Blase Cupich

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Blase Joseph Cupich (Dr.; * 19. März 1949 in Omaha, Bundesstaat Nebraska, USA) ist Erzbischof von Chicago und Kardinal.<ref>Blase Joseph Cupich, Erzbischof von Chicago und Kardinal Zenit am 13. Oktober 2016; teilweise aus Wikipedia</ref>

Biografie

Blase Joseph Cupich studierte zunächst Philosophie an der Universität „St. Thomas“ in Saint Paul, Minnesota, und danach 1971-1975 Theologie an der Universität Gregoriana in Rom als Mitglied des Päpstlichen Nordamerika-Kollegs. Nach seiner Rückkehr in die U.S.A. promovierte er 1987 in Sakramentaltheologie an der „Catholic University of America“ (CUA) in Washington, D.C. mit der Dissertation „Advent in the Roman Tradition: An Examination and Comparison of the Lectionary Readings as Hermeneutical Units in Three Periods“. Zum Priester geweiht wurde er durch Erzbischof Daniel Eugene Sheehan am 16. August 1975 für die Erzdiözese von Omaha. Dann war er u.a. als Pfarrer und Dozent tätig und wurde 1989 Rektor des Päpstlichen Kollegs „Josephinum“ in Columbus, Ohio, welches Amt er bis 1996 innehatte.

Bischof

Papst Johannes Paul II. ernannte ihn am 7. Juli 1998 zum Bischof von Rapid City, Süd Dakota. Die Bischofsweihe empfing er im gleichen Jahr am 21. September. Hauptkonsekrator war der Erzbischof Harry Joseph Flynn., Mitkonsekratoren die Erzbischöfe Elden Francis Curtiss und Charles Joseph Chaput, Zudem war er Sekretär des Apostolischen Nuntius in Washington, D.C. In den USA war er von 2008 bis 2011 auch Präsident des Ausschusses der katholischen Bischofskonferenz für den Schutz von Kindern und Jugendlichen („USCCB Committee for the Protection of Children and Young People“). Am 30. Juni 2010 wurde er von Papst Benedikt XVI. nach Spokane im Bundesstaat Washington berufen, welches Amt er am 3. September antrat. Am 20. September 2014 wurde er von Papst Franziskus zum Erzbischof von Chicago ernannt und am 18. November gleichen Jahres eingeführt. Kardinal-Großmeister Edwin Frederick Kardinal O’Brien bestellte ihn in Nachfolge von Francis Kardinal George zum Großprior der Statthalterei USA Nort Central des Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Im Oktober 2015 nahm er an der Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode über die Familie teil. Seit 7. Juli 2016 ist er Mitglied der Kongregation für die Bischöfe und wurde am 28. Januar 2017 von Papst Franziskus darin bestätigt (OR 3. Februar 2017, S. 4).

Im Laufe des Konsistoriums am 19. November 2016 empfing er den Kardinalspurpur von Papst Franziskus. Er wurde zum Kardinalspriester mit der Titelkirche San Bartolomeo all’Isola ernannt<ref>{{#if:41789 |Kathtube-logo.jpg {{#if: | "Konsistorium 2016 in voller Länge mit deutscher Übersetzung", Teil 1, 2{{#if: |, 3{{#if: |, 4{{#if: |, 5{{#if: |, 6{{#if: |, 7{{#if: |, 8 }} }} }} }} }} }} | Konsistorium 2016 in voller Länge mit deutscher Übersetzung }} {{#if:CTV|- CTV }} {{#if:|- {{{Kanal}}} }} {{#if:19. November 2016| (Kathtube am 19. November 2016) }} {{#if:56:51 Min.| (Länge: 56:51 Min.) }} |

Positionen und Wirken

Gay-freundlich

Im Oktober 2015 sagte Blase Kardinal Cupich, dass das Gewissen „unantastbar“ („inviolable“) sei. Dies sei bei allen Entscheidungen zu respektieren. Als Seelsorger sei es seine Aufgabe, Homosexuellen zu helfen, den Willen Gottes zu erkennen, indem er auf die objektive Morallehre der Kirche blicke. Gleichzeitig habe er den Auftrag, homosexuellen Paaren „durch eine Periode der Unterscheidung“ zu helfen, damit sie verstehen würden, was Gott „zu diesem Zeitpunkt“ von ihnen wolle, sagte Cupich.<ref>Cupich: Keine Kommunion für Homo-Paare ‚ist nicht unsere Politik’ Kath.net am 17. Oktober 2018</ref>

Im April 2016 hat sich der Erzbischof von Chicago sehr verständnisvoll für praktizierende Homosexuelle gezeigt. Zur „Homo-Ehe“ sagte der der Chicago Tribune , dass es leicht sei, das Verhalten der Menschen in den Kategorien von schwarz und weiß zu beurteilen. Man müsse aber anerkennen, dass das Leben der Menschen sehr kompliziert sei. Es gebe mildernde Umstände, die zu berücksichtigen seien.<ref>Cupich: Keine Kommunion für Homo-Paare ‚ist nicht unsere Politik’ Kath.net am 17. Oktober 2018</ref>

Die vom Kardinal Blase Kardinal Cupich geführte Untergruppe der Jugendsynode im Oktober 2018, hat als einzige Gruppe gefordert, dass auch "andere Arten von Familien" von der Kirche anerkannt werden sollen. Cupich hatte bereits bei der Familiensynode 2015 behauptet, dass praktizierende Homosexuelle alleine entscheiden dürfen, ob sie die Heilige Eucharistie empfangen dürfen. Inzwischen holt das Gay-Thema den Kardinal auch aus seiner eigenen Diözese wieder ein. Laut einem Bericht von "LifesiteNews" tritt mit P. Guimon ein Priester seiner Diözese im Internet als "Gay"-Masseur auf und wirbt für seine "Dienste". In der Werbung stand auch, dass er die Erlaubnis habe, in seinem Priorat eine offene homosexuelle Gruppe zu empfangen. Guimon ist Prior der Basilika "Our Lady of Sorrows" in Chicago und auch Ausbildungsleiter des Serviten-Ordens in Chicago, der mit dem Treiben des Priesters kein Problem hat.<ref>Bischofssynode: Subtile Gay-Propaganda von US-Kardinal Cupich Kath.net am 16. Oktober 2018</ref>

Der Erzbischof von Chicago, hat in einem Interview im Oktober 2018 festegestellt, es sei "nicht unsere Politik" (der Erzdiözese), die Eucharistische Kommunion oder ein katholisches Begräbnis Personen vorzuenthalten, die in einer so genannten „Homo-Ehe“ leben.<ref>Cupich: Keine Kommunion für Homo-Paare ‚ist nicht unsere Politik’ Kath.net am 17. Oktober 2018</ref>

Während der Herbstvollversammlung des US-Bischöfe im November 2018 in Baltimore behauptete Kardinal Blase Cupich, man müsse „differenzieren“ zwischen einvernehmlichen sexuellen Kontakten zwischen Erwachsenen und dem Missbrauch Minderjähriger, was mit einschließt, dass die homosexuelle Beziehung eines Priesters zu einem anderen Erwachsenen kein Hauptproblem darstelle.<ref>„In krisenhafter USA-Situation müssen wir einen klaren Kopf behalten“ Kath.net am 22. November 2018</ref>

Vertuschungsvorwürfe sexuellen Missbrauchs

Bei unabhängigen Untersuchungen unter US-Bischöfen im Oktober 2018 gehörte Cupich zu den fünf Bischöfen, die sich gegen eine unabhängige Untersuchung der Missbrauchsfälle im US-Klerus aussprachen. Im vergangenen Sommer relativierte er das Problem der Missbrauchsfällen mit dem umstrittenen Satz: "Der Papst hat eine größere Agenda, beispielsweise Umweltschutz und Schutz der Migranten". Cupich gehört auch zu den Kirchenmännern, die trotz vorliegender Fakten nach wie vor beständig leugnen, dass es einen Zusammenhang zwischen der Homosexualität und den Missbrauchsfällen gibt. Er gehört zum Vorbereitungsteam des Missbrauchsgipfels aller Bischofskonferenzen in Rom im Februar 2019.<ref>Massiver Vertuschungsvorwurf an indischem Kardinal Gracias Kath.net am 29. November 2018</ref>

Eine Reihe von Dokumenten enthüllt, dass Joseph Kardinal Bernardin (1928-1996), ein ehemaliger Erzbischof von Chicago, eine Minderjährige im Rahmen eines satanistischen Rituals sexuell missbraucht hat. Dabei soll es auch zur Profanierung einer Eucharistie gekommen sein. Kardinal Blase Cupich, Erzbischof von Chicago, soll an der Vertuschung des Falles beteiligt sein. Die Behörden sollen mittlerweile gegen Cupich ermitteln, berichtet der Vatikanexperte Marco Tosatti im Sommer 2019.<ref>Missbrauch-Beweise zurück gehalten? Dossier belastet Kardinal Cupich Kath.net am 4. Juli 2019</ref>

Nottaufe

Kardinal Blase Cupich hat angesichts der Corona-Krise in seiner Diözese angeordnet, dass nicht nur alle Taufen verschoben werden, sondern dass auch Nottaufen vorher von ihm genehmigt werden müssten, was vom Kirchenrecht nicht gedeckt ist. Dort ist geregelt, dass in einem Notfall jeder von der nötigen Intention geleitete Mensch eine Taufe spenden darf (Can. 861 - § 2).<ref>#corona - Kardinal Cupich lässt Nottaufen verbieten! Kath.net am 30. März 2020</ref>

Traditionis custodes

Kardinal Blase Cupich von Chicago verteidigt am 4. November 2021 die Verschärfung der Regeln für die Feier des vorkonziliaren Ritus der heiligen Messe. Es gehe Franziskus mit seiner Anweisung „Traditionis custodes“ um eine „Rückkehr zu einer einheitlichen Form der Zelebration“. Mit der Liturgiereform sei im Bereich des Ritus etwas Neues entstanden: „Wir lassen die bisherige Art und Weise, die Sakramente zu feiern, hinter uns und wählen eine neue Form.“ em Papst gehe es bei seiner Anweisung, die Mitte Juli in der Form in erster Linie um die Einheit der Kirche. Cupich macht als zweites Leitprinzip für die Entscheidung des Papstes den Wunsch aus, dass das Zweite Vatikanische Konzil und die auf ihm fußenden Reformen breiter anerkannt werden sollten. Drittens gehe es Franziskus um eine Stärkung der Verantwortlichkeit der Ortsbischöfe.<ref>Kardinal Cupich verteidigt „Traditiones custodes“] Vatican News]] am 8. November 2021</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />