Giovanni Sala: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Giovanni Sala''' [[SJ]] (*[[1930]] in der Lombardei) ist Philosophieprofessor an der philosophischen Fakultät der Jesuiten in München.
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Sala trat 1947 in die Gesellschaft Jesu ein. Er studierte [[Theologie]] an der Universität [[Gregoriana]] in [[Rom]]. 1961 erhielt er die [[Priesterweihe]]. Mit einer Dissertation über Kant promovierte er in [[Philosophie]] an der Universität Bonn. Anschließend dozierte er Philosophie an der Ordensfakultät in Gallarate, nördlich von Mailand. Seit 1971 ist er [[Ordinarius]] an der philosophischen Fakultät des Ordens in München.  
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'''Giovanni B. Sala''' [[SJ]] (Dr. phil.; * [[18. April]] [[1930]] in Ternó d´Isola, bei Bergamo in der Lombardei; † [[15. März]] 2011 in Gauting bei München) war Philosophieprofessor an der philosophischen Fakultät der Jesuiten in München.  
  
Zahlreiche Artikel und Bücher veröffentlichte Giovanni Sala zur [[Erkenntnislehre]], über Kant und über die [[Ethik]]. In der Theologie befasst er sich hauptsächlich mit der [[Ekklesiologie]], mit dem Lehramt und der [[Christologie]]. Einen ausführlichen Kommentar zu „Kants Kritik der praktischen Vernunft“ schließt er für die „Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt, ab. Pater Sala ist durch seine fundierten Leserbriefe in der [[Tagespost]] bekannt.
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==Biografie==
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[[Giovanni]] Sala trat 1947 in die Gesellschaft Jesu ein. Er erwarb das [[Lizentiat]] in [[Philosophie]] und [[Theologie]] an der [[Universität]] [[Gregoriana]] in [[Rom]]. Am 8. Juli 1961 erhielt er die [[Priesterweihe]]. Mit einer [[Dissertation]] über [[Immanuel Kant]] [[promoviert]]e er zum Doktor in [[Philosophie]] an der Universität Bonn. Anschließend dozierte er Philosophie an der Ordensfakultät [[Alosianum]] in Gallarate, nördlich von Mailand. Ab 1971 ist er [[Professor]] an der philosophischen Fakultät des Ordens in München.
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Sein philosophisches Vorbild war die Erkenntnistheorie des kanadischen Jesuitenphilosophen und -theologen Bernard Lonergan (1904-1984)”.<ref>Harald Schöndorf SJ in der Tagespost vom 17. März 2011.</ref> Im Jesuitenorden nahm er in der Nachkonzilszeit wegen seiner Glaubens- und Lehramtstreue eine Außenseiterrolle ein. Er wurde zu einem scharfsinnigen Verteidiger der kirchlichen Morallehre gegen den Mainstream deutscher Moraltheologen. Insbesondere zeigte er, dass die Berufung auf das Gewissen, um sich über das Lehramt hinwegzusetzen, wie auch die Berufung auf Zweite Vatikanum zur Verteidigung dieses Gewissensbegriff, missbräuchlich sind.<ref>[[Kath-info]] am 15. März 2021</ref>
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Er verfasste zahlreiche Artikel und Bücher veröffentlichte Giovanni Sala zur [[Erkenntnislehre]], über Kant und über die [[Ethik]]. In der Theologie befasst er sich hauptsächlich mit der [[Ekklesiologie]], mit dem Lehramt und der [[Christologie]]. Einen ausführlichen Kommentar zu „Kants Kritik der praktischen Vernunft“ schließt er für die „[[Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt]], ab. Pater Sala war durch seine fundierten Leserbriefe in der [[Tagespost]], durch Vorträge bei der [[Theologische Sommerakademie Augsburg|Sommerakadmie in Dießen]], der [[Gustav-Siewerth-Akademie]] Weilheim-Bierbronnen, der [[Osterakademie Kevelaer|Osterakademie in Kevelaer]] und Veranstaltungen der [[Initiativkreis katholischer Laien und Priester|Initiativkreise katholischer Laien und Priester]] bekannt.
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Seine letzte Ruhestätte ist im Heimatland Italien.
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== Werke ==
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* [[Dissertation]] 1970: Das Apriori in der menschlichen Erkenntnis : eine Studie über Kants Kritik d. reinen Vernunft u. Lonergans Insight. Hain Verlag Meisenheim (am Glan) 1971 (391 Seiten; ISBN 3-445-00922-8).
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* Kant und die Frage nach Gott : Gottesbeweise und Gottesbeweiskritik in den Schriften Kants. de Gruyter Berlin ; New York 1990 (470 Seiten; ISBN 3-11-012330-4).
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* Gewissensentscheidung: philosophisch-theologische Analyse von Gewissen und sittlichem Wissen. Tyrolia Verlag Innsbruck 1993 (136 Seiten; ISBN 3-7022-1879-3).
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* Kant über die menschliche [[Vernunft]]: die Kritik der reinen Vernunft und die Erkennbarkeit Gottes durch die praktische Vernunft. [[Gustav-Siewerth-Akademie]] Weilheim-Bierbronnen 1993 (1. Auflage; 130 Seiten; ISBN 3-928273-11-6).
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*Christlicher Glaube und Sprache. Glaube ist nicht von Sprache zu trennen, in: [[Der Fels]] [http://www.der-fels.de/1997/0708-97.pdf 7-8/1997], S. 195-198.
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* Kirchliche Beratungsstellen und Mitwirkung am Abreibungsgesetz : eine moraltheologische Untersuchung ; Aktion "SOS Leben". DVCK Frankfurt/M. 1998 (205 Seiten; ISBN 3-9805070-9-2).
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* Hrsg.: [[Alma von Stockhausen]]: Kants [[Agnostizismus]] - Hindernis im Wissen und Glauben. [[Gustav-Siewerth-Akademie]] Weilheim-Bierbronnen 1999 (23 Seiten; ISBN 3-928273-57-4).
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* Hrsg.: [[Alma von Stockhausen]]: Die Christologie in Kants "Religion innerhalb der Grenzen der bloßen [[Vernunft]]". [[Gustav-Siewerth-Akademie]] Weilheim-Bierbronnen 2000 (75 Seiten; ISBN 3-928273-15-9).
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* Gott der Heilige Geist als bleibende Gegenwart Gottes - in: (Hsgr.) [[Franz Breid]]: Der eine und dreifaltige [[Gott]] als [[Hoffnung]] des [[Mensch]]en zur Jahrtausendwende. Referate der 12. [[Internationale Theologische Sommerakademie Aigen|Internationalen Theologischen Sommerakademie]] 2000 des [[Linzer Priesterkreis]]es. Ennsthaler Gesellschaft m.b.H. & Co. KG 2001, S. 208-239 (304 Seiten; ISBN 3850685772).
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* Gewissen und Norm der Moralität - in: [[Gerhard Stumpf]] (Hrsg.): [[Gewissen]] - [[Wahrheit]] - [[Menschenwürde]] (Berichtband der [[Theologische Sommerakademie Augsburg|theol. Sommerakademie]] 2003) Eigenverlag des Initiativkreises, Landsberg 2003, S. 107-126 (ISBN-13: 9783980806824; ISBN: 3980806820). [http://www.ik-augsburg.de/pdf/berichte/Buch2003.pdf als PDF-Datei]
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*Giovanni Sala: [http://www.stjosef.at/dokumente/hvitae_sala.htm Die Enzyklika "Humanae vitae" - ein Plädoyer für die Würde und Verantwortung des Menschen], in: [[Forum Katholische Theologie]] 21 (2005) 17-35 und 113-126.
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* Kants "Kritik der praktischen Vernunft" : ein Kommentar. [[Wissenschaftliche Buchgemeinschaft]] Darmstadt 2009 (368 Seiten; ISBN 3-534-15741-9).
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* Die Struktur der menschlichen Erkenntnis : eine neue Erkenntnislehre. [[Wissenschaftliche Buchgemeinschaft]] Darmstadt 2004 (379 Seiten; ISBN 978-3-534-22079-3).
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== Literatur ==
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*Ulrich Lehner, Ronald Tacelli (Hrsg.): Giovanni Sala. Kontroverse Theologie. Ausgewählte theologische Schriften. Mit einer Einführung von [[Leo Kardinal Scheffczyk]]. Festgabe zum 75. Geburtstag, [[Nova et vetera]] Verlag Bonn 2005 (ISBN 3-936741-00-X; Bautz Verlag Nordhausen 2005 - ISBN 3-88309-236-3).
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
*{{PND|111751209}}
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{{PND|111751209}}
* [http://www.stjosef.at/dokumente/hvitae_sala.htm Die Enzyklika "Humanae vitae" - ein Plädoyer für die Würde und Verantwortung des Menschen]
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Philosophen Deutschland|Sala, Giovanni]]
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[[Kategorie:Priester Italien|Sala, Giovanni]]
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[[Kategorie:Philosophen|Sala, Giovanni]]
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[[Kategorie:Jesuiten|Sala, Giovanni]]

Aktuelle Version vom 14. Oktober 2021, 14:28 Uhr

Prof. Dr. phil. Giovanni Sala

Giovanni B. Sala SJ (Dr. phil.; * 18. April 1930 in Ternó d´Isola, bei Bergamo in der Lombardei; † 15. März 2011 in Gauting bei München) war Philosophieprofessor an der philosophischen Fakultät der Jesuiten in München.

Biografie

Giovanni Sala trat 1947 in die Gesellschaft Jesu ein. Er erwarb das Lizentiat in Philosophie und Theologie an der Universität Gregoriana in Rom. Am 8. Juli 1961 erhielt er die Priesterweihe. Mit einer Dissertation über Immanuel Kant promovierte er zum Doktor in Philosophie an der Universität Bonn. Anschließend dozierte er Philosophie an der Ordensfakultät Alosianum in Gallarate, nördlich von Mailand. Ab 1971 ist er Professor an der philosophischen Fakultät des Ordens in München.

Sein philosophisches Vorbild war die Erkenntnistheorie des kanadischen Jesuitenphilosophen und -theologen Bernard Lonergan (1904-1984)”.<ref>Harald Schöndorf SJ in der Tagespost vom 17. März 2011.</ref> Im Jesuitenorden nahm er in der Nachkonzilszeit wegen seiner Glaubens- und Lehramtstreue eine Außenseiterrolle ein. Er wurde zu einem scharfsinnigen Verteidiger der kirchlichen Morallehre gegen den Mainstream deutscher Moraltheologen. Insbesondere zeigte er, dass die Berufung auf das Gewissen, um sich über das Lehramt hinwegzusetzen, wie auch die Berufung auf Zweite Vatikanum zur Verteidigung dieses Gewissensbegriff, missbräuchlich sind.<ref>Kath-info am 15. März 2021</ref>

Er verfasste zahlreiche Artikel und Bücher veröffentlichte Giovanni Sala zur Erkenntnislehre, über Kant und über die Ethik. In der Theologie befasst er sich hauptsächlich mit der Ekklesiologie, mit dem Lehramt und der Christologie. Einen ausführlichen Kommentar zu „Kants Kritik der praktischen Vernunft“ schließt er für die „Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt, ab. Pater Sala war durch seine fundierten Leserbriefe in der Tagespost, durch Vorträge bei der Sommerakadmie in Dießen, der Gustav-Siewerth-Akademie Weilheim-Bierbronnen, der Osterakademie in Kevelaer und Veranstaltungen der Initiativkreise katholischer Laien und Priester bekannt.

Seine letzte Ruhestätte ist im Heimatland Italien.

Werke

Literatur

  • Ulrich Lehner, Ronald Tacelli (Hrsg.): Giovanni Sala. Kontroverse Theologie. Ausgewählte theologische Schriften. Mit einer Einführung von Leo Kardinal Scheffczyk. Festgabe zum 75. Geburtstag, Nova et vetera Verlag Bonn 2005 (ISBN 3-936741-00-X; Bautz Verlag Nordhausen 2005 - ISBN 3-88309-236-3).

Weblinks

Anmerkungen

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