Beichtmobil

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Das Beichtmobil

Beim Beichtmobil handelt es sich um ein umgebautes Fahrzeug, das die Menschen dort abholt, wo sie sich befinden, um zur Beichte eingeladen zu werden.

A) Beim Beichtmobil von Kirche in Not handelt es sich um einen umgebauten VW-Bus. Es soll bei Großveranstaltungen, aber auch ohne besonderen Anlass auf öffentlichen Plätzen den Menschen Gelegenheit geben, mit einem Priester zu sprechen, seelsorglichen Rat einzuholen und, wenn gewünscht, ihr Leben durch eine sakramentale Beichte vor Gott in Ordnung zu bringen. Das Beichtmobil wird bei Großveranstaltungen oder auch Veranstaltungen in Pfarreien eingesetzt. Der erste Einsatzort war der KongressTreffpunkt Weltkirche“ im März 2004 in Augsburg. Es wurde beim Katholikentag im Juni in Ulm 2004, dem Weltjugendtag 2005 in Köln oder dem Katholikentag in Osnabrück im Mai 2008 eingesetzt. Aber auch bei Fahrten zu sozialen Brennpunkten, in Fußgängerzonen, zum Kinostart von Mel Gibsons Film "Die Passion Christi" 2004, zu einem Rock-Festival oder zu großen Gemeinde- oder Wallfahrtsgottesdiensten unter freiem Himmel ist das Beichtmobil bereits eingesetzt worden. Das Beichtmobil steht Pfarreien, geistlichen Gemeinschaften sowie Initiativen in ganz Deutschland kostenlos zur Verfügung und kann angefordert werden unter der Rufnummer: 0 89 / 64 24 888 - 0.

B) Im US-Bundesstaat Louisiana hat eine Ordensgemeinschaft ein altes Rettungsfahrzeug zu einem Beichtmobil umfunktioniert. Die Ordensgemeinschaft in Saint Martinville möchte die Menschen dort abholen, wo sie sind: Unterwegs, in Einkaufszentren, Fußgängerzonen und auf Parkplätzen. Seit Dezember 2015 ist es unterwegs und hat bis Dezember 2023 über 500 Einsatzorte gefunden z. B. bei Sportveranstaltungen, in Spitälern, Einkaufszentren, Brauereien, auf Baustellen, in Kinos oder bei Treffen von Jägern oder Fischern.

Jeweilige Entstehung

A) Die Initialzündung zum Projekt "Beichtmobil" entstand bei einem Betriebsausflug von Kirche in Not, als eine Person mit einem Filzstift "Beichtmobil" auf ein Matchbox-Auto schrieb.

Die Aktion steht in der Tradition des Gründers von Kirche in Not, Pater Werenfried van Straaten, der mit seinem Hilfswerk immer auch Seelsorge betreiben und die Kirche zu den Menschen bringen wollte. So rüstete er nach dem Krieg die "Kapellenwagen", zu fahrenden Kirchen umgebaute Lastwagen, aus, um die Seelsorge unter den heimatvertriebenen Katholiken sicherzustellen, für die in der Diaspora keine Kirchen erreichbar waren. Später hat "Kirche in Not" mit schwimmenden Kirchen auf dem Amazonas in Brasilien sowie auf Wolga und Don in Russland auch auf dem Wasser dafür gesorgt, dass die Kirche in schwer erreichbaren Gebieten zu den Menschen kommen konnte.

Mit der Idee, einen Beichtstuhl auf Reisen zu schicken, folgt Kirche in Not der von Papst Johannes Paul II. formulierten Erkenntnis, dass die Beichte das „Schlüsselsakrament“ für die Neuevangelisierung Europas ist.

Viele Menschen, die vielleicht schon lange keine Kirche mehr aufgesucht haben, kommen nicht auf die Idee oder haben nicht den Mut, in einen Beichtstuhl zu gehen. Deshalb muss die Kirche die ausgestreckte Hand des barmherzigen Gottes zu den Menschen bringen.

Das Gefährt stand zu Beginn unter der Schirmherrschaft von Bischof Dr. Walter Mixa. Der Priester, der im Beichtmobil für Gespräche bereit steht, ist in der Regel P. Hermann-Josef Hubka.

B) Die Idee zum Beichtmobil ist Father Jerome Frey in der Zeit gekommen, als er als junger Priester in einem Krankenhaus arbeitete. „Unter den verschiedenen Rettungsfahrzeugen, die im Krankenhaus ankamen, war eines, das einen intensivmedizinischen „Critical Care“-Transport durchführte. Er dachte, dass es sinnvoll sei, wenn wir ein altes Rettungsfahrzeug in eine ,Spiritual Care‘-Unit umwandeln könnten, die dorthin geht, wo die Leute sich aufhalten, und wo wir die Menschen evangelisieren können und ihnen vielleicht auch Beichtmöglichkeit anbieten.“

Weblinks