Kreuzweg

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Die 14 Kreuzwegstationen

Kreuzweg (Stationes viae crucis) wird die letzte Leidensstrecke Jesu Christi genannt, die vom Ölbergsleiden bis zur Kreuzabnahme reicht. Er wird in 14 Leidensstationen in Kirchen bildlich dargestellt. Im Freien führt der Weg, an dessen Rand Bildstöcke stehen, oft einen Berg hinan, in Anlehnung an die Kreuzigungsstätte Golgotha.

Vor allem in der Fastenzeit, besonders an Karfreitag, werden Kreuzwegandachten abgehalten. Berühmt ist der Kreuzweg auf der via dolorosa in Jerusalem, der mutmaßlich schon zu Kreuzfahrerzeiten gebetet wurde, aber wahrscheinlich nicht ganz exakt dem Weg Jesu (vermutlich am 7. April 30 A.D.) entspricht.

Die Stationen

Die üblichen vierzehn Stationen umfassen folgende Szenen:

I. Kreuzwegstation: Jesus wird zum Tode verurteilt.
II. Kreuzwegstation: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern.
III. Kreuzwegstation: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz.
IV. Kreuzwegstation: Jesus begegnet seiner Mutter Maria.
V. Kreuzwegstation: Simon von Zyrene hilft Jesus das Kreuz tragen.
Vi. Kreuzwegstation: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch.
VII. Kreuzwegstation: Jesus fällt zum zweitenmal unter dem Kreuz.
VIII. Kreuzwegstation: Jesus begegnet den weinenden Frauen.
IX. Kreuzwegstation: Jesus fällt zum drittenmal unter dem Kreuz.
X. Kreuzwegstation: Jesus wird seiner Kleider beraubt.
XI. Kreuzwegstation: Jesus wird ans Kreuz genagelt.
XII. Kreuzwegstation: Jesus stirbt am Kreuz.
XIII. Kreuzwegstation: Jesus wird vom Kreuz abgenommen und in den Schoß seiner Mutter gelegt.
XIV. Kreuzwegstation: Der heilige Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt (vgl. Grabeskirche).
(XV. Kreuzwegstation: Der Stein ist vom Grabeseingang weggerollt (z.B. in Lourdes)).

Papstkreuzweg

In dieser traditionellen Form wurde meist auch der Kreuzweg mit dem Papst am Kolosseum gehalten. Papst Paul VI. hat damit zu Beginn seines Pontifikats, seit 1964, einen Brauch aus dem 18. Jahrhundert wieder aufgegriffen. Die Andachtsform des Kreuzwegs kam in der 1. Hälfte des 17. Jh. aus Spanien nach Italien. Einer der stärksten Apostel des Kreuzwegs war der hl. Franziskaner Leonardo von Porto Maurizio (+ 1751) Er selbst errichtete mehr als 572 Via Crucis, einschließlich der berühmten 14 Stationen im Kolosseum, mit denen Papst Benedikt XIV. ihn zum Abschluss des Hl. Jahres 1750 beauftragte.

Von 1970 bis 1978 leitete Paul VI. den Kreuzweg zu biblischen Texten (1970); zu Texten von Papst Leo d.Gr. (1971); des Hl. Augustinus ((1972); Franz von Sales (1973); St. Ambrosius (1974); Paul vom Kreuz (1975); von Kirchenvätern (1976); der Hl. Theresa (1977) und von St. Bernhard (1978).

Der erste von Johannes Paul II. angeleitete Kreuzweg wurde von Texten Paul VI. begleitet (1979), 1980 mit Texten der Benedikt-Regel, 1981 mit solchen von Catharina von Siena, 1982 von Bonaventura und 1983 mit Texten der Sel. Angela von Foligno.

Zum Abschluss des Außerordentlichen Hl. Jahres 1984 hat der Papst selbst die 14 Stationen kommentiert. Seit 1985 wünschte der Papst, dass diverse lebende Persönlichkeiten den Kreuzweg textlich ausgestalten.

via crucis biblica

Viacrucis1991.jpg

Der Karfreitagskreuzweg mit dem Papst 1991 fand erstmals mit mehr biblisch orientierten Stationen statt (auch 2007 bis 2009, nicht aber 2010). Darin fehlen die biblisch nicht aufweisbaren Stationen, insbesondere das dreimalige Fallen Jesu unter dem Kreuz, die Begegnung mit der Mutter Jesu (unterwegs) und das Schweißtuch der Veronika.

Stattdessen ist die erste Station Jesu Agonie im Garten Gethsemane, hinzukommt das Bild Jesu vor dem Hohen Rat, das Versprechen an den guten Schächer Dismas, u.a. auch die Szene mit Jesus, Johannes und Maria unter dem Kreuz. Vorweggenommen wurde dieser biblische Kreuzweg durch eine Neufassung der Stationen im Libro del pellegrino, vorbereitet vom Komitee für das Hl. Jahr 1975. Die Neufassung der Stationen will aber die traditionelle keinesfalls ersetzen, zumal es in der Geschichte des Kreuzwegs immer eine Variationsbreite gab.

Der Kreuzweg zum Weltjugendtag in Sydney weicht in der Abfolge ebenfalls vom traditionellen Schema ab.

Verschiedene Traditionen

IV. Station in St. Blasius, Balve

Es gibt im Zusammenhang mit dem Kreuzweg verschiedene Traditionen wie das Kreuztrachten. Die jüngere Generation veranstaltet auch gerne Jugendkreuzwege, die in den letzten Jahren vermehrt ökumenisch ausgeführt werden.

Literatur

  • Joseph Ratzinger: Der Kreuzweg des Weizenkorns Herder Verlag 2011 (persönlich verfasst für den Koloseums-Kreuzweg 2005; 34 Seiten).
  • Kreuzeslob. Katholisches Gebets- und Gesangbuch zum Leiden Christi. Mit Texten von Papst Benedikt XVI.. Fe Medienverlag 2011 (DIN A 6; 960 Seiten; 6. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis Regensburg, den 24. April 2011 Der Generalvikar Michael Fuchs; ISBN 978-3-86357-004-0).
  • Ferdinand Holböck(Marie-Therese Isenegger: Der Schlüssel zu den Schätzen Gottes, Rosenkranze, Litaneien, Novenen, Kreuzwegandachten Parvis-Verlag (476 Seiten)
  • Angelika Pokropp-Hippen: Kreuzweg für Ungeborene (32 Seiten) Fe-Medienverlag
  • Rudolf Graber: Der Kreuzweg des Herrn, Betrachtungen und Gespräche, Buch-Kunstverlag Ettal 1950 (90 Seiten), (EOS Verlag St. Ottilien 1982).
  • Ammonius Bachner: Das Licht und die Liebe der Welt,Jesus Christus auf dem schmerzhaften Kreuzwege. Nebst Morgen-, Abend-, Meß-, Beicht- und Kommunion-Gebeten., 15. Auflage, neu durchgesehen und verbessert von Michael Sintzel, Augsburg, Rieger 1858, Imprimatur (438 Seiten).
  • K. Clemens: Die Liebe des Gekreuzigten. Betrachtungen über das bittere Leiden unseres Herrn und Heilandes Jesu Christi., von P. K. Clemens, Priester des Redemptoristenordens, Kirchheim Verlag Mainz 1893 (3. Auflage; 760 Seiten)-
  • Johann Baptist Kraus: Der heilige Kreuzweg des Herrn, in dreiunddreißig verschiedenen Andachten, Breuer Verlag Koblenz-Lützel 1892 (327 Seiten).
  • Bonifatius Günther: Jesu Kreuzweg und Jesu Bitte, Geh mit mir Franz Sales Verlag 1980 (28 Seiten; 3-7720-0050-3).
  • Beatrice Lüscher: Fatima-Kreuzweg der heilenden Wunden Jesu Benedetto Verlag (ISBN 978-3-9523485-1-2).
  • J. Kühnel: Der Kreuzweg unseres Herrn Jesu Christi Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1953 (33 Seiten).
  • Eduard Birrer: Der Kreuzweg - Weg zur Freude. Mit 14 Stationen von Willi Buck. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz, 1994 (64 Seiten; ISBN 3-85764-396-X).
  • Simone Honecker u. Michael Freitag, Vor Augen: Das Kreuz, Ökumenische Kreuzwege der Jugend, Herder Verlag Freiburg i. Breisgau, 2006 (160 Seiten; ISBN 3-451-28975-X).

siehe: Kreuzweg der Priester

Weblinks

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