Deutsches Martyrologium des 20. Jahrhunderts: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 24. August 2010, 18:30 Uhr

Deutsches Martyrologium

Deutsches Martyrologium oder Martyrologium Germanicum ist das Verzeichnis der Menschen, welche im 20. Jahrhunderts für Christus das Leben hingegeben haben. Es umfasst zwei Bände mit mehr als 800 Einzelbeiträge und 500 Bildern.

Herausgeber des Deutschen Martyrologiums ist der Theologieprofessor Prälat Helmut Moll.

Im Heiligen Jahr 2000 übergab Kardinal Karl Lehmann das deutsche Martyrologium im Vatikan an Papst Johannes Paul II. Im Rahmen einer Privataudienz nahm der Heilige Vater das zweibändige Werk entgegen.

Ursprung

Im Jahr 1994 rief Papst Johannes Paul II. in seinem Apostolischen Schreiben Tertio millennio adveniente alle Bischofskonferenzen, und Kongregationen dazu auf, bis zum Jahr 2000 ein Martyrologium vorzulegen.

Verwirklichung

Kardinal Joachim Meisner schrieb alle 27 deutschen Diözesanbischöfe an, dass jedes Bistum eine Person für dieses Projekt abstelle. Jede Lebensbeschreibung eines Märtyrers sollte nicht ein dürrer Bericht sein, sondern auch die geistlichen Kräfte, aus welcher der Held geschöpft hat, enthalten z.B. aus der Bibelbewegung, der Liturgischen Bewegung, Neu Deutschland oder Quickborn.

Helmut Moll wurde von der Deutschen Bischofskonferenz im Jahr 1996 die Herausgabe des Deutschen Martyrologiums anvertraut. Moll war von 1984 bis 1995 Mitarbeiter der Kongregation für die Glaubenslehre. Da er von 1993 bis 2004 Konsultor der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse und damit die notwendigen Kenntnisse in den Kriterien der Heiligsprechung kannte, war die Voraussetzung gegeben.

Im Jahr 1996 musste Moll beim Nullpunkt beginnen, es gab keine Vorläufer für das Projekt und keine Arbeitsstelle zu Märtyrern des 20. Jahrhunderts. Er hat dazu in jedem Bistum einen Diözesanbeauftragten benötigt, sowie je einen aus allen Kongregationen, Studentenverbindungen und katholischen Verbänden. Am Ende waren es 160 Mitarbeiter, die mindestens ein Lebensbild geschrieben haben. Prälat Moll koordinierte das Projekt zentral von Köln aus. Im Jahr 1999 konnte es in Rom dem Papst übergeben werden. Am 7. Mai 2000 würdigte Johannes Paul II. die Martyrologien in einer ökumenischen Feier vor dem Kolosseum.

Vier Bereiche

Das Werk umfasst vier Bereiche:

  1. die Zeit des Nationalsozialismus mit 400 Glaubenszeugen,
  2. die Epoche des Kommunismus mit 100 Katholiken,
- Russland-Deutsche über 70
- Donauschwaben, welche im damaligen Jugoslawien gesiedelt haben und unter Tito grausam umgebracht wurden
- einzelne Personen
  1. das Reinheitsmartyrium, das 80 schutzlose weibliche Jugendliche, Ordensschwestern und Frauen vor allem aus den Ostgebieten vorstellt, darunter 10 Mädchen
  2. sowie über 200 Missionarinnen und Missionare aus den Missionsgebieten in Asien, Afrika und Lateinamerika.

Ökumenische Widerstandsgruppen

In diesem Martyrologium sind auch alle aufgenommen, die in ökumenischen Widerstandsgruppen waren, wie der Weißen Rose, dem Kreisauer Kreis und die Lübecker Märtyrer, auch sind die nicht-katholischen Glaubenszeugen ausdrücklich gewürdigt. Jedoch sollte jede Konfession ihre eigenes Martyrologium erstellen.

Auflagen

Angesichts der weiten Rezeption liegt das Hauptwerk seit Dezember 2006 inzwischen in vierter, um 84 Namen vermehrter und aktualisierter Auflage vor. Im Jahre 2007 erschien eine italienische Übersetzung für die Glaubenszeugen aus der NS-Zeit.

Literatur

Weblinks