Kasuistik: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Kasuistik findet Anwendung in der [[Rechtslehre]], [[Philosophie]] und [[Moraltheologie]].
 
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Im [[Judentum]] versteht man darunter die [[Rabbi|rabbinische]] Schultradition, die Vorschriften der [[Thora]] auf konkrete gesellschftliche Situationen der Gemeinde und deren Umfeld hin auszulegen.

Version vom 9. Oktober 2011, 07:54 Uhr

Die Kasuistik (von lat. casus = Fall, Vorkommen) beschäftigt sich mit dem Verhältnis zwischen allgemeinen Normen und konkreten Einzelfällen. Dabei geht es zum einen darum, wie Gesetze oder Handlungsanweisungen im besonderen Fall anzuwenden sind, zum anderen umgekehrt darum, wie das für eine konkrete Handlungssituation geltende bzw. anzuwendende Gesetz gefunden werden kann. Die Kasuistik ist deshalb von Bedeutung, wenn allgemeine Normen die konkreten Handlungen nicht eindeutig oder hinreichend bestimmen. Außerdem kann es vorkommen, dass in einzelnen Handlungs- oder Entscheidungssituationen einander widersprechende Normen anwendbar sind, so dass es zu Gewissenskonflikten kommt.

Die Kasuistik findet Anwendung in der Rechtslehre, Philosophie und Moraltheologie.

Im Judentum versteht man darunter die rabbinische Schultradition, die Vorschriften der Thora auf konkrete gesellschftliche Situationen der Gemeinde und deren Umfeld hin auszulegen.