Kopten: Unterschied zwischen den Versionen

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===Verfolgung koptischer Christen in Ägypten===
 
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Seit dem 7. Jahrhundert unter der Herrschaft des [[Islam]], gab es für die ägyptischen Christen Kopfsteuer, Zerstörung von Kirchen und stigmatisierende Kleidervorschriften. Die koptische Sprache wurde verboten. Heute sind Kopten in Ägypten benachteiligt und bedrängt. Zwar enthält die ägyptische Verfassung ein Bekenntnis zu den Menschenrechten, aber in Artikel 2 wird der Koran als Hauptquelle allen Rechtes bezeichnet. Hieraus ergibt sich, dass Christen keine vollen Rechte haben. Zum Beispiel sind für den Bau und die Reparatur von Kirchen besondere Genehmigungen nötig, die in der Praxis über Jahrzehnte verschleppt oder auch nie erteilt werden. Obwohl die Kopten Steuerzahler sind, gibt es keine öffentlichen Gelder für koptische Schulen oder Kirchen. Am Sonntag, den [[9. Oktober]] [[2011]] waren nach Medienangaben mindestens 25 Kopten getötet worden und etwa 200 wurden verletzt. Die Gewalt war vor der Niederlassung des staatlichen Fernsehsenders in Kairo eskaliert, nachdem zuvor mehrere tausend koptische Christen friedlich gegen die zunehmende islamistische Gewalt im Land demonstriert hatten. <ref>Vgl. [http://www.kath.net/detail.php?id=33451 Was geschah wirklich am "Blutsonntag" von Kairo ?] kath.net, Katholische Nachrichten, 11. Oktober 2011</ref>  
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Seit dem 7. Jahrhundert unter der Herrschaft des [[Islam]], gab es für die ägyptischen Christen Kopfsteuer, Zerstörung von Kirchen und stigmatisierende Kleidervorschriften. Die koptische Sprache wurde verboten. Heute sind Kopten in Ägypten benachteiligt und bedrängt. Zwar enthält die ägyptische Verfassung ein Bekenntnis zu den Menschenrechten, aber in Artikel 2 wird der Koran als Hauptquelle allen Rechtes bezeichnet. Hieraus ergibt sich, dass Christen keine vollen Rechte haben. Zum Beispiel sind für den Bau und die Reparatur von Kirchen besondere Genehmigungen nötig, die in der Praxis über Jahrzehnte verschleppt oder auch nie erteilt werden. Obwohl die Kopten Steuerzahler sind, gibt es keine öffentlichen Gelder für koptische Schulen oder Kirchen. Anfang [[März]] [[2011]] wurde eine koptische [[Kirche]] in Brand gesetzt, zwei [[Christ]]en in Sol wurden ermordet. Als Kopten daraufhin in Kairo demonstrierten, wurden sie von mohammedanischen Anwohnern attackiert. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, 110 wurden verletzt. Seit Monaten von radikalen Gruppen gestreute Gerüchte, Christen würden zwei zum Islam konvertierte Frauen gegen ihren Willen festhalten, führten Anfang [[Mai]] 2011 zu Straßenkämpfen in Kairo, bei denen zwölf Menschen getötet und 230 verletzt wurden. Anfang [[Oktober]] überfielen radikale [[Islam]]isten die noch im Bau befindlichen koptischen Dorfkirchen in Mirinab und Madmar. Hunderte Kopten demonstrierten daraufhin vor der Residenz des Provinzgouverneurs von Assuan. Diese Zwischenfälle hatten schließlich zu dem Protestzug am Sonntag, den [[9. Oktober]] [[2011]] von rund 2 000 Gläubigen in Kairo geführt, bei dem es dann zu Angriffen des Militärs mit bis zu 35 Toten und vielen hundert Verletzten kam. <ref>Vgl. [http://www.die-tagespost.de/Angst-Wut-und-Trauer-unter-den-Kopten;art456,128475 Angst, Wut und Trauer unter den Kopten] Die Tagespost, Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur, 12. Oktober 2011</ref>
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 12. Oktober 2011, 17:02 Uhr

Allgemeines

Kopten sind Angehörige des koptischen Christentums, der Name geht über das arabische "al.qipt", auf das griechische "Aigyptioi" zurück und ist gleichbedeutend mit "Ägypter". Die Kopten verehren den Evangelisten und Apostel Markus als Gründer ihrer Kirche. In Ägypten leben 200 000 koptisch-katholische Christen und rund acht Millionen koptisch-orthodoxe Christen. Weltweit wird ihre Zahl auf 15 Millionen geschätzt und davon etwa 200 000 im Sudan. Gegenwärtig leben etwa 6000 Kopten in Deutschland. Oberster Repräsentant der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland ist Generalbischof Anba Damian.

Verfolgung koptischer Christen in Ägypten

Seit dem 7. Jahrhundert unter der Herrschaft des Islam, gab es für die ägyptischen Christen Kopfsteuer, Zerstörung von Kirchen und stigmatisierende Kleidervorschriften. Die koptische Sprache wurde verboten. Heute sind Kopten in Ägypten benachteiligt und bedrängt. Zwar enthält die ägyptische Verfassung ein Bekenntnis zu den Menschenrechten, aber in Artikel 2 wird der Koran als Hauptquelle allen Rechtes bezeichnet. Hieraus ergibt sich, dass Christen keine vollen Rechte haben. Zum Beispiel sind für den Bau und die Reparatur von Kirchen besondere Genehmigungen nötig, die in der Praxis über Jahrzehnte verschleppt oder auch nie erteilt werden. Obwohl die Kopten Steuerzahler sind, gibt es keine öffentlichen Gelder für koptische Schulen oder Kirchen. Anfang März 2011 wurde eine koptische Kirche in Brand gesetzt, zwei Christen in Sol wurden ermordet. Als Kopten daraufhin in Kairo demonstrierten, wurden sie von mohammedanischen Anwohnern attackiert. 13 Menschen kamen dabei ums Leben, 110 wurden verletzt. Seit Monaten von radikalen Gruppen gestreute Gerüchte, Christen würden zwei zum Islam konvertierte Frauen gegen ihren Willen festhalten, führten Anfang Mai 2011 zu Straßenkämpfen in Kairo, bei denen zwölf Menschen getötet und 230 verletzt wurden. Anfang Oktober überfielen radikale Islamisten die noch im Bau befindlichen koptischen Dorfkirchen in Mirinab und Madmar. Hunderte Kopten demonstrierten daraufhin vor der Residenz des Provinzgouverneurs von Assuan. Diese Zwischenfälle hatten schließlich zu dem Protestzug am Sonntag, den 9. Oktober 2011 von rund 2 000 Gläubigen in Kairo geführt, bei dem es dann zu Angriffen des Militärs mit bis zu 35 Toten und vielen hundert Verletzten kam. <ref>Vgl. Angst, Wut und Trauer unter den Kopten Die Tagespost, Katholische Zeitung für Politik, Gesellschaft und Kultur, 12. Oktober 2011</ref>

Weblinks

Anmerkungen

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