Magna Charta: Unterschied zwischen den Versionen

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Als "Magna Charta" werden manche päpstliche Schreiben und Konzilstexte bezeichnet, um ihre grundlegende Bedeutung für ihren Themenbereich zu unterstreichen.
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Als "Magna Charta" wurden manche päpstliche Schreiben und Konzilstexte bezeichnet, um ihre grundlegende Bedeutung für ihren Themenbereich zu unterstreichen.
  
 
'''[[Leo XIII.]]'''
 
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* 14. Mai 1891: [[Enzyklika]] [[Rerum novarum]] über die Arbeiterfrage (vgl. [[La solennità della Pentecoste]] Nr. 16; [[Mater et magistra (Wortlaut)|Mater et magistra]] Nr. 26), wird Magna Charta der christlichen Sozialtätigkeit genannt.
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* 14. Mai 1891: Die [[Enzyklika]] [[Rerum novarum]] über die Arbeiterfrage nannten [[Pius XII.]] "Magna Charta der christlichen Sozialtätigkeit" und [[Johannes XXIII.]] "Magna Charta einer neuen Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung".<ref>Pius XII.: ''[[La solennità della Pentecoste]]'' Nr. 16; Johannes XXIII.: [[Mater et magistra (Wortlaut)|Enzyklika ''Mater et magistra'']] Nr. 26).</ref>
* 18. November 1893: Enzyklika [[Providentissimus Deus]] über das Studium der [[Heiligen Schrift]]  (vgl. [[Consta alla Pontifìcia Commissione]])
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* 18. November 1893: Die Enzyklika [[Providentissimus Deus]] bezeichnete die Päpstliche Bibelkommission einmal als "Magna Charta" für den Unterricht in der Heiligen Schrift.<ref>[[Consta alla Pontifìcia Commissione]].</ref>
  
 
'''[[Pius XII.]]'''
 
'''[[Pius XII.]]'''
* 26. Juni 1943: [[Enzyklika]] [[Mystici corporis]] über den [[Mystischer Leib Christi|Geheimnisvollen Leib Christi]]. Sie wurde die "Magna Charta" der modernen [[Ekklesiologie]] genannt ([[Rudolf Graber]]: Papst [[Paul VI.]] und die innerkirchliche Krisis. Schriftenreihe [[Una Voce]] Helvetica. Thomas Verlag Zürich 1966, S. 13).
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* 26. Juni 1943: Die [[Enzyklika]] [[Mystici corporis]] über den [[Mystischer Leib Christi|Geheimnisvollen Leib Christi]] würdigte Bischof [[Rudolf Graber]] als die "Magna Charta" der modernen [[Ekklesiologie]].<ref>[[Rudolf Graber]]: Papst [[Paul VI.]] und die innerkirchliche Krisis. Schriftenreihe [[Una Voce]] Helvetica. Thomas Verlag Zürich 1966, S. 13.</ref>
* 1. August 1952: Apostolische Konstitution [[Exul familia]]. Sie ist die Magna Charta des Denkens der Kirche über die [[Migrant]]en (vgl. Instruktion [[Erga migrantes caritas christi]] vom [[Päpstlicher Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs]] am 3. Mai 2004). Es ist das erste offizielle Dokument des Heiligen Stuhls, das in globaler und systematischer Weise aus historischer und kirchenrechtlicher Sicht die Seelsorge für die Migranten entfaltet.
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* 1. August 1952: Die Apostolische Konstitution [[Exul familia]] betrachtet der [[Päpstlicher Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs|Päpstliche Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs]] bis heute als "die Magna Charta des Denkens der Kirche über die [[Migrant]]en", da sie "das erste offizielle Dokument des Heiligen Stuhls" sei, "das in globaler und systematischer Weise aus historischer und kirchenrechtlicher Sicht die Seelsorge für die Migranten entfaltet".<ref>Instruktion [[Erga migrantes caritas christi]] des [[Päpstlicher Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs|[[Päpstlichen Rats der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs]], 3. Mai 2004.</ref>
  
 
'''[[Johannes XXIII.]]'''
 
'''[[Johannes XXIII.]]'''
* 11. April 1963: Enzyklika [[Pacem in terris]]. Die Magna Charta der [[Menschenrechte]] (vgl. [[Convenientes ex universo mundo (Wortlaut)|Convenientes ex universo mundo]])
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* 11. April 1963: Die Enzyklika [[Pacem in terris]] ist im Urteil der [[Bischofssynode]] von 1971 "die Magna Charta der [[Menschenrechte]]".<ref>[[Convenientes ex universo mundo (Wortlaut)|Convenientes ex universo mundo]].</ref>
  
 
'''[[Paul VI.]]'''
 
'''[[Paul VI.]]'''
* 4. Dezember 1963: [[Zweites Vatikanisches Konzil]], Konstitution [[Sacrosanctum concilium]] über die heilige Liturgie: vgl. 10. April 1970 [[Ansprache vom 10. April 1970|Ansprache]] an die Mitglieder und Berater des "Consilium" anlässlich deren letzten Tagung: Nr. 2073: "Alle diese eure Werke haben die durch die Konzilskonstitution [[Sacrosanctum concilium|über die heilige Liturgie]] festgesetzten Prinzipien beachtet. Denn diese - wie man so sagen darf - "Magna Charta" der [[Liturgische Bewegung|liturgischen Erneuerung]] hat eine gewisse Bewegung um den [[Gottesdienst]] in der [[Kirche]] veranlasst mit dem Ziel, die Menschen unserer Zeit zu befähigen, die Gefühle des Herzens in der heiligen Liturgie wahrhaft und wirksam auszudrücken und zugleich das Erbe der lateinischen Kirche in dieser Angelegenheit so gut wie möglich zu bewahren."
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* 4. Dezember 1963: Zur Konstitution [[Sacrosanctum concilium]] über die heilige Liturgie des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] sagte Papst [[Paul VI.]] am 10. April 1970 gegenüber den Mitgliedern und Beratern des "[[Consilium (Rat zur Ausführung der Liturgiekonstitution)|Consilium]]" anlässlich dessen letzter Tagung: "Alle diese eure Werke haben die durch die Konzilskonstitution [[Sacrosanctum concilium|über die heilige Liturgie]] festgesetzten Prinzipien beachtet. Denn diese - wie man so sagen darf - "Magna Charta" der [[Liturgische Bewegung|liturgischen Erneuerung]] hat eine gewisse Bewegung um den [[Gottesdienst]] in der [[Kirche]] veranlasst mit dem Ziel, die Menschen unserer Zeit zu befähigen, die Gefühle des Herzens in der heiligen Liturgie wahrhaft und wirksam auszudrücken und zugleich das Erbe der lateinischen Kirche in dieser Angelegenheit so gut wie möglich zu bewahren."<ref>[[Ansprache vom 10. April 1970]] Nr. 2073.</ref>
* 11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965: Das [[Zweites Vatikanisches Konzil]] ("Die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils, die schon von der ganzen Kirche mit großer Zustimmung aufgenommen worden ist, ist und bleibt eine Magna Charta für künftige Zeiten", Schlussdokument [[Exeunte coetu secundo]], 7. Dezember 1985).
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* 11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965: Die II. Außerordentliche Generalversammlung der Weltbischofssynode anlässlich des 20. Jahrestages des Abschlusses des [[Zweites Vatikanisches Konzil|II. Vatikanischen Konzils]] betonte in ihrem Schlussdokument [[Exeunte coetu secundo]]: "Die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils, die schon von der ganzen Kirche mit großer Zustimmung aufgenommen worden ist, ist und bleibt eine Magna Charta für künftige Zeiten"..
 
   
 
   
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
* [[22. November]] [[1981]]: [[Apostolisches Schreiben]] [[Familiaris consortio]] über die Aufgaben der christlichen [[Familie]] in der Welt von heute. Sie gilt als ‚Magna Charta’ der Familienpastoral.
 
* [[22. November]] [[1981]]: [[Apostolisches Schreiben]] [[Familiaris consortio]] über die Aufgaben der christlichen [[Familie]] in der Welt von heute. Sie gilt als ‚Magna Charta’ der Familienpastoral.
* 22. Oktober 1983: Päpstlicher Rat für die Familie, [[Charta der Familienrechte]] an alle Personen, Institutionen und Autoritäten, die mit der Sendung der Familie in der heutigen Welt befasst sind ([[VAS]] 52).
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* 22. Oktober 1983: Päpstlicher Rat für die Familie: [[Charta der Familienrechte]] an "alle Personen, Institutionen und Autoritäten, die mit der Sendung der Familie in der heutigen Welt befasst sind".<ref>[[VAS]] 52.</ref>
  
 
== Anmerkungen ==
 
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Version vom 18. März 2015, 15:34 Uhr

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Als Magna Charta oder Charta (auch Carta) werden im gesellschaftlichen und kirchlichen Sprachgebrauch bedeutende Gesetzestexte und Positionspapiere bezeichnet, die grundlegende oder richtungweisende Bedeutung für ein Rechtsgebiet haben.

Begriff

Das Wort Charta oder carta ist lateinisch und bedeutet "Papier, Schriftstück, Dokument", es ist ein Lehnwort vom griechischen χἀρτης chártēs "Blatt Papier". Magna Charta heißt "großes Dokument".

Der Sprachgebrauch leitet sich von der Magna Carta libertatum ("Große Urkunde der Freiheit") her, einer Vereinbarung, die der englische König Johann Ohneland am 15. Juni 1215 mit dem englischen Adel schloss und die grundlegende Bedeutung für die englische Staatsverfassung bekam.<ref>www.verfassungen.eu, Quelle: Bromme, Die Verfassungen der Vereinigten Staaten von Nordamerika, ... und die Englische Staatsverfassung, Hoffmannsche Verlags-Buchhandlung Stuttgart 1849; übersetzt aus der Kopie der Cottonian Library zu Oxford; abgerufen am 18. März 2015.</ref>

Religiöse Texte, die als Charta bezeichnet werden

Der Dekalog

Papst Benedikt XVI. bezeichnete den Dekalog, die 10 Gebote ({{#ifeq: Exodus | Magna Charta |{{#if: Ex|Ex|Exodus}}|{{#if: Ex |Ex|Exodus}}}} 20{{#if:1-7|,1-7}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}/{{#ifeq: Deuteronomium | Magna Charta |{{#if: Dtn|Dtn|Deuteronomium}}|{{#if: Dtn |Dtn|Deuteronomium}}}} 5{{#if:1–21|,1–21}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) als "ethische ‚Magna Charta’ für die ganze Menschheit".<ref>Ansprache beim Besuch in der Synagoge zu Rom am 17. Januar 2010, Kath.net am 17. März 2015).</ref>

Carta Caritatis

Die Carta Caritatis ("Dokument der Liebe") ist eine Art Verfassung des Zisterzienserordens. Sie entstand im 12. Jahrhundert und regelt das Verhältnis der Zisterzienserklöster untereinander. In der Carta Caritatis ist das Filiationsprinzip grundgelegt, das für die Ausbreitung des Ordens von höchster Bedeutung wurde.<ref>Monika R. Dihsmaier: Carta Caritatis. Verfassung der Zisterzienser. Rechtsgeschichtliche Analyse einer Manifestation monastischer Reformideale im 12. Jahrhundert, Duncker & Humblot, Berlin 2010</ref><ref>www.cistercium.info, abgerufen am 17. März 2015.</ref>

Neuzeit

Als "Magna Charta" wurden manche päpstliche Schreiben und Konzilstexte bezeichnet, um ihre grundlegende Bedeutung für ihren Themenbereich zu unterstreichen.

Leo XIII.

Pius XII.

Johannes XXIII.

Paul VI.

  • 4. Dezember 1963: Zur Konstitution Sacrosanctum concilium über die heilige Liturgie des Zweiten Vatikanischen Konzils sagte Papst Paul VI. am 10. April 1970 gegenüber den Mitgliedern und Beratern des "Consilium" anlässlich dessen letzter Tagung: "Alle diese eure Werke haben die durch die Konzilskonstitution über die heilige Liturgie festgesetzten Prinzipien beachtet. Denn diese - wie man so sagen darf - "Magna Charta" der liturgischen Erneuerung hat eine gewisse Bewegung um den Gottesdienst in der Kirche veranlasst mit dem Ziel, die Menschen unserer Zeit zu befähigen, die Gefühle des Herzens in der heiligen Liturgie wahrhaft und wirksam auszudrücken und zugleich das Erbe der lateinischen Kirche in dieser Angelegenheit so gut wie möglich zu bewahren."<ref>Ansprache vom 10. April 1970 Nr. 2073.</ref>
  • 11. Oktober 1962 bis 8. Dezember 1965: Die II. Außerordentliche Generalversammlung der Weltbischofssynode anlässlich des 20. Jahrestages des Abschlusses des II. Vatikanischen Konzils betonte in ihrem Schlussdokument Exeunte coetu secundo: "Die Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils, die schon von der ganzen Kirche mit großer Zustimmung aufgenommen worden ist, ist und bleibt eine Magna Charta für künftige Zeiten"..

Johannes Paul II.

Anmerkungen

<references />