Anatolij Korjagin: Unterschied zwischen den Versionen
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Anatolij Korjagin arbeitete seit 1979 bis zu seiner Verhaftung in der illegalen «Arbeitskommission zur Untersuchung des Mißbrauchs der Psychiatrie zu politischen Zwecken» mit und war Mitglied der Moskauer Helsinki-Gruppe. Er wurde 1981 wurde er zu sieben Jahren Straflager und fünf Jahren Verbannung verurteilt. 1985 erhielt er zusätztlich zwei Jahre Straflager. Seine Frau Galina Danilovna verlor ihre Stelle als Bibliothekarin, und der älteste Sohn Iwan wurde 1985 zu drei Jahren Lager verurteilt. Anatolij Korjagin wurde verurteilt, weil er sich weigerte, geistig gesunde Menschen aus politischen Gründen in psychiatrische Kliniken einzuweisen. (Offizielle Anklagebegründung : Antisowjetische Agitation und Propaganda sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt.) «lch fühle mich vor [[Gott]] und meinem ärztlichen [[Gewissen]] verpflichtet, psychiatrische Expertisen wahrheitsgemäß zu erstellen. Ich kann Gesunde nicht für schizophren erklären, weil der Kommunistische Geheimbund dies aus politischen oder religiösen Gründen angeordnet hat.» 1983 gelang es ihm, aus dem Straflager Perm Nr. 37 heraus einen Brief an die [[UNO]]-Menschenrechtskommission und an die Weltgesundheitsorganisation zu schicken. Durch diesen Brief kamen Informationen über den Mißbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion in den Westen. Anatolij Korjagin hat weder im Lager noch im Zuchthaus, trotz Folterungen und Todesdrohungen, seinen Kampf für Menschenrechte aufgegeben. Immer wieder gelang es ihm, Nachrichten aus dem Gefängnis zu schmuggeln. Außerdem setzte er sich mit Hungerstreiks für seine Mitgefangenen ein. Am 24. April 1987 ist Dr. Korjagin in Kloten gelandet und lebt seither in der Schweiz. | Anatolij Korjagin arbeitete seit 1979 bis zu seiner Verhaftung in der illegalen «Arbeitskommission zur Untersuchung des Mißbrauchs der Psychiatrie zu politischen Zwecken» mit und war Mitglied der Moskauer Helsinki-Gruppe. Er wurde 1981 wurde er zu sieben Jahren Straflager und fünf Jahren Verbannung verurteilt. 1985 erhielt er zusätztlich zwei Jahre Straflager. Seine Frau Galina Danilovna verlor ihre Stelle als Bibliothekarin, und der älteste Sohn Iwan wurde 1985 zu drei Jahren Lager verurteilt. Anatolij Korjagin wurde verurteilt, weil er sich weigerte, geistig gesunde Menschen aus politischen Gründen in psychiatrische Kliniken einzuweisen. (Offizielle Anklagebegründung : Antisowjetische Agitation und Propaganda sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt.) «lch fühle mich vor [[Gott]] und meinem ärztlichen [[Gewissen]] verpflichtet, psychiatrische Expertisen wahrheitsgemäß zu erstellen. Ich kann Gesunde nicht für schizophren erklären, weil der Kommunistische Geheimbund dies aus politischen oder religiösen Gründen angeordnet hat.» 1983 gelang es ihm, aus dem Straflager Perm Nr. 37 heraus einen Brief an die [[UNO]]-Menschenrechtskommission und an die Weltgesundheitsorganisation zu schicken. Durch diesen Brief kamen Informationen über den Mißbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion in den Westen. Anatolij Korjagin hat weder im Lager noch im Zuchthaus, trotz Folterungen und Todesdrohungen, seinen Kampf für Menschenrechte aufgegeben. Immer wieder gelang es ihm, Nachrichten aus dem Gefängnis zu schmuggeln. Außerdem setzte er sich mit Hungerstreiks für seine Mitgefangenen ein. Am 24. April 1987 ist Dr. Korjagin in Kloten gelandet und lebt seither in der Schweiz. | ||
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Version vom 14. Oktober 2010, 06:00 Uhr
Anatolij Korjagin (Dr.; *1938) ist verheiratet und hat drei Kinder. Er ist Facharzt für Gerichtsmedizin und ehemaliger Leiter der Zentralpsychiatrischen Klinik in Charkow in der Ukraine.
Biographie
Anatolij Korjagin arbeitete seit 1979 bis zu seiner Verhaftung in der illegalen «Arbeitskommission zur Untersuchung des Mißbrauchs der Psychiatrie zu politischen Zwecken» mit und war Mitglied der Moskauer Helsinki-Gruppe. Er wurde 1981 wurde er zu sieben Jahren Straflager und fünf Jahren Verbannung verurteilt. 1985 erhielt er zusätztlich zwei Jahre Straflager. Seine Frau Galina Danilovna verlor ihre Stelle als Bibliothekarin, und der älteste Sohn Iwan wurde 1985 zu drei Jahren Lager verurteilt. Anatolij Korjagin wurde verurteilt, weil er sich weigerte, geistig gesunde Menschen aus politischen Gründen in psychiatrische Kliniken einzuweisen. (Offizielle Anklagebegründung : Antisowjetische Agitation und Propaganda sowie Widerstand gegen die Staatsgewalt.) «lch fühle mich vor Gott und meinem ärztlichen Gewissen verpflichtet, psychiatrische Expertisen wahrheitsgemäß zu erstellen. Ich kann Gesunde nicht für schizophren erklären, weil der Kommunistische Geheimbund dies aus politischen oder religiösen Gründen angeordnet hat.» 1983 gelang es ihm, aus dem Straflager Perm Nr. 37 heraus einen Brief an die UNO-Menschenrechtskommission und an die Weltgesundheitsorganisation zu schicken. Durch diesen Brief kamen Informationen über den Mißbrauch der Psychiatrie in der Sowjetunion in den Westen. Anatolij Korjagin hat weder im Lager noch im Zuchthaus, trotz Folterungen und Todesdrohungen, seinen Kampf für Menschenrechte aufgegeben. Immer wieder gelang es ihm, Nachrichten aus dem Gefängnis zu schmuggeln. Außerdem setzte er sich mit Hungerstreiks für seine Mitgefangenen ein. Am 24. April 1987 ist Dr. Korjagin in Kloten gelandet und lebt seither in der Schweiz.