Karl Rahner

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Karl Rahner (5. März 1904 in Freiburg im Breisgau; † 30. März 1984 in Innsbruck) war Jesuit und einer der bedeutendsten katholischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Er lehrte als Professor an den Universitäten Innsbruck, München und Münster, verfasste als überaus produktiver theologischer Denker zahlreiche Aufsätze und viele Bücher. Zuvor zeitweilig unter Ordenszensur, wurde er 1962 zum Berater des Zweiten Vatikanischen Konzils berufen. Besondere Aufmerksamkeit widmete Rahner zu dieser Zeit dem Offenbarungsbegriff und der Wiederzulassung des ständigen Diakonats.

Während der ersten zehn Nachkonzilsjahre wurde Rahner für etliche Theologen zur Symbolfigur einer modernen Theologie. Heute mehren sich kritische Stimmen, die Zweifel daran hegen, ob die von Karl Rahner vertretene Konzeption dem vollen Inhalt der dogmatischen Tradition noch genügt, etwa hinsichtlich der Trinitätslehre, der Christologie und der Auffassung von der Erlösung.

Jedoch halten auch die meisten Kritiker das ursprüngliche Anliegen, die katholische Dogmatik aus der begrifflichen Enge jesuitischer Theologie des 19. Jahrhunderts herauszuführen, weiterhin für berechtigt, insbesondere in der Konfrontation mit den heutigen Geisteswissenschaften.

Biographie

Theologie

Die Theologie Karl Rahners ist stark von der transzendentalen Wende in der Philosophie geprägt. Von daher ist bei Karl Rahner auch die Rezeption der Scholastik zu verstehen. Da ja im Grunde nur alle Theologie Gestaltwerdung von "Geist in Welt" sei. Jedes abstrakte Denken ist demnach Denken des Menschen. Von daher ist Karl Rahner ein Bekenner der Metapyhsik und wollte somit den Boden für Christen im 21. Jahrhundert bereiten. Die zeitlose Gestalt der Theologie (die als Gegenstand der Welt gegenübertritt und nicht auf formal logische Sätze reduziert werden kann, dennoch aber mit solchen arbeitet), liegt jeder Theologie, die solche bleiben will, zu Grunde. Das heißt: Die Aufgabe der Theologie ist die Ermöglichung des "Anderen", ein über sich hinaus weisen.

Die Theologie ermöglicht somit, dass sich das Denken verändert. Der Denker ist neuer Ausgangspunkt, der dadurch, dass er Denken denkt, das, weil es von mehreren bereits gedacht wurde, das Denken eines größeren Subjekts ist (i.e. lebendiger Leib Christi ... vom heiligen Geist getragener und sich immerdar in und durch diesen Geist erneuernde Kirche), den einzelnen Denker mit seinem Denken verändert: und damit auch die Art und Weise, wie das eine Zeitlose in der Welt gedacht wird. Der Mensch steht somit in einer Entwicklung.

In dieser Entwicklung stellt sich der christliche Mensch - in diesem Sinne - der Conversio (Metanoia, Umkehr). Für solche Denker gehen abstraktes Denken und die Umkehr des Denkers zusammen. Dass der Mensch damit nie an ein Ziel kommt, soll nicht etwa als ein Defizit zu sehen sein: Karl Rahner versteht den Menschen als Geheimnis. Es mache gerade das Menschliche aus, dass sich der Mensch immer Geheimnis bleibt. So war Karl Rahner zu Lebzeiten immer ein zweifelnder Theologe, einer, der nie müde wurde zu betonen, dass alles, was er über Gott sagte, IHN doch nicht treffen wurde. Nach seinem Tod ist nun aber der entscheidende hermeneutische Schlüssel für seine Theologie (- was aber nur die "steile These" eines wiederum zweifelnden Theologen ist, der diesen Artikel schrieb:) dass hier das andere Denken gedacht wurde.

Mit diesem vertrauenden (unkritischen) Vorschuss an Sympathie lohnt es sich vielleicht, dieses Werk nach-zu-denken, den Spuren dieses Werkes zu folgen und über die Phänomene, über das Offensichtliche, über konkrete Existenzen, wie eben die des Karl Rahner, über die Schriften, die er uns überließ, die Nachdenken der heiligen Schrift sind, hinweg zu kommen. Den ehrlich leidenden Menschen vermag das Erleben dieses Denkens hin zur "seligen Weih-nacht, die bereist innerlich durchleuchtet, den ewigen Tag verheißt" (Quelle?) zu führen.

Ein Weg aus der Enge und Verbitterung und Resignation jeder menschlichen Existenz, ein Weg der Metanoia, der Umkehr hin zu Gott, der allumfassenden Liebe, welche allein der Christenmensch zu respektieren hat.

Literatur (Auswahl)

  • Die vielen Messen und das eine Opfer, Freiburg 1966.

Sekundärliteratur

Hans Küng widmet Rahner einigen Aufwand in seinen Memoiren, äußert sich über die große Enttäuschung, die dieser darstelle und bezeichnet Rahner als letztlich unfähig, aus der Enge der Neuscholastik auszubrechen, da er mit seinen philosophisch-spekulativen Einfällen weder der "Geschichte" noch der Bibelexegese genügend Respekt entgegenbringe.