Thomas Robert Malthus

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Thomas Robert Malthus (* 13. Februar 1766 in Rookery bei Guildford; † 23. Dezember 1834 in Bath) war ein britischer Ökonom.

Biografie

Thomas Malthus war ab 1797 Pfarrer für die Kirche von England und ab 1806 Professor für Geschichte und politische Ökonomie an dem Haileybury College. Bekannt wurde Malthus vor allem durch seine Bevölkerungstheorie, die er in zwei Werken 1798 (An Essay on the Principle of Population) und 1820 (Principles of Economics) entwickelte.

Malthus' Bevölkerungstheorie

Bezugnehmend auf Ideen William Godwins, der die Ehe und das Privateigentum als überkommene Institutionen ablehnte, stellte die "Überbevölkerung" als Problem einer sich entwickelnden Ökonomie und Gesellschaft, in der die Individuen nicht die Kosten für ihre Nachkommenschaft tragen, ins Zentrum seiner Überlegungen. Malthus ging davon aus, dass die Bevölkerungszahl bei frei verfügbaren Ressourcen exponentiell steige, die Nahrungsmittelproduktion in derselben Zeit aber nur linear. Das erfordere Geburtenkontrolle und kulturelle der Eheschließungen. Malthus geht als Ökonom jedoch davon aus, dass die "Geburtenkontrolle" nicht erst staatlich So habe sich in den meisten Zivilisationen die Monogamie entwickelt. Der "Malthusianismus" wird bis heute gern zur Begründung der Kritik an der katholischen Ehelehre herangezogen, obwohl Malthus Abhandlung eigentlich eine Verteidigung des Ehegedanken - freilich aus ökonomischen, nicht aus moralischen Gründen - darstellt. Er sah in der der Ehe innewohnenden Verantwortung der Ehepartner für ihre Kinder die eigentliche "Geburtenkontrolle", die sich darin äußere, nur dann Kinder zu bekommen, wenn man selber für sie Sorgen kann. Eine staatliche organisierte Geburtenkontrolle hingegen kommt Malthus nicht in den Sinn.

Nachwirkungen

Malthus Annahme der begrenzten Nahrungsmittel muss aus heutiger Sicht als zu pessimistisch angesehen werden. Die Weltbevölkerung hat sich seit 1800 versechsfacht, trotzdem wird auf der Erde mehr Nahrung produziert als benötigt wird. Durch soziale Sicherungssysteme ist es dazu gekommen, dass gerade in ärmeren Schichten in westlichen Staaten eine zu hohe Nahrungsaufnahme vorliegt.

Nichtsdestotrotz hat die u.a. auf Malthus zurückgehende Vorstellung der "Grenzen des Wachstums" an Bedeutung gewonnen. Malthus Argumentation wurde um interventionistische Aspekte erweitert und diente als Vorlage für Forderungen, das Wachstum der Weltbevölkerung zentral zu kontrollieren und regulieren. Unmoralische Praktiken wie Verhütung, Sterilisation und Abtreibung - teilweise auch gezwungen - werden seit Ende der 60er immer mehr gefordert und gefördert.

In der UNO-Ansprache des Papstes Paul VI. wurde, als Bestandteil seiner Friedensbotschaft, noch vor Humanae vitae, 1965 die künstlich verfügte Regulierung der Geburten, um die Zahl der "Mitlebenden beim Fest des Lebens" zu reduzieren, in aller Deutlichkeit zurückgewiesen.

In der heutigen Zeit, in der die Bevölkerung in fast allen Industrienationen rückläufig ist, hat das malthusianische Argument gegen das Abtreibungsverbot, an Kraft verloren. So ist die Abtreibungsbewegung dazu übergegangen, die gesundheitlichen Risiken - mit gefälschten Zahlen<ref>Vgl. International Abortion-Maternal Death Data Wrong, Lifesitenews vom 26. Juni 2009.</ref> - illegaler Abtreibungen ins Zentrum ihrer Argumentationsmuster zu rücken.<ref>Das geht aus einem Dokument der international operierenden Organisation Centre for Reproductive Rights hervor: Vgl. C-Fam: Secret Memos Reveal Worldwide Pro-Abortion Legal Strategy, Friday Fax vom 5. Dezember 2003.</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />