Herz-Jesu-Verehrung

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Heiligstes Herz Jesu

Schon die Kirchenväter sahen in der geöffneten Seite des Gekreuzigten die geöffnete Pforte des Heils, aus der der Kirche alle Ströme der Gnade zufliessen: die Sakramente, besonders das Blut Christi der Eucharistie und das Wasser der Taufe. Ebenso betrachteten sie gern Johannes den Evangelisten, den "Lieblingsjünger", der „am Herzen Jesu ruhte" und dem die Geheimnisse dieses Herzens offenbar wurden.

Impulse zur Herz-Jesu-Verehrung kamen aus der deutschen Mystik des Spätmittelalters, z.B. von Mechthild von Magdeburg (1207 - 1282), Gertrud von Helfta (1256 - 1302) und Heinrich Seuse (1295 - 1366) und insbesondere von der französischen Nonne Margareta Maria Alacoque.

Der Monat Juni ist dem Heiligsten Herzen Jesu geweiht. Am dritten Freitag (zwischen dem 29. Mai und 2. Juli) nach Pfingsten feiert die Kirche das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu. Der jeweils erste Freitag des Monats ist der Herz-Jesu-Freitag.

Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu

Am 19. Juni 1675, in der Fronleichnamsoktav, erschien Jesus Christus der heiligen Margareta Maria Alacoque, als sie vor dem Tabernakel kniete. Er zeigte ihr sein Herz und sagte:

"Sieh hier das Herz, das die Menschen so sehr liebt, daß es nichts gespart hat, um sich zu opfern, und zu erschöpfen in Liebesbeweisen; und als Dank empfange ich von den meisten Menschen nur Kälte, Unehrerbietigkeit, Verachtung und Sakrilegien in diesem Sakrament der Liebe. Was mich aber am meisten schmerzt, ist, daß Herzen, die Mir besonders geweiht sind, Mir auf diese Weise begegnen. Darum verlange Ich von dir, daß der erste Freitag nach der Fronleichnamsoktav ein besonderer Festtag zur Verehrung Meines Herzens werde; daß man an dem Tage sich dem heiligen Tische nahe, und einen Ehrenersatz leiste, zur Sühnung all der Beleidigungen, welche Meinem Herzen, seit es auf den Altären weilt, zugefügt wurden, und ich verspreche dir, daß Mein Herz diejenigen im reichsten Maße den Einfluß seiner Liebe fühlen lassen wird, die es verehren, und die sorgen, daß es auch von andern verehrt werde."

Die Visionen der Margareta Maria Alacoque führten dazu, dass 1856 Pius IX. dieses Fest für die ganze Kirche verbindlich einführte.

Zur Hundertjahrfeier veröffentlichte Papst Pius XII. 1956 die Enzyklika "Haurietis aquas..."(Ihr werdet Wasser schöpfen...")

Herz-Jesu-Freitag

Der Herz-Jesu-Freitag ist der erste Freitag eines Monats. In dieser Herz-Jesu-Verehrung steht die Sühne und damit auch die Sündhaftigkeit des Menschen im Mittelpunkt. Es ist ein bevorzugter Tag für die Beichte und für die Krankenkommunion. In der Regel wird an diesem Tag das allerheiligste Altarsakrament ausgesetzt und ein sakramentaler Segen gespendet. Er geht auf die Visionen der hl. Margareta Maria Alacoque zurück.

Dem Herz-Jesu-Freitag voran geht am Donnerstagabend die „Heilige Stunde", ein betrachtendes Gebet in der Kirche, das sich beschäftigt mit dem Leiden und Sterben Jesu, seiner Liebe und der Einsetzung des Abendmahls. Verbunden mit dem Herz-Jesu-Freitag ist das monatliche Gebetsanliegen des Papstes. Am Priester-Donnerstag, wie der erste Donnerstag im Monat auch heißt, wird um Priesterberufe gebetet.

Geschichte der Herz-Jesu-Verehrung

Mit der Verehrung des leidenden Christus im Hochmittelalter entwickelte sich auch eine Herz-Jesu-Verehrung.

Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Herz-Jesu-Verehrung wurde vor allem von den Jesuiten gefördert und erhielt mit den Visionen der hl. Margareta Maria Alacoque zusätzlichen Auftrieb. Die Jesuiten verbreiteten die Herz-Jesu-Verehrung auch in ihren Volksmissionen. Mit der Aufhebung des Jesuitenordens im 18. Jahrhundert wurde auch die Herz-Jesu-Verehrung zeitweise verboten.

Erneut starken Aufschwung erhielt die Herz-Jesu-Frömmigkeit im späten 18. und im 19. Jahrhundert. Papst Pius IX. führte 1856 das Hochfest des Heiligsten Herzens Jesu für die ganze Kirche ein. Zur Hundertjahrfeier der Einführung des Festes veröffentlichte Papst Pius XII. am 13. Mai 1956 die Enzyklika Haurietis aquas ...(Ihr werdet Wasser schöpfen...")

1899 weihte Papst Leo XIII. auf Anregung der sel. Maria Droste zu Vischering die ganze Welt dem Herzen Jesu.

Herz-Jesu-Bruderschaften, Ordensgemeinschaften und Genossenschaften haben die Herz-Jesu-Verehrung zum Zentrum ihrer Spiritualität gemacht und drücken diese auch in ihrem Namen aus, z.B. Missionare des Heiligsten Herzens Jesu.

Weblinks