Shahbaz Bhatti: Unterschied zwischen den Versionen

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(Bhattis Kritik des Blasphemiegesetzes und dessen Vorahnung)
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Bhatti leitete die von Staatspräsident Ali Zardari gegründete „Kommission für die Revision des Blasphemiegesetzes“ in Pakistan, das 1986 in Kraft trat. Dieses Gesetz sieht für eine Beleidigung des Propheten Mohammed, hohe Freiheitsstrafen bis zur Todesstrafe vor. Da das Gesetz leicht instrumentalisiert werden kann und getan wurde, wollte er es abschaffen. So z.B. setzte er sich für die Freilassung von Asia Bibi ein, jener Christin und fünffachen Mutter, die im Herbst 2010 von einem pakistanischen Gericht wegen Beleidigung Mohammeds und damit des Islam zum Tode verurteilt wurde. Deshalb erhielt er Morddrohungen.
 
Bhatti leitete die von Staatspräsident Ali Zardari gegründete „Kommission für die Revision des Blasphemiegesetzes“ in Pakistan, das 1986 in Kraft trat. Dieses Gesetz sieht für eine Beleidigung des Propheten Mohammed, hohe Freiheitsstrafen bis zur Todesstrafe vor. Da das Gesetz leicht instrumentalisiert werden kann und getan wurde, wollte er es abschaffen. So z.B. setzte er sich für die Freilassung von Asia Bibi ein, jener Christin und fünffachen Mutter, die im Herbst 2010 von einem pakistanischen Gericht wegen Beleidigung Mohammeds und damit des Islam zum Tode verurteilt wurde. Deshalb erhielt er Morddrohungen.
  
Mehrere Male wollten ihn Extremisten ermorden oder einsperren. Deshalb hatte er schon früh geahnt, keines natürlichen Todes zu sterben, wie er in einem Interview kurz nach Amtsantritt gestanden hat:

:„Die Kräfte der Gewalt, militante Organisationen wie die Taliban und al Qaida, wollen ihre radikale Philosophie in Pakistan verbreiten. Trotz ihrer Drohungen werde ich die Kampagne gegen das Blasphemie-Gesetz anführen und für die Minderheiten sprechen, die unterdrückt und verfolgt werden. Ich glaube an Jesus Christus, der sein Leben für uns gegeben hat. Ich weiß, welche Bedeutung das [[Kreuz]] hat, und ich werde ihm folgen. Ich bin bereit, für das Kreuz zu sterben. Ich lebe für meine Gemeinschaft und die leidenden Menschen, und ich werde [[sterben]], weil ich für ihre Rechte kämpfe. Drohungen können mich nicht von meiner Überzeugung und meinen Prinzipien abbringen. Eher will ich sterben, als Kompromisse einzugehen und meinen Überzeugungen wie der Gerechtigkeit untreu zu werden.“
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Mehrere Male wollten ihn Extremisten ermorden oder einsperren. Deshalb hatte er schon früh geahnt, keines natürlichen Todes zu sterben, wie er in einem Interview kurz nach Amtsantritt gestanden hat:

 „Die Kräfte der Gewalt, militante Organisationen wie die Taliban und al Qaida, wollen ihre radikale Philosophie in Pakistan verbreiten. Trotz ihrer Drohungen werde ich die Kampagne gegen das Blasphemie-Gesetz anführen und für die Minderheiten sprechen, die unterdrückt und verfolgt werden. Ich glaube an Jesus Christus, der sein Leben für uns gegeben hat. Ich weiß, welche Bedeutung das [[Kreuz]] hat, und ich werde ihm folgen. Ich bin bereit, für das Kreuz zu sterben. Ich lebe für meine Gemeinschaft und die leidenden Menschen, und ich werde [[sterben]], weil ich für ihre Rechte kämpfe. Drohungen können mich nicht von meiner Überzeugung und meinen Prinzipien abbringen. Eher will ich sterben, als Kompromisse einzugehen und meinen Überzeugungen wie der Gerechtigkeit untreu zu werden.“
  
 
===Ermordung===
 
===Ermordung===

Version vom 19. März 2011, 20:29 Uhr

Shahbaz Bhatti (* 9. September 1968 in Lahore; † 2. März 2011 in Islamabad) war ein pakistanischer Politiker und Minister für religiöse Minderheiten.

Biographie

Shahbaz Bhatti stammte aus dem Dorf Khushpur in der Nähe von Faisalabad in Punjab, das auch als „der Vatikan Pakistans“ bezeichnet wird. Er wurde in eine katholische Familie hineingeboren. Sein Vater war Lehrer, die Mutter Hausfrau. Er trat der der Pakistanischen Volkspartei bei, setzte sich für Menschenrechte ein und gründete 1985 die Vereinigung der pakistanischen Minderheiten ("All Pakistan Minorities Alliance: APMA), dessen Vorsitzender er war. Ebenfalls rief er die „Christian Liberation Front“(Christliche Befreiungsfront Pakistans) ins Leben. Er engagierte sich für ein Miteinander von Christen und Hindus sowie Sikhs und Parsen. Ihm wurden hohe Würden und Regierungsämter angeboten, damit er seinen Kampf aufgebe, aber auch unter Gefahr seines Lebens, hatte er dies abgelehnt. Am 29. März 2008 trat er das Amt zum Schutz aller religiösen Minderheiten in Pakistan an. Er war der erste Katholik, der das Amt des Ministers für Minderheiten in Pakistan bekleidete, und einziger Christ im Kabinett Asif Ali Zardari. Bhatti schlug eine „Quote“ für Nicht-Moslems in Regierung und Parlament vor.

Bhattis Kritik des Blasphemiegesetzes und dessen Vorahnung

Bhatti leitete die von Staatspräsident Ali Zardari gegründete „Kommission für die Revision des Blasphemiegesetzes“ in Pakistan, das 1986 in Kraft trat. Dieses Gesetz sieht für eine Beleidigung des Propheten Mohammed, hohe Freiheitsstrafen bis zur Todesstrafe vor. Da das Gesetz leicht instrumentalisiert werden kann und getan wurde, wollte er es abschaffen. So z.B. setzte er sich für die Freilassung von Asia Bibi ein, jener Christin und fünffachen Mutter, die im Herbst 2010 von einem pakistanischen Gericht wegen Beleidigung Mohammeds und damit des Islam zum Tode verurteilt wurde. Deshalb erhielt er Morddrohungen.

Mehrere Male wollten ihn Extremisten ermorden oder einsperren. Deshalb hatte er schon früh geahnt, keines natürlichen Todes zu sterben, wie er in einem Interview kurz nach Amtsantritt gestanden hat:

 „Die Kräfte der Gewalt, militante Organisationen wie die Taliban und al Qaida, wollen ihre radikale Philosophie in Pakistan verbreiten. Trotz ihrer Drohungen werde ich die Kampagne gegen das Blasphemie-Gesetz anführen und für die Minderheiten sprechen, die unterdrückt und verfolgt werden. Ich glaube an Jesus Christus, der sein Leben für uns gegeben hat. Ich weiß, welche Bedeutung das Kreuz hat, und ich werde ihm folgen. Ich bin bereit, für das Kreuz zu sterben. Ich lebe für meine Gemeinschaft und die leidenden Menschen, und ich werde sterben, weil ich für ihre Rechte kämpfe. Drohungen können mich nicht von meiner Überzeugung und meinen Prinzipien abbringen. Eher will ich sterben, als Kompromisse einzugehen und meinen Überzeugungen wie der Gerechtigkeit untreu zu werden.“

Ermordung

Im Rahmen einer Regierungsumbildung wurde Bhatti als Minister für Religiöse Minderheiten im Amt bestätigt. Einige Wochen vor seinem Tod sagte Bhatti: ‘Betet für mich. Ich habe alle Brücken hinter mir abgebrochen. Ich kann und will nicht umkehren auf meinem Weg. Ich werde den Extremismus bekämpfen und ich werde bis zum Tod für die Verteidigung der Christen kämpfen.’

Shahbaz Bhatti wurde im März 2011 ermordet, nachdem wenige Wochen zuvor wegen dem "Blasphemie-Gesetz" der muslimische Politiker Salman Taseer sein Leben lassen musste. Bhatti hatte seine Wohnung verlassen, um in sein Büro zu fahren. Er war mit seiner Nichte und seinem Fahrer ohne Personenschutz im Auto unterwegs. Aus einem Kleinwagen, das sich dem Wagen des Ministers näherte, wurde auf den Fahrer geschossen, um das Fahrzeug zum Halten dazu bringen. Eine Gruppe bewaffneter Männer mit maskierten Gesichtern zogen den Minister aus dem Auto und schossen zwei Minuten lang mit einer Maschinenpistole auf ihn. Zur Ermordundg Bhattis bekannte sich eine Gruppe namens „Tehrik Taliban Fidayan Mohammad Punjab“ der radikal-islamischen Taliban.

Bhatti wurde mit allen staatlichen Ehren und am 12. März in der Kathedrale der pakistanischen Hauptstadt Islamabad verabschiedet. An der Trauerfeier nahmen tausende Menschen teil. Nach dieser, wurde die Leiche per Hubschrauber in seinen Heimatort Khushphur in der Diözese Faisalabad geflogen. Der Beerdigungsgottesdienst war eine ökumenische Feier - zahlreiche Hindus, Sikhs und Moslems nahmen daran teil.
Der Premierminister der Provinz Punjab, Shahbaz Sharif, gab offiziell bekannt, dass in Kushpur, dem Geburtsort Bhattis in der Diözese Faisalabad verschiedene Straßen und öffentliche Plätze den Namen des ermordeten Ministers tragen werden.

Bhatti stand mit Andrew Francis, dem Bischof von Multan in steten Kontakt. Dieser würdigte Bhatti als einen Mann, der sein Leben "für einen kristallklaren Glauben an Jesus Christus hingegeben" habe.

Der Nachfolger im Amt des Ministers für Minderheiten in Pakistan wurde der Katholik Javed Michael, der Mitglied der Regierungspartei ist.


Auszeichnungen

  • Internationaler Preis für Religionsfreiheit “Pro Fide” (Für den Glauben; durch die finnischen Hilfsorganisation “Freunde der verfolgten Kirche” (Kokkola) für seine Verdienste als Direktor des pakistanischen Rates für Menschenrechte)
  • Im Jahre November 2003 wurde Bhatti mit dem International Religious Freedom Award in Finnland ausgezeichnet. <ref>Pakistanischer Menschenrechtler erhält internationale Auszeichnung November 2003</ref>

Seligsprechung?

Kardinal Jean-Louis Tauran, der vatikanische Verantwortliche für den interreligiösen Dialog, sagte im Gespräch mit Radio Vatikan, der Minister sei ein Märtyrer gewesen:

„Denn er wurde ermordet, weil er Christ war. Ich habe Bhatti in Rom getroffen und dann vergangenen November in Pakistan. Das letzte Mal sah ich ihn auf dem Flughafen von Lahore, kurz bevor ich in die Maschine nach Rom stieg; es war gegen Mitternacht. Und zum Abschied sagte er mir: Ich weiß, dass ich als Mordopfer sterben werde, aber ich gebe mein Leben als Zeugnis für Jesus und für den interreligiösen Dialog. Gleichzeitig hat er niemals ein Wort des Hasses geäußert. Er hatte das Evangelium wirklich auf herausragende Weise verinnerlicht.“ <ref>Shahbaz Bhatti: Ein Leben für die Minderheiten Radio Vatikan am 7. März 2011</ref>

Weblinks

Fußnoten

<references />