Franz Jung

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Dr. Franz Jung (2016)

Franz Jung (Dr.; * 4. Juni 1966 in Mannheim) ist Bischof von Würzburg.

Biografie

Franz Jung wuchs als Kind eines Lehrerehepaars gemeinsam mit drei Geschwistern in Ludwigshafen am Rhein auf. Jung lebte als Priesteramtskandidat im Theologenkonvikt Collegium Georgianum in München und am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom und studierte Philosophie und katholische Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und an der päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Er erwarb am päpstlichen Bibelinstitut, das der Gregoriana angegliedert ist, das Lizentiat undf wurde am 10. Oktober 1992 vom damaligen Limburger Bischof Dr. Franz Kamphaus in Rom zum Priester für das Bistum Speyer geweiht.

Seine erste Kaplansstelle trat Franz Jung in der Pfarrei Sankt Anton in Pirmasens an, dann war er Kaplan an der Dompfarrei in Speyer, wo er zugleich als Sekretär von Bischof Dr. Anton Schlembach tätig war. Im Jahr 2001 promovierte Jung an der theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität in München bei Professor Dr. Joachim Gnilka im Fach Neues Testament zum Doktor der Theologie. Das Thema seiner Dissertation lautete „Soter – Studien zur Rezeption eines hellenistischen Ehrentitels im Neuen Testament“, Zweitgutachter war Dr. Hans-Josef Klauck OFM. In den nächsten Jahren forschte Jung zu den Kirchenvätern Honoratus und Caesarius von Arles.

Ab 2003 leitete Dr. Franz Jung die Abteilung Gemeindeseelsorge im Bischöflichen Ordinariat in Speyer, ab 2007 zusätzlich das Referat „Klösterliche Verbände“. Im Jahr 2006 betreute er verantwortlich die Vorbereitung der Seligsprechung des Speyerer Priesters und Ordensgründers Paul Josef Nardini (1821-1862); es war deutschlandweit das erste Seligsprechungsverfahren, das nach der Neuregelung des Seligsprechungsverfahrens durch Papst Benedikt XVI. stattfand.

Am 28. November 2008 wurde Dr. Franz Jung zum Domkapitular am Speyerer Kaiserdoms gewählt. Am 16. Dezember 2008 ernannte ihn der Speyerer Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zu seinem Generalvikar; Jung trat das Amt am 1. Januar 2009 an.

Generalvkiar Dr. Franz Jung gestaltete von 2009 bis 2016 maßgeblich den Prozess „Gemeindepastoral 2015“ im Bistum Speyer mit, bei dem in einem intensiven Austausch mit den Pfarreien und diözesanen Räten ein neues Seelsorgekonzept entwickelt und aus den bisherigen Pfarrgemeinden wurden 70 neue Pfarreien gebildet wurden. <ref>pow.bistum-wuerzburg.de, 16. Februar 2018</ref> 2012 wurde er ehrenhalber in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem aufgenommen.

Bischof

Papst Franziskus ernannte Dr. Franz Jung am 16. Februar 2018 zum neuen Bischof von Würzburg. Er empfing die Bischofsweihe am 10. Juni 2018 durch den Hauptkonsekrator Erzbischof Ludwig Schick und die Nebenkonsekratoren Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Bischof Friedhelm Hofmann und ist seitdem Bischof von Würzburg. Sein Wahlspruch ist Spem ancoram animae "Die Hoffnung als Anker der Seele" ({{#ifeq: Brief an die Hebräer | Franz Jung |{{#if: Hebr|Hebr|Brief an die Hebräer}}|{{#if: Hebr |Hebr|Brief an die Hebräer}}}} 6{{#if:18-20|,18-20}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Positionen

Zur Beziehung Gleichgeschlechtlicher

Franz Jung will den Beschlüssen des Synodalen Wegs zur Grundordnung des kirchlichen Dienstes vorgreifen und hat dazu eine Selbstverpflichtungserklärung abgegeben. Er werde keine arbeits- oder disziplinarrechtlichen Maßnahmen ergreifen, wenn Tatsachen über Beschäftigte der Diözese Würzburg, des diözesanen Caritasverbandes und anderer angeschlossener Rechtsträger bekannt würden, "die die persönliche Lebensführung hinsichtlich Partnerschaften, die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität eines Einzelnen/einer Einzelnen betreffen; auch in den verkündigungsnahen Tätigkeiten", teilte Jung laut einer Mitteilung des Bistums am 9. Februar 2022 mit. Weiter erklärte der Bischof: "Ich versichere ebenso, dass ich bei Klerikern hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung keine kirchen- beziehungsweise disziplinarrechtlichen Maßnahmen ergreifen werde."<ref>Bischof Jung: Keine Disziplinarmaßnahmen mehr wegen Lebensführung Katholisch.de am 9. Februar 2022</ref>

Weihesakrament für Frauen

  • Bischof Franz Jung hält die Weihe von Frauen in der katholischen Kirche im Juni 2022 für vorstellbar. Auf die Frage "Sie können sich also geweihte Frauen vorstellen?" sagte er der Würzburger "Main-Post" (Samstag): "Ja." Entscheidend werde aber sein, welche Themen die nationalen Bischofskonferenzen in die Beratungen der Weltbischofssynode des Papstes einbrächten: "Hier wird sich zeigen, ob sich diese Frage auch in anderen Teilen der Weltkirche stellt und damit eine Chance hat, auf die Tagesordnung gesetzt zu werden."<ref>Bischof Jung: Frauenweihe in katholischer Kirche vorstellbar Katholisch.de am 11. Juni 2022</ref>

Zölibat

  • Ob die Verpflichtung zum Zölibat, also zur Ehelosigkeit der Priester, fallen solle, zeigte sich Jung offen für die Möglichkeit, vor der Weihe wählen zu können zwischen zölibatärer Lebensform und Ehe. Bei dieser Option, wie sie heute schon Priester in den katholischen Ostkirchen hätten, "spräche nichts gegen verheiratete Priester". Doch auch wenn eines Tages der Pflichtzölibat fallen sollte, "glaube ich nicht, dass es deshalb einen großen Ansturm auf das Priesterseminar gäbe", fügte er hinzu.<ref>Bischof Jung: Frauenweihe in katholischer Kirche vorstellbar Katholisch.de am 11. Juni 2022</ref>

Veröffentlichungen

  • Sōtēr. Studien zur Rezeption eines hellenistischen Ehrentitels im Neuen Testament. Aschendorff, Münster 2002, ISBN 340204787X. Rezensionen (u.a.): Klaus Berger: Welt voller Retter. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10. Juli 2002, Nr. 157, S. 36 (online); Reinhard Feldmeier, in: Theologische Literaturzeitung 2003 (online).
  • „Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe“ (Joh 4,15). Die Samariterin am Jakobsbrunnen als Paradigma für „Katechese in veränderter Zeit“. In: Thomas Schmeller (Hrsg.): Neutestamentliche Exegese im 21. Jahrhundert. Grenzüberschreitungen. Für Joachim Gnilka. Herder, Freiburg 2008, ISBN 978-3-451-29933-9, S. 319–344.
  • Habt ihr ihn gesehen, der meine Seele liebt? (Hld 3,3). Das Hohelied Salomos und seine Auslegung in Geschichte und Gegenwart. In: Edith Düsing, Hans-Dieter Klein (Hrsg.): Geist, Eros und Agape. Untersuchungen zu Liebesdarstellungen in Philosophie, Religion und Kunst. Königshausen & Neumann, Würzburg 2009, S. 121–146, ISBN 978-3-8260-3923-2.
  • (Hg.): Hilarius von Arles, Leben des hl. Honoratus. Eine Textstudie zu Mönchtum und Bischofswesen im spätantiken Gallien mit lateinisch-deutschem Text des „Sermo“ sowie zweier Predigten über den hl. Honoratus von Faustus von Riez und Caesarius von Arles. Carthusianus Verlag Fohren-Linden 2013 (240 Seiten, ISBN 978-3-941862-13-5).
  • (Hg.): Cyprian von Toulon. Leben des hl. Caesarius Carthusianus Verlag Fohren-Linden 2018 (240 Seiten, ISBN 978-3-941862-25-8).

Weblinks


Vorgänger
Friedhelm Hofmann
† Bischof von Würzburg
seit 2018
Nachfolger

Anmerkungen

<references />