Origenes

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Version vom 5. Juli 2007, 14:01 Uhr von Gandalf (Diskussion | Beiträge) (Bewundert und Umstritten)
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Origenes (auch Adamantios genannt) (* 185 in Alexandrien, † 254 in Tyrus) war ein griechischer Schrifsteller und einer der größte Gelehrte des christlichen Altertums.

Leben

Geboren wurde Origenes um 185 wahrscheinlich in Alexandrien. 201/202 geriet Origenes mit seiner Familie infolge des Martertodes seines Vaters Leonidas in große Not, die er durch Unterrichtgeben zu lindern suchte. Er war in dieser Zeit auch Schüler des Neuplatonikers Ammonius Sakkas und Mitschüler des Porphyrius. Bereits in seinen jungen Jahre war er in der Askese extrem. Aufgrund einer falschen Interpretation von Mt. 19,12 entmannte er sich selbst.

Nach einem Blutbad um 215 durch Kaiser Caracall in Alexandrien ging Origenes nach Cäsarea in Palästina. Dort predigte er aufgrund einer Einladung des Bischofs. Um 217 wurde er von Bischof Demetrius nach Alexandrien zurückgerufen und zum Leiter der Katechetenschule ernannt. Er teilte sich diese Aufgabe bald mit Heraklas. Origenes unterrichte jetzt Philosophie, Theologie und die Exegese der Bibel.

Als er auf einer Reise nach Griechenland (230) Cäsarea berührte, weihten ihn seine beiden bischöflichen Freunde zum Priester. Darüber aufgebracht, ließ ihn sein Bischof Demetrius auf zwei Synoden zu Alexandrien 230/31 wegen ungesetzlicher Weihe und wahrscheinlich auch unkirchlicher Lehren seines Lehramtes und seines Priestertums für verlustig erklären und aus der dortigen Kirche ausschließen.

Jetzt siedelte er endgültig nach Cäsarea über. Hier gründete er eine der alexandrinischen ähnliche Schule. Um 244 reiste er nach Arabien und brachte dem Bischof Beryllus von Bostra von einem Irrtum ab.

Unter Decius wurde er wahrscheinlich in Cäsarea ins Gefängnis geworfen und grausam gefoltert. An den Folgen der Folterung starb er im 70. Lebensjahr, wahrscheinlich 254 in Tyrus, wo man noch lange sein Grab zeigte.

Bewundert und Umstritten

Schon zu seinen Lebzeiten sah man in Origenes den bedeutendsten Theologen der griechischen Kirche. Seinem Einfluss konnte sich niemand, weder in Freundschaft noch in Feindschaft. Er war im Prinzip sehr umstritten, spaltete und begeisterte die Gläubigen. Einige Irrlehrer beriefen sich auf ihn, aber auch die rechtgläubigen Lehrer lernten von ihm.

"Origenes wollte orthodoxer Christ sein, was sich schon daraus ergibt, dass er auf die Lehrverkündigung der Kirche großen Wert legte und dass er einen Irrtum in der Lehre für schlimmer hielt als eine sittliche Verirrung." (Vgl. Atlaner/Stuiber, Patrologie)

„Denn ich möchte ein Mann der Kirche sein und nicht nach dem Gründer irgendeiner Häresie genannt werden, sondern nach Christi Namen, der gepriesen ist auf Erden, und ich möchte diesen Namen tragen; ja, ich will in Tat und Denken Christ sein und heißen.“

An schriftstellerischer Fruchtbarkeit hat Origenes alle altchristlichen Väter übertroffen. Nach Hieronymus zählte das leider nicht erhaltene, von Eusebius angefertigte Verzeichnis seiner Schriften nicht weniger als 2000 „Bücher“.

Werke

  • Hexapla
  • Gegen Celsus
  • Kommentare zu Matthäus, Lukas, Johannes und zum Römerbrief

Weblinks