Gregor Maria Hanke: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Weblinks: üa)
 
(71 dazwischenliegende Versionen von 14 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Gregor Maria Hanke''' (* 1954 in Elbersroth bei Ansbach, Bistum Eichstätt) ist seit 1993 Abt des Benedikternklosters Plankstetten [[Bistum Eichstätt]] und ist designierter Bischof des Bistums Eichstätt. Er folgte damit dem nunmehrigen Ausburger Oberhirten Walter Mixa nach, der am 1. Oktober 2005 das Bistum Eichstätt verlassen hatte.
+
'''[[Datei:Gregor.Maria.Hanke.jpg|thumb|right|Bischof Gregor Maria Hanke]]'''
  
== Biographie ==
+
'''Gregor Maria Hanke''' (* [[2. Juli]] [[1954]] in Elbersroth/Herrieden bei Ansbach, [[Bistum Eichstätt]]) ist Bischof von Eichstätt und der 81. Nachfolger des hl. [[Willibald]].
  
Dr. theol. Gregor Maria Hanke wurde am 2. Juli 1954 im mittelfränkischen Elbersroth bei Ansbach als Kind tschechischer Eltern geboren und auf den Namen Franz getauft. Er studierte in Eichstätt, Würzburg, Rom und England Theologie und trat bei den Benediktinern ein, wobei er seine Ewige Profeß am 10. Oktober 1982 ablegte. Am 10. September 1983 folgte die heilige Priesterweihe. Am 13. Juli 1993 wurde er zum 54. Abt des Benediktinerklosters [[Plankstetten]] gewählt, wobei die Abtsbenediktion am 2. Oktober 1993 vorgenommen wurde. Sein theologisches Doktorat wurde unter anderem vom bekannten Würzburger Ostkirchenkundler Hans-Joachim Schulz (vgl. QD 145 = "Die apostolische Herkunft der Evangelien", 1993) angeregt. Als Betreuer fungierten der römische Prof. Dr. Robert Taft SJ und Prof. Dr. Gerhard Podskalsky SJ. 2004 reichte er seine mehr als zehn Jahre zuvor begonnene Dissertationsschrift ("Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien", 2 Bände) an der Jesuitenhochschule in Frankfurt St. Georgen "summa cum laude" ein. Abt Dr. Gregor Hanke war zudem von 2001 bis 2005 Mitglied des Vorstands der Vereinigung Deutscher Ordensobern (VDO). Im Oktober 2006 erwählte Papst Benedikt XVI. ihn zum Bischof von Eichstätt. Dies wurde aus zuverlässigen Quellen der Bayerischen Staatsregierung bereits am 10. Oktober 2006 bekannt. Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer (CSU) nannte den erwählten Bischof einen "vorzüglichen Theologen und Seelsorger gleichermaßen. Abt Gregor ist extraklasse." Mit der Ernennung wird für 13. oder 14. Oktober 2006 gerechnet.
+
==Biografie==
  
== Hintergrund und Profil ==
+
[[Gregor]] [[Maria]] Hanke wurde am 2. Juli 1954 im mittelfränkischen Elbersroth bei Ansbach als Kind heimatvertriebener Eltern geboren und auf den Namen Franz getauft (jüngstes von sechs Kindern). Die Eltern - der Lehrer Franz Hanke und seine Frau Elisabeth - kamen 1946 mit ihren fünf Kindern aus dem heutigen Tschechien nach Mittelfranken. Von den fünf Geschwistern sind zwei Schwestern und ein Bruder verheiratet; zwei Brüder wurden [[Priester]]. 1974 erwarb Franz das Abitur am Humanistischen Willibald-Gymnasium Eichstätt und trat ins Priesterseminar ein. Er studierte in Eichstätt, Würzburg, [[Rom]] und England (London und Oxford) und wurde nach Erwerb des theologischen Diploms (1980) im darauffolgenden Jahr am 9. Oktober 1981 von den [[Benediktiner]]n in Plankstetten eingekleidet, wo er dann am 10. Oktober 1982 seine Profeß ablegte. Als Ordensnamen wählte er "Gregor (nach dem [[Kirchenvater]] Gregor von Nyssa, † nach 394) Maria".
  
Abt Gregor wirkte schon bisher über sein Kloster hinaus als 1. Consiliarabt der Bayerischen Benediktinerkongregation. Die Benediktinerabtei Plankstetten selbst (in D-92334 Berching) besitzt ein Bildungs- und Exerzitienhaus St. Gregor und das Jugendhaus Schneemühle. Die Abtei ist im Bistum Eichstätt vor allem aufgrund der Jugendvespern sehr bekannt. Viele Firmvorbereitungsgruppen haben dieses spirituelle Angebot genutzt und dabei auch den Abt in unkomplizierter Weise kennengelernt. Bischof Gregor hat bereits als Abt in vielen Pfarreien der Diözese Eichstätt das Sakrament der Firmung gespendet.
+
Am 10. September 1983 folgte dann in der Benediktinerabtei die heilige [[Priesterweihe]] durch den damaligen Diözesanbischof [[Alois Brems]]. 1982 begann Gregor Hanke mit einem Studium der Anglistik an der [[Katholische Universität Eichstätt|Katholischen Universität Eichstätt]], um später an der Realschule des Klosters in Plankstetten zu unterrichten. Daneben war er für das Kloster in der Jugendarbeit im Einsatz. Nach dem Beschluß des Konventkapitels der Abtei Plankstetten, die klösterliche Internatsschule aufzugeben, übernahm Pater Gregor 1985 im Kloster die Gästebetreuung. Er baute das Bildungshaus St. Gregor auf, das er bis 1990 leitete und in dem er auch selbst geistliche Kurse, [[Exerzitien]] und Einkehrtage gestaltete. Maßgeblich war er am Aufbau der "Schule der Dorf- und Landentwicklung" im Kloster beteiligt. Am 13. Juli 1993 wurde er zum Abt des Benediktinerklosters [[Plankstetten]] gewählt, wobei die Abtsbenediktion vom späteren Bamberger Erzbischof [[Karl Braun]] am 2. Oktober 1993 vorgenommen wurde. Gregor Maria Hanke wurde damit der 54. Abt des im Jahr 1129 gegründeten Klosters und war bei seiner Wahl jüngster Abt in Bayern. Abt Gregor erwarb sich dabei gleichzeitig den Ruf eines charakterlich gesuchten Managers.
  
In den letzten Jahren ist die Abtei mit biologischem Anbau besonders oft positiv gewürdigt worden und hat verschiedene Preise erhalten - das Kloster besitzt seit 1994 auch das Bioland-Zertifikat. So kommt von dort auch sogenanntes Bio-Bier. Abt Dr. Hanke sieht diese Ausrichtung als selbstverständliche Konsequenz gelebten katholischen Glaubens. Umgekehrt hielt er fest: "Eine Ökologie der Seele ist unverzichtbar und grundlegend für eine Ökologie des Handelns." Unter seiner Regie realisierte die Mönchsgemeinschaft ein regionales Autarkiekonzept, das auf "Leben aus dem Ursprung" baut. Abt Gregor erwarb sich dabei gleichzeitig den Ruf eines charakterlich gesuchten Managers und hat die Einbindung der Abtei in das wirtschaftliche Leben so bewertet: "Durch den Auf- und Ausbau des ökologischen Wirtschaftskreislaufes in der Abtei sind wir Teil des wirtschaftlichen Lebens der Region 10 geworden. Durch unser ökologisches Klostergut, die Klostergärtnerei, die Buchhandlung, Klosterschenke, Klosterhofladen und Gästehaus St. Gregor und die eigene Produktion vieler Waren wollen wir unser klösterliches Leben mitfinanzieren. Den Wirtschaft10plus BusinessClub begrüße ich als offenes Austauschforum zur Unterstützung des wirtschaftlichen Zusammenhalts in der Region 10."
+
Sein wegen der Abtsbenediktion erst später erworbenes theologisches Doktorat (begonnen 1990 im Fachgebiet Byzantinische Liturgiewissenschaft am Päpstlichen Orientalischen Institut) war unter anderem vom bekannten Würzburger Ostkirchenkundler Hans-Joachim Schulz (vgl. QD 145 = "Die apostolische Herkunft der Evangelien", 1993) angeregt worden. Als Betreuer fungierten der römische Prof. Dr. Dr. Robert F. Taft SJ und Prof. Dr. Gerhard Podskalsky SJ. 2002 reichte er seine Dissertationsschrift ("Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien", 2 Bände) an der Jesuitenhochschule in Frankfurt St. Georgen "summa cum laude" ein. Abt Dr. Gregor Hanke war zudem von 2001 bis 2005 Mitglied des Vorstands der [[Vereinigung Deutscher Ordensobern]] (VDO).
  
Abt Gregor war es in den vergangenen Jahren auch ein Anliegen, das Kloster zu einem kulturellen Zentrum zu machen. Hochkarätige Künstler kamen gerne nach Plankstetten, auch aus Sympathie für den Abt und seinen weltoffenen Konvent. Für Bischof Gregor ist es auch wichtig, daß die Reichtümer der Tradition der Kirche nicht verschüttet werden, sondern wirksam den Menschen zu ihrem Heil vermittelt werden können. Deshalb gibt es in der Abtei beispielsweise eine orientalische Kapelle, um den in der Katholischen Kirche anerkannten Riten einen sichtbaren Platz zu geben. (Auch am Bischofssitz Eichstätt gibt es nicht nur das lateinisches Priesterseminar, sondern auch eine international anerkannte theologische und spirituelle Ausbildung im Collegium Orientale.)
+
=== Bischof ===
 +
Am 14. Oktober 2006 wurde Hanke vom [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] zum Bischof von Eichstätt ernannt. Er empfing am 2. Dezember 2006  vom Metropoliten der Kirchenprovinz Bamberg [[Ludwig Schick|Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick]] unter Assistenz der Diözesanbischöfe Dr. [[Walter Mixa]] von Augsburg und Gabriel Akwasi Abiabo Mante von Jasikan (Ghana) im Hohen Dom zum Bischof von Eichstätt die  [[Bischofsweihe]]. Hanke wurde Ende März 2014 von [[Papst Franziskus]] in die [[Ordenskongregation]] berufen.<ref>[http://www.kath.net/news/45452 Vatikanische Aufgaben für zwei deutsche Bischöfe] [[Kath.net]] am 31. März 2014</ref>
  
Im Mai 2004 wurde Dr. Hanke vom Oberhaupt der orthodoxen Teilkirche Tschechiens, dem Prager Metropoliten Erzbischof Krystof, bei einem Festakt in Teplitz mit dem Orden des heiligen Konstantin und der heiligen Helena ausgezeichnet. Bischof Gregors bisheriger Einsatz für die Ökumene mit der Orthodoxie, welcher einem der Hauptanliegen Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. entspricht, aber auch sein Bemühen um Aussöhnung des tschechischen und des deutschen Volkes im Geist wahren Christentums gaben den Anstoß für diese Ehrung, die unter anderen auch schon der tschechische Kulturminister erhalten hatte.  
+
Bischof Hanke nahm als einer von drei Delegierten der Deutschen Bischofskonferenz an der Weltbischofssynode vom 5. bis 26. Oktober 2008 in Rom teil. Die deutschsprachige Arbeitsgruppe wählte ihn dabei zu ihrem Moderator.<ref>[http://www.vaticanradio.org/tedesco/tedarchi/2008/Oktober08/ted09.10.08.htm Radio Vatican vom 9. Oktober 2008]</ref> Papst Benedikt XVI. berief ihn ebenso in die Nahostsynode vom 10. bis 24. Oktober 2010. Die Sonderversammlung der Weltbischofssynode in Rom befasst sich mit der Lage der Christen im Nahen Osten.<ref>[http://www.radiovaticana.org/ted/articolo.asp?c=421263 Radio Vatican vom 9. September 2010]</ref> Er ist Mitglied der [[Deutsche Bischofskonferenz#Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste (IV)| Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste]] sowie der [[Deutsche Bischofskonferenz#Kommission für Ehe und Familie (XI)|Kommission für Ehe und Familie]] der Deutschen Bischofskonferenz<ref>[http://www.dbk.de/presse/details/?presseid=3221&cHash=9c8937a5b649e863ac2ced5b4cf4173c Deutsche Bischofskonferenz: Pressemeldung vom 20. September 2016 - Nr. 175]</ref>, außerdem Vorsitzender des Verwaltungsrates und des Verbandsausschusses des [[Verband der Diözesen Deutschlands|Verbandes der Diözesen Deutschlands]] (VDD).<ref>[http://www.dbk.de/ueber-uns/vdd/ dbk.de: Über uns], abgerufen am 30. September 2017.</ref>   
  
Schon kurz nach seiner Priesterweihe hat Dr. Hanke 1984 mit interessierten Gläubigen auf Basis der damals erstmaligen römischen Regelungen nach dem XXI. Ökumenischen Konzil den gemeinsamen Antrag gestellt, daß die "tridentinische" Meßliturgie (Missale 1962) regelmäßig angeboten würde. Seit damals besitzt Eichstätt die ununterbrochene regelmäßige Zelebration des älteren lateinischen Meßritus in unterschiedlichen Kirchen (derzeit an jedem zweiten Samstag abend um 19 Uhr in der Pfarrkirche Heilig Geist beim Bahnhof).
+
== Veröffentlichungen ==
 +
* Der Odenkanon des Tagzeitenritus Konstantinopels im Licht der Beiträge H. Schneiders und O. Strunks: eine Relecture, in: Orientalia christiana analecta (Orient. christ. analecta) ISSN 1590-7449, Crossroad of cultures: studies in liturgy and patristics in honor of Gabriele Winkler, Pontificio Istituto Orientale, Rom 2000, no 260 (ref. et notes dissem.), S. 345 - 367.<br>(Der Artikel behandelt den Ursprung und die theologische Bedeutung der Odenserie des Tagzeitenritus an der Hagia Sophia von Konstantinopel sowie der Thesen H. Schneiders und O. Strunks darüber. Der Autor präsentiert zunächst die Geschichte und den Ursprung der Gesänge in der von Gabriele Winkler rekonstruierten Gesängen. Hernach zeigt er, dass die Serie der Oden aus Palästina und Konstantinopel im Codex Barberini gr. 285 [10./11. Jahrhundert] fortgesetzt wurde.)
 +
* Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien, Frankfurt 2004 (2 Bände = theologische Dissertation).
  
In seiner knapp bemessenen Freizeit besuchte Dr. Hanke bisher Freunde in Rom, wo er studiert hatte. Gelegentlich stieg er auch aufs Motorrad. Zu seinen besten Freunden zählte auch ein Vierbeiner: mit Hasso, dem Wächter auf dem Klostergut Staudenhof, ging er oft spazieren. Die Ernennung Abt Hankes ist auf breite und in der veröffentlichten Meinung nachlesbare Zustimmung aus allen Schichten und Berufgruppen gestoßen. Die kommunikative und gleichzeitig glaubwürdige spirituelle Seite seines bisherigen priesterlichen und benediktinischen Wirkens wurde dabei überzeugend gewürdigt.
+
== Position ==
 +
* Das kirchliche Arbeitsrecht legitimiert Kündigungen wegen der sexuellen Orientierung, verbietet Gewerkschaften. In der Reformdebatte wagt der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke nun einen weitreichenden Vorstoß. Seine Forderung im März 2022: Ganz abschaffen: "Warum brauchen wir überhaupt noch diesen Sonderweg eines kirchlichen Arbeitsrechts?", sagte Hanke dem Ingolstädter "Donaukurier". Der Bischof ergänzte: "Warum übernimmt man nicht gleich das zivile Arbeitsrecht, zumal gemäß der christlichen Soziallehre, die wir ja vertreten, Gewerkschaften eine wichtige Funktion in der Arbeitswelt haben?"<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/33487-bischof-hanke-schlaegt-abkehr-von-kirchlichem-arbeitsrecht-vor Bischof Hanke schlägt Abkehr von kirchlichem Arbeitsrecht vor] [[Kathoisch.de]] am 13. März 2022</ref>
  
== Publikationen ==
+
== Weblinks ==
1. Der Odenkanon des Tagzeitenritus Konstantinopels im Licht der Beiträge H. Schneiders und O. Strunks: eine Relecture, in: Orientalia christiana analecta (Orient. christ. analecta) ISSN 1590-7449, Crossroad of cultures: studies in liturgy and patristics in honor of Gabriele Winkler, Pontificio istituto orientale, Rom 2000, no 260 (ref. et notes dissem.), S. 345 - 367.
 
(Der Artikel behandelt den Ursprung und die theologische Bedeutung der Odenserie des Tagzeitenritus an der Hagia Sophia von Konstantinopel sowie der Thesen H. Schneiders und O. Strunks darüber. Der Autor präsentiert zunächst die Geschichte und den Ursprung der Gesänge in der von Gabriele Winkler rekonstruierten Gesängen. Hernach zeigt er, daß die Serie der Oden aus Palästina und Konstantinopel im Codex Barberini [10./11. Jahrhundert] gr. 285 fortgesetzt wurde.)
 
  
2. Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien, Frankfurt 2004 (2 Bände = theologische Dissertation).
+
* [http://www.bistum-eichstaett.de/bischof/?PHPSESSID=131ff9f816177a7241f930d46f4810ce Offizielle Website]
 +
{{CathHier|http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bhanke.html}}
 +
* [http://kathtv.org/kanaele/bischof-gregor-maria-hanke/ Videos von Bischof Hanke] bei [[K-TV]]
  
[[Kategorie:Bischöfe|Hanke, Gregor Maria]]
+
 
 +
{{Navigation Bischof|VG=[[Walter Mixa]]|Bistum=Eichstätt|VON-BIS=2006-|NF=---}}
 +
 
 +
== Anmerkungen ==
 +
<references />
 +
 
 +
[[Kategorie:Bischöfe Deutschland|Hanke, Gregor Maria]]
 
[[Kategorie:Bistum Eichstätt|Hanke, Gregor Maria]]
 
[[Kategorie:Bistum Eichstätt|Hanke, Gregor Maria]]

Aktuelle Version vom 1. Februar 2024, 10:18 Uhr

Bischof Gregor Maria Hanke

Gregor Maria Hanke (* 2. Juli 1954 in Elbersroth/Herrieden bei Ansbach, Bistum Eichstätt) ist Bischof von Eichstätt und der 81. Nachfolger des hl. Willibald.

Biografie

Gregor Maria Hanke wurde am 2. Juli 1954 im mittelfränkischen Elbersroth bei Ansbach als Kind heimatvertriebener Eltern geboren und auf den Namen Franz getauft (jüngstes von sechs Kindern). Die Eltern - der Lehrer Franz Hanke und seine Frau Elisabeth - kamen 1946 mit ihren fünf Kindern aus dem heutigen Tschechien nach Mittelfranken. Von den fünf Geschwistern sind zwei Schwestern und ein Bruder verheiratet; zwei Brüder wurden Priester. 1974 erwarb Franz das Abitur am Humanistischen Willibald-Gymnasium Eichstätt und trat ins Priesterseminar ein. Er studierte in Eichstätt, Würzburg, Rom und England (London und Oxford) und wurde nach Erwerb des theologischen Diploms (1980) im darauffolgenden Jahr am 9. Oktober 1981 von den Benediktinern in Plankstetten eingekleidet, wo er dann am 10. Oktober 1982 seine Profeß ablegte. Als Ordensnamen wählte er "Gregor (nach dem Kirchenvater Gregor von Nyssa, † nach 394) Maria".

Am 10. September 1983 folgte dann in der Benediktinerabtei die heilige Priesterweihe durch den damaligen Diözesanbischof Alois Brems. 1982 begann Gregor Hanke mit einem Studium der Anglistik an der Katholischen Universität Eichstätt, um später an der Realschule des Klosters in Plankstetten zu unterrichten. Daneben war er für das Kloster in der Jugendarbeit im Einsatz. Nach dem Beschluß des Konventkapitels der Abtei Plankstetten, die klösterliche Internatsschule aufzugeben, übernahm Pater Gregor 1985 im Kloster die Gästebetreuung. Er baute das Bildungshaus St. Gregor auf, das er bis 1990 leitete und in dem er auch selbst geistliche Kurse, Exerzitien und Einkehrtage gestaltete. Maßgeblich war er am Aufbau der "Schule der Dorf- und Landentwicklung" im Kloster beteiligt. Am 13. Juli 1993 wurde er zum Abt des Benediktinerklosters Plankstetten gewählt, wobei die Abtsbenediktion vom späteren Bamberger Erzbischof Karl Braun am 2. Oktober 1993 vorgenommen wurde. Gregor Maria Hanke wurde damit der 54. Abt des im Jahr 1129 gegründeten Klosters und war bei seiner Wahl jüngster Abt in Bayern. Abt Gregor erwarb sich dabei gleichzeitig den Ruf eines charakterlich gesuchten Managers.

Sein wegen der Abtsbenediktion erst später erworbenes theologisches Doktorat (begonnen 1990 im Fachgebiet Byzantinische Liturgiewissenschaft am Päpstlichen Orientalischen Institut) war unter anderem vom bekannten Würzburger Ostkirchenkundler Hans-Joachim Schulz (vgl. QD 145 = "Die apostolische Herkunft der Evangelien", 1993) angeregt worden. Als Betreuer fungierten der römische Prof. Dr. Dr. Robert F. Taft SJ und Prof. Dr. Gerhard Podskalsky SJ. 2002 reichte er seine Dissertationsschrift ("Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien", 2 Bände) an der Jesuitenhochschule in Frankfurt St. Georgen "summa cum laude" ein. Abt Dr. Gregor Hanke war zudem von 2001 bis 2005 Mitglied des Vorstands der Vereinigung Deutscher Ordensobern (VDO).

Bischof

Am 14. Oktober 2006 wurde Hanke vom Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Eichstätt ernannt. Er empfing am 2. Dezember 2006 vom Metropoliten der Kirchenprovinz Bamberg Erzbischof Prof. Dr. Ludwig Schick unter Assistenz der Diözesanbischöfe Dr. Walter Mixa von Augsburg und Gabriel Akwasi Abiabo Mante von Jasikan (Ghana) im Hohen Dom zum Bischof von Eichstätt die Bischofsweihe. Hanke wurde Ende März 2014 von Papst Franziskus in die Ordenskongregation berufen.<ref>Vatikanische Aufgaben für zwei deutsche Bischöfe Kath.net am 31. März 2014</ref>

Bischof Hanke nahm als einer von drei Delegierten der Deutschen Bischofskonferenz an der Weltbischofssynode vom 5. bis 26. Oktober 2008 in Rom teil. Die deutschsprachige Arbeitsgruppe wählte ihn dabei zu ihrem Moderator.<ref>Radio Vatican vom 9. Oktober 2008</ref> Papst Benedikt XVI. berief ihn ebenso in die Nahostsynode vom 10. bis 24. Oktober 2010. Die Sonderversammlung der Weltbischofssynode in Rom befasst sich mit der Lage der Christen im Nahen Osten.<ref>Radio Vatican vom 9. September 2010</ref> Er ist Mitglied der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste sowie der Kommission für Ehe und Familie der Deutschen Bischofskonferenz<ref>Deutsche Bischofskonferenz: Pressemeldung vom 20. September 2016 - Nr. 175</ref>, außerdem Vorsitzender des Verwaltungsrates und des Verbandsausschusses des Verbandes der Diözesen Deutschlands (VDD).<ref>dbk.de: Über uns, abgerufen am 30. September 2017.</ref>

Veröffentlichungen

  • Der Odenkanon des Tagzeitenritus Konstantinopels im Licht der Beiträge H. Schneiders und O. Strunks: eine Relecture, in: Orientalia christiana analecta (Orient. christ. analecta) ISSN 1590-7449, Crossroad of cultures: studies in liturgy and patristics in honor of Gabriele Winkler, Pontificio Istituto Orientale, Rom 2000, no 260 (ref. et notes dissem.), S. 345 - 367.
    (Der Artikel behandelt den Ursprung und die theologische Bedeutung der Odenserie des Tagzeitenritus an der Hagia Sophia von Konstantinopel sowie der Thesen H. Schneiders und O. Strunks darüber. Der Autor präsentiert zunächst die Geschichte und den Ursprung der Gesänge in der von Gabriele Winkler rekonstruierten Gesängen. Hernach zeigt er, dass die Serie der Oden aus Palästina und Konstantinopel im Codex Barberini gr. 285 [10./11. Jahrhundert] fortgesetzt wurde.)
  • Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien, Frankfurt 2004 (2 Bände = theologische Dissertation).

Position

  • Das kirchliche Arbeitsrecht legitimiert Kündigungen wegen der sexuellen Orientierung, verbietet Gewerkschaften. In der Reformdebatte wagt der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke nun einen weitreichenden Vorstoß. Seine Forderung im März 2022: Ganz abschaffen: "Warum brauchen wir überhaupt noch diesen Sonderweg eines kirchlichen Arbeitsrechts?", sagte Hanke dem Ingolstädter "Donaukurier". Der Bischof ergänzte: "Warum übernimmt man nicht gleich das zivile Arbeitsrecht, zumal gemäß der christlichen Soziallehre, die wir ja vertreten, Gewerkschaften eine wichtige Funktion in der Arbeitswelt haben?"<ref>Bischof Hanke schlägt Abkehr von kirchlichem Arbeitsrecht vor Kathoisch.de am 13. März 2022</ref>

Weblinks


Vorgänger
Walter Mixa
† Bischof von Eichstätt
2006-
Nachfolger
---

Anmerkungen

<references />