Engel

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Version vom 18. September 2007, 14:50 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (Die Prüfung der Engel)
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Engel (gr. angelos, lat. angelus; Bote) sind Geschöpfe welche Verstand und freien Willen, aber keinen Leib haben. Gott hat die Engel erschaffen, dass sie Gott anbeten, ihn lieben, ihm dienen, und die Menschen beschützen. Der hl. Augustinus sagt: ",Engel' bezeichnet das Amt, nicht die Natur. Fragst du nach seiner Natur, so ist er ein Geist; fragst du nach dem Amt, so ist er ein Engel: seinem Wesen nach ist er ein Geist, seinem Handeln nach ein Engel" (Psalm 103,1,15). Ihrem ganzen Sein nach sind die Engel Diener und Boten GOTTES. Weil sie "beständig das Antlitz meines Vaters sehen, der im Himmel ist" (Mt 18,10), sind sie "Vollstrecker seiner Befehle, seinen Worten gehorsam" (Ps 103,20).

Existenz der Engel

Gott erschuf am Anfang der Zeit geistige Wesen (Engel) aus dem Nichts. Diese Lehre wurde durch das Vierte Laterankonzil und das Erste Vatikanische Konzil bekräftigt.

In der Heiligen Schrift werden neun Chöre der Engel genannt:

Gemäss der Hl. Schrift ist die Anzahl der Engel sehr gross (Hebr. 12,22; Dtn 7,10; Offb 5,11; Mt 26,35).

Von allem Anfang an war der Glaube an Engel im Christentum verankert. Die frühchristlichen Apologeten erwähnen in ihren Schriften schon die Engel (z.B. Justin, Apol. I 6; Athenagoras, Suppl. 10). Um 500 verfasste Pseudo-Dionysius Areopagita die erste Monographie über die Engel mit dem Titel: De coelesti hierarchia (Über die himmlische Hierarchie). Die Heiligen Augustinus und Gregor der Große befassten sich eingehend mit der Engellehre. Die Liturgie gibt ebenfalls Zeugnis vom Glauben an die Engel.

Die Existenz der Engel wurde zu Jesu Zeiten von den Sadduzäern geleugnet (Apg 23,8).

Wesen der Engel

Die Engel sind rein geistige Wesen, im Unterschied zu den Menschen, deren Natur sich aus Geist und Körper zusammensetzt. Das Vierte Laterankonzil und das Erste Vatikanische Konzil unterscheiden ausdrücklich eine geistige Schöpfung und eine körperliche Schöpfung und setzen die geistige Schöpfung mit den Engeln gleich.

In der Heiligen Schrift werden die Engel ausdrücklich als Geister bezeichnet. (z.B. Dtn 3,86; Makk 3,24; Hebr 1,14; Offb 1,4).

Aus der reinen Geistigkeit der Engel kann geschlossen werden, dass sie unsterblich sind.

Die Prüfung der Engel

Nach ihrer Erschaffung waren alle Engel gut und glücklich mit vielen Vollkommenheiten ausgestattet.

KKK 392: Die Schrift spricht von einer Sünde der gefallenen Engel (2 Petr 2,4). Ihr "Sündenfall" besteht in der freien Entscheidung dieser geschaffenen Geister, die GOTT und sein Reich von Grund auf und unwiderruflich zurückwiesen. Wir vernehmen einen Widerhall dieser Rebellion in dem, was der Versucher zu , unseren Stammeltern sagte: "Ihr werdet sein wie GOTT " (Gen 3,5). Der Teufel ist "Sünder von Anfang an" (1 loh 3,8), "der Vater der Lüge" (loh 8,44).

KKK 393: Wegen des unwiderruflichen Charakters ihrer Entscheidung und nicht wegen eines Versagens des unendlichen göttlichen Erbarmens kann die Sünde der Engel nicht vergeben werden. „Es gibt für sie nach dem Abfall keine Reue, so wenig wie für die Menschen nach dem Tode“ (Johannes v. Damaskus, f.o. 2,4).

Gott hat die stolzen Engel bestraft indem er sie verworfen und in die Hölle verstoßen hat. (2 Petr. 2,4). Die verworfenen Engel werden böse Geister oder Teufel genannt.

Gott hat die gut gebliebenen Engel mit der ewigen Seligkeit im Himmel belohnt. Die Engel haben durch ihre Prüfung den Himmel verdient, wie wir im Rituale Romanum des Papstes Pius V lesen: Der Heilige Erzengel Michael habe verdient, Führer der Himmlischen Heerscharen zu werden.

Die guten Engel sind den Menschen wohlgesinnt:

  • sie lieben die Menschen
  • sie beschützen die Menschen an Leib und Seele
  • sie mahnen die Menschen zum Guten und bitten für sie.

Die Engel, welche Gott besonders zum Schutz der Menschen bestimmt hat, werden Schutzengel genannt.

Engelgruppen in der Heiligen Schrift

Vier Lebewesen (Ez 1,5-1,28 / Offb 4,7). Sie werden den Vier Evangelien zugeordnet.

Die sieben Geister vor Gottes Thron (Offb 1,4 / 4,5 / 5,6).

Sieben Gemeindeengel (Offb 1,20 / Kap 2+3).

Vier Engel an den Ecken der Erde, die die Vier Winde festhalten (Offb 7,1 / Mk 13,27).

Sieben Posaunenengel (Offb Kap 8-11).

Vier Engel, die am Euphrat gefesselt sind (Offb 9,14).

Drei Engel, die das Gericht ankündigen (Offb 14,6-13).

Drei Ernteengel (Offb 14,14-16).

Sieben Zornschalenengel (Offb Kap 15+16).

Zwölf Engel auf den Toren des Himmlischen Jersalem (Offb 21,9 - 22,5).

     Schutzengel der Tabernakel (im Gebetsbüchlein "Tag- und Nachtgebete")

Engelpräfation

GOTT gereicht es zur Verherrlichung und zum Lob, wenn wir die Engel ehren, die Er erschaffen hat. An ihrem Glanz und ihrer Würde erkennen wir, wie groß und über alle Geschöpfe erhaben Er selber ist.

Literatur

Tag- und Nachtgebete", Adamas Verlag Köln 1999 (5. Auflage) - kirchliche Druckerlaubnis durch Joachim Kardinal Meisner.

Maria Pia Giudici, Die Engel - in der Heiligen Schrift und im christlichen Leben, Verlag St. Grignionhaus Altötting 1996.

Giovanni Siena, Pater Pio: Das ist die Stunde der Engel L´Archangelo Verlag 1976 (im Auftrage P. Pios geschrieben).

Ferdinand Holböck, Vereint mit den Engeln und Heiligen, Christiana Verlag Stein am Rhein 1984 (1. Auflage).

Weblinks