Paul V.: Unterschied zwischen den Versionen

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''Camillo Borghese'' wurde am 17. September 1552 in Rom geboren und war Kirchenjurist. Durch [[Clemens VIII.]] wurde er 1596 zum Kardinal erhoben.
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''Camillo Borghese'' wurde adlig am [[17. September]] [[1552]] in Rom geboren und war Kirchenjurist ([[Dr. iur. utr.]]). Durch [[Klemens VIII.]] wurde er 1596 zum Kardinal erhoben.
  
 
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Über das Konklave wird verbreitet, dass auch der Jesuit [[Bellarmin]] und der Oratorianer und Kirchenhistoriker [[Cesare Baronius]] (dessen Motto ''pax et oboedientia'' sich Johannes XXIII. zu eigen machte) zunächst Chancen hatten, jedoch blockierten sich wieder einmal spanische und französische Einflussträger gegenseitig. Zum Nutzen des Römers Borghese: Am 16. Mai 1605 zum Papst gewählt, vollendete '''Paul V.''' die Fassade des Petersdoms, die seinen Namen trägt. Den Namen Paul V. wählte er in Erinnerung an den Farnese-Papst [[Paul III.]], den Förderer seiner Familie. In den großen Linien des Pontifikats folgte er [[Clemens VIII.]] Er starb am 18. Januar 1621 und wurde in [[S. Maria Maggiore]] begraben.
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Über das Konklave wird verbreitet, dass auch der Jesuit [[Robert Bellarmin]] und der Oratorianer und Kirchenhistoriker [[Cesare Baronius]] (dessen Motto ''pax et oboedientia'' sich [[Johannes XXIII.]] zu eigen machte) zunächst Chancen hatten, jedoch blockierten sich wieder einmal spanische und französische Einflussträger gegenseitig. Zum Nutzen des - relativ jungen - Römers Borghese: Am [[16. Mai]] [[1605]] zum Papst gewählt, vollendete '''Paul V.''' die Fassade des Petersdoms, die seinen Namen trägt. Den Namen Paul V. wählte er in Erinnerung an den Farnese-Papst [[Paul III.]], den Förderer seiner Familie. In den großen Linien des Pontifikats folgte er [[Klemens VIII.]] Von überragender Bedeutung ist seine ''Nichtentscheidung'' im [[Gnadenstreit]] 1607 (vgl. [[DH]] 1997), die von den Nachfolgern immer wieder bestätigt wurde, obzwar sie ursprünglich nicht [[ex cathedra]] erging. Der Gründer des Vatikanischen Geheimarchivs (von dort stammt das Bild oben) starb am [[18. Januar]] [[1621]] und wurde in [[S. Maria Maggiore]] begraben. Paul V. hat zwei Kardinäle ernannt, die ihm im Amt nachfolgten, [[Gregor XV.]] und [[Urban VIII.]]
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Für die folgenden Generationen galt Paul V. als Symbol des guten und fähigen Souveräns. Im politisch-sozialen Bereich des Kirchenstaats kam es in der Folgezeit nämlich zu einer Politik der Unbeweglichkleit, des Protektionismus und Paternalismus. Die Bilanz des quasi 16-jährigen Pontifikats ist insgesamt sehr respektabel, charakterisiert durch hoch motivierte und ehrbare Tätigkeit. Übertroffen wurde Paul V. dann erst wieder durch [[Innozenz XI.]], den entschiedensten Reformer des 17. Jh. Jedoch begünstigte Borghese seine - ursprünglich aus Siena stammende - Familie derart großzügig, dass sie zu den alten Adelsfamilien (Colonna, Orsini etc.) aufschließen konnte.
  
 
== Literatur ==
 
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Niccolò del Re, ''Vatikanlexikon'' (dt. von Elmar Bordfeld), Augsburg 1998.
Niccolò del Re, Vatikanlexikon (dt. von Elmar Bordfeld), Augsburg 1998.
 
  
 
== Weblinks ==
 
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Aktuelle Version vom 20. März 2018, 21:11 Uhr

Paulus PP V.

Biografie

Camillo Borghese wurde adlig am 17. September 1552 in Rom geboren und war Kirchenjurist (Dr. iur. utr.). Durch Klemens VIII. wurde er 1596 zum Kardinal erhoben.

Pontifikat

Über das Konklave wird verbreitet, dass auch der Jesuit Robert Bellarmin und der Oratorianer und Kirchenhistoriker Cesare Baronius (dessen Motto pax et oboedientia sich Johannes XXIII. zu eigen machte) zunächst Chancen hatten, jedoch blockierten sich wieder einmal spanische und französische Einflussträger gegenseitig. Zum Nutzen des - relativ jungen - Römers Borghese: Am 16. Mai 1605 zum Papst gewählt, vollendete Paul V. die Fassade des Petersdoms, die seinen Namen trägt. Den Namen Paul V. wählte er in Erinnerung an den Farnese-Papst Paul III., den Förderer seiner Familie. In den großen Linien des Pontifikats folgte er Klemens VIII. Von überragender Bedeutung ist seine Nichtentscheidung im Gnadenstreit 1607 (vgl. DH 1997), die von den Nachfolgern immer wieder bestätigt wurde, obzwar sie ursprünglich nicht ex cathedra erging. Der Gründer des Vatikanischen Geheimarchivs (von dort stammt das Bild oben) starb am 18. Januar 1621 und wurde in S. Maria Maggiore begraben. Paul V. hat zwei Kardinäle ernannt, die ihm im Amt nachfolgten, Gregor XV. und Urban VIII.

Für die folgenden Generationen galt Paul V. als Symbol des guten und fähigen Souveräns. Im politisch-sozialen Bereich des Kirchenstaats kam es in der Folgezeit nämlich zu einer Politik der Unbeweglichkleit, des Protektionismus und Paternalismus. Die Bilanz des quasi 16-jährigen Pontifikats ist insgesamt sehr respektabel, charakterisiert durch hoch motivierte und ehrbare Tätigkeit. Übertroffen wurde Paul V. dann erst wieder durch Innozenz XI., den entschiedensten Reformer des 17. Jh. Jedoch begünstigte Borghese seine - ursprünglich aus Siena stammende - Familie derart großzügig, dass sie zu den alten Adelsfamilien (Colonna, Orsini etc.) aufschließen konnte.

Literatur

Niccolò del Re, Vatikanlexikon (dt. von Elmar Bordfeld), Augsburg 1998.

Weblinks


Vorgänger
Leo XI.
Papst
1605 - 1621
Nachfolger
Gregor XV.