Gebote der Liebe
Die Gebote der Liebe entstammen dem Alten Testament der Heiligen Schrift. Sie werden zu den Formeln der katholischen Lehre gezählt.
Diese Gebote sind:
1. "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft." (Dtn 6,5)
- Dies ist die Aufforderung, Gott in allem mit ungeteiltem Herzen den Vorzug zu geben.
2. "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." (Lev 19,18)
- Aus dem Wissen heraus, von Gott bedingungslos geliebt zu sein, kommt ein Selbstvertrauen, das Basis für gelungene Nächstenliebe ist. Wer sich von Gott geliebt weiß, kann sich selber in seiner Begrenztheit und Fehlerhaftigkeit annehmen. Nur wer sich selbst in rechter Weise liebt, kann andere Menschen lieben. In Abgrenzung zur Selbstliebe gibt es eine pathologische Form, den Egoismus, der nicht zu tolerieren ist und die Barmherzigkeit fordert.
Dieses Doppelgebot wird auch als Hauptgebot bezeichnet, weil Jesus selbst gelehrt hat, kein anderes Gebot sei grösser als diese beiden. (Mk 12,28-31)
Die beiden Teile sind von einander abhängig: man kann den Mitmenschen nicht ehren, ohne Gott, seinen Schöpfer zu preisen und man kann Gott nicht anbeten, ohne die Menschen, seine Geschöpfe zu lieben. (KKK 2069)
Im Kirchenrecht wird das "Heil der Seelen" als höchstes Gebot bezeichnet.