmherzigkeit

Das Thema der Barmherzigkeit, das der Heilige Vater der Kirche mit diesem Heiligen Jahr vorgegeben hat, soll ein Moment wahrer Gnade für alle Christen sein, sowie ein Weckruf, um den Weg der Neuevangelisierung und der pastoralen Umkehr weiterzugehen. Es gilt der Wunsch des Papstes: „In diesem Jubiläumsjahr finde in der Kirche das Wort Gottes Echo, das stark und überzeugend erklingt als ein Wort und eine Geste der Vergebung, der Unterstützung, der Hilfe und der Liebe. Die Kirche […] mache sich zur Stimme eines jeden Mannes und einer jeden Frau und wiederhole voll Vertrauen und ohne Unterlass: „Denk an dein Erbarmen, Herr, und an die Taten deiner Huld; denn sie bestehen seit Ewigkeit“ (Misericordiae vultus Nr. 25).

Das Logo des Jubiläums<ref name="start" />

Das Logo, stellt so etwas wie eine Summa Theologiae zum Thema der Barmherzigkeit dar und ist mit einem Motto begleitet. Das aus dem Lukasevangelium stammende Wort "Barmherzig wie der Vater" ({{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Jahr der Barmherzigkeit |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 6{{#if:36|,36}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) lädt ein, die Barmherzigkeit nach dem Vorbild des Vaters zu leben. Dieser ruft dazu auf, nicht zu urteilen oder gar zu verdammen, sondern zu vergeben und in geradezu maßloser Weise Liebe und Verzeihung zu schenken (vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Jahr der Barmherzigkeit |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 6{{#if:37-38|,37-38}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}). Das Logo ist ein Werk des Jesuiten Marko I. Rupnik. Es zeigt den Sohn, der sich den verlorenen Menschen auf die Schultern lädt. Hier wird ein Bild aufgegriffen, das schon die frühe Kirche sehr geschätzt hat, weil es die Liebe Christi zeigt, der das Geheimnis seiner Menschwerdung im Werk der Erlösung zur Vollendung führt. Das Bild ist so gestaltet, dass deutlich wird, wie der gute Hirte in direkten Kontakt mit dem Fleisch des Menschen kommt. Er tut dies mit einer Liebe, die in der Lage ist, Leben zu verändern. Der gute Hirte trägt die Menschheit mit außerordentlicher Barmherzigkeit auf den Schultern und seine Augen verbinden sich mit denen des Menschen. Christus sieht mit dem Auge Adams, und dieser mit dem Auge Christi. Jeder Mensch entdeckt also in Christus, dem neuen Adam, die eigene Menschlichkeit und, indem er in Christi Blick die Liebe des Vaters wahrnimmt, die Zukunft, die ihn erwartet.

Die Szene ist von einer sogenannten Mandorla, einer mandelförmigen Figur, eingefasst. Diese in der antiken und mittelalterlichen Ikonographie beliebte Form deutet die gleichzeitige Präsenz der göttlichen und der menschlichen Natur in Christus an. Die drei konzentrischen Ovale mit ihrem progressiven, nach außen immer heller werdenden Farbverlauf symbolisieren die Bewegung Christi, der den Menschen aus der Nacht der Sünde und des Totes zum Licht bringt. Auf der anderen Seite steht die tiefdunkle Farbe im Zentrum auch für die Undurchdringlichkeit der Liebe des Vaters, der alles verzeiht.

Internetseiten zum Jubiläum

Der Vatikan hat am 30. April 2015 eine Homepage zum "Heiligen Jahr" freigeschaltet. Unter den Adressen www.iubilaeummisericordiae.va oder www.im.va sind Informationen über diese Initiative von Papst Franziskus im Internet abrufbar.<ref>Vatikan schaltet deutschsprachige Homepage zum Heiligen Jahr frei Kath.net am 3. Mai 2015</ref> Dieses Internetangebot steht in sieben Sprachen zur Verfügung: Italienisch, Englisch, Spanisch, Portugiesisch, Französisch, Deutsch und Polnisch. Auf dieser Website werden alle offiziellen Informationen zu den Aktivitäten angeboten. Hier finden sich auch Hinweise für die Teilnahme an den Großveranstaltungen mit dem Heiligen Vater sowie alle weiteren offiziellen Mitteilungen im Zusammenhang mit dem Jubiläum. Die Diözesen können hier auch pastorale Hinweise und Empfehlungen finden sowie ihre eigenen Wallfahrten und Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Heiligen Jahr rückmelden. Die Homepage ist mit den verschiedenen social networks verknüpft (Facebook, Twitter, Instagram, Google Plus und Flickr), mit deren Hilfe man Updates zu den Initiativen des Heiligen Vaters erhalten und den wichtigsten Ereignissen in Echtzeit folgen kann. Es gibt eventuell eine App, die es ermöglicht, die verschiedenen Informationen zusammenzufassen.<ref name="start" />

Aktivitäten in diesem Heiligen Jahr<ref name="start" />

Die erste Veranstaltung vom 19. bis zum 21. Januar 2016 gilt denen, die auf irgend eine Art im Bereich der Wallfahrt tätig sind. Damit will man zeichenhaft deutlich machen, dass das Heilige Jahr eine wirkliche Pilgerfahrt darstellt und auch als solche gelebt werden soll. Jeder Pilger soll eine Wegstrecke wirklich zu Fuß zurücklegen und sich so vorbereiten, die Heiligen Pforte in einer Haltung des Glaubens und der Verehrung zu durchschreiten.

Am 3. April 2016 versammeln sich jene, die in einer besonderen Weise aus der Erfahrung der Barmherzigkeit leben (Bewegungen, Vereinigungen, Ordensgemeinschaften). Der Bereich der caritativen Dienste ist eingeladen für den 4. September 2016. Jene die eine marianische Spiritualität leben und die Mutter der Barmherzigkeit zu feiern, haben ihren Tag am 9. Oktober 2016. Es gibt Veranstaltungen für Jugendliche, die bereits gefirmt und eingeladen sind, ihren Glauben zu bekennen. Für die Gruppe der 13 bis 16jährigen, für die sich im Bereich der Pastoral oft wenig Angebote finden, ist der 24. April reserviert, während sich der Weltjugendtag in Krakau vom 26. bis 31. Juli 2016 an die älteren Jugendlichen wendet.

Eine weitere Veranstaltung gilt den Diakonen, die berufen sind in den Gemeinden den Dienst der Nächstenliebe zu leiten. Ihr Jubiläum wird am 29. Mai 2016 sein. Zum 160. Jahrestag der Einführung des Herz-Jesu-Festes wird in der ganzen Kirche am 3. Juli das Jubiläum der Priester gehalten. Am 25. September 2016 versammeln sich die Katechetinnen und Katecheten, die mit ihrem Einsatz für die Glaubensweitergabe in besonderer Weise das Leben der christlichen Gemeinschaft und im Besonderen der Pfarreien unterstützen. Am 12. Juni 2016 sind die Kranken und Behinderten eingeladen, gemeinsam mit all denen, die sich ihrer in besonderer Weise und mit großer Liebe und Hingabe annehmen. Am 6. November 2016 wird das Jubiläum der Gefangenen gefeiert.

Eine zweite Kategorie der Veranstaltungen besteht in Zeichen, die Papst Franziskus setzen wird, indem er sich aufmacht zu Menschen in existenziellen Randsituationen. Er wird in der persönlichen Begegnung seine Nähe zu und die Aufmerksamkeit für die Armen, die Leidenden, die an den Rand gedrängten und alle die ein Zeichen der Zuneigung brauchen, zum Ausdruck bringen. Das werden zeichenhafte Momente sein, bei denen die Bischöfe und Priester gebeten werden, sie in Gemeinschaft mit dem Papst auch in ihren Diözesen durchzuführen. Das Ziel ist es, allen ein konkretes Zeichen der Barmherzigkeit und der Nähe von Seiten der Kirche zu bringen. Ein weiteres konkretes Zeichen der Nächstenliebe, das als bleibende Erinnerung an das Jubiläum fortbestehen soll, wird in einem Hilfsprojekt bestehen, das in einem bedürftigen Teil der Welt unmittelbare Hilfe bringen soll und die Barmherzigkeit in konkrete und wirkungsvolle Hilfe umsetzt.

Eine dritte Kategorie sind Angebote für die Pilger, die einzeln nach Rom kommen, also ohne jeglichen organisatorischen Apparat einer Gruppe oder Organisation. Diese werden im historischen Zentrum Roms in einige Kirchen empfangen werden. Sie werden dort Gelegenheit zum Gebet finden, um sich in angemessene Weise vorzubereiten, damit das Durchschreiten der Heilige Pforte wirklich ein spiritueller Moment wird. Alle die als Pilger nach Rom kommen, werden einen gesonderten Zugang finden, um die Heilige Pforte zu erreichen.

siehe: Barmherzigkeitsrosenkranz, Salve Regina, mater misericordiae.

Weblinks

Anmerkungen

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