Offenbarung
Offenbarung nennt man die Selbstmitteilung Gottes durch sein Wort an die Menschen in der Geschichte und die Sendung seines Sohnes Jesus Christus. Gott ist durch seine Offenbarung jeglicher Bemühung des Menschen schon entgegengekommen und ist ihr voraus.
Inhaltsverzeichnis
Dei Verbum
Das Zweite Vatikanische Konzil führte in seiner Dogmatischen Konstitution Dei verbum über die göttliche Offenbarung aus : "Gott hat in seiner Güte und Weisheit beschlossen, sich selbst zu offenbaren und das Geheimnis seines Willens kundzutun (vgl. {{#ifeq: Brief des Apostels Paulus an die Epheser | Offenbarung |{{#if: Eph|Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}|{{#if: Eph |Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}}} 1{{#if:9|,9}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}): daß die Menschen durch Christus, das fleischgewordene Wort, im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und teilhaftig werden der göttlichen Natur (vgl. {{#ifeq: Brief des Apostels Paulus an die Epheser | Offenbarung |{{#if: Eph|Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}|{{#if: Eph |Eph|Brief des Apostels Paulus an die Epheser}}}} 2{{#if:18|,18}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 2. Brief des Petrus | Offenbarung |{{#if: 2 Petr|2 Petr|2. Brief des Petrus}}|{{#if: 2 Petr |2 Petr|2. Brief des Petrus}}}} 1{{#if:4|,4}} Petr%201{{#if:4|,4}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%201{{#if:4|,4}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}). In dieser Offenbarung redet der unsichtbare Gott (vgl. {{#ifeq: Brief des Paulus an die Kolosser | Offenbarung |{{#if: Kol|Kol|Brief des Paulus an die Kolosser}}|{{#if: Kol |Kol|Brief des Paulus an die Kolosser}}}} 1{{#if:15|,15}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: 1. Brief des Paulus an Timotheus | Offenbarung |{{#if: 1 Tim|1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}|{{#if: 1 Tim |1 Tim|1. Brief des Paulus an Timotheus}}}} 1{{#if:17|,17}} Tim%201{{#if:17|,17}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Tim%201{{#if:17|,17}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}) aus überströmender Liebe die Menschen an wie Freunde (vgl. {{#ifeq: Exodus | Offenbarung |{{#if: Ex|Ex|Exodus}}|{{#if: Ex |Ex|Exodus}}}} 33{{#if:11|,11}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Evangelium nach Johannes | Offenbarung |{{#if: Joh|Joh|Evangelium nach Johannes}}|{{#if: Joh |Joh|Evangelium nach Johannes}}}} 15{{#if:14-15|,14-15}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) und verkehrt mit ihnen (vgl. {{#ifeq: Baruch | Offenbarung |{{#if: Bar|Bar|Baruch}}|{{#if: Bar |Bar|Baruch}}}} 3{{#if:38|,38}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), um sie in seine Gemeinschaft einzuladen und aufzunehmen."<ref>Dei verbum (Wortlaut) Nr. 2.</ref>
Man unterscheidet
- die natürliche Offenbarung durch die ganze Schöpfung und durch die Stimme des Gewissens, die Zeugnis geben von dem ewigen, allmächtigen, weisen Schöpfer und höchsten Herrn und Gebieter, und
- die übernatürliche 0ffenbarung, d. h. eine übernatürliche Mitteilung von religiösen Erkenntnissen durch den sich als Offenbarer bezeugenden Gott.
Letztere kann unmittelbar durch Gott oder durch Engel oder Propheten usw. geschehen, die dann nur Werkzeuge des sich durch sie offenbarenden Gottes sind.
Je nachdem der Inhalt einer Offenbarung für die ganze Menschheit oder nur für gewisse Personen bestimmt ist, spricht man von einer öffentlichen oder privaten Offenbarung.
Öffentliche Offenbarung
Die öffentliche Offenbarung hat in Christus ihren Höhepunkt erreicht und ist mit dem Tode des letzten Apostels abgeschlossen. Ihr Inhalt wurde von Christus der Kirche zu treuen Händen übergeben (Glaubenshinterlage oder Depositum fidei), und zwar ist er enthalten in der Heiligen Schrift und in der mündlichen Überlieferung. Dabei ist die Frage nicht entschieden, ob es geoffenbarte Wahrheiten gibt, die nicht einmal Einschlussweise in der Heiligen Schrift enthalten sind. Die Tatsache der Offenbarung ist gesichert durch entsprechende Kriterien, und zwar nicht so sehr durch die inneren Kriterien (Schönheit und Erhabenheit der Lehre), sondern vor allem durch die äußeren Kriterien der Wunder und Weissagungen, auf die Christus selbst sich als Kriterien seiner göttlichen Sendung berufen hat. Das gilt in erster Linie von seiner Auferstehung. Das unfehlbare Lehramt der Kirche, die das Fundament der Wahrheit ist (vgl. 1 Tim 3,15), gibt den Gläubigen von heute die sichere Bürgschaft, dass der Inhalt der Offenbarung, oft einfach Offenbarung genannt, unverfälscht auf uns gekommen ist.
siehe: Privatoffenbarungen
Quellen der Offenbarung
Das Fundament und die Basis des Glaubens ist die Offenbarung Gottes in seinem Wort und den Sakramenten. Der Offenbarungsinhalt ist nichts anderes als Gottes Wort. Wenn von Offenbarung Gottes die Rede ist, muß stets von Unüberbietbarem und daher von der Selbstmitteilung Gottes die Rede sein. (Selbstmitteilung bedeutet allerdings nicht, dass sich Gott im mitgeteilten Wort erschöpft!) Dem, der glaubt, wird offenbar, dass er in der Gemeinschaft mit Gott lebt. Dies erfährt der Gläubige im Hören auf das Wort Gottes und in der Feier der Sakramente.
Die Offenbarung ist der Weg, der unsere Erkenntnis in Erkenntnisbereiche führt, die dem menschlichen Wissen an und für sich verschlossen sind, weil unsere Gemeinschaft mit Gott mit der Vernunft nicht an der Welt ablesbar ist. Jedoch erlaubt bereits das natürliche Licht der Vernunft, mit Gewissheit auf die Existenz Gottes als des Schöpfers der Welt zu schließen. Diese natürliche Gewissheit vermittelt jedoch nur eine erste Ahnung von den Eigenschaften Gottes.
Ihre überragende Sicherheit empfängt die Offenbarung von Ihrem Schöpfer, von Gott als dem Urquell aller Wahrheit, der nicht täuscht und sich nicht täuschen kann. Da es, wenn Gott sich selbst uns Menschen mitteilt, um Unüberbietbares geht, auf das man sich im Leben und im Sterben verlassen kann, ist somit eine Täuschung auch nicht möglich.
Hierher rührt die einzigartige Würde der Offenbarung und ihrer Erkenntnis, die alle Erfahrungswerte unserer eigenen natürlichen Erfahrung, und alle unmittelbare Evidenz des natürlichen Erkenntnisbereiches, bei weitem übersteigt.
Nur was Gott selbst verbürgt, kann auf Glaubensgewissheit (als einer Gewissheit, die alle Gewissheiten übersteigt) Anspruch erheben. Alle Glaubensaussagen müssen daher die Selbstmitteilung Gottes implizieren. Alles andere ist als Wort Gottes nicht verständlich. Nur Gott gegenüber darf der Gehorsam des Glaubens im eigentlichen Sinne geleistet werden: Der menschliche Glaube und seine Sicherheit sind nur Abglanz, Schatten jenes Lichtes, das die göttliche Autorität und der ihr geschuldete Gehorsam ausstrahlen.
So bedeutet die übernatürliche Heilsordnung eine neue Seins- und Lebensordnung für den Menschen – eingegliedert in den Lebensstrom, der vom innergöttlichen, innertrinitarischen Erkenntnis- und Liebesleben ausgeht und in jenem goldenen Zirkel zu diesem zurückkehrt: Jener Weg, der den Menschen aufnimmt, um an diesem Erkenntnis- und Liebesstrom teilzuhaben, ist Christus selbst: qui est via nobis tendendi in Deum (Thomas von Aquin).
Sofern die Kirche die Heilige Schrift mit der Tradition als Offenbarungsquellen bezeichnet (vgl. Dei Verbum), setzen diese Quellen (im Sinne von uns zugänglichen, zuverlässigen Zeugnissen), doch die eigentliche Quelle voraus, Gott selbst.
Siehe auch: Johannes-Apokalypse (Offenbarung des Apostels Johannes)
Literatur
- Über neuere Privatoffenbarungen informiert unter anderen der Parvis-Verlag.
- Leben, Offenbarungen und Weissagungen gotterleuchteter Seher und Seherinnen von einem Curatpriester, Georg Joseph Manz Verlag Regensburg 1875 (2. Auflage; in deutsche Sprache mit gebrochenen Buchstaben abgedruckt).
- Seherblicke in die Zukunft, Eine Sammlung auserlesener Prophezeiungen, mit Bezug auf unsere Zeit, Carl Bor. Augustin Warnefried, Abteilung 1-3, Regensburg 1861, Verlag Georg Josef Manz (in deutsche Sprache mit gebrochenen Buchstaben gedruckt).