Befreiungstheologie

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Die Befreiungstheologie ist eine theologische Ideologie, welche eine militante Ekklesiologie darstellt. Befreiung wird vor allem als kulturelle, politische, rassische, soziale und ökonomischen, statt der eigentlichen Erlösung – Befreiung von der Sünde – verstanden. In ungenügend kritischer Weise, wird Zuflucht zu Konzepten genommen, die von verschiedenen Strömungen des marxistischen Denkens gespeist sind. Die kirchliche Korrektur, ist keine Verurteilung derjenigen, welche hochherzig und im authentischen Geist des Evangeliums auf die "vorrangige Option für die Armen" antworten wollen.

Der Ausdruck "Befreiungstheologie" bezeichnet zunächst eine besondere, das Engagement für die Gerechtigkeit weckende Betroffenheit zugunsten der Armen und der Opfer der Unterdrückung. Von diesem Ansatz aus kann man verschiedene, oft miteinander unvereinbare Weisen unterscheiden, die Bedeutung der christlichen Armut aufzufassen sowie die Art des Einsatzes für die Gerechtigkeit, die sie verlangt. Wie jede Ideenbewegung nehmen auch die "Befreiungstheologien" unterschiedliche theologische Positionen ein; ihre lehrmäßigen Grenzen sind nicht genau abgesteckt. Diese deuten den Glaubensinhalt und die christliche Wirklichkeit schwerwiegend von der Lehre der Kirche abweichend, mehr noch, praktisch leugnend. Unkritische Anleihen bei der marxistischen Ideologie und der Rückgriff auf die Thesen einer vom Rationalismus geprägten biblischen Hermeneutik sind die Wurzeln dieser neuen Deutung, die daran ist, das zu verderben, was das anfängliche großherzige Engagement für die Armen an Echtem besaß. Durch die Abhängigkeit der Thesen vom marxistischen Ursprung wird besonders das Wesen der Ethik radikal in Frage gestellt. De facto wird das transzendente Prinzip der Unterscheidung von Gut und Böse, das Grundprinzip der Moral, in der Sicht des Klassenkampfes implizit geleugnet.

Politische und soziale Bewegungen geben sich als die authentischen Sprecher der Sehnsucht der Armen aus und halten sich für befugt, notfalls unter Zuhilfenahme von gewalttätigen Mitteln, die radikalen Veränderungen zu bewirken, die der Unterdrückung und der Not des Volkes ein Ende bereiten sollen.

Entstehung

Entstanden ist die Befreiungstheologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zuerst in den Ländern Lateinamerikas, die vom religiösen und kulturellen Erbe des Christentums geprägt sind, dann auch in anderen Gegenden der Dritten Welt wie auch in bestimmten Gebieten der industrialisierten Länder.

Päpstliche Schreiben