Weihesakrament

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Das Weihesaakrament oder Sakrament des Ordo umfasst drei selbständige Weihestufen, nämlich Episcopat (vgl. Bischofsweihe], Presbyterat (vgl. Priesterweihe und Diakonat (vgl. Diakonatsweihe - [vgl. Can 1009 CIC]. Es prägt ein unauslöschliches Prägemal ein.

Einsetzung des Weihesakramentes

Zur Einsetzung des Weihesakramentes beim letzten Abendmahl sagt das Konzil von Trient: "Er brachte Gott dem Vater seinen Leib lind sein Blut unter den Gestalten von Brot und Wein dar, reichte sie den Aposteln, die er damals zu Priestern des Neuen Bundes bestellte, unter denselben Zeichen zum Genuss und befahl ihnen und ihren Nachfolgern im Priestertum, dieses Opfer darzubringen mit den Worten: Tut dies zu meinem Gedächtnis." (NR 597) Mit dem Auftrag war zugleich die Vollmacht verbunden, das heilige Opfer darzubringen und das Priestertum Christi fortzupflanzen bis ans Ende der Zeit.

Das äußere Zeichen und die innere Gnadenwirkung

Das äußere Zeichenl des Weihesakramentes ist die Handauflegung durch den Bischof, die in den zentralen Worten der Weihepräfation näher bestimmt wird. Wesentliche Wirkung des Sakramentes ist die in der Handauflegung ausgedrückte Mitteilung des Heiligen Geistes zur Übertragung der priesterlichen Gewalt. Man kann die Wirkung des Weihesakramentes vergleichen mit dem Bau eines Hauses: (1) Das Fundament wird gelegt: Die Weihe vermehrt im Empfänger die heiligmachende Gnade. (2) Das Haus wird errichtet: Die Weihe zeichnet die Empfänger "durch die Salbung des Heiligen Geistes mit einem besonderen Prägemal und macht sie auf diese Weise dem Priester Christus gleichförmig, so dass sie in der Person des Hauptes Christus handeln können. "(2. Vatikanum, PO 2) Dieses Prägemal ist nicht nur symbolisch zu verstehen, sondern es verändert den Geweihten wirklich in seinem Sein. Der priesterliche Charakter ist unauslöschlich und unverlierbar.(3) Das Haus wird eingerichtet: Der Geweihte erhält ein Anrecht auf alle helfenden Gnaden, die ihm nötig sein werden und ihn befähigen, sein Amt treu zu verwalten, einen entsprechenden Lebenswandel zu führen und die standesgemäße Vollkommenheit zu erlangen.

Warum nur Männer gültig das Weihesakrament empfangen

Im Kirchenrecht heißt es: "Die heilige Weihe empfängt gültig nur ein getaufter Mann." (Can 1024 CIC). Damit ist deutlich gesagt, dass es um eine Frage der Gültigkeit geht und nicht nur der Erlaubtheit. Würden alle Riten einer Diakonats- oder Priesterweihe an einer Frau vollzogen, dann wäre dies nicht nur unerlaubt, sondern ungültig. In den kirchlichen Dokumenten, die sich mit dieser Frage befassen, werden dafür vor allem drei Gründe genannt (1) Jesus hat dieses Sakrament eingesetzt, und er hat nur Männer zu Aposteln bestimmt. Daran weiß sich die Kirche gebunden. Ähnlich ist es mit allen Sakramenten: Die Taufe wird mit Wasser gespendet, weil Jesus dies so eingesetzt hat. Mit Milch wäre sie ungültig. Damit ist die Milch nicht ,diskriminiert' und sie, ist auch nicht ,weniger wert´ als Wasser, aber sie ist anders. Gültige Materie für die Eucharistie sind Brot und Wein, nicht aber Apfel. Warum? – Weil Jesus dies so getan hat. (2) Der zweite Grund liegt in der beständigen Praxis der Kirche. Sie versteht sich selbst als Dienerin der von Christus empfangenen Wahrheit [vgl. 1 Kor 4,1 f.]. Was er vorgegeben hat, muss sie unverfälscht und unverkürzt bewahren und von Generation zu Generation weitergeben [vgl. 2 Tim 1,13 f.]. Durch diese ununterbrochene Kontinuität der Tradition bleibt die lebendige Verbindung zur Quelle gewahrt. Gott sei es gedankt! Was in der Kirche überall, immer und von allen festgehalten und geübt wurde, kann nicht aufgrund emanzipatorischer Modeerscheinungen geändert werden. Dazu hat die Kirche keine Befugnis. (3) Ein dritter Grund liegt in der beharrlichen Lehre der Kirche. Das lebendige Lehramt hat immer daran festgehalten, dass der Ausschluss von Frauen vom Priesteramt in Übereinstimmung steht mit Gottes Plan für seine Kirche [vgl. KKK 1577].

Außerordentlicher römischer Ritus

Im Laufe der Liturgiegeschichte gab es immer wieder rituelle Entwicklungen, die zeitgebunden und vorübergehend waren. Unter dem Einfluss und der Leitung des Heiligen Geistes haben sich aber von Anfang an bestimmte Riten als besonders wertvoll herauskristallisiert. Sie sind von zeitloser Schönheit und haben in hohem Maß die Identität der Kirche geprägt. Obwohl viele solcher altehrwürdigen Riten seit urkirchlicher Zeit nahezu unverändert beibehalten wurden, sind sie keineswegs ,verstaubt'. In ihnen lebt der Geist der frühen Kirche, sie garantieren die Kontinuität der Tradition und wirken bis heute befruchtend auf das kirchliche Leben.

Wenn wir vom römischen Ritus sprechen, meinen wir nicht nur die heilige Messe, sondern auch die Liturgie der übrigen Sakramente, wie sie im Rituale und Pontificale Romanum überliefert ist.

Beim Vergleich der sakramentalen Riten stechen zwei Sakramente ganz deutlich hervor. Während nämlich die Riten zur Taufe, Firmung, Beichte, Krankensalbung und Ehe relativ kompakt sind, ist es bei den Sakramenten der Eucharistie und der Weihe anders. So erstreckt sich der ,Rahmen' des Altarsakramentes auf das ganze Kirchenjahr und füllt ein dickes Buch, das Missale Romanum. Was aber gehört zum ,Rahmen' des Weihesakramentes? Weil das Weihesakrament drei Stufen umfasst, gehören dazu zunächst alle Riten der Diakonatsweihe, der Priesterweihe und der Bischofsweihe. Neben diesen drei Weihestufen gibt es aber noch die sogenannten niederen Weihen. Sie sind in urkirchlicher Zeit entstanden und waren ursprünglich als eigenständige Ämter mit bestimmten Aufgaben verbunden. Als später die praktische Bedeutung aufgrund geänderter Zeitumstände teilweise weggefallen ist, hat die Kirche dennoch mit pädagogischer Klugheit diese Weihestufen beibehalten und ihnen einen tieferen Sinn gegeben. Ihre wichtigste Aufgabe sollte es sein, die Weihekandidaten Schritt für Schritt auf den Empfang der heiligen Weihen vorzubereiten, sie mit den Anforderungen und Aufgaben ihres Amtes sowie mit der priesterlichen Spiritualität vertraut zu machen und sie zur Höhe des Altares empor zu führen.

Wer ernsthaft entschlossen ist, den Weg zum Priestertum zu gehen und seine Berufung zu prüfen, wird durch die Tonsur in den klerikalen Stand aufgenommen. Die Tonsur ist noch keine niedere Weihe, sondern vielmehr das Eingangstor zu denselben.

Die niederen Weihen sind

(1) Ostiar oder Ostiarier (Ostiariat) (2) Lektor (Lektorat) (3) Exorzist (Exorzitat) (4) Akolyth (Akolythat)

Die höheren Weihen sind

(1) Subdiakon (Subdiakonat - Subdiakonatsweihe) (2) Diakon (Diakonat - Diakonatsweihe) (3) Priester (Presbyterat – Priesterweihe) (4) Bischof (Epicopat – Bischofsweihe)

Zitat

"Der Ritus der heiligen Weihen, in denen die Kirche die von Gott Berufenen Stufe um Stufe zur Höhe des Priestertums emporführt, zählt zu den ehrwürdigsten Denkmälern der kirchlichen Liturgie. Aus seinen gedankentiefen Unterweisungen und Ermahnungen, seinen sinnbildlichen Handlungen und innigen Gebeten spricht der lebendige Glaube der Kirche an die göttliche Größe ihres Priestertums. Es wird darin aber auch ihre wache Sorge und mütterliche Liebe spürbar; mit der sie das Werden ihrer Priester unter dem Wirken des Heiligen Geistes begleitet." (Bernardin Goebel)