Neuscholastik: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Thomas.von.Aquin1.jpg|thumb|right| Heiliger [[Thomas von Aquin]] OP, der [[Patron]] der katholischen Wissenschaft, der katholischen Schulen und Hochschulen, der Theologen und Philosophen]]
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[[Datei:Thomas.von.Aquin1.jpg|thumb|right| Der heilige [[Thomas von Aquin]] [[OP]] († 1274), [[Patron]] der katholischen [[Wissenschaft]], der katholischen [[Schule]]n und [[Hochschule]]n, der [[Theologe]]n und [[Philosoph]]en (Maler: Carlo Crivelli, 1476)]]
 
'''Neuscholastik''' nennt man das seit Mitte des [[19. Jahrhundert]]s einsetzende Bemühen, in der katholischen [[Philosophie]] und [[Theologie]] an die kirchliche [[Scholastik]] anzuknüpfen, da durch das Zeitalter der [[Renaissance]] und [[Aufklärung]], die Weiterarbeit einer die Überlieferung den Zeitfragen gegenüberstellenden christlichen Philosophie, außer in [[Spanien]] ([[Barockscholastik|vgl.]]), unterbrochen wurde.<ref> [[Martin Grabmann]] in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 1. Auflage, Band VII, Sp. 522-523; [[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik‚ (1352 Spalten).</ref>
 
'''Neuscholastik''' nennt man das seit Mitte des [[19. Jahrhundert]]s einsetzende Bemühen, in der katholischen [[Philosophie]] und [[Theologie]] an die kirchliche [[Scholastik]] anzuknüpfen, da durch das Zeitalter der [[Renaissance]] und [[Aufklärung]], die Weiterarbeit einer die Überlieferung den Zeitfragen gegenüberstellenden christlichen Philosophie, außer in [[Spanien]] ([[Barockscholastik|vgl.]]), unterbrochen wurde.<ref> [[Martin Grabmann]] in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 1. Auflage, Band VII, Sp. 522-523; [[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik‚ (1352 Spalten).</ref>
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[[Konstantin von Schäzler]] gilt als der „Fürst der Neuscholastik"
  
 
==Geschichte und Charakteristik==
 
==Geschichte und Charakteristik==
 
=== Entstehung und örtliche Schwerpunkte ===
 
=== Entstehung und örtliche Schwerpunkte ===
In der [[Romantik]] (Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert) erwachte ein zeitaufgeschlossenes Denken aus christlichem Geiste.<ref>Chateaubriand. de Bonald. Newman. W. G. Ward. Sailer. A. Möhler. Gratry. Balmes. Cortes. Ventura. Hermes. Günther. F. Schlegel. Görres. Baader. A. Müller. Deutinger.</ref> Indessen hatte die besonders bei den spanischen und römischen [[Dominikaner]]n auch im [[18. Jahrhundert]] fortlebende Überlieferung zu Beginn des [[19. Jahrhundert]] zu Schulgründungen<ref>[[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref> in [[Italien]]<ref>Roselli. Buzzetti. Sanseverino. Taparelli. Liberatore</ref> und [[Deutschland]] geführt. In der [[Mainzer Kreis|Mainzer Schule]] sind u. a. zu nennen: [[Franz Moufang]], [[Johann Baptist Heinrich]], [[Paul Leopold Haffner]], [[Bruno Liebermann]], [[Johannes von Geissel]], [[Andreas Räß]], [[Melchior Diepenbrock]] mit der Zeitschrift ''[[Der Katholik]]''. [[Matthias Joseph Scheeben]] vertrat theologisch, obwohl kirchenpolitisch mit den Mainzern verbunden, eine eigenständige Position. Ein weiteres Zentrum der deutschen Neuscholastik war das Lyzeum in Eichstätt ([[Albert Stöckl]]; [[Franz von Paula Morgott]]; M. Glossner). [[Hermann Ernst Plassmann]] regte die Neuscholastik in Paderborn an. Die gegründete Universität in Freiburg in der [[Schweiz]] orientierte sich philosophisch und theologisch am [[Neuthomismus]] (z. B. [[G. Manser]]).<ref>Peter Walter in: [[LThk]] 3. Auflage, Band 7, 1993, Sp. 780+781.</ref> Nachdem das Thomasstudium für den Dominikanerorden bereits im 18. Jahrhundert durch dessen General J. Th. Boxador verpflichtend gemacht worden war, empfahl es der [[Jesuiten]]general Furtis 1823 auch seinem [[Orden]]. Gegen den Gefühlsüberschwang der katholischen Romantik verteidigte [[Josef Kleutgen]] die Überlieferung einer "Philosophia perennis", der solche Denker zugerechnet werden, die eine zuverlässige Erkenntnis der gegebenen Wirklichkeit eine beweisbare [[Metaphysik]] und [[Ethik]] lehrten und fortschreitend tiefer zu erforschen und zu begründen suchten, mögen sie auch von verschiedenen Gesichtspunkten ausgegangen und verschiedene Erkenntnisverfahren angewandt haben. In seiner [[Theologie]] bzw. [[Philosophie]] der Vorzeit entwarf [[Josef Kleutgen]] das Programm der Neuscholastik (1872, 1878), gestützt auf die philosophische Vorarbeit des [[Francisco Suarez]].<ref>[[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref>
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In der [[Romantik]] (Ende des [[18. Jahrhundert]]s bis weit in das [[19. Jahrhundert]]) erwachte ein zeitaufgeschlossenes Denken aus christlichem Geiste.<ref>[[François-René de Chateaubriand]]. [[Louis-Gabriel de Bonald]]. [[John Henry Newman]]. W. G. Ward. [[Johann Michael Sailer]]. [[Johann Adam Möhler]]. [[Alphonse Gratry]]. [[Jacob Balmes]]. Cortes. [[Gioacchino Ventura di Raulica]]. Hermes. [[Anton Günther]]. [[Friedrich Schlegel]]. [[Johann Joseph von Görres]]. Baader. A. Müller. Deutinger.</ref> Indessen hatte die besonders bei den spanischen und römischen [[Dominikaner]]n auch im [[18. Jahrhundert]] fortlebende Überlieferung zu Beginn des [[19. Jahrhundert]] zu Schulgründungen<ref>[[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref> in [[Italien]] (Roselli. Buzzetti, [[Gaetano Sanseverino]] (Neapel), Taparelli, [[Matteo Liberatore]] mit den Zeitschriften „La scienza e la fede" in Neapel sowie die „[[Civiltà Cattolica]]" in [[Rom]]<ref>Zeitschriften: [http://www.novaetvetera.de/nova/nova_38.html?PHPSESSID=c639544a085906c7d6bdcdf0cbc85be3 DETLEF PEITZ: Die Anfänge der Neuscholastik in Deutschland und Italien (1818-1870)] Vorstellung des Buches beim [[Verlag nova & vetera]].</ref>) und [[Deutschland]] geführt. In der [[Mainzer Kreis|Mainzer Schule]] sind u. a. zu nennen: [[Franz Moufang]], [[Johann Baptist Heinrich]], [[Paul Leopold Haffner]], [[Bruno Liebermann]], [[Johannes von Geissel]], [[Andreas Räß]], [[Melchior Diepenbrock]] mit der Zeitschrift ''[[Der Katholik]]''. [[Matthias Joseph Scheeben]] vertrat theologisch, obwohl kirchenpolitisch mit den Mainzern verbunden, eine eigenständige Position. Ein weiteres Zentrum der deutschen Neuscholastik war das Lyzeum in Eichstätt ([[Albert Stöckl]]; [[Franz von Paula Morgott]]; [[Michael Glossner]]). [[Hermann Ernst Plassmann]] regte die Neuscholastik in Paderborn an. Die gegründete Universität in Freiburg in der [[Schweiz]] orientierte sich philosophisch und theologisch am [[Neuthomismus]] (z. B. [[Gallus Maria Manser]] 1866–1950).<ref>Peter Walter in: [[LThk]] 3. Auflage, Band 7, 1993, Sp. 780+781.</ref> Nachdem das Thomasstudium für den Dominikanerorden bereits im 18. Jahrhundert durch dessen General J. Th. Boxador verpflichtend gemacht worden war, empfahl es der [[Jesuiten]]general Furtis 1823 auch seinem [[Orden]]. Gegen den Gefühlsüberschwang der katholischen Romantik verteidigte [[Joseph Kleutgen]] die Überlieferung einer "[[Philosophia perennis]]", der solche Denker zugerechnet werden, die eine zuverlässige Erkenntnis der gegebenen Wirklichkeit eine beweisbare [[Metaphysik]] und [[Ethik]] lehrten und fortschreitend tiefer zu erforschen und zu begründen suchten, mögen sie auch von verschiedenen Gesichtspunkten ausgegangen und verschiedene Erkenntnisverfahren angewandt haben. In seiner [[Theologie]] bzw. [[Philosophie]] der Vorzeit entwarf [[Joseph Kleutgen]] das Programm der Neuscholastik (1872, 1878), gestützt auf die philosophische Vorarbeit des [[Francisco Suarez]].<ref>[[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref>  
  
Die Wiederbelebung der [[Scholastik|scholastischen]], besonders der [[Thomismus|thomistischen]] [[Philosophie]] wurde vor allem durch Kundgebungen und Anordnungen der [[Päpste]] (siehe unten) gefördert. Im Anschluss an diese päpstlichen Weisungen hat sich ein ausgedehntes, durch Untersuchungen von [[Étienne Gilson ]] u. a. vorbereitetes Gespräch über das Wesen einer "christlichen" Philosophie entwickelt.<ref>[[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862.</ref>
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Eine neue Qualität gewinnt die Neuscholastik durch die muttersprachliche Darstellung [[Thomismus|thomistischen]] [[Philosophie]] bei den [[Jesuiten]] [[Joseph Kleutgen]] und [[Matteo Liberatore]] sowie bei dem Paderborner Thomisten [[Hermann Ernst Plaßmann]].<ref>[http://www.novaetvetera.de/nova/nova_38.html?PHPSESSID=c639544a085906c7d6bdcdf0cbc85be3 DETLEF PEITZ: Die Anfänge der Neuscholastik in Deutschland und Italien (1818-1870)] Vorstellung des Buches beim [[Verlag nova & vetera]].</ref> Die Wiederbelebung der [[Scholastik|scholastischen]] wurde vor allem durch Kundgebungen und Anordnungen der [[Päpste]] (siehe unten) gefördert. Von herausragender Bedeutung war dabei die [[Enzyklika]] ''[[Aeterni Patris]]'' Papst [[Leo XIII.|Leos XIII.]] über die Erneuerung der Wissenschaft auf der Grundlage der philosophischen Prinzipien des heiligen [[Thomas von Aquin]] vom 4. August 1879. Sie gilt allgemein als Beginn der Neuscholastik und gab ihr starke Impulse.<ref>[[Wolfgang Kluxen]]: Art. ''Aeterni Patris Unigenitus'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Band 1, S. 187.</ref> Im Anschluss an die päpstlichen Weisungen hat sich ein ausgedehntes, durch Untersuchungen von [[Étienne Gilson]] u. a. vorbereitetes Gespräch über das Wesen einer "christlichen" Philosophie entwickelt.<ref>[[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862.</ref>
  
=== Entfaltung im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts ===  
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=== Entfaltung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts ===  
 
Doch wie man im [[Mittelalter]], neben anderen vor allem zwei große Strömungen der christlichen Philosophie verzeichnet, deren eine in der augustinisch-platonischen Überlieferung wurzelte und besonders vom [[Franziskaner]]orden getragen war, während die andere auf [[Aristoteles]] und [[Thomas von Aquin]] sich stützte und besonders im DomInikanerorden gepflegt wurde, so mussten sich auch in der Neuscholastik die gleichen Unterschiede zeigen.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862-863.</ref>
 
Doch wie man im [[Mittelalter]], neben anderen vor allem zwei große Strömungen der christlichen Philosophie verzeichnet, deren eine in der augustinisch-platonischen Überlieferung wurzelte und besonders vom [[Franziskaner]]orden getragen war, während die andere auf [[Aristoteles]] und [[Thomas von Aquin]] sich stützte und besonders im DomInikanerorden gepflegt wurde, so mussten sich auch in der Neuscholastik die gleichen Unterschiede zeigen.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862-863.</ref>
  
In der bisherigen Entwicklung der Neuscholastik lassen sich deutlich zwei Abschnitte unterscheiden. Zunächst stellt man das Gedankengut und die Fragestellung der großen Denker des Mittelalters wieder so dar, wie sie in der Verarbeitung durch die nach[[Konzil von Trient|tridentinisch]]en Schulen erkennbar waren (zunächst lateinisch, dann auch in den Landessprachen).<ref> Th. Zigliara. M. Liberatore. Roux-Lavergne. A. Stoeckl. T. Pesch. A. Lehmen.</ref> Bald aber beginnt man sich von der gewonnenen Stellung aus mit der Philosophie der Zeit wie der Vorzeit auseinanderzusetzen. Es bildeten sich dabei gewisse Grundlinien der eigenen Haltung heraus, so ein kritischer Realismus (Lehre, die den Sinnesgegebenheiten nicht ohne weiteres Wirklichkeit zuschreibt), eine starke Betonung der [[Erkenntnislehre]] bei Festhalten an gegebener Wahrheit und unmittelbarer Einsicht. Seinsnatur (nicht bloßes Gesolltsein) des Guten. "induktive" (vom Gegebenen aufsteigende) [[Metaphysik]] (z. B. [[Joseph Gredt]]. Donat. [[Josef Geyser]]). Hauptmittelpunkte sind - außer den eigentlichen Ordensschulen der [[Dominikaner]], [[Franziskaner]]. [[Jesuiten]] und [[Karmeliter]] - die Schule [[Désiré Mercier|Kardinal Merciers]] in Löwen, die [[Gregoriana]] (mit J. J. Urráburu und [[Louis Billot]]), das [[Angelicum]] (mit E. Hugon, Th. Pégues) und [[Antonianum]] in [[Rom]], die katholische Universität in Mailand (Gemelli), die Kreise um [[Étienne Gilson]] und [[Jacques Maritain]] in Paris, die wertvoll nachwirkende Albertus-Magnus-Akademie in Köln, Eichstätt, Fulda, Münster und Paderborn. Die Einzellehrbücher werden gestützt durch große Sammelwerke wie die ''Philosophia Lacensis''<ref>Schriftenreihe mit philosophischen Lehrbüchern, erschienen zwischen 1880 und 1900 und benannt nach der [[Abtei Maria Laach]], in der von 1863 bis zur Schließung infolge des [[Kulturkampf]]s ene Studienanstalt der [[Jesuiten]] ("''Collegium maximum''") bestand</ref> und den ''Cursus philosophicus'' der [[Jesuiten]], die Philosophische Handbibliothek des [[Kösel Verlag|Verlags Kösel]], die Sammlung "Mensch, Welt, Gott" des [[Herder Verlag|Verlags Herder]] und durch eine Fülle von Zeitschriften.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863; [[Gottlieb Söhngen]] in: [[LThK]], 2. Auflage, Band 7, 1962, Sp. 923.</ref>
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In der bisherigen Entwicklung der Neuscholastik lassen sich deutlich zwei Abschnitte unterscheiden. Zunächst stellt man das Gedankengut und die Fragestellung der großen Denker des Mittelalters wieder so dar, wie sie in der Verarbeitung durch die nach [[Konzil von Trient|tridentinisch]]en Schulen erkennbar waren (zunächst lateinisch, dann auch in den Landessprachen).<ref> [[Thomas Maria Zigliara]]. [[Matteo Liberatore]]. Roux-Lavergne. [[Albert Stoeckl]]. T. Pesch. A. Lehmen.</ref> Bald aber beginnt man sich von der gewonnenen Stellung aus mit der Philosophie der Zeit wie der Vorzeit auseinanderzusetzen. Es bildeten sich dabei gewisse Grundlinien der eigenen Haltung heraus, so ein kritischer Realismus (Lehre, die den Sinnesgegebenheiten nicht ohne weiteres Wirklichkeit zuschreibt), eine starke Betonung der [[Erkenntnislehre]] bei Festhalten an gegebener Wahrheit und unmittelbarer Einsicht. Seinsnatur (nicht bloßes Gesolltsein) des Guten. "induktive" (vom Gegebenen aufsteigende) [[Metaphysik]] (z. B. [[Joseph Gredt]]. Hauptmittelpunkte sind - außer den eigentlichen Ordensschulen der [[Dominikaner]], [[Franziskaner]]. [[Jesuiten]] und [[Karmeliter]] - die Schule [[Désiré Mercier|Kardinal Merciers]] in Löwen, die [[Gregoriana]] (mit J. J. Urráburu und [[Louis Billot]]), das [[Angelicum]] (mit E. Hugon, Th. Pégues) und [[Antonianum]] in [[Rom]], die katholische Universität in Mailand (Gemelli), die Kreise um [[Étienne Gilson]] und [[Jacques Maritain]] in Paris, die wertvoll nachwirkende Albertus-Magnus-Akademie in Köln<ref>In Köln wurde 1922 eine Albertus-Magnus-Akademie für die scholastische Philosophie gegründet, die später die Herausgabe der Werke [[Albertus Magnus|Alberts des Großen]] in die Hand nahm. - aus: [[Karl Bihlmeyer]]-[[Hermann Tüchle]]: Kirchengeschichte, III. Band, Die Neuzeit und die neueste Zeit, [[Ferdinand Schönigh Verlag]] 1956, S. 451 (13./14. Auflage; [[Imprimatur]] Paderbornae, d. 23. m. Septembers 1955 ac. d. 38 m. Iunii 1956 Vicarius Generalis Dr. Tuschen).</ref>, Eichstätt, Fulda, Münster und Paderborn. Die Einzellehrbücher werden gestützt durch große Sammelwerke wie die ''Philosophia Lacensis''<ref>Schriftenreihe mit philosophischen Lehrbüchern, erschienen zwischen 1880 und 1900 und benannt nach der [[Abtei Maria Laach]], in der von 1863 bis zur Schließung infolge des [[Kulturkampf]]s ene Studienanstalt der [[Jesuiten]] ("''Collegium maximum''") bestand</ref> und den ''Cursus philosophicus'' der [[Jesuiten]] und durch eine Fülle von Zeitschriften.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863; [[Gottlieb Söhngen]] in: [[LThK]], 2. Auflage, Band 7, 1962, Sp. 923.</ref>
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Große Bedeutung hat die Neuscholastik für die geschichtlichen Erforschung der [[Scholastik]]. Die Werke der Denkenden werden in Druckausgaben zugänglich gemacht ([[Leonina]], Quaracchi<ref>Ordensstudienhaus der [[Franziskaner]] bei [[Florenz]]</ref>, ''Philosophes Belges''). Dabei erweisen sich das Mittelalter als Zeit regsten geistigen Lebens und die großen Scholastiker als kühne, zeitaufgeschlossene Denker. Die Eigenart der verschiedenen mittelalterlichen und nach[[Konzil von Trient|tridentinisch]]en Schulen wird allmählich deutlicher erkennbar. Die geschichtliche Forschung der Neuscholastik hat eine Lücke in unserer Kenntnis der abendländischen Geistesgeschichte geschlossen und alte Vorurteile ausgeräumt. Namen wie [[Franz Ehrle]], [[Karl Werner]], [[Georg von Hertling]], [[Heinrich Denifle]], [[Klemens Bäumker]], [[Étienne Gilson]], [[Martin Grabmann]], Maurice de Wulf, Josef Koch, [[Artur Michael Landgraf]] u. a. haben internationalen Klang.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863; [[Karl Bihlmeyer]]-[[Hermann Tüchle]]: Kirchengeschichte, III. Band, Die Neuzeit und die neueste Zeit, [[Ferdinand Schönigh Verlag]] 1956, S. 452.</ref>
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Die Neuscholastik entfaltete nach den Belastungen am Ende des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] ihren Einfluß auch über den engen kirchlichen Raum hinaus. Zu Beginn der 1920er-Jahre [[Konversion|traten die]] Philosophieprofessoren [[Dietrich von Hildebrand]] (1889–1977), [[Siegfried Behn]] (1884–1970) und [[Max Ettlinger]] (1877–1929) zum [[Katholizismus]] über.<ref>[[Wikipedia]], Artikel Neuscholastik am 23. Mai 2018‎.</ref>
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=== Würdung und Kritik ===
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Die geschichtliche Forschung hat aber auch die Neuscholastik selbst gewandelt und einen dritten Abschnitt mit heraufgeführt, in dem man die Gegenwartsnähe vieler Lehren der Scholastik betont ([[Joseph Maréchal]], [[Réginald Garrigou-Lagrange]], [[Antonin-Dalmace Sertillanges]], [[Jacques Maritain]], [[Étienne Gilson]], [[Gottlieb Söhngen]], H. Meyer, [[Theodor Steinbüchel]]). Die Front der Neuschoalstik war nicht mehr so geschlossen wie in den zwanziger Jahren des [[20. Jahrhundert]]s, aber das Standortbewusstsein der christlichen Denker hatte sich so weit gefestigt, dass sie versuchten, im Geiste des heiligen [[Thomas von Aquin]] und der [[Scholastik]] sich den Fragen der Zeit zu stellen.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863+864.</ref> Peter Walter meint im [[Lexikon für Theologie und Kirche]] (3. Auflage): Die im Rahmen der Neuscholastik angestellten Forschungen zur Philosophie- und Theologiegeschichte des Mittelalters hätten ergeben, dass diese sehr wohl von einer Pluralität des Denkens geprägt gewesen war. Die Fokussierung auf die Neuscholastik hatte für die katholische Kirche eine gewisse Geschlossenheit des Denkens gegenüber anderen weltanschaulichen Strömungen bewirkt, wenn auch um den Preis beispielloser Disziplinierungsmaßnahmen gegen abweichende Denker. Die Neuscholastiker hatten zudem bewirkt, dass die ''Soziale Frage'' des 19. Jahrhunderts vom kirchlichen Lehramt wirksam aufgegriffen wurde; diese Faktoren erzeugten im "katholischen Milieu" Plausibiltäten, die zum Erfolg der Neuscholastik in der damaligen Zeit beitrugen. Ein rein [[Apologetik|apologetischer]] Umgang mit zeitgenössischer Philosophie und Denkweise, von dem die Neuscholastik sich leiten ließ, konnte jedoch nicht durchgehalten werden und führte letztlich zur Überwindung der enggeführten Neuscholastik mit ihrem trockenen Formalismus, der zu einer Uniformität des Denkens führen sollte.<ref>Peter Walter: Art. ''Neuscholastik'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref>  Der Theologe und spätere Kurienkardinal [[Gerhard Ludwig Müller]] urteilte: „Zu bemängeln ist, dass oft keine schöpferische Auseinandersetzung mit der Zeit stattfand. Eine reine Thomas-Repristination konnte nicht genügen. Thomas selbst wurde oft nur schulmäßig rezipiert, ohne daß seine genialen, spekulativen Tiefgänge mitvollzogen worden wären.“<ref>[[Gerhard Ludwig Müller]]: ''Katholische Dogmatik für Studium und Praxis der Theologie.'' 6. Auflage, [[Herder Verlag]], Freiburg i. Br. 2005, ISBN 3-451-28652-1, S. 102.</ref> Grund dafür ist jedoch, dass "durch den [[Kulturkampf]] in [[Deutschland]] und die Auflösung des [[Kirchenstaat]]es in [[Italien]] das wissenschaftliche Leben zunächst einmal wieder zum Erliegen kam",<ref>[http://www.novaetvetera.de/nova/nova_38.html?PHPSESSID=c639544a085906c7d6bdcdf0cbc85be3 DETLEF PEITZ: Die Anfänge der Neuscholastik in Deutschland und Italien (1818-1870)] Vorstellung des Buches beim [[Verlag nova & vetera]].</ref> und, dass die Folgen der beiden Weltkriege eine Auseinandersetzung erschwerte.
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Papst [[Paul VI.]] sieht in seiner [[Antrittsenzyklika]] [[Ecclesiam suam]] 1964 ([[Ecclesiam suam (Wortlaut)#Gefahr des Konformismus|Nr. 48]]) die Gefahr des Konformismus. "Dieses Phänomen der Angleichung" sagt er, zeige "sich sowohl auf philosophischem Gebiet (wie viel vermag die Mode auch im Reiche des Geistes, das autonom und frei sein und einzig darauf bedacht sein sollte, der [[Wahrheit]] und der [[Autorität]] bewährter Meister zu folgen!) wie auf praktischem Gebiet.
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[[Theologe]]n wie [[Karl Rahner]] SJ, [[Johannes Baptist Lotz]] SJ, [[Marie-Dominique Chenu]] OP und [[Yves Congar]] OP fußten auf der neuscholastischen Rezeption der Werke des [[Thomas von Aquin]] OP und dem transzendentalen [[Thomismus]] des [[Joseph Maréchal]] SJ, führten dann aber weit über diese Ansätze hinaus. Da die meisten von Ihnen als ''periti'' bei der Vorbereitung und Durchführung des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] beteiligt waren, floss ihre Theologie, so Peter Walter in der dritten Auflage des [[LThK]], entwickelt auf der breiten Basis des thomistischen  Denkens, in zahlreiche Texte des Konzils ein.<ref>Peter Walter: Art. ''Neuscholastik'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref>
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Papst [[Johannes Paul II.]] konnte in der [[Enzyklika]] [[Fides et ratio]] 1988 von den "glücklichen Folgen" der Enzyklika [[Aeterni Patris]] von [[Leo XIII.]] 1879 schreiben:
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:"Die Forschungen über das Denken des heiligen [[Thomas von Aquin]] und anderer scholastischer Autoren erfuhren einen neuen Aufschwung. Starken Auftrieb erhielt die historische Forschung mit der Wiederentdeckung der bis dahin weithin unbekannten Schätze des [[Mittelalter|mittelalterlichen]] Denkens zur Folge; außerdem entstanden neue [[Thomismus|thomistische]] Schulen. Durch die Anwendung der historischen Methode machte die Kenntnis des Werkes des heiligen [[Thomas von Aquin]] große Fortschritte. Zahlreiche Gelehrte brachten mutig die thomistische Überlieferung in die Diskussionen über die damaligen philosophischen und theologischen Probleme ein. Die einflussreichsten katholischen [[Theologe]]n dieses Jahrhunderts, deren Denken und Forschen das [[Zweites Vatikanisches Konzil|II. Vatikanische Konzil]] viel zu verdanken hat, sind Kinder dieser Erneuerung der thomistischen Philosophie. So stand der Kirche im Laufe des [[20. Jahrhundert]]s eine starke Gruppe von Denkern zur Verfügung, die in der Schule des [[Thomas von Aquin|Doctor Angelicus]] herangebildet worden waren."<ref> [[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'' vom 14. September 1998 über das Verhältnis von [[Glaube]] und [[Vernunft]], [[Fides et ratio (Wortlaut)#Das Interesse der Kirche für die Philosophie (57-63)|Nr. 58]].</ref>
  
Große Bedeutung hat die Neuscholastik für die geschichtlichen Erforschung der [[Scholastik]]. Die Werke der Denkenden werden in Druckausgaben zugänglich gemacht (Leonina, Quaracchi<ref>Ordensstudienhaus der [[Franziskaner]] bei [[Florenz]]</ref>, ''Philosophes Belges''). Dabei erweisen sich das Mittelalter als Zeit regsten geistigen Lebens und die großen Scholastiker als kühne, zeitaufgeschlossene Denker. Die Eigenart der verschiedenen mittelalterlichen und nach[[Konzil von Trient|tridentinisch]]en Schulen wird allmählich deutlicher erkennbar. Die geschichtliche Forschung der Neuscholastik hat eine Lücke in unserer Kenntnis der abendländischen Geistesgeschichte geschlossen und alte Vorurteile ausgeräumt. Namen wie K. Werner. [[Franz Ehrle]], J. Feiler. [[Heinrich Denifle]], Cl. Baeumker. P. Mandonnet. [[Étienne Gilson]], [[Martin Grabmann]], M. de Wulf. F. Pelster. J. Koch. A. Landgraf u. a. haben internationalen Klang.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863.</ref>
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:Ebenfalls mahnt er in der gleichen Enzyklika, "dass die Weisungen des Lehramtes nicht immer mit der erwünschten Bereitschaft befolgt worden sind. In vielen katholischen Schulen war in den Jahren unmittelbar nach dem [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzil]] diesbezüglich ein gewisser Verfall zu beobachten, der einer geringeren Wertschätzung nicht nur der scholastischen Philosophie, sondern allgemeiner des Studiums der [[Philosophie]] überhaupt zuzuschreiben ist."<ref> [[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'' vom 14. September 1998 über das Verhältnis von [[Glaube]] und [[Vernunft]], [[Fides et ratio (Wortlaut)#Das Interesse der Kirche für die Philosophie (57-63)|Nr. 61]].</ref>
  
=== Endphase der Neuscholastik und Würdung ===
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== Der heilige Ignatius von Loyola zur Neuscholastik ==
Diese geschichtliche Forschung hat aber auch die Neuscholastik selbst gewandelt und einen dritten Abschnitt mit heraufgeführt, in dem man die Gegenwartsnähe vieler Lehren der Scholastik betont ([[Joseph Maréchal]], [[Réginald Garrigou-Lagrange]], [[Antonin-Dalmace Sertillanges]], [[Jacques Maritain]], [[Étienne Gilson]], [[Gottlieb Söhngen]], H. Meyer, [[Theodor Steinbüchel]]). Die Front der Neuschoalstik war nicht mehr so geschlossen wie in den zwanziger Jahren des [[20. Jahrhundert]]s, aber das Standortbewusstsein der christlichen Denker hatte sich so weit gefestigt, dass sie versuchten, im Geiste des heiligen [[Thomas  von Aquin]] und der [[Scholastik]] sich den Fragen der Zeit zu stellen.<ref> [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863+864.</ref> Die im Rahmen der Neuscholastik angestellten Forschungen zur Philosophie- und Theologiegeschichte des Mittelalters hatten ergeben, dass diese sehr wohl von einer Pluralität des Denkens geprägt gewesen war. Die Fokussierung auf die Neuscholastik hatte für die katholische Kirche eine gewisse Geschlossenheit des Denkens gegenüber anderen weltanschaulichen Strömungen bewirkt, wenn auch um den Preis beispielloser Disziplinierungsmaßnahmen gegen abweichende Denker. Die Neuscholastiker hatten zudem bewirkt, dass die ''Soziale Frage'' des 19. Jahrhunderts vom kirchlichen Lehramt wirksam aufgegriffen wurde; diese Faktoren erzeugten im "katholischen Milieu" Plausibiltäten, die zum Erfolg der Neuscholastik in der damaligen Zeit beitrugen. Ein rein [[Apologetik|apologetischer]] Umgang mit zeitgenössischer Philosophie und Denkweise, von dem die Neuscholastik sich leiten ließ, konnte jedoch nicht durchgehalten werden und führte letztlich zur Überwindung der enggeführten Neuscholastik mit ihrem trockenen Formalismus, der zu einer Uniformität des Denkens führen sollte.<ref>Peter Walter: Art. ''Neuscholastik'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref>  Der Theologe und spätere Kurienkardinal [[Gerhard Ludwig Müller]] urteilte: „Zu bemängeln ist, dass oft
 
keine schöpferische Auseinandersetzung mit der Zeit stattfand. Eine reine Thomas-Repristination konnte nicht genügen. Thomas selbst wurde oft nur schulmäßig rezipiert, ohne daß seine genialen, spekulativen Tiefgänge mitvollzogen worden wären.“<ref>[[Gerhard Ludwig Müller]]: ''Katholische Dogmatik für Studium und Praxis der Theologie.'' 6. Auflage, [[Herder Verlag]], Freiburg i. Br. 2005, ISBN 3-451-28652-1, S. 102.</ref>
 
  
Bedeutende Theologen wie [[Karl Rahner]] SJ, [[Johannes Baptist Lotz]] SJ, [[Marie-Dominique Chenu]] OP und [[Yves Congar]] OP fußten auf der neuscholastischen Rezeption der Werke des [[Thomas von Aquin]] OP und dem transzendentalen Thomismus des [[Joseph Maréchal]] SJ, führten dann aber weit über diese Ansätze hinaus. Da die meisten von Ihnen als 'periti'' bei der Vorbereitung und Durchführung des [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweiten Vatikanischen Konzils]] beteiligt waren, floss ihre Theologie, entwickelt auf der breiten Basis des thomistischen  Denkens, in zahlreiche Texte des Konzils ein.<ref>Peter Walter: Art. ''Neuscholastik'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref>
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Der heilige [[Ignatius von Loyola]] schreibt in seinem [[Ignatius von Loyola: Geistliche Uebungen|Exerzitienbuch]] zur Scholastik: ''Man lobe die positive und scholastische Lehre. Denn gleichwie es den positiven Lehrern, wie dem heiligen [[Hieronymus (Kirchenlehrer)|Hieronymus]], dem heiligen [[Augustinus von Hippo|Augustinus]], dem heiligen [[Gregor I.|Gregor]] und anderen mehr eigen ist, das [[Herz]] anzuregen, um in allem [[Gott]] unseren Herrn zu lieben und ihm zu dienen, ebenso ist es den Scholastikern, wie dem heiligen [[Thomas von Aquin|Thomas]], dem heiligen [[Bonaventura (Kirchenlehrer)|Bonaventura]], dem Sentenzenmeister und anderen mehr eigentümlich, die zum ewigen Heil notwendigen Dinge zu umgrenzen oder entsprechend unseren Zeitverhältnissen zu erläutern, sowie auch alle Irrtümer  und trügerischen Lehren mehr zu bekämpfen und aufzudecken. Denn da die; scholastischen Lehrer der neueren Zeit angehören, so ziehen sie einerseits Nutzen aus dem richtigen Verständnis der [[Heiligen Schrift]] und den positiven heiligen Lehrern, und finden anderseits, da sie auch selbst durch göttliche Kraft erleuchtet und aufgeklärt sind, Hilfe in den [[Konzil von Trient|Konzilsentscheidungen]], den Satzungen und Bestimmungen unserer heiligen Mutter der Kirche.''
  
Somit konnte Papst [[Johannes Paul II.]] in der [[Enzyklika]] [[Fides et ratio]] 1988 von den "glücklichen Folgen" der Enzyklika [[Aeterni Patris]] von [[Leo XIII.]] 1879 schreiben:
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== Heutiger Stellenwert der scholastischen Tradition in der Priesterausbildung==
:"Die Forschungen über das Denken des heiligen [[Thomas von Aquin]] und anderer scholastischer Autoren erfuhren einen neuen Aufschwung. Starken Auftrieb erhielt die historische Forschung mit der Wiederentdeckung der bis dahin weithin unbekannten Schätze des [[Mittelalter|mittelalterlichen]] Denkens zur Folge; außerdem entstanden neue [[Thomismus|thomistische]] Schulen. Durch die Anwendung der historischen Methode machte die Kenntnis des Werkes des heiligen [[Thomas von Aquin]] große Fortschritte. Zahlreiche Gelehrte brachten mutig die thomistische Überlieferung in die Diskussionen über die damaligen philosophischen und theologischen Probleme ein. Die einflussreichsten katholischen [[Theologe]]n dieses Jahrhunderts, deren Denken und Forschen das [[Zweites Vatikanisches Konzil|II. Vatikanische Konzil]] viel zu verdanken hat, sind Kinder dieser Erneuerung der thomistischen Philosophie. So stand der Kirche im Laufe des [[20. Jahrhundert]]s eine starke Gruppe von Denkern zur Verfügung, die in der Schule des [[Thomas von Aquin|Doctor Angelicus]] herangebildet worden waren."<ref> [[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'' vom 14. September 1998 über das Verhältnis von [[Glaube]] und [[Vernunft]], Nr. 58.</ref>
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Das [[Zweites Vatikanisches Konzil|Zweite Vatikanische Konzil]] sagt im Dokument über die [[Priesterausbildung]] [[Optatam totius]]“, [[Optatam totius (Wortlaut)#V. Neugestaltung der kirchlichen Studien|Nr. 15]],  die [[Alumne]]n  sollten sich beim Erwerb eines "gründlichen und zusammenhängenden Wissens über Mensch, Welt und Gott" auf das "stets gültige philosophische Erbe" (''innixi [[Patrimonium philosophicum perenniter validum|patrimonio philosophico valido]]'') stützen.<ref>vgl. [[Pius XII.]], Enz. [[Humani generis]] 31, 12. August 1950: [[AAS]] 42 (1950) 571-575; [[CIC]] 1983, can 251; [[Kongregation für das Katholische Bildungswesen]]: [[Dekret]] ''[[Ad operam]]'' zur [[Reform]] der kirchlichen Studien der [[Philosophie]] vom [[28. Januar]] [[2011]], Nr. 11-12.</ref> „[[Optatam totius]]“ fordert in Nr. 16, die Alumnen sollten "lernen, mit dem heiligen [[Thomas von Aquin|Thomas]] als Meister (''Doctor communis''), die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, soweit möglich, zu erhellen."
  
 
==Von der Neuscholastik besonders geprägte Lehrbücher==
 
==Von der Neuscholastik besonders geprägte Lehrbücher==
* [[Bernard Kälin]] [[OSB]]: Lehrbuch der Philosophie, Einführung in die [[Logik]], [[Ontologie]], [[Kosmologie]], Psychologie (heute [[Philosophische Anthropologie]]), [[Kriteriologie]], [[Theodizee]], bearbeitet von P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1957 (464 S., 5. Auflage; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957). Nachdruck der [[Bonifatius-Verlag|Bonifatiusdruckerei]] Paderborn, Ed. Scholasticae  Heusenstamm 2011 (464 S., ISBN 978-3-86838-502-1 Pp.)
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* ''Klare [[Begriff]]e! : [[Lexikon]] der gebräuchlicheren Fachausdrücke aus [[Philosophie]] und [[Theologie]]''. Für weitere Kreise zusammengestellt von [[Theodor Mönnichs]] [[SJ]], Dümmlers Verlag Berlin u. Bonn 1925 (170 S.), 1929 (2., verm. u. verb. Aufl., 189 Seiten; Mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]] Berlin W 56, den 18. März 1929 Der Fürstbischöfliche Delegat i. V. gez: Cortain).
* [[Bernard Kälin]] [[OSB]]: Lehrbuch der [[Philosophie]] II, Einführung in die [[Ethik]], umgearbeitet von Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkolleg Sarnen 1962 (396 S.;  3. Auflage; [[Imprimatur]] Curiae, die 18. Iulii 1961 † Christianus Caminada Episcopus).
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*[[Ludwig Ott]]: Grundriss der katholischen Dogmatik [[Herder Verlag]] 1981 (10. Auflage; 612 Seiten; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 2.12.1969 Der Generalvikar Dr. Schlund; 11. Auflage [[Verlag nova & vetera]] 2005 (686 Seiten; ISBN 3-936741-25-5).
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* [[Philosophie#Literatur |Philosophische Lehrbücher]]
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* [[Ludwig Ott]]: Grundriss der katholischen [[Dogmatik]], [[Herder Verlag]] 1981 (10. Auflage; 612 Seiten; [[Imprimatur]] Freiburg im Breisgau, den 2.12.1969 Der Generalvikar Dr. Schlund; 11. Auflage [[Verlag nova & vetera]] 2005 (686 Seiten; ISBN 3-936741-25-5).
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*[[Michael Schmaus]]: ''Der Glaube der Kirche'' Dogmatik 6 Bände in 13 Teilbänden [[EOS Verlag St. Ottilien]] 1979-1982 (2. wesentlich verbesserte Auflage; 262-426 Seiten; Format: 12 x 19, 5 cm; geb.).
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* [[Franz Diekamp]]:''Katholische Dogmatik nach den Grundsätzen des [[Thomas von Aquin|hl. Thomas]]'', 3 Bände, neu bearbeitet und hg. von [[Klaudius Jüssen]], Münster Band 1: 1958 (13. Auflage), Band 2: 1959 (12. Auflage), Band 3: 1962 (13. Auflage). Nachdruck in einem Band: Alverna Verlag Wil 2013 (1265 Seiten, ISBN 978-3-033-03750-2, Festeinband).
  
 
== Päpstliche Schreiben ==
 
== Päpstliche Schreiben ==
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'''[[Leo XIII.]]'''   
 
'''[[Leo XIII.]]'''   
*[[4. August]] [[1879]] Rundschreiben ''[[Aeterni Patris]]'' über die Erneuerung der Wissenschaft auf der Grundlage der philosophischen Prinzipien des heiligen [[Thomas von Aquin]]. Sie gilt allgemein als Beginn der Neuscholastik.<ref>[[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref>
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*[[4. August]] [[1879]] [[Enzyklika]] ''[[Aeterni Patris]]'' über die Erneuerung der Wissenschaft auf der Grundlage der philosophischen Prinzipien des heiligen [[Thomas von Aquin]]. Er empfahl die "goldene Weisheit" des heiligen Thomas von Aquin den [[Philosoph]]en und [[Theologe]]n als bestes Mittel zur Bekämpfung und Überwindung der modernen Irrtümer.<ref>[[Karl Bihlmeyer]]-[[Hermann Tüchle]]: Kirchengeschichte, III. Band, Die Neuzeit und die neueste Zeit, [[Ferdinand Schönigh Verlag]] 1956, S. 452.</ref>
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* 1879 und 1880 Papst Leo XIII. öffnet das [[Vatikanisches Geheimarchiv|vatikanische Geheimarchiv]] zu Forschungszwecken.<ref>[http://www.kath.net/news/27948 Erstmals Generalaudienz auf dem Stadtplatz von Castel Gandolfo] [[Kath.net]] am 1. September 2010.</ref>
 
*[[18. Januar]] [[1880]] [[Motu proprio]] "[[Placere nobis]]” über die Art der Herausgabe der Werke des heiligen [[Thomas von Aquin]].
 
*[[18. Januar]] [[1880]] [[Motu proprio]] "[[Placere nobis]]” über die Art der Herausgabe der Werke des heiligen [[Thomas von Aquin]].
 
* [[4. August]] [[1880]] Breve "[[Cum hoc sit]]" Der heilige [[Thomas von Aquin]] wird zum [[Patron]] aller katholischer [[Hochschule]]n eingesetzt.
 
* [[4. August]] [[1880]] Breve "[[Cum hoc sit]]" Der heilige [[Thomas von Aquin]] wird zum [[Patron]] aller katholischer [[Hochschule]]n eingesetzt.
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* 18. August 1883 Apostolischen Schreiben „[[Saepenumero considerantes]]“ Gründung der Kardinalskommission für historische Studien zur Erneuerung der katholischen Geschichtsforschung.<ref>[http://www.kath.net/news/27948 Erstmals Generalaudienz auf dem Stadtplatz von Castel Gandolfo] [[Kath.net]] am 1. September 2010.</ref>
  
 
'''[[Pius X.]]'''
 
'''[[Pius X.]]'''
 
*[[29. Juni]] [[1914]] [[Motu proprio]] ''[[Doctoris angelici]]'' zur Bestärkung die Philosophie des Heiligen [[Thomas von Aquin]] in den Schulen zu studieren. Es heißt dort, dass die Prinzipien und wichtigsten Vorstellungen (principia et pronuntiata maiora), worauf sich die scholastische Lehre des heiligen Lehre stützt, nicht als Meinungen, welche man frei diskutieren kann, angesehen werden können, sondern als Fundamente, worauf die [[Wissenschaft]] der natürlichen und göttlichen Wirklichkeiten sich stützt, beurteilt werden sollten.
 
*[[29. Juni]] [[1914]] [[Motu proprio]] ''[[Doctoris angelici]]'' zur Bestärkung die Philosophie des Heiligen [[Thomas von Aquin]] in den Schulen zu studieren. Es heißt dort, dass die Prinzipien und wichtigsten Vorstellungen (principia et pronuntiata maiora), worauf sich die scholastische Lehre des heiligen Lehre stützt, nicht als Meinungen, welche man frei diskutieren kann, angesehen werden können, sondern als Fundamente, worauf die [[Wissenschaft]] der natürlichen und göttlichen Wirklichkeiten sich stützt, beurteilt werden sollten.
*[[27. Juli]] [[1914]] [[Kongregation für die Studien]], [[Dekret]] ''[[Postquam sanctissimus]]'' 24 Thesen der [[Thomismus|thomistischen]] [[Philosophie]] (Betonung der [[Metaphysik]] gegenüber dem [[Modernismus]]).<ref>[[Pius X.]] auch in [[Pascendi Dominici gregis]]: "Denn wie viele [[Modernismus|Modernisten]] möchten als Lehrer in der [[Kirche]] gelten, posaunen die moderne [[Philosophie]] mit vollen Backen aus, verachten die [[Scholastik]], haben aber, durch Flitter und Trug getäuscht, jene Philosophie nur deshalb sich angeeignet, weil sie in voller Unkenntnis der [[Scholastik]] über keine Beweismittel verfügen zur Beseitigung der Begriffsverwirrung und der Trugschlüsse. Aus der Verbrüderung von falscher Philosophie mit ihrem Glauben ist ihr an Irrtümern überreiches System entsprungen" ([[Pascendi Dominici gregis]], [[Pascendi dominici gregis (Wortlaut)#Die Ursache des Modernismus|Nr. 41]]).</ref>
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*[[27. Juli]] [[1914]] [[Kongregation für die Studien]], [[Dekret]] ''[[Postquam sanctissimus]]'' 24 Thesen der [[Thomismus|thomistischen]] [[Philosophie]] (Betonung der [[Metaphysik]] gegenüber dem [[Modernismus]]).<ref>[[Pius X.]] auch in [[Pascendi Dominici gregis]]: "Denn wie viele [[Modernismus|Modernisten]] möchten als Lehrer in der [[Kirche]] gelten, posaunen die moderne [[Philosophie]] mit vollen Backen aus, verachten die [[Scholastik]], haben aber, durch Flitter und Trug getäuscht, jene Philosophie nur deshalb sich angeeignet, weil sie in voller Unkenntnis der [[Scholastik]] über keine Beweismittel verfügen zur Beseitigung der Begriffsverwirrung und der Trugschlüsse. Aus der Verbrüderung von falscher Philosophie mit ihrem Glauben ist ihr an Irrtümern überreiches System entsprungen" ([[Pascendi Dominici gregis]], [[Pascendi Dominici gregis (Wortlaut)#Die Ursache des Modernismus|Nr. 41]]).</ref>
  
 
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*[[29. Juni]] [[1923]] Enzyklika ''[[Studiorum ducem]]'' zur sechsten Jahrhundertfeier der Heiligsprechung des [[Thomas von Aquin]].
 
*[[29. Juni]] [[1923]] Enzyklika ''[[Studiorum ducem]]'' zur sechsten Jahrhundertfeier der Heiligsprechung des [[Thomas von Aquin]].
* 20. Dezember 1935 Enzyklika ''[[Ad catholici sacerdotii]]'', [[Ad catholici sacerdotii (Wortlaut)#Die Lehre des heiligen Thomas|Nr. 68]]: "Diese ''Philosophia perennis'', wie sie Unser großer Vorgänger [[Leo XIII.]] genannt hat, ist ihnen nicht nur für die Vertiefung des [[Dogma]]s nötig, sondern bewahrt sie auch wirksam gegen alle Arten moderner Irrtümer: sie befähigt ihren Geist, das Wahre vom Falschen genau zu unterscheiden, und verleiht ihnen in den verschiedensten Fragen oder späteren Studien eine Klarheit des Denkens, die dem anderer, die diese philosophische Schulung nicht erhalten haben, weit überlegen ist, auch wenn diese mit einem ausgedehnteren Einzelwissen ausgerüstet sind".
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* [[16. Dezember]] [[1931]] [[Bulle]] ''[[In thesauris sapientiae]]'' über die [[Heiligsprechung]] [[Albertus Magnus|Alberts der Großen]] und dessen Erhebung zum [[Kirchenlehrer]].
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* 20. Dezember 1935 Enzyklika ''[[Ad catholici sacerdotii]]'', [[Ad catholici sacerdotii (Wortlaut)#Die Lehre des heiligen Thomas|Nr. 68]]: "Diese ''[[Philosophia perennis]]'', wie sie Unser großer Vorgänger [[Leo XIII.]] genannt hat, ist ihnen nicht nur für die Vertiefung des [[Dogma]]s nötig, sondern bewahrt sie auch wirksam gegen alle Arten moderner [[Irrtum|Irrtümer]]: sie befähigt ihren Geist, das Wahre vom Falschen genau zu unterscheiden, und verleiht ihnen in den verschiedensten Fragen oder späteren Studien eine [[Klarheit]] des Denkens, die dem anderer, die diese philosophische Schulung nicht erhalten haben, weit überlegen ist, auch wenn diese mit einem ausgedehnteren Einzelwissen ausgerüstet sind".
  
 
'''[[Pius XII.]]'''   
 
'''[[Pius XII.]]'''   
 
* 12. August 1950 [[Enzyklika]] ''[[Humani generis]]'' über einige falsche Ansichten, die die Grundlagender katholischen Lehre zu untergraben drohen, [[Humani generis (Wortlaut)#4. Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche|Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche, Nr. 17, 18, 31-33]]. Das Rundschreiben warnt in (n. 17) davor, "all das, was in jahrhundertelangem Bemühen von Männern außerordentlichen Geisteskraft und Heiligkeit unter den Augen des kirchlichen Lehramtes, ja nicht ohne göttliche Erleuchtung und Leitung zu immer genauerer Fassung der Glaubenswahrheiten an denker und sprachschöpfer Arbeit geleistet worden ist, geringzuschätzen und zu verwerfen um an seine Stelle ungenaue Begriffe und schwankende, vieldeutige Redewendungen einer neuen Philosophie zu setzen". ÄhnIich gehe es auch nicht an. die überlieferte kirchliche Philosophie "umzustürzen oder durch falsche Grundsätze zu entstellen" (n. 30). Vor allem sei an der Möglichkeit einer schlechthin gültigen [[Metaphysik]] festzuhalten (n. 32).<ref>[[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 1063 - Scholastik.</ref>
 
* 12. August 1950 [[Enzyklika]] ''[[Humani generis]]'' über einige falsche Ansichten, die die Grundlagender katholischen Lehre zu untergraben drohen, [[Humani generis (Wortlaut)#4. Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche|Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche, Nr. 17, 18, 31-33]]. Das Rundschreiben warnt in (n. 17) davor, "all das, was in jahrhundertelangem Bemühen von Männern außerordentlichen Geisteskraft und Heiligkeit unter den Augen des kirchlichen Lehramtes, ja nicht ohne göttliche Erleuchtung und Leitung zu immer genauerer Fassung der Glaubenswahrheiten an denker und sprachschöpfer Arbeit geleistet worden ist, geringzuschätzen und zu verwerfen um an seine Stelle ungenaue Begriffe und schwankende, vieldeutige Redewendungen einer neuen Philosophie zu setzen". ÄhnIich gehe es auch nicht an. die überlieferte kirchliche Philosophie "umzustürzen oder durch falsche Grundsätze zu entstellen" (n. 30). Vor allem sei an der Möglichkeit einer schlechthin gültigen [[Metaphysik]] festzuhalten (n. 32).<ref>[[Erzbischof]] [[Wendelin Rauch]] (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 1063 - Scholastik.</ref>
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'''[[Paul VI.]]'''
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* [[6. Januar]] [[1970]] [[Kongregation für das katholische Bildungswesen]]: Grundordnung ''[[Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 1970|Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis]]'' für die [[Priesterausbildung|Ausbildung der Priester]] (Nr. 72).
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*[[4. November]] [[1963]] Apostolischer Brief [[Summi dei verbum]] anlässlich einer Gedenkfeier des Konzils von Trient. Der Papst unterstreicht darin, dass Theologie und Philosophie den Prinzipien und Methoden des Heiligen Thomas folgen sollten.
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* 10. September 1965 [[Ansprache]] „Nous sommes" an die Mitglieder der [[Päpstliche Akademie Thomas von Aquin|Päpstlichen Römischen Akademie des hl. Thomas von Aquin]] (Die philosophische Ausbildung muss sich auf das stets gültige philosophische Erbe stützen).<ref>[http://w2.vatican.va/content/paul-vi/fr/speeches/1965/documents/hf_p-vi_spe_19650910_san-tommaso.html DISCOURS DU PAPE PAUL VI AUX MEMBRES DE L’ACADÉMIE PONTIFICALE DE SAINT THOMAS D’AQUIN] Vendredi 10 septembre 1965; [[Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 1970]]: an die Teilnehmer des VI, Internationalen Thomistischen Kongresses, (Insegnamenti, 111, S. 445 ff).</ref>
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*[[28. Januar]] [[1974]] Apostolischer Brief [[Lumen Ecclesiae]] anlässlich des 700. Todestages des heiligen Thomas von Aquin.
  
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
'''[[Johannes Paul II.]]'''
 
* [[25. Januar]] [[1983]] (trat am 27. November 1983 in Kraft) "[[Codex Iuris Canonici]]'' ([[AAS]] 75/II [1983] VII-XIV); Praefatio (XVII-XXX); Codex Iuris Canonici (1-317).<br>
 
* [[25. Januar]] [[1983]] (trat am 27. November 1983 in Kraft) "[[Codex Iuris Canonici]]'' ([[AAS]] 75/II [1983] VII-XIV); Praefatio (XVII-XXX); Codex Iuris Canonici (1-317).<br>
:Can. 251 — Die philosophische Ausbildung, die sich auf das '''immer gültige philosophische Erbe''' stützen und auch Rücksicht auf die philosophische Forschung der fortschreitenden Zeit nehmen muss, ist so zu vermitteln, daß sie die menschliche Bildung der Alumnen vervollkommnet, ihren Verstand schärft und sie für die theologischen Studien fähiger macht.<br>
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:Can. 251 — Die philosophische Ausbildung, die sich auf das '''[[Patrimonium philosophicum perenniter validum|immer gültige philosophische Erbe]]''' stützen und auch Rücksicht auf die philosophische Forschung der fortschreitenden Zeit nehmen muss, ist so zu vermitteln, daß sie die menschliche Bildung der Alumnen vervollkommnet, ihren Verstand schärft und sie für die theologischen Studien fähiger macht.<br>
 
:Can. 252 § 3. Es sind Vorlesungen in dogmatischer Theologie zu halten, die sich immer auf das geschriebene [[Wort Gottes]] zusammen mit der heiligen [[Tradition]] stützen; mit deren Hilfe sollen die [[Alumne]]n die Heilsgeheimnisse, vor allem unter Anleitung des [[Thomas von Aquin|heiligen Thomas]] als Lehrer, tiefer zu durchdringen lernen.
 
:Can. 252 § 3. Es sind Vorlesungen in dogmatischer Theologie zu halten, die sich immer auf das geschriebene [[Wort Gottes]] zusammen mit der heiligen [[Tradition]] stützen; mit deren Hilfe sollen die [[Alumne]]n die Heilsgeheimnisse, vor allem unter Anleitung des [[Thomas von Aquin|heiligen Thomas]] als Lehrer, tiefer zu durchdringen lernen.
* [[14. September]] [[1998]] [[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'' über das Verhältnis von [[Glaube]] und [[Vernunft]], Nrn. 57-59.
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* [[14. September]] [[1998]] [[Enzyklika]] ''[[Fides et ratio]]'' über das Verhältnis von [[Glaube]] und [[Vernunft]], [[Fides et ratio (Wortlaut)#Das Interesse der Kirche für die Philosophie (57-63)|Nrn. 57-61]].
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* [[19. März]] [[1985]] [[Kongregation für das katholische Bildungswesen]]: Grundordnung ''[[Tria iam lustra|Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis]]'' für die [[Priesterausbildung|Ausbildung der Priester]].
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'''[[Benedikt XVI.]]'''
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*  [[28. Januar]] [[2011]] [[Kongregation für das Katholische Bildungswesen]]: [[Dekret]] ''[[Ad operam]]'' zur [[Reform]] der kirchlichen Studien der [[Philosophie]] ([[Ad operam (Wortlaut)#IV. Die philosophische Ausbildung an den kirchlichen Hochschulen|Nr. 11-12, Art. 59]]).
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'''[[Franziskus (Papst)|Franziskus]]'''
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* [[8. Dezember]] [[2016]] [[Kongregation für den Klerus]]: Grundordnung [[Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 2016]] für die [[Priesterausbildung|Ausbildung der Priester]], [[Ratio fundamentalis institutionis sacerdotalis 2016#b) Studium der Philosophie|Nr. 159-162]].
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
 
* Detlef Peitz: Die Anfänge der Neuscholastik in [[Deutschland]] und [[Italien]] (1818-1870) [[Verlag nova & vetera]] 2006 (571 Seiten; ISBN 3-936741-38-7).
 
* Detlef Peitz: Die Anfänge der Neuscholastik in [[Deutschland]] und [[Italien]] (1818-1870) [[Verlag nova & vetera]] 2006 (571 Seiten; ISBN 3-936741-38-7).
* [[Martin Grabmann]] in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 1. Auflage, Band VII, Sp. 522-525 (sehr ausführlich bis zu den 1930-Jahren.
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* [[Martin Grabmann]] in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 1. Auflage, Band VII, Sp. 522-525 (sehr ausführlich bis zu den 1930-Jahren).
* Peter Walter: Art. ''Neuscholastik, Neuthomismus'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Band 7, Sp. 779-782.
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* Peter Walter: Art. ''Neuscholastik, [[Neuthomismus]]'' in: [[Lexikon für Theologie und Kirche]], 3. Auflage, Band 7, Sp. 779-782.
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→ [[Neuthomismus]], [[Ludwig Lenhart]], [[Bernhard Geyer]]
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== Weblinks ==
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* [http://maritain.nd.edu/jmc/aristotl.htm Materialien], bereitgestellt vom [[Jacques Maritain]] Center (zahlreiche Aufsätze, Monographien u.a.m. [englisch])
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Aktuelle Version vom 19. August 2024, 16:11 Uhr

Der heilige Thomas von Aquin OP († 1274), Patron der katholischen Wissenschaft, der katholischen Schulen und Hochschulen, der Theologen und Philosophen (Maler: Carlo Crivelli, 1476)

Neuscholastik nennt man das seit Mitte des 19. Jahrhunderts einsetzende Bemühen, in der katholischen Philosophie und Theologie an die kirchliche Scholastik anzuknüpfen, da durch das Zeitalter der Renaissance und Aufklärung, die Weiterarbeit einer die Überlieferung den Zeitfragen gegenüberstellenden christlichen Philosophie, außer in Spanien (vgl.), unterbrochen wurde.<ref> Martin Grabmann in: Lexikon für Theologie und Kirche, 1. Auflage, Band VII, Sp. 522-523; Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik‚ (1352 Spalten).</ref>

Konstantin von Schäzler gilt als der „Fürst der Neuscholastik"

Geschichte und Charakteristik

Entstehung und örtliche Schwerpunkte

In der Romantik (Ende des 18. Jahrhunderts bis weit in das 19. Jahrhundert) erwachte ein zeitaufgeschlossenes Denken aus christlichem Geiste.<ref>François-René de Chateaubriand. Louis-Gabriel de Bonald. John Henry Newman. W. G. Ward. Johann Michael Sailer. Johann Adam Möhler. Alphonse Gratry. Jacob Balmes. Cortes. Gioacchino Ventura di Raulica. Hermes. Anton Günther. Friedrich Schlegel. Johann Joseph von Görres. Baader. A. Müller. Deutinger.</ref> Indessen hatte die besonders bei den spanischen und römischen Dominikanern auch im 18. Jahrhundert fortlebende Überlieferung zu Beginn des 19. Jahrhundert zu Schulgründungen<ref>Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref> in Italien (Roselli. Buzzetti, Gaetano Sanseverino (Neapel), Taparelli, Matteo Liberatore mit den Zeitschriften „La scienza e la fede" in Neapel sowie die „Civiltà Cattolica" in Rom<ref>Zeitschriften: DETLEF PEITZ: Die Anfänge der Neuscholastik in Deutschland und Italien (1818-1870) Vorstellung des Buches beim Verlag nova & vetera.</ref>) und Deutschland geführt. In der Mainzer Schule sind u. a. zu nennen: Franz Moufang, Johann Baptist Heinrich, Paul Leopold Haffner, Bruno Liebermann, Johannes von Geissel, Andreas Räß, Melchior Diepenbrock mit der Zeitschrift Der Katholik. Matthias Joseph Scheeben vertrat theologisch, obwohl kirchenpolitisch mit den Mainzern verbunden, eine eigenständige Position. Ein weiteres Zentrum der deutschen Neuscholastik war das Lyzeum in Eichstätt (Albert Stöckl; Franz von Paula Morgott; Michael Glossner). Hermann Ernst Plassmann regte die Neuscholastik in Paderborn an. Die gegründete Universität in Freiburg in der Schweiz orientierte sich philosophisch und theologisch am Neuthomismus (z. B. Gallus Maria Manser 1866–1950).<ref>Peter Walter in: LThk 3. Auflage, Band 7, 1993, Sp. 780+781.</ref> Nachdem das Thomasstudium für den Dominikanerorden bereits im 18. Jahrhundert durch dessen General J. Th. Boxador verpflichtend gemacht worden war, empfahl es der Jesuitengeneral Furtis 1823 auch seinem Orden. Gegen den Gefühlsüberschwang der katholischen Romantik verteidigte Joseph Kleutgen die Überlieferung einer "Philosophia perennis", der solche Denker zugerechnet werden, die eine zuverlässige Erkenntnis der gegebenen Wirklichkeit eine beweisbare Metaphysik und Ethik lehrten und fortschreitend tiefer zu erforschen und zu begründen suchten, mögen sie auch von verschiedenen Gesichtspunkten ausgegangen und verschiedene Erkenntnisverfahren angewandt haben. In seiner Theologie bzw. Philosophie der Vorzeit entwarf Joseph Kleutgen das Programm der Neuscholastik (1872, 1878), gestützt auf die philosophische Vorarbeit des Francisco Suarez.<ref>Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 862 - Neuscholastik.</ref>

Eine neue Qualität gewinnt die Neuscholastik durch die muttersprachliche Darstellung thomistischen Philosophie bei den Jesuiten Joseph Kleutgen und Matteo Liberatore sowie bei dem Paderborner Thomisten Hermann Ernst Plaßmann.<ref>DETLEF PEITZ: Die Anfänge der Neuscholastik in Deutschland und Italien (1818-1870) Vorstellung des Buches beim Verlag nova & vetera.</ref> Die Wiederbelebung der scholastischen wurde vor allem durch Kundgebungen und Anordnungen der Päpste (siehe unten) gefördert. Von herausragender Bedeutung war dabei die Enzyklika Aeterni Patris Papst Leos XIII. über die Erneuerung der Wissenschaft auf der Grundlage der philosophischen Prinzipien des heiligen Thomas von Aquin vom 4. August 1879. Sie gilt allgemein als Beginn der Neuscholastik und gab ihr starke Impulse.<ref>Wolfgang Kluxen: Art. Aeterni Patris Unigenitus in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 1, S. 187.</ref> Im Anschluss an die päpstlichen Weisungen hat sich ein ausgedehntes, durch Untersuchungen von Étienne Gilson u. a. vorbereitetes Gespräch über das Wesen einer "christlichen" Philosophie entwickelt.<ref>Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862.</ref>

Entfaltung ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

Doch wie man im Mittelalter, neben anderen vor allem zwei große Strömungen der christlichen Philosophie verzeichnet, deren eine in der augustinisch-platonischen Überlieferung wurzelte und besonders vom Franziskanerorden getragen war, während die andere auf Aristoteles und Thomas von Aquin sich stützte und besonders im DomInikanerorden gepflegt wurde, so mussten sich auch in der Neuscholastik die gleichen Unterschiede zeigen.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 862-863.</ref>

In der bisherigen Entwicklung der Neuscholastik lassen sich deutlich zwei Abschnitte unterscheiden. Zunächst stellt man das Gedankengut und die Fragestellung der großen Denker des Mittelalters wieder so dar, wie sie in der Verarbeitung durch die nach tridentinischen Schulen erkennbar waren (zunächst lateinisch, dann auch in den Landessprachen).<ref> Thomas Maria Zigliara. Matteo Liberatore. Roux-Lavergne. Albert Stoeckl. T. Pesch. A. Lehmen.</ref> Bald aber beginnt man sich von der gewonnenen Stellung aus mit der Philosophie der Zeit wie der Vorzeit auseinanderzusetzen. Es bildeten sich dabei gewisse Grundlinien der eigenen Haltung heraus, so ein kritischer Realismus (Lehre, die den Sinnesgegebenheiten nicht ohne weiteres Wirklichkeit zuschreibt), eine starke Betonung der Erkenntnislehre bei Festhalten an gegebener Wahrheit und unmittelbarer Einsicht. Seinsnatur (nicht bloßes Gesolltsein) des Guten. "induktive" (vom Gegebenen aufsteigende) Metaphysik (z. B. Joseph Gredt. Hauptmittelpunkte sind - außer den eigentlichen Ordensschulen der Dominikaner, Franziskaner. Jesuiten und Karmeliter - die Schule Kardinal Merciers in Löwen, die Gregoriana (mit J. J. Urráburu und Louis Billot), das Angelicum (mit E. Hugon, Th. Pégues) und Antonianum in Rom, die katholische Universität in Mailand (Gemelli), die Kreise um Étienne Gilson und Jacques Maritain in Paris, die wertvoll nachwirkende Albertus-Magnus-Akademie in Köln<ref>In Köln wurde 1922 eine Albertus-Magnus-Akademie für die scholastische Philosophie gegründet, die später die Herausgabe der Werke Alberts des Großen in die Hand nahm. - aus: Karl Bihlmeyer-Hermann Tüchle: Kirchengeschichte, III. Band, Die Neuzeit und die neueste Zeit, Ferdinand Schönigh Verlag 1956, S. 451 (13./14. Auflage; Imprimatur Paderbornae, d. 23. m. Septembers 1955 ac. d. 38 m. Iunii 1956 Vicarius Generalis Dr. Tuschen).</ref>, Eichstätt, Fulda, Münster und Paderborn. Die Einzellehrbücher werden gestützt durch große Sammelwerke wie die Philosophia Lacensis<ref>Schriftenreihe mit philosophischen Lehrbüchern, erschienen zwischen 1880 und 1900 und benannt nach der Abtei Maria Laach, in der von 1863 bis zur Schließung infolge des Kulturkampfs ene Studienanstalt der Jesuiten ("Collegium maximum") bestand</ref> und den Cursus philosophicus der Jesuiten und durch eine Fülle von Zeitschriften.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863; Gottlieb Söhngen in: LThK, 2. Auflage, Band 7, 1962, Sp. 923.</ref>

Große Bedeutung hat die Neuscholastik für die geschichtlichen Erforschung der Scholastik. Die Werke der Denkenden werden in Druckausgaben zugänglich gemacht (Leonina, Quaracchi<ref>Ordensstudienhaus der Franziskaner bei Florenz</ref>, Philosophes Belges). Dabei erweisen sich das Mittelalter als Zeit regsten geistigen Lebens und die großen Scholastiker als kühne, zeitaufgeschlossene Denker. Die Eigenart der verschiedenen mittelalterlichen und nachtridentinischen Schulen wird allmählich deutlicher erkennbar. Die geschichtliche Forschung der Neuscholastik hat eine Lücke in unserer Kenntnis der abendländischen Geistesgeschichte geschlossen und alte Vorurteile ausgeräumt. Namen wie Franz Ehrle, Karl Werner, Georg von Hertling, Heinrich Denifle, Klemens Bäumker, Étienne Gilson, Martin Grabmann, Maurice de Wulf, Josef Koch, Artur Michael Landgraf u. a. haben internationalen Klang.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863; Karl Bihlmeyer-Hermann Tüchle: Kirchengeschichte, III. Band, Die Neuzeit und die neueste Zeit, Ferdinand Schönigh Verlag 1956, S. 452.</ref>

Die Neuscholastik entfaltete nach den Belastungen am Ende des Ersten Weltkriegs ihren Einfluß auch über den engen kirchlichen Raum hinaus. Zu Beginn der 1920er-Jahre traten die Philosophieprofessoren Dietrich von Hildebrand (1889–1977), Siegfried Behn (1884–1970) und Max Ettlinger (1877–1929) zum Katholizismus über.<ref>Wikipedia, Artikel Neuscholastik am 23. Mai 2018‎.</ref>

Würdung und Kritik

Die geschichtliche Forschung hat aber auch die Neuscholastik selbst gewandelt und einen dritten Abschnitt mit heraufgeführt, in dem man die Gegenwartsnähe vieler Lehren der Scholastik betont (Joseph Maréchal, Réginald Garrigou-Lagrange, Antonin-Dalmace Sertillanges, Jacques Maritain, Étienne Gilson, Gottlieb Söhngen, H. Meyer, Theodor Steinbüchel). Die Front der Neuschoalstik war nicht mehr so geschlossen wie in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts, aber das Standortbewusstsein der christlichen Denker hatte sich so weit gefestigt, dass sie versuchten, im Geiste des heiligen Thomas von Aquin und der Scholastik sich den Fragen der Zeit zu stellen.<ref> Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Sp. 863+864.</ref> Peter Walter meint im Lexikon für Theologie und Kirche (3. Auflage): Die im Rahmen der Neuscholastik angestellten Forschungen zur Philosophie- und Theologiegeschichte des Mittelalters hätten ergeben, dass diese sehr wohl von einer Pluralität des Denkens geprägt gewesen war. Die Fokussierung auf die Neuscholastik hatte für die katholische Kirche eine gewisse Geschlossenheit des Denkens gegenüber anderen weltanschaulichen Strömungen bewirkt, wenn auch um den Preis beispielloser Disziplinierungsmaßnahmen gegen abweichende Denker. Die Neuscholastiker hatten zudem bewirkt, dass die Soziale Frage des 19. Jahrhunderts vom kirchlichen Lehramt wirksam aufgegriffen wurde; diese Faktoren erzeugten im "katholischen Milieu" Plausibiltäten, die zum Erfolg der Neuscholastik in der damaligen Zeit beitrugen. Ein rein apologetischer Umgang mit zeitgenössischer Philosophie und Denkweise, von dem die Neuscholastik sich leiten ließ, konnte jedoch nicht durchgehalten werden und führte letztlich zur Überwindung der enggeführten Neuscholastik mit ihrem trockenen Formalismus, der zu einer Uniformität des Denkens führen sollte.<ref>Peter Walter: Art. Neuscholastik in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref> Der Theologe und spätere Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller urteilte: „Zu bemängeln ist, dass oft keine schöpferische Auseinandersetzung mit der Zeit stattfand. Eine reine Thomas-Repristination konnte nicht genügen. Thomas selbst wurde oft nur schulmäßig rezipiert, ohne daß seine genialen, spekulativen Tiefgänge mitvollzogen worden wären.“<ref>Gerhard Ludwig Müller: Katholische Dogmatik für Studium und Praxis der Theologie. 6. Auflage, Herder Verlag, Freiburg i. Br. 2005, ISBN 3-451-28652-1, S. 102.</ref> Grund dafür ist jedoch, dass "durch den Kulturkampf in Deutschland und die Auflösung des Kirchenstaates in Italien das wissenschaftliche Leben zunächst einmal wieder zum Erliegen kam",<ref>DETLEF PEITZ: Die Anfänge der Neuscholastik in Deutschland und Italien (1818-1870) Vorstellung des Buches beim Verlag nova & vetera.</ref> und, dass die Folgen der beiden Weltkriege eine Auseinandersetzung erschwerte.

Papst Paul VI. sieht in seiner Antrittsenzyklika Ecclesiam suam 1964 (Nr. 48) die Gefahr des Konformismus. "Dieses Phänomen der Angleichung" sagt er, zeige "sich sowohl auf philosophischem Gebiet (wie viel vermag die Mode auch im Reiche des Geistes, das autonom und frei sein und einzig darauf bedacht sein sollte, der Wahrheit und der Autorität bewährter Meister zu folgen!) wie auf praktischem Gebiet.

Theologen wie Karl Rahner SJ, Johannes Baptist Lotz SJ, Marie-Dominique Chenu OP und Yves Congar OP fußten auf der neuscholastischen Rezeption der Werke des Thomas von Aquin OP und dem transzendentalen Thomismus des Joseph Maréchal SJ, führten dann aber weit über diese Ansätze hinaus. Da die meisten von Ihnen als periti bei der Vorbereitung und Durchführung des Zweiten Vatikanischen Konzils beteiligt waren, floss ihre Theologie, so Peter Walter in der dritten Auflage des LThK, entwickelt auf der breiten Basis des thomistischen Denkens, in zahlreiche Texte des Konzils ein.<ref>Peter Walter: Art. Neuscholastik in: Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 7, Sp. 781f.</ref>

Papst Johannes Paul II. konnte in der Enzyklika Fides et ratio 1988 von den "glücklichen Folgen" der Enzyklika Aeterni Patris von Leo XIII. 1879 schreiben:

"Die Forschungen über das Denken des heiligen Thomas von Aquin und anderer scholastischer Autoren erfuhren einen neuen Aufschwung. Starken Auftrieb erhielt die historische Forschung mit der Wiederentdeckung der bis dahin weithin unbekannten Schätze des mittelalterlichen Denkens zur Folge; außerdem entstanden neue thomistische Schulen. Durch die Anwendung der historischen Methode machte die Kenntnis des Werkes des heiligen Thomas von Aquin große Fortschritte. Zahlreiche Gelehrte brachten mutig die thomistische Überlieferung in die Diskussionen über die damaligen philosophischen und theologischen Probleme ein. Die einflussreichsten katholischen Theologen dieses Jahrhunderts, deren Denken und Forschen das II. Vatikanische Konzil viel zu verdanken hat, sind Kinder dieser Erneuerung der thomistischen Philosophie. So stand der Kirche im Laufe des 20. Jahrhunderts eine starke Gruppe von Denkern zur Verfügung, die in der Schule des Doctor Angelicus herangebildet worden waren."<ref> Enzyklika Fides et ratio vom 14. September 1998 über das Verhältnis von Glaube und Vernunft, Nr. 58.</ref>
Ebenfalls mahnt er in der gleichen Enzyklika, "dass die Weisungen des Lehramtes nicht immer mit der erwünschten Bereitschaft befolgt worden sind. In vielen katholischen Schulen war in den Jahren unmittelbar nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil diesbezüglich ein gewisser Verfall zu beobachten, der einer geringeren Wertschätzung nicht nur der scholastischen Philosophie, sondern allgemeiner des Studiums der Philosophie überhaupt zuzuschreiben ist."<ref> Enzyklika Fides et ratio vom 14. September 1998 über das Verhältnis von Glaube und Vernunft, Nr. 61.</ref>

Der heilige Ignatius von Loyola zur Neuscholastik

Der heilige Ignatius von Loyola schreibt in seinem Exerzitienbuch zur Scholastik: Man lobe die positive und scholastische Lehre. Denn gleichwie es den positiven Lehrern, wie dem heiligen Hieronymus, dem heiligen Augustinus, dem heiligen Gregor und anderen mehr eigen ist, das Herz anzuregen, um in allem Gott unseren Herrn zu lieben und ihm zu dienen, ebenso ist es den Scholastikern, wie dem heiligen Thomas, dem heiligen Bonaventura, dem Sentenzenmeister und anderen mehr eigentümlich, die zum ewigen Heil notwendigen Dinge zu umgrenzen oder entsprechend unseren Zeitverhältnissen zu erläutern, sowie auch alle Irrtümer und trügerischen Lehren mehr zu bekämpfen und aufzudecken. Denn da die; scholastischen Lehrer der neueren Zeit angehören, so ziehen sie einerseits Nutzen aus dem richtigen Verständnis der Heiligen Schrift und den positiven heiligen Lehrern, und finden anderseits, da sie auch selbst durch göttliche Kraft erleuchtet und aufgeklärt sind, Hilfe in den Konzilsentscheidungen, den Satzungen und Bestimmungen unserer heiligen Mutter der Kirche.

Heutiger Stellenwert der scholastischen Tradition in der Priesterausbildung

Das Zweite Vatikanische Konzil sagt im Dokument über die PriesterausbildungOptatam totius“, Nr. 15, die Alumnen sollten sich beim Erwerb eines "gründlichen und zusammenhängenden Wissens über Mensch, Welt und Gott" auf das "stets gültige philosophische Erbe" (innixi patrimonio philosophico valido) stützen.<ref>vgl. Pius XII., Enz. Humani generis 31, 12. August 1950: AAS 42 (1950) 571-575; CIC 1983, can 251; Kongregation für das Katholische Bildungswesen: Dekret Ad operam zur Reform der kirchlichen Studien der Philosophie vom 28. Januar 2011, Nr. 11-12.</ref> „Optatam totius“ fordert in Nr. 16, die Alumnen sollten "lernen, mit dem heiligen Thomas als Meister (Doctor communis), die Heilsgeheimnisse in ihrer Ganzheit spekulativ tiefer zu durchdringen und ihren Zusammenhang zu verstehen, um sie, soweit möglich, zu erhellen."

Von der Neuscholastik besonders geprägte Lehrbücher

  • Klare Begriffe! : Lexikon der gebräuchlicheren Fachausdrücke aus Philosophie und Theologie. Für weitere Kreise zusammengestellt von Theodor Mönnichs SJ, Dümmlers Verlag Berlin u. Bonn 1925 (170 S.), 1929 (2., verm. u. verb. Aufl., 189 Seiten; Mit kirchlicher Druckerlaubnis Berlin W 56, den 18. März 1929 Der Fürstbischöfliche Delegat i. V. gez: Cortain).
  • Ludwig Ott: Grundriss der katholischen Dogmatik, Herder Verlag 1981 (10. Auflage; 612 Seiten; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 2.12.1969 Der Generalvikar Dr. Schlund; 11. Auflage Verlag nova & vetera 2005 (686 Seiten; ISBN 3-936741-25-5).
  • Michael Schmaus: Der Glaube der Kirche Dogmatik 6 Bände in 13 Teilbänden EOS Verlag St. Ottilien 1979-1982 (2. wesentlich verbesserte Auflage; 262-426 Seiten; Format: 12 x 19, 5 cm; geb.).
  • Franz Diekamp:Katholische Dogmatik nach den Grundsätzen des hl. Thomas, 3 Bände, neu bearbeitet und hg. von Klaudius Jüssen, Münster Band 1: 1958 (13. Auflage), Band 2: 1959 (12. Auflage), Band 3: 1962 (13. Auflage). Nachdruck in einem Band: Alverna Verlag Wil 2013 (1265 Seiten, ISBN 978-3-033-03750-2, Festeinband).

Päpstliche Schreiben

Pius IX.

  • 1857 Das kirchliche Lehramt äußerte sich anlässlich der Verurteilung Anton Günthers erstmals positiv zur Neuscholastik.<ref>Gottlieb Söhngen in: LThK, 2. Auflage, Band 7 1962, Sp. 923.</ref>
  • 8. Dezember 1864 "Syllabus errorum": Im 13. Satz der Zusammenstellung von Zeitirrtümern, verurteile Papst Pius IX. den Satz: "Die Arbeitsweise und die Grundsätze, nach denen die alten scholastischen Lehrer die Theologie gepflegt haben, entsprechen keineswegs den Bedürfnissen unserer Zeiten und dem Fortschritt der Wissenschaften".

Leo XIII.

Pius X.

Benedikt XV.

  • 27. Mai 1917 (trat am 19. Mai 1918 in Kraft) "Codex Iuris Canonici 1917 can. 589; 1366 § 2: «Die Professoren der Philosophie und der Theologie sollen bei ihren Forschungen und Vorlesungen die Methode, die Lehre und die Grundsätze des heiligen Thomas befolgen und sich gewissenhaft daran halten».

Pius XI.

  • 20. Dezember 1935 Enzyklika Ad catholici sacerdotii, Nr. 68: "Diese Philosophia perennis, wie sie Unser großer Vorgänger Leo XIII. genannt hat, ist ihnen nicht nur für die Vertiefung des Dogmas nötig, sondern bewahrt sie auch wirksam gegen alle Arten moderner Irrtümer: sie befähigt ihren Geist, das Wahre vom Falschen genau zu unterscheiden, und verleiht ihnen in den verschiedensten Fragen oder späteren Studien eine Klarheit des Denkens, die dem anderer, die diese philosophische Schulung nicht erhalten haben, weit überlegen ist, auch wenn diese mit einem ausgedehnteren Einzelwissen ausgerüstet sind".

Pius XII.

  • 12. August 1950 Enzyklika Humani generis über einige falsche Ansichten, die die Grundlagender katholischen Lehre zu untergraben drohen, Falscher Begriff vom Lehramt der Kirche, Nr. 17, 18, 31-33. Das Rundschreiben warnt in (n. 17) davor, "all das, was in jahrhundertelangem Bemühen von Männern außerordentlichen Geisteskraft und Heiligkeit unter den Augen des kirchlichen Lehramtes, ja nicht ohne göttliche Erleuchtung und Leitung zu immer genauerer Fassung der Glaubenswahrheiten an denker und sprachschöpfer Arbeit geleistet worden ist, geringzuschätzen und zu verwerfen um an seine Stelle ungenaue Begriffe und schwankende, vieldeutige Redewendungen einer neuen Philosophie zu setzen". ÄhnIich gehe es auch nicht an. die überlieferte kirchliche Philosophie "umzustürzen oder durch falsche Grundsätze zu entstellen" (n. 30). Vor allem sei an der Möglichkeit einer schlechthin gültigen Metaphysik festzuhalten (n. 32).<ref>Erzbischof Wendelin Rauch (Hg.): Lexikon des katholischen Lebens, Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1952, Sp. 1063 - Scholastik.</ref>

Paul VI.

Johannes Paul II.

Can. 251 — Die philosophische Ausbildung, die sich auf das immer gültige philosophische Erbe stützen und auch Rücksicht auf die philosophische Forschung der fortschreitenden Zeit nehmen muss, ist so zu vermitteln, daß sie die menschliche Bildung der Alumnen vervollkommnet, ihren Verstand schärft und sie für die theologischen Studien fähiger macht.
Can. 252 § 3. Es sind Vorlesungen in dogmatischer Theologie zu halten, die sich immer auf das geschriebene Wort Gottes zusammen mit der heiligen Tradition stützen; mit deren Hilfe sollen die Alumnen die Heilsgeheimnisse, vor allem unter Anleitung des heiligen Thomas als Lehrer, tiefer zu durchdringen lernen.

Benedikt XVI.

Franziskus

Literatur

Neuthomismus, Ludwig Lenhart, Bernhard Geyer

Weblinks

Anmerkungen

<references />