Ordo paenitentiae

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Ordo paenitentiae

Kongregation für den Gottesdienst
unseres Heiligen Vaters
Paul VI.
Neue liturgische Ordnung der Beichte (vgl. Reconciliationem inter deum et homines)
2. Dezember 1973

(Offizielle lateinische Ausgabe: Rituale Romanum ex decreto Sacrosancti Oecumenici Concilii Vaticani II instauratum auctoritate Pauli Pp. VI promulgatum, Ordo Paenitentiae. Vatikanstadt 1974, 1974 (2. Editio).

(Quelle: Dokumente zur Erneuerung der Liturgie, Band 1, Dokumente des Apostolischen Stuhls 1963 – 1973; Herausgegeben von Heinrich Rennings und Martin Klöckener, Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 1983, S. 1325-1345, Randnummern 3173-3216 (nach dem „Enchiridion Documentorum Instaurationis Liturgicae“; ISBN 3-7666-9266-6; Deutscher Text: Die Feier der Buße nach dem neuen Rituale Romanum. Studienausgabe, hrsg. von den Liturgischen Instituten Salzburg, Trier, Zürich. Einsiedeln u. a. 1974)

Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


I. Das Geheimnis der Versöhnung in der Heilsgeschichte

1. Der Vater hat seine Barmherzigkeit dadurch geoffenbart, dass er die Welt in Christus mit sich versöhnt hat, der durch sein am Kreuz vergossenes Blut Frieden gestiftet hat für alle, die im Himmel und auf Erden sind <ref>Vgl. {{#ifeq: 2. Brief des Paulus an die Korinther | Ordo paenitentiae |{{#if: 2 Kor|2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 2 Kor |2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 5{{#if:18 f|,18 f}} Kor%205{{#if:18 f|,18 f}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%205{{#if:18 f|,18 f}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Brief des Paulus an die Kolosser | Ordo paenitentiae |{{#if: Kol|Kol|Brief des Paulus an die Kolosser}}|{{#if: Kol |Kol|Brief des Paulus an die Kolosser}}}} 1{{#if:20|,20}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Der menschgewordene Gottessohn hat unter den Menschen gelebt, um sie aus der Knechtschaft der Sünde zu befreien <ref>Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Ordo paenitentiae |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 8{{#if:34-36|,34-36}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref> und aus der Finsternis in sein wunderbares Licht zu rufen <ref>Vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Petrus | Ordo paenitentiae |{{#if: 1 Petr|1 Petr|1. Brief des Petrus}}|{{#if: 1 Petr |1 Petr|1. Brief des Petrus}}}} 2{{#if:9|,9}} Petr%202{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%202{{#if:9|,9}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Darum hat er sein Wirken auf Erden mit der Verkündigung der Buße begonnen und gesagt: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium" (Mk 1,15).

Schon die Propheten hatten immer wieder zur Buße aufgerufen. So hat auch Johannes der Täufer die Herzen der Menschen auf das Kommen des Reiches Gottes vorbereitet, als er auftrat und verkündete: "Lasst euch taufen! Bekehrt euch, damit eure Sünden vergeben werden" (Mk 1,4).

Jesus selbst hat die Menschen nicht nur zur Buße gemahnt und sie aufgefordert, nicht mehr zu sündigen und sich mit ganzem Herzen Gott zuzuwenden<ref>Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Ordo paenitentiae |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 15{{#if:|,{{{3}}}}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>, sondern auch die Sünder aufgenommen und mit dem Vater versöhnt <ref> {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Ordo paenitentiae |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 5{{#if:20.27-32|,20.27-32}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Ordo paenitentiae |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 7{{#if:48|,48}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Außerdem hat er Kranke geheilt zum Zeichen seiner Vollmacht, Sünden zu vergeben <ref>Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Ordo paenitentiae |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 9{{#if:2-8|,2-8}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Zuletzt ist er selbst für unsere Sünden gestorben und zu unserer Rechtfertigung auferstanden<ref>Vgl. {{#ifeq: Vorlage:Röm (Bibel) | Ordo paenitentiae |{{#if: Röm|Röm|Vorlage:Röm (Bibel)}}|{{#if: Röm |[[Vorlage:Röm (Bibel)|Röm]]|[[Vorlage:Röm (Bibel)]]}}}} 4{{#if:25|,25}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Deswegen hat er in der Nacht, da er überliefert wurde, am Beginn seines heilbringenden Leidens <ref>Vgl. Die Feier der Gemeindemesse, Drittes Hochgebet. </ref> in seinem Blut zur Vergebung der Sünden das Opfer des Neuen Bundes gestiftet<ref>Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Ordo paenitentiae |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 26{{#if:28|,28}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Nach seiner Auferstehung hat er den Aposteln den Heiligen Geist mitgeteilt, um ihnen Vollmacht zu geben, Sünden zu erlassen oder nicht zu erlassen<ref>Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Ordo paenitentiae |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 20{{#if:19-23|,19-23}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>, und den Auftrag, in seinem Namen allen Völkern Buße und Vergebung der Sünden zu verkünden<ref> Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Ordo paenitentiae |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 24{{#if:47|,47}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>.

Den Auftrag des Herrn hat Petrus erfüllt, dem gesagt worden war: "Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreiches geben. Was du auf Erden binden wirst, wird auch im Himmel gebunden sein. Was du auf Erden lösen wirst, wird auch im Himmel gelöst sein" (Mt 16,19). Denn am Pfingstfest hat er die Vergebung der Sünden durch die Taufe verkündet: "Bekehrt euch ... und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden" (Apg 2,38)<ref>Vgl. {{#ifeq: Apostelgeschichte | Ordo paenitentiae |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 3{{#if:19.26|,19.26}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Apostelgeschichte | Ordo paenitentiae |{{#if: Apg|Apg|Apostelgeschichte}}|{{#if: Apg |Apg|Apostelgeschichte}}}} 17{{#if:30|,30}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Seitdem ruft die Kirche die Menschen immer wieder von der Sünde zur Umkehr und macht durch die Feier der Buße den Sieg Christi über die Sünde offenbar.

2. Das geschieht grundlegend in der Taufe. Durch sie wird der alte Mensch mit Christus gekreuzigt, "damit der Leib der Sünde vernichtet wird und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben", sondern mit Christus auferstehen und fortan für Gott leben<ref>Vgl. {{#ifeq: Vorlage:Röm (Bibel) | Ordo paenitentiae |{{#if: Röm|Röm|Vorlage:Röm (Bibel)}}|{{#if: Röm |[[Vorlage:Röm (Bibel)|Röm]]|[[Vorlage:Röm (Bibel)]]}}}} 6{{#if:4-10|,4-10}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Deswegen bekennt die Kirche ihren Glauben an "die eine Taufe zur Vergebung der Sünden".

Im Messopfer wird das Leiden Christi vergegenwärtigt, und der für uns hingegebene Leib und das zur Vergebung der Sünden vergossene Blut werden Gott von der Kirche stets neu zum Heil der ganzen Welt dargebracht. Denn in der Eucharistie ist Christus gegenwärtig und wird als "Opfer unserer Versöhnung"<ref>Die Feier der Gemeindemesse, Drittes Hochgebet. </ref> dargebracht, damit wir durch seinen Heiligen Geist "zur Einheit zusammengeführt werden"<ref>Die Feier der Gemeindemesse, Zweites Hochgebet. </ref>.

Darüber hinaus hat unser Erlöser Jesus Christus in seiner Kirche das Bußsakrament gestiftet, als er seinen Aposteln und deren Nachfolgern die Vollmacht übertrug, Sünden zu vergeben, damit die Gläubigen, die nach der Taufe in Sünde fallen, in der Gnade erneuert und so mit Gott versöhnt werden<ref>Vgl. Conc. Trid., Sessio XIV, De sacramento Paenitentiae, cap. 1: Denz.-Schön. 1668 et 1670; can. 1: Denz.-Schön. 1701. </ref>. Denn in der Kirche gibt es "Wasser und Tränen: das Wasser der Taufe und die Tränen der Buße"<ref>Ambrosius, Epist. 41,12: PL 16,1116. </ref>.

II. Versöhnung als Lebensvollzug der Kirche

Die Kirche ist heilig und bedarf doch stets der Reinigung

3. Christus "hat seine Kirche geliebt und sich für sie hingegeben, um sie heilig zu machen" (Eph 5,25-26). Er hat sie als Braut mit sich verbunden<ref>Vgl. {{#ifeq: Johannes-Apokalypse | Ordo paenitentiae |{{#if: Offb|Offb|Johannes-Apokalypse}}|{{#if: Offb |Offb|Johannes-Apokalypse}}}} 19{{#if:7|,7}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Als seinen Leib erfüllt er sie mit seinen göttlichen Gaben<ref>Vgl. {{#ifeq: Brief des Apostels Paulus an die Epheser | Ordo paenitentiae |{{#if: Eph|Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}|{{#if: Eph |Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}}} 1{{#if:22-23|,22-23}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" Nr. 7: AAS 57 (1965), S. 9-11. </ref> und vermittelt durch sie allen Menschen Wahrheit und Gnade.

Die Glieder der Kirche sind jedoch der Versuchung ausgesetzt, und oft fallen sie leider in Sünde. "Während" also "Christus ,heilig, schuldlos, unbefleckt' war (Hebr 7,26) und Sünde nicht kannte (2 Kor 5,21), sondern allein die Sünden des Volkes zu sühnen gekommen ist (vgl. Hebr 2,17), umfasst die Kirche Sünder in ihrem eigenen Schoße. Sie ist zugleich heilig und stets der Reinigung bedürftig, sie geht immerfort den Weg der Buße und Erneuerung."<ref>Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" Nr. 8: ebd. S. 12. </ref>

Die Buße im Leben und in der Liturgie der Kirche

4. Auf vielerlei Weise verwirklicht das Volk Gottes diese fortwährende Buße: Indem es durch sein Dulden teilhat am Leiden Christi<ref>Vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Petrus | Ordo paenitentiae |{{#if: 1 Petr|1 Petr|1. Brief des Petrus}}|{{#if: 1 Petr |1 Petr|1. Brief des Petrus}}}} 4{{#if:13|,13}} Petr%204{{#if:13|,13}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%204{{#if:13|,13}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>, Werke der Barmherzigkeit und der Liebe übt<ref>Vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Petrus | Ordo paenitentiae |{{#if: 1 Petr|1 Petr|1. Brief des Petrus}}|{{#if: 1 Petr |1 Petr|1. Brief des Petrus}}}} 4{{#if:8|,8}} Petr%204{{#if:8|,8}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%204{{#if:8|,8}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref> und sich gemäß dem Evangelium Christi täglich mehr bekehrt, wird es in der Welt zum Zeichen der Hinkehr zu Gott. Das bringt die Kirche in ihrem Leben und in der Feier der Liturgie zum Ausdruck, wenn die Gläubigen sich als Sünder bekennen und um die Vergebung Gottes und der Brüder bitten, wie es in den Bußgottesdiensten, bei der Verkündigung des Wortes Gottes, im Gebet und durch die Bußelemente der Eucharistiefeier geschieht<ref>Vgl. Conc. Trid., Sessio XIV, De sacramento Paenitentiae: Denz.-Schön. 1638, 1740, 1743; S. Congr. Rituum, Instr. "Eucharisticum mysterium", 25. Mai 1967, Nr. 35: AAS 59 (1967), S. 560-561; Missale Romanum, Institutio generalis Nr. 29, 30, 56 a.b.g. </ref>.

Im Bußsakrament aber "erhalten" die Gläubigen "für die Gott zugefügten Beleidigungen von seiner Barmherzigkeit Verzeihung und werden zugleich mit der Kirche versöhnt, die sie durch die Sünde verwundet haben und die zu ihrer Bekehrung durch Liebe, Beispiel und Gebet mitwirkt"<ref>Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" Nr. 11: AAS 57 (1965), S. 15-16. </ref>.

Die Versöhnung mit Gott und der Kirche

5. Die Sünde ist eine Gott zugefügte Beleidigung, die die Gemeinschaft mit ihm zerstört. Daher "zielt" die Buße "letztlich darauf hin, dass wir Gott lieben und uns ihm ganz anvertrauen"<ref>Paulus VI., Apost. Konst. "Paenitemini", 17. Febr. 1966: AAS 58 (1966), S. 179; vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" Nr. 11: AAS 57 (1965), S. 15-16. </ref>. Darum kehrt der Sünder, der sich durch die Gnade des barmherzigen Gottes bewegen lässt und Buße tut, zum Vater zurück, der "uns zuerst geliebt hat" (1 Joh 4,19). Er kehrt zurück zu Christus, der sich für uns hingegeben hat<ref>Vgl. {{#ifeq: Brief des Paulus an die Galater | Ordo paenitentiae |{{#if: Gal|Gal|Brief des Paulus an die Galater}}|{{#if: Gal |Gal|Brief des Paulus an die Galater}}}} 2{{#if:20|,20}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Brief des Apostels Paulus an die Epheser | Ordo paenitentiae |{{#if: Eph|Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}|{{#if: Eph |Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}}} 5{{#if:25|,25}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>, und zum Heiligen Geist, der uns in reichem Maß geschenkt ist<ref>Vgl. {{#ifeq: Brief des Paulus an Titus | Ordo paenitentiae |{{#if: Tit|Tit|Brief des Paulus an Titus}}|{{#if: Tit |Tit|Brief des Paulus an Titus}}}} 3{{#if:6|,6}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Außerdem sind "auf Grund der verborgenen und gnädigen Ordnung des Heiles alle Menschen durch übernatürliche Bande miteinander verknüpft, so dass die Sünde des einzelnen auch den übrigen schadet, ebenso wie ihnen die Heiligkeit des einzelnen zugute kommt"<ref>Paulus VI., Apost. Konst. "Indulgentiarum doctrina", 1. Jan. 1967, Nr. 4: AAS 59 (1967), S.9; vgl. Pius XII., Enzyklika "Mystici corporis", 29. Juni 1943: AAS 35 (1943), S. 213. </ref>; deshalb führt die Buße immer auch zur Versöhnung mit den Brüdern, denen die Sünde schadet.

Überdies tun die Menschen oft gemeinsam Unrecht. Sie helfen einander aber auch, wenn sie Buße tun. So schaffen sie, durch die Gnade Christi von der Sünde befreit, gemeinsam mit allen Menschen guten Willens in dieser Welt Gerechtigkeit und Frieden.

Die wesentlichen Akte bei der Feier des Bußsakramentes

6. Kommt der sündig gewordene Christ, vom Heiligen Geist geführt, zum Empfang des Bußsakramentes, muss er sich vor allem von ganzem Herzen zu Gott bekehren. Diese innere Umkehr schließt die Reue über die Sünde und den Vorsatz zu einem neuen Leben ein und kommt durch das Bekenntnis vor der Kirche, durch eine angemessene Genugtuung und durch die Besserung des Lebens zum Ausdruck. Gott aber schenkt die Vergebung der Sünden durch die Kirche, die durch den Dienst der Priester handelt<ref>Vgl. Conc. Trid., Sessio XIV, De sacramento Paenitentiae, cap. 1: Denz.-Schön. 1673-1675. </ref>.

a) Reue

Unter den Akten des Beichtenden steht die Reue an erster Stelle. Sie "ist der Schmerz der Seele und der Abscheu über die begangene Sünde, verbunden mit dem Vorsatz, fortan nicht mehr zu sündigen"<ref>Ebd. cap. 4: Denz.-Schön. 1676. </ref>. "Es ist" nämlich "nur durch ,metanoia', d. h. durch die innere Umwandlung des ganzen Menschen, möglich, zum Reich Christi Zugang zu finden. Durch sie beginnt der Mensch, der erschüttert ist von der Heiligkeit und Liebe Gottes, welche uns in dieser Endzeit durch den Sohn offenbar und in Fülle zuteil geworden ist (vgl. Hebr 1,2; Kol 1,19 u.ö.; Eph 1,23 u. ö.), nachzudenken, zu urteilen und sein Leben zu ordnen."<ref>Paulus VI., Apost. Konst. "Paenitemini", 17. Febr. 1966: AAS 58 (1966), S.179. </ref> Von dieser inneren Reue hängt die Echtheit der Buße ab. Die Bekehrung muss nämlich den Menschen innerlich erfassen, um ihn zu immer tieferer Einsicht zu führen und ihn Christus immer mehr gleichzugestalten.

b) Bekenntnis

Zum Bußsakrament gehört das Schuldbekenntnis, das aus der vor Gott gewonnenen Selbsterkenntnis und aus der Reue über die Sünden hervorgeht. Der Beichtende soll jedoch im Lichte der Barmherzigkeit Gottes sein Gewissen erforschen und sich seiner Sünden anklagen. Das Bekenntnis setzt beim Beichtenden den Willen voraus, sich dem Priester zu öffnen, beim Beichtvater aber die geistliche Urteilsfähigkeit, kraft deren er als Stellvertreter Christi die Schlüsselgewalt ausübt und über Erlassen oder Nichterlassen der Sünden entscheidet<ref>Vgl. Conc. Trid., Sessio XIV, De sacramento Paenitentiae, cap. 5: Denz.-Schön. 1679. </ref>.

c) Genugtuung

Die Bekehrung wird abgeschlossen durch die Genugtuung für die Sünden, die Besserung des Lebens und die Wiedergutmachung des Schadens<ref>Vgl. Conc. Trid., Sessio XIV, De sacramento Paenitentiae, cap.8: Denz.-Schön. 1690-1692; Paulus VI., Apost. Konst. "Indulgentiarum doctrina", 1. Jan. 1967, Nr. 2-3: AAS 59 (1967), S. 6-8. </ref>. Das Bußwerk und das Maß der Genugtuung müssen jedem einzelnen so entsprechen, dass er die Ordnung dort wiederherstellt, wo er sie gestört hat, und für seine Krankheit die angemessene Medizin erhält. Die auferlegte Buße soll deshalb wirklich ein Heilmittel für die Sünde sein und zur Erneuerung des Lebens beitragen. So "vergisst" der Christ, der Buße tut, "was hinter ihm liegt" (Phil 3,13), fügt sich neu in die Heilsordnung ein und richtet sich auf die Vollendung der Heilszeit aus.

d) Lossprechung

Gott gewährt dem Sünder, der durch das sakramentale Sündenbekenntnis vor dem Diener der Kirche seine Bekehrung zum Ausdruck bringt, Verzeihung durch das Zeichen der Lossprechung. So wird das Bußsakrament vollendet. Denn nach der göttlichen Ordnung des Heils, in der die Güte und Menschenliebe Gottes, unseres Retters, erschienen ist<ref>Vgl. {{#ifeq: Brief des Paulus an Titus | Ordo paenitentiae |{{#if: Tit|Tit|Brief des Paulus an Titus}}|{{#if: Tit |Tit|Brief des Paulus an Titus}}}} 3{{#if:4-5|,4-5}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref> will uns Gott durch sichtbare Zeichen das Heil mitteilen und seinen Bund mit uns erneuern.

Durch das Bußsakrament nimmt also der Vater den Sohn wieder an, der zu ihm zurückkehrt; Christus nimmt das verlorene Schaf auf seine Schultern und trägt es zur Herde zurück; der Heilige Geist heiligt von neuem seinen Tempel oder wohnt in größerer Fülle in ihm. Das kommt durch die neuerliche oder intensivere Teilnahme am Tisch des Herrn zum Ausdruck. Denn beim Festmahl der Kirche Gottes herrscht Freude über den aus der Fremde heimgekehrten Sohn<ref>Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Ordo paenitentiae |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 15{{#if:7.10.32|,7.10.32}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>.

Die Notwendigkeit und der Nutzen des Bußsakramentes

7. Nicht nur der Schaden, den die Sünde im Leben der einzelnen und der Gemeinschaft anrichtet, ist verschiedenartig und vielfältig, sondern auch das Heilmittel der Buße: Wer sich durch schwere Sünde von der Gemeinschaft der Liebe Gottes getrennt hat, wird durch das Bußsakrament zum Leben gerufen, das er verloren hatte. Wer aber in leichte Sünde fällt und täglich seine Schwachheit erfährt, der gewinnt aus der wiederholten Feier der Buße Kraft, um zur vollen Freiheit der Kinder Gottes zu gelangen.

a) Um der heilbringenden Wirkung des Bußsakramentes teilhaft zu werden, muss der Gläubige nach der Ordnung des barmherzigen Gottes alle schweren Sünden, deren er sich bei der Erforschung seines Gewissens erinnert, dem Priester im einzelnen bekennen<ref>Vgl. Conc. Trid., Sessio XIV, De sacramento Paenitentiae, can. 7-8: Denz.-Schön. 1707-1708. </ref>.

b) Der häufige und gewissenhafte Empfang dieses Sakramentes ist außerdem auch für jene, die leichte Sünden begangen haben, sehr nützlich. Es geht nämlich nicht nur um die Wiederholung eines Ritus oder um irgendeine psychologische Übung, sondern um das ständige Bemühen, die Taufgnade zu vervollkommnen, damit in uns, die wir das Todesleiden Jesu Christi an unserem Leib tragen, mehr und mehr das Leben Jesu sichtbar werde<ref>Vgl. {{#ifeq: 2. Brief des Paulus an die Korinther | Ordo paenitentiae |{{#if: 2 Kor|2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}|{{#if: 2 Kor |2 Kor|2. Brief des Paulus an die Korinther}}}} 4{{#if:10|,10}} Kor%204{{#if:10|,10}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Kor%204{{#if:10|,10}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>. Bei diesen "Andachtsbeichten" sollen die Gläubigen, wenn sie sich leichter Sünden anklagen, vor allem danach trachten, Christus gleichförmiger zu werden und sorgfältiger dem Anruf des Geistes zu folgen.

Damit aber dieses heilbringende Sakrament in den Gläubigen seine Kraft entfalten kann, muss es in ihrem ganzen Leben tief verwurzelt sein und sie anspornen, Gott und den Brüdern eifriger zu dienen.

Bei der Feier dieses Sakramentes bekennt die Kirche jedes Mai ihren Glauben, dankt Gott für die in Christus geschenkte Freiheit<ref>Vgl. {{#ifeq: Brief des Paulus an die Galater | Ordo paenitentiae |{{#if: Gal|Gal|Brief des Paulus an die Galater}}|{{#if: Gal |Gal|Brief des Paulus an die Galater}}}} 4{{#if:31|,31}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref> und bringt sich zum Lob der Herrlichkeit Gottes als geistliches Opfer dar, indem sie Christus entgegengeht.

III. Aufgaben und Dienste bei der Versöhnung

Die Aufgabe der Gemeinde bei der Feier der Buße

8. Als priesterliches Volk wirkt die ganze Kirche auf verschiedene Weise beim Werk der Versöhnung mit, das ihr von Gott anvertraut worden ist. Denn sie ruft nicht nur durch die Verkündigung des Wortes Gottes zur Buße, sondern tritt auch für die Sünder ein und kommt dem, der umkehrt, mit mütterlicher Sorge und Aufmerksamkeit zu Hilfe, damit er seine Sünden einsehe und bekenne und von Gott, der allein die Macht hat, Sünden zu vergeben, Barmherzigkeit erlange. Darüber hinaus wird die Kirche durch den von Christus den Aposteln und ihren Nachfolgern anvertrauten Dienst zum Werkzeug der Bekehrung und der Lossprechung für den, der Buße tut<ref>Vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Matthäus | Ordo paenitentiae |{{#if: Mt|Mt|Evangelium nach Matthäus}}|{{#if: Mt |Mt|Evangelium nach Matthäus}}}} 18{{#if:18|,18}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Ordo paenitentiae |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 20{{#if:23|,23}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>.

Der Dienst des Beichtvaters

9. a) Die Kirche übt den Dienst der sakramentalen Versöhnung durch die Bischöfe und Priester aus, welche die Gläubigen durch die Verkündigung des Wortes zur Umkehr rufen, die Vergebung der Sünden im Namen Christi und in der Kraft des Heiligen Geistes bezeugen und sie den Gläubigen gewähren.

Bei der Ausübung dieses Dienstes handeln die Priester in Gemeinschaft mit dem Bischof, der die Bußdisziplin regelt, und haben Anteil an dessen Amt und Vollmacht<ref>Vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" Nr. 26: AAS 57 (1965), S. 31-32. </ref>.

b) Für den Dienst der sakramentalen Versöhnung ist jener Priester zuständig, der nach dem kanonischen Recht die Vollmacht zur Lossprechung besitzt. Aber auch jene Priester, die keine Beichtvollmacht haben, sprechen Gläubige, die sich in Todesgefahr befinden, gültig und erlaubterweise los.

Die pastorale Ausübung dieses Dienstes

10. a) Damit der Beichtvater seine Aufgabe sachgerecht erfüllen, d. h. die Krankheiten der Seele erkennen, geeignete Hilfsmittel anwenden und sein richterliches Amt weise ausüben kann, muss er sich das dazu notwendige Wissen und die erforderliche Klugheit erwerben. Das soll er durch eifriges Studium unter der Leitung des kirchlichen Lehramtes tun, vor allem aber auch durch Gebet. Denn bei der Unterscheidung der Geister geht es um eine tiefe Erkenntnis des Wirkens Gottes im Herzen der Menschen; sie ist eine Gabe des Heiligen Geistes und die Frucht der Liebe<ref>Vgl. {{#ifeq: Brief des Paulus an die Philipper | Ordo paenitentiae |{{#if: Phil|Phil|Brief des Paulus an die Philipper}}|{{#if: Phil |Phil|Brief des Paulus an die Philipper}}}} 1{{#if:9-10|,9-10}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }} </ref>.

b) Der Priester soll stets bereit sein, das Sündenbekenntnis der Gläubigen zu hören, sooft sie vernünftigerweise darum bitten<ref>Vgl. S. Congr. pro Doctrina Fidei, Normae pastorales circa absolutionem sacramentalem generali modo impertiendam, 16. Juni 1972, Nr. XII: AAS 64 (1972), S. 514. </ref>.

c) Indem er den Sünder annimmt, der Buße tut, und ihn zum Licht der Wahrheit führt, handelt er wie ein Vater. Denn er offenbart den Menschen das Herz Gottes, des Vaters, und ist so ein Abbild Christi, des Guten Hirten. Er soll sich daher bewusst sein, dass ihm der Dienst Christi anvertraut ist, der zum Heil der Menschen das Werk der Erlösung gnädig vollbracht hat und mit seiner Kraft in den Sakramenten gegenwärtig ist<ref>Vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Konstitution über die heilige Liturgie "Sacrosanctum concilium" Nr. 7: AAS 56 (1964), S. 100-101. </ref>.

d) Der Beichtvater muss sich bewusst sein, dass er als Diener Gottes vom Gewissenszustand seines Bruders Kenntnis erhält. Er ist daher von Amts wegen verpflichtet, das Beichtgeheimnis unverbrüchlich zu bewahren.

Die Aufgabe des Beichtenden

11. Der Gläubige, der Buße tut, wirkt entscheidend am Sakrament mit.

Wenn er nämlich in der richtigen Verfassung dieses von Christus eingesetzte Heilmittel gebraucht und seine Sünden bekennt, hat er Anteil am sakramentalen Geschehen selbst, das der Priester durch die im Namen Christi erteilte Lossprechung vollendet.

So feiert der Gläubige, der die Barmherzigkeit Gottes an sich erfährt und für sie Zeugnis ablegt, zusammen mit dem Priester den Gottesdienst der sich ständig erneuernden Kirche.

IV. Die Feier des Buß-Sakramentes

Ort der Feier

12. Das Bußsakrament wird an dem vom Recht vorgesehenen Ort vollzogen.

Zeit der Feier

13. Die Versöhnung der Gläubigen kann zu jeder Zeit gefeiert werden. Sie sollten jedoch Tag und Stunde wissen, zu denen der Priester zur Ausübung dieses Dienstes anwesend ist. Sie sollen daran gewöhnt werden, vor allem zu den festgesetzten Zeiten, nicht aber während der Messfeier, zum Empfang des Bußsakramentes zu kommen<ref>Vgl. S. Congr. Rituum, Instr. "Eucharisticum mysterium", 25. Mai 1967, Nr. 35: AAS 59 (1967), S. 560-561. </ref>.

Die österliche Bußzeit ist für die Feier des Bußsakramentes besonders geeignet, weil schon am Aschermittwoch das Volk Gottes feierlich eingeladen wird: "Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium!" Daher sollten in dieser Zeit mehrere Bußgottesdienste gehalten werden, damit alle Gläubigen Gelegenheit haben, sich mit Gott und den Brüdern zu versöhnen und die Feier des Ostergeheimnisses mit erneuertem Herzen zu begehen.

Liturgische Kleidung

14. Bezüglich der liturgischen Kleidung bei der Feier der Buße halte man sich an die Vorschriften des zuständigen Ortsordinarius.

A DIE FEIER DER VERSÖHNUNG FÜR EINEN EINZELNEN

Vorbereitung des Priesters und des Beichtenden

15. Der Priester und der Gläubige, der beichten will, sollen sich auf die Feier des Sakramentes vor allem durch Gebet vorbereiten. Der Priester soll zum Heiligen Geist um Erleuchtung und Liebe beten; der Beichtende soll sein Leben im Licht der Worte und Taten Christi betrachten und Gott um Vergebung für seine Sünden bitten .

Begrüßung

16. Der Priester soll den Gläubigen, der beichten will, mit brüderlicher Liebe aufnehmen und ihn mit freundlichen Worten begrüßen, wie es der Situation entspricht. Dann macht der Beichtende, und gegebenenfalls auch der Priester, das Kreuzzeichen und spricht: "Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen." Anschließend ermuntert der Priester den Beichtenden kurz zum Vertrauen auf Gott. Wenn dieser dem Beichtvater unbekannt ist, soll er ihm Auskunft geben über seine Lebensverhältnisse, über die Zeit der letzten Beichte, über Schwierigkeiten im christlichen Leben und über anderes mehr, was zu wissen dem Beichtvater bei der Ausübung seines Dienstes nützlich sein kann.

Lesung des Wortes Gottes

17. Der Priester oder der Beichtende liest dann, wenn es nützlich erscheint, einen Schrifttext. Das kann auch schon bei der Vorbereitung auf die Feier des Sakramentes geschehen. Denn das Wort Gottes hilft dem Sünder bei der Erkenntnis seiner Sünden und ruft ihn zur Umkehr und zum Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes.

Sündenbekenntnis und Genugtuung

18. Der Beichtende kann, wo es Sitte ist, das Bekenntnis seiner Sünden mit einem allgemeinen Sündenbekenntnis beginnen: "Ich bekenne." Wenn nötig, hilft ihm der Priester, seine Sünden vollständig zu beichten. Außerdem soll er ihn ermahnen, die Gott zugefügten Beleidigungen aufrichtig zu bereuen. Durch geeignete Ratschläge soll er ihm helfen, ein neues Leben zu beginnen, und ihn, wenn es erforderlich ist, über die Pflichten eines christlichen Lebens unterrichten.

Wenn der Beichtende Schaden angerichtet oder Ärgernis erregt hat, soll er ihn anleiten, sich eine angemessene Wiedergutmachung vorzunehmen.

Dann legt der Priester dem Gläubigen, der gebeichtet hat, die Genugtuung auf. Sie soll nicht nur eine Sühne für vergangene Schuld sein, sondern auch eine Hilfe zu einem neuen Leben und ein Heilmittel gegen seine Schwachheit. Deshalb soll das Bußwerk, soweit dies möglich ist, der Schwere und Eigenart der Sünden entsprechen. Es kann in Gebet, in Selbstverleugnung, vor allem aber im Dienst am Nächsten und in Werken der Barmherzigkeit bestehen, damit der soziale Aspekt von Sünde und Vergebung sichtbar werde.

[Fortsetzung folgt]

Anmerkungen

<references />