Giuseppina Nicoli

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen

Giuseppina Nicoli FdC (* 18. November 1863 in Casalisma (Diözese Tortona); † 31. Dezember 1924 in Cagliari) war Ordensfrau. Ihr liturgischer Gedenktag ist der 3. Februar. Sie wurde auf Sardinien zur geistlichen Mutter vieler Menschen und ist eine >Mystikerin der Liebe<.

Biografie

Giuseppina Nicoli wurde am 18. November 1863 in Casalisma (Diözese Tortona) bei Pavia geboren und trat nach dem Empfang des Lehrerinnen-Diploms im Alter von 20 Jahren den >Töchtern der Nächstenliebe< in Turin bei. 1885 versetzten sie ihre Oberinnen nach Cagliari auf Sardinien, wo sie sich bald einen unvergesslichen Namen machte. Sie unterrichtete und erzog die Kinder am dortigen Mädcheninstitut, gründete katechetische Vereinigungen und bewährte sich während einer Choleraepidemie (1886) als wahre Vinzentinerin, indem sie die Kranken und Sterbenden umsorgte. Als sie selbst an Lungentuberkulose erkrankte, hielt sie die Krankheit die Tag für Tag mehr ihre Kräfte raubte, nicht davon ab, ihrem Bände füllenden Apostolat nachzukommen. 1899 kam sie in die Stadt Sassari, wo sie im Waisenhaus arbeitete, die Katechetenschule >Scuola di Religione< gründete und ein beispielloses Netzwerk karitativer Dienste schuf und betreute.

1910 mußte sie die geliebte Insel verlassen, weil sie in Turin zur Provinzökonomin und zwei Jahre später zur Direktorin des dortigen Noviziats bestimmt wurde. Doch bald brach ihre Krankheit wieder aus, und sie durfte nach drei Jahren Abwesenheit wieder nach Sassari gehen. Der mittlerweile dort herrschende Geist des Antiklerikalismus zwang sie aber, 1914 wieder nach Cagliari zu gehen. Auch hier schuf sie viele Apostolatsgruppen, gründete im Stadtviertel Marina del Poetto ein Heim für an Rachitis und Skrofulose erkrankte Kinder und betreute die in Cagliari >picciocus de crobi<< genannten Straßenkinder. Diese meist obdachlosen >Korbjungen< trugen ihren Kunden gegen ein Entgelt ihre Waren in einem Korb auf dem Kopf nach Hause. Wie eine gute Mutter gab sie >ihren Jungen< Kleidung, Nahrung und vor allem Liebe. >Nächstenliebe ist der Maßstab von Gottes Liebe<, betonte sie immer wieder. Im Alter von 61 Jahren verstarb die >Märtyrin der Nächstenliebe<, deren Lächeln die Menschen verzauberte, am 31. Dezember 1924 in Cagliari, aufgebraucht von ihrem unvergessenen Apostolat.

Seligsprechung

Giuseppina Nicoli wurde im Pontifikat Benedikt XVI. vor dem Heiligtum >Nostra Signora di Bonaria< in Cagliari in Italien, durch Kardinal José Saraiva Martins seliggesprochen.

Quelle

Osservatore Romano 22. April 2011, verfasst von Stefan Wirth. Die englische Lebensbeschreibung auf der Vatikanseite [1].