Abtreibung: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Gründe für den demographischen Wandel sind etwas komplexer als hier dargestellt. Empfängnisverhütung und Abtreibung sind moraltheologisch unterschiedlich zu gewichten) |
(→Position der Kirche zur Abtreibung: aktualisiert - Todesstrafe für schuldige Menschen wird abgelehnt; Kasus korrigiert) |
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== Position der Kirche zur Abtreibung == | == Position der Kirche zur Abtreibung == | ||
− | Die katholische Kirche lehnt die direkte Tötung eines | + | Die katholische Kirche lehnt die direkte Tötung eines Menschen immer ab und bezeichnet Abtreibung als ein "verabscheuungswürdiges Verbrechen".<ref>Pastoralkonstitution über die [[Kirche]] in der Welt von heute [[Gaudium et spes]], Nr. 51. </ref> Jeder einzelne Mensch ist als Ebenbild Gottes, seines [[Schöpfer]]s {{Bibel|Gen|1|27}}, einzigartig und hat von Anfang bis zum Ende seines Lebens eine besondere Würde, besonders auch der kranke, behinderte und alte Mensch. Der Mensch handelt anmaßend, wenn er sich zum Herrn über das Leben überhebt. |
[[Papst]] [[Pius XI.]] hat in der Enzyklika [[Casti connubii]] die als Vorwand dienenden Rechtfertigungen der Abtreibung zurückgewiesen;<ref>Vgl. [[Enzyklika]] [[Casti connubii]] (31. Dezember 1930), II: [[AAS]] 22 (1930), 562-592. </ref> [[Pius XII.]] hat jede direkte Abtreibung ausgeschlossen, das heißt jede Handlung, die das noch ungeborene menschliche Leben direkt zu vernichten trachtet, »mag diese Vernichtung nun als Ziel oder nur als Mittel zum Zweck verstanden werden«;<ref>Ansprache an die Medizinisch-Biologische Vereinigung vom hl. Lukas (12. November 1944): Discorsi e Radiomessaggi; VI (1944-1945), 191; vgl. auch Ansprache an den Katholischen Hebammenverband Italiens (29. Oktober 1951), Nr. 2: [[AAS]] 43 (1951), 838. </ref> [[Johannes XXIII.]] hat beteuert, dass das menschliche Leben heilig ist, denn »es erfordert von seinem Anbeginn an das Wirken Gottes, des Schöpfers«.<ref>[[Enzyklika]] [[Mater et magistra]] (15. Mai 1961), Nr. 3: [[AAS]] 53 (1961), 447. </ref> Das [[II. Vatikanisches Konzil|II. Vatikanische Konzil]] hat die Abtreibung sehr streng verurteilt: »Das Leben ist von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuungswürdige Verbrechen«.<ref>Pastoralkonstitution über die [[Kirche]] in der Welt von heute [[Gaudium et spes]], Nr. 51. </ref> Papst [[Paul VI.]] schreibt in der Enzyklika [[Humanae vitae]] vom [[25. Juli]] [[1968]], dass "der direkte Abbruch einer begonnenen Zeugung, vor allem die direkte Abtreibung - auch wenn zu Heilzwecken vorgenommen -, kein rechtmäßiger Weg, die Zahl der [[Kind]]er zu beschränken, und daher absolut zu verwerfen sind.<ref>Vgl. [[Catechismus Romanus]] Concilii Tridentini, II. Teil, c. VIII; [[Pius XI.]], [[Enzyklika|Enz.]] [[Casti connubii]]: [[AAS]] 22 (1930), S. 562-564; [[Pius XII.]], Anspr. an die italienische medizinisch-biologische Vereinigung vom hl. Lukas, 12. Nov. 1944: Anspr. und Radiobotschaften, VI (1944), S. 191-192; [[Ansprache an die Hebammen 1951|Ansprache an die katholische Vereinigung der Hebammen Italiens, 29. Okt. 1951]]: [[AAS]] 43 (1951), S. 842-843; S. 857-859; [[Johannes XXIII.]], [[Enzyklika|Enz.]] [[Pacem in terris]], 11. April 1963: [[AAS]] 55 (1963), S. 259-260; [[II. Vatikanum|2. Vatikanisches Konzil]] [[Gaudium et spes]], Nr. 51.</ref>. Papst [[Johannes Paul II.]] widmete 1995 in der Enzyklika [[Evangelium vitae]] sich dem Thema intensiv. Nicht nur die Kirche, sondern auch Wissenschaft stellt klar: Das Leben eines Menschen beginnt mit der Zeugung. Schon 21 Tage nach der Zeugung ist der Herzschlag festzustellen, und der Mensch zwar klein, aber im Wesentlichen fertig durchgebildet, wie uns entsprechende fotografische Aufnahmen zeigen. Es ist daher nicht zulässig, vom Kind als "Schwangerschaftsgewebe" oder "Zellhaufen" zu sprechen, oder es als Teil oder Besitz der Mutter darzustellen. Klare Worte fand auch Papst [[Benedikt XVI.]] anläßlich seines Österreich-Besuchs am 7. September 2007 in der Wiener Hofburg: „In Europa ist zuerst der Begriff der Menschenrechte formuliert worden. Das grundlegende Menschenrecht, die Voraussetzung für alle anderen Rechte, ist das Recht auf das Leben selbst. Das gilt für das Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Abtreibung kann demgemäß kein Menschenrecht sein - sie ist das Gegenteil davon. Sie ist eine ‚tiefe soziale Wunde’, wie unser verstorbener Mitbruder Kardinal Franz König zu betonen nicht müde wurde." | [[Papst]] [[Pius XI.]] hat in der Enzyklika [[Casti connubii]] die als Vorwand dienenden Rechtfertigungen der Abtreibung zurückgewiesen;<ref>Vgl. [[Enzyklika]] [[Casti connubii]] (31. Dezember 1930), II: [[AAS]] 22 (1930), 562-592. </ref> [[Pius XII.]] hat jede direkte Abtreibung ausgeschlossen, das heißt jede Handlung, die das noch ungeborene menschliche Leben direkt zu vernichten trachtet, »mag diese Vernichtung nun als Ziel oder nur als Mittel zum Zweck verstanden werden«;<ref>Ansprache an die Medizinisch-Biologische Vereinigung vom hl. Lukas (12. November 1944): Discorsi e Radiomessaggi; VI (1944-1945), 191; vgl. auch Ansprache an den Katholischen Hebammenverband Italiens (29. Oktober 1951), Nr. 2: [[AAS]] 43 (1951), 838. </ref> [[Johannes XXIII.]] hat beteuert, dass das menschliche Leben heilig ist, denn »es erfordert von seinem Anbeginn an das Wirken Gottes, des Schöpfers«.<ref>[[Enzyklika]] [[Mater et magistra]] (15. Mai 1961), Nr. 3: [[AAS]] 53 (1961), 447. </ref> Das [[II. Vatikanisches Konzil|II. Vatikanische Konzil]] hat die Abtreibung sehr streng verurteilt: »Das Leben ist von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuungswürdige Verbrechen«.<ref>Pastoralkonstitution über die [[Kirche]] in der Welt von heute [[Gaudium et spes]], Nr. 51. </ref> Papst [[Paul VI.]] schreibt in der Enzyklika [[Humanae vitae]] vom [[25. Juli]] [[1968]], dass "der direkte Abbruch einer begonnenen Zeugung, vor allem die direkte Abtreibung - auch wenn zu Heilzwecken vorgenommen -, kein rechtmäßiger Weg, die Zahl der [[Kind]]er zu beschränken, und daher absolut zu verwerfen sind.<ref>Vgl. [[Catechismus Romanus]] Concilii Tridentini, II. Teil, c. VIII; [[Pius XI.]], [[Enzyklika|Enz.]] [[Casti connubii]]: [[AAS]] 22 (1930), S. 562-564; [[Pius XII.]], Anspr. an die italienische medizinisch-biologische Vereinigung vom hl. Lukas, 12. Nov. 1944: Anspr. und Radiobotschaften, VI (1944), S. 191-192; [[Ansprache an die Hebammen 1951|Ansprache an die katholische Vereinigung der Hebammen Italiens, 29. Okt. 1951]]: [[AAS]] 43 (1951), S. 842-843; S. 857-859; [[Johannes XXIII.]], [[Enzyklika|Enz.]] [[Pacem in terris]], 11. April 1963: [[AAS]] 55 (1963), S. 259-260; [[II. Vatikanum|2. Vatikanisches Konzil]] [[Gaudium et spes]], Nr. 51.</ref>. Papst [[Johannes Paul II.]] widmete 1995 in der Enzyklika [[Evangelium vitae]] sich dem Thema intensiv. Nicht nur die Kirche, sondern auch Wissenschaft stellt klar: Das Leben eines Menschen beginnt mit der Zeugung. Schon 21 Tage nach der Zeugung ist der Herzschlag festzustellen, und der Mensch zwar klein, aber im Wesentlichen fertig durchgebildet, wie uns entsprechende fotografische Aufnahmen zeigen. Es ist daher nicht zulässig, vom Kind als "Schwangerschaftsgewebe" oder "Zellhaufen" zu sprechen, oder es als Teil oder Besitz der Mutter darzustellen. Klare Worte fand auch Papst [[Benedikt XVI.]] anläßlich seines Österreich-Besuchs am 7. September 2007 in der Wiener Hofburg: „In Europa ist zuerst der Begriff der Menschenrechte formuliert worden. Das grundlegende Menschenrecht, die Voraussetzung für alle anderen Rechte, ist das Recht auf das Leben selbst. Das gilt für das Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Abtreibung kann demgemäß kein Menschenrecht sein - sie ist das Gegenteil davon. Sie ist eine ‚tiefe soziale Wunde’, wie unser verstorbener Mitbruder Kardinal Franz König zu betonen nicht müde wurde." |
Version vom 11. August 2018, 07:27 Uhr
Unter Abtreibung versteht man das Töten eines ungeborenen Kindes.
Inhaltsverzeichnis
Methoden
Vorlage:Unvollständig Es gibt verschiedene Methoden der Abtreibung:
- chirurgische: z.B. Ausschaben (Curettage), Absaugen
- chemische: z.B. Abtreibungspille (z.B. Mifegyne), oder die "Pille danach"
- Nidationshemmer: Vorrichtungen oder Mittel, die die Einnistung eines befruchteten Eies in der Gebärmutter verhindern, z.B. viele Formen der "Pille light", die nicht den Eisprung, sondern nur die Einnistung verhindern, oder auch z.B. die Spirale. Das Leben eines Menschen beginnt jedoch bereits bei der Befruchtung, und nicht erst bei der Einnistung. Daher lehnt die Katholische Kirche auch nidationshemmende Mittel - die ja de facto frühabtreibend sind - als Methoden der Familienplanung ab.
Die Wirkung der Abtreibungspille ist in etwa so: die Versorgung des Kindes wird auf chemischem Weg stark eingeschränkt, und der Embryo ist dem langsamen Verhungern und Ersticken über Stunden ausgeliefert. Anschließend wird das entweder noch lebende oder qualvoll zu Tode gebrachte Kind durch Wehen auslösende Mittel ausgestoßen. Selbst falls der Mutter in dieser Zeit die Bedeutung ihres Tuns bewusst wird, muss sie diese Stunden bis zum Ende durchleiden. Nach Einnahme dieses Mittels gibt es keine Umkehrmöglichkeit mehr.
Position der Kirche zur Abtreibung
Die katholische Kirche lehnt die direkte Tötung eines Menschen immer ab und bezeichnet Abtreibung als ein "verabscheuungswürdiges Verbrechen".<ref>Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et spes, Nr. 51. </ref> Jeder einzelne Mensch ist als Ebenbild Gottes, seines Schöpfers ({{#ifeq: Genesis | Abtreibung |{{#if: Gen|Gen|Genesis}}|{{#if: Gen |Gen|Genesis}}}} 1{{#if:27|,27}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}), einzigartig und hat von Anfang bis zum Ende seines Lebens eine besondere Würde, besonders auch der kranke, behinderte und alte Mensch. Der Mensch handelt anmaßend, wenn er sich zum Herrn über das Leben überhebt.
Papst Pius XI. hat in der Enzyklika Casti connubii die als Vorwand dienenden Rechtfertigungen der Abtreibung zurückgewiesen;<ref>Vgl. Enzyklika Casti connubii (31. Dezember 1930), II: AAS 22 (1930), 562-592. </ref> Pius XII. hat jede direkte Abtreibung ausgeschlossen, das heißt jede Handlung, die das noch ungeborene menschliche Leben direkt zu vernichten trachtet, »mag diese Vernichtung nun als Ziel oder nur als Mittel zum Zweck verstanden werden«;<ref>Ansprache an die Medizinisch-Biologische Vereinigung vom hl. Lukas (12. November 1944): Discorsi e Radiomessaggi; VI (1944-1945), 191; vgl. auch Ansprache an den Katholischen Hebammenverband Italiens (29. Oktober 1951), Nr. 2: AAS 43 (1951), 838. </ref> Johannes XXIII. hat beteuert, dass das menschliche Leben heilig ist, denn »es erfordert von seinem Anbeginn an das Wirken Gottes, des Schöpfers«.<ref>Enzyklika Mater et magistra (15. Mai 1961), Nr. 3: AAS 53 (1961), 447. </ref> Das II. Vatikanische Konzil hat die Abtreibung sehr streng verurteilt: »Das Leben ist von der Empfängnis an mit höchster Sorgfalt zu schützen. Abtreibung und Tötung des Kindes sind verabscheuungswürdige Verbrechen«.<ref>Pastoralkonstitution über die Kirche in der Welt von heute Gaudium et spes, Nr. 51. </ref> Papst Paul VI. schreibt in der Enzyklika Humanae vitae vom 25. Juli 1968, dass "der direkte Abbruch einer begonnenen Zeugung, vor allem die direkte Abtreibung - auch wenn zu Heilzwecken vorgenommen -, kein rechtmäßiger Weg, die Zahl der Kinder zu beschränken, und daher absolut zu verwerfen sind.<ref>Vgl. Catechismus Romanus Concilii Tridentini, II. Teil, c. VIII; Pius XI., Enz. Casti connubii: AAS 22 (1930), S. 562-564; Pius XII., Anspr. an die italienische medizinisch-biologische Vereinigung vom hl. Lukas, 12. Nov. 1944: Anspr. und Radiobotschaften, VI (1944), S. 191-192; Ansprache an die katholische Vereinigung der Hebammen Italiens, 29. Okt. 1951: AAS 43 (1951), S. 842-843; S. 857-859; Johannes XXIII., Enz. Pacem in terris, 11. April 1963: AAS 55 (1963), S. 259-260; 2. Vatikanisches Konzil Gaudium et spes, Nr. 51.</ref>. Papst Johannes Paul II. widmete 1995 in der Enzyklika Evangelium vitae sich dem Thema intensiv. Nicht nur die Kirche, sondern auch Wissenschaft stellt klar: Das Leben eines Menschen beginnt mit der Zeugung. Schon 21 Tage nach der Zeugung ist der Herzschlag festzustellen, und der Mensch zwar klein, aber im Wesentlichen fertig durchgebildet, wie uns entsprechende fotografische Aufnahmen zeigen. Es ist daher nicht zulässig, vom Kind als "Schwangerschaftsgewebe" oder "Zellhaufen" zu sprechen, oder es als Teil oder Besitz der Mutter darzustellen. Klare Worte fand auch Papst Benedikt XVI. anläßlich seines Österreich-Besuchs am 7. September 2007 in der Wiener Hofburg: „In Europa ist zuerst der Begriff der Menschenrechte formuliert worden. Das grundlegende Menschenrecht, die Voraussetzung für alle anderen Rechte, ist das Recht auf das Leben selbst. Das gilt für das Leben von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Ende. Abtreibung kann demgemäß kein Menschenrecht sein - sie ist das Gegenteil davon. Sie ist eine ‚tiefe soziale Wunde’, wie unser verstorbener Mitbruder Kardinal Franz König zu betonen nicht müde wurde."
Der katholische Bischof von Dunedin, Colin Campbell nennt „die Gesundheitseinrichtungen, in denen Abtreibungen durchgeführt werden, [sind] Ausdruck der Kultur des Todes“.<ref>Abtreibung: Der „Totale Krieg“ gegen wehrlose Kinder – Bischof ruft zum Widerstand, Katholisches.info am 7. August 2012</ref>
Eine "indirekte Abtreibung" wird von der Kirche geduldet. Das "Lexikon für christliche Moraltheologie" schreibt dazu: "Von der direkten ist die indirekte Abtreibung zu unterscheiden: eine Maßnahme, durch die der Abgang der Leibesfrucht hervorgerufen wird, ohne daß man ihn beabsichtigt, und anderseits sich eine sonstige Wirkung einstellt, die man erreichen will. Ein solches Tun kann, wenn es auf eine entsprechend wichtige gute Wirkung ausgerichtet ist, sittl. erlaubt sein (Handlung mit Doppelwirkung), nämlich dann, wenn eine schwere Gefahr für die Mutter anders nicht behoben werden und man nicht bis nach der Geburt zuwarten kann (vgl. Pius XII., UG 1111)."
Päpstliches
- 1566 Der Catechismus Romanus nennt die Abtreibung ein schweres Verbrechen (Vom Sakrament der Ehe, Nr. 13).
- 31. Dezember 1930 Enzyklika Casti connubii über die christliche Ehe, in Hinsicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse, Bedrängnisse, Irrtümer und Verfehlungen in Familie und Gesellschaft (Nr. 63-67).
- 29. Oktober 1951 Ansprache an die katholische Vereinigung der Hebammen Italiens, Schuldloses Menschenleben ist unantastbar, Nr. 12 (AAS 43 (1951), S. 842-843).
- 27. November 1951 Ansprache an den Kongress "Front der Familie" Welches der Leben ist wertvoller?.
- 25. Juli 1968 Enzyklika Humanae vitae über die rechte Ordnung der Weitergabe menschlichen Lebens, Nr. 14.
- 18. November 1974 - Kongregation für die Glaubenslehre: Quaestio de abortu procurato über die vorsätzliche Abtreibung.
- 21. Juni 1991 - Apostolischer Brief an die Bischöfe der Kirche über die Bekämpfung von Euthanasie und Abtreibung<ref>In englischer Sprache bei www.newadvent.org</ref>
- 25. März 1995 Enzyklika Evangelium vitae über den Wert und die Unantastbarkeit des menschlichen Lebens, vor allem Nr. 62.
- 1992/1997 - Katechismus der Katholischen Kirche: Nr. 2270-2073.
Post-Abortion-Syndrom
Post-Abortion Syndrom (PAS) (oder auch: Postabortives Syndrom) ist der Überbegriff für eine Anzahl von Symptomen, die Frauen nach einer Abtreibung aufweisen können. In Fachkreisen sorgt der Begriff regelmäßig für Kontroversen, in den medizinischen Klassifikationssystemen ICD-10 und DSM IV findet er keine Erwähnung. Nichtsdestoweniger kann das PAS hinsichtlich seiner Symptomatik als eine Sonderform der 'Posttraumatischen Belastungsstörung' betrachtet werden.
Symptome des postabortiven Syndroms:
- im physischen Bereich: z.B. Unfruchtbarkeit, möglicherweise erhöhtes Brustkrebsrisiko, Unfähigkeit weitere Kinder zu empfangen oder auszutragen.
- psychosomatische Folgen (also etwa der sexuelle Trieb wird gestört, Migräne, Schlafstörungen, unklare Beschwerden verschiedener Art)
- psychische Folgen: Ängste, Depressionen, Auto-Aggression, Jahrestags-Syndrom (am Jahrestag der Abtreibung Trauer, psychische Krise), Unfähigkeit Babies oder Kinder anzusehen, ein Gefühl des emotionell Abgestorben-Seins, erhöhte Selbstmordrate
- gesellschaftliche oder soziale Folgen: gestörte eheliche Beziehungen (erhöhte Scheidungsrate nach einer Abtreibung), Gewalt, Misshandlung, Hass
- geistliche Folgen: Schuld, Gewissensbisse
Dies sind einige der häufigsten Symptome, es können aber auch andere und vor allem unklare Beschwerden auftreten, die man vorerst gar nicht mit der gewesenen Abtreibung in Verbindung bringt, die jedoch damit in Zusammenhang stehen. Es leiden auch nicht alle Frauen nach einer Abtreibung an Postabortivem Syndrom - aber viele leiden schweigend ohne Hilfe zu suchen, oft sogar ohne ihre Beschwerden einordnen zu können. Im Vorfeld wird eine Abtreibung als so problemlos wie Zahnziehen dargestellt, und die Frauen werden hinsichtlich des Postabortiven Syndroms absichtlich im Unklaren gelassen.
Hilfe bei Post Abortion Syndrom
Da es sich bei einer Abtreibung vorwiegend um eine "geistliche" Schuld handelt, sind medizinische und psychologische Behandlungen beim postabortiven Syndrom meist nicht ausreichend. Wirksame Hilfe kann ein Gespräch mit einem guten Seelsorger und eine ehrliche Beichte bringen. Geistliche Schuld kann letztlich nur von Gott gelöst werden, der in Jesus Christus alle Schuld dieser Welt getragen hat. Bewährt hat sich besonders auch die Hagiotherapie als geistliche Methode der Hilfe zur Heilung dieser schweren Wunden.
Weitere Auswirkungen
Neben dem schon genannten Post Abortion Syndrom gibt es auch noch weniger bekannte Folgeerscheinungen (ebenfalls ohne Auspruch auf Vollständigkeit)
Folgen für nachgeborene Kinder
Nach einer Untersuchung der Europäischen Ärztevereinigung aus Ulm treten bei Kindern, die nach einer erfolgten Abtreibung gezeugt und geboren werden, vermehrt folgende Symptome auf:
- Reifen ist beeinträchtigt (sie reifen langsamer)
- nicht fähig oder vermindert fähig, eine Ausbildung abzuschließen
- haben Gewissensbisse bzw. Schuldgefühle, vermehrt Ängste, Depression, Schlaflosigkeit, unklare Albträume (oft mit Schreien in der Nacht), ihr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen ist beeinträchtigt
- können sich oft im Leben nicht gut zurechtfinden, schließe schwerer Freundschaften, haben mehr Probleme in einer Ehe.
- vermehrt Psychosen, etwa auch das Gefühl der Anwesenheit eines Kindes, als ob ein Kind die ganze Zeit neben ihnen wäre.
- Hilflosigkeit und Hoffnungslosigkeit treten vermehrt auf.
Folgen für die Gesellschaft
Neben dem schon in den Medien diskutierten Fehlen künftiger Pensionszahler ist es vielleicht noch interessant zu bedenken, wieviele Menschen unmittelbar oder mittelbar mit Abtreibung in Berührung kommen (Mutter und Vater des abgetriebenen Kindes, die Eltern oder Vertrauenspersonen, die zu einer Abtreibung raten, Personen in Beratungsstellen oder am Arbeitsplatz, die eine Abtreibung notwendig erscheinen lassen, Ärzte und Personal, die sie letztlich durchführen.... usw.). Alle diese Menschen tragen dann mehr oder minder geistliche Schuld mit sich, die für diese Menschen nicht ohne Folgen bleibt und sie bei einem Leben in Frieden, Freude und Selbstbestimmung hindert.
Um ein wenig die Dimensionen zu zeigen, um die es hier geht: Weltweit werden jährlich über 50 Mio. Kinder durch Abtreibung getötet. Zum Vergleich: der 2. Weltkrieg hat etwa 56 Mio. Menschen das Leben gekostet.
In Österreich gibt es geschätzt etwa 60.000 Abtreibungen pro Jahr. Pro Abtreibung sind eine Vielzahl von Menschen betroffen... wenn man nun die Folgen in zweiter Linie bedenkt, z.B. die zerbrochenen Ehen und Partnerschaften als Folge dessen, dass der Mann die werdende Mutter im Stich gelassen hat, die Scheidungswaisen und deren existenzieles Leid der Verlassenheit, dann steht man vor einem der Hauptfaktoren, weshalb Depression eine der Volkskrankheiten dieser Zeit ist, und Christa Meves von einem "Volk von psychisch Belasteten und Leistungsschwachen" spricht.
Jeder Priester darf vom schweren Vergehen der Abtreibung in der Beichte lossprechen
Alle Priester haben seit dem 20. November 2016 die "Vollmacht, kraft ihres Amtes jene loszusprechen, welche die Sünde der Abtreibung begangen haben". Was Papst Franziskus zunächst auf den Zeitraum des Jubeljahres der Barmherzigkeit begrenzt gewährt" hatte,<ref> Vgl. Schreiben, mit dem zum Außerordentlichen Jubiläum der Barmherzigkeit der Ablass gewährt wird, 1. September 2015.</ref> "wird nun zeitlich ausgedehnt, unbeachtet gegenteiliger Bestimmungen."<ref>Zum Abschluss des ausserordentlichen Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, Apostolisches Schreiben Misericordia et misera (Nr. 12) vom 20. November 2016.</ref>
Zitat
- Mutter Teresa: "Die schlimmste Krankheit, die keine Medizin jemals heilen kann, ist das Gefühl, unerwünscht und von allen verlassen zu sein. Das grösste Übel ist die furchtbare Gleichgültigkeit gegenüber dem Nächsten".
Literatur
- Büchner/Kaminski/Löhr (Hrsg.): Abtreibung – ein neues Menschenrecht? SINUS-Verlag 2014 (262 Seiten; Paperback ; ISBN 978-3-88289-812-5).
- Detlev Katzwinkel: Das Kind, das ich nie geboren habe. Was nach einer Abtreibung geschehen kann - Erfahrungsberichte, Fakten und Informationen R. R. Brockhaus Verlag Wuppertal 2007 (112 Seiten; ISBN 978-3-417-26212-4; ISBN 3-417-26212-7).
- Manfred M. Müller: Mehr Licht. Die Heilung der Abtreibungswunden. Wien, Immaculata Verlag 2006.
- Lothar Gassmann/Ute Griesemann: Abtreiben? Fragen und Entscheidungshilfen Christiana Verlag 1985 (111 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3717108727). .
- Alexandra Linder: Geschäft Abtreibung, Sankt Ulrich Verlag (176 Seiten; ISBN 978-3-86744-084-4).
- Martina Kempf: Frauenfeindlich - Wie Frauen zur Ungeborenentötung gedrängt werden (224 Seiten).
- Karl Simpfendörfer: Verlust der Liebe Mit Simone de Beauvoir in die Abtreibungsgesellschaft Christiana Verlag 1990 (208 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3717109359).
- Alfred Häußler: Die Selbstzerstörung Europas mit Pille, Spirale, Sterilisation und Abtreibung, Miriam Verlag 1991 (4. Auflage) ISBN 3-87449-157-9
- Roland Rösler: Rohstoff Mensch, Christiana Verlag Stein am Rhein 1986 (1. Auflage; neu erhältlich) ISBN 3-7171-0886-7
- Erich Blechschmidt: Wie beginnt das menschliche Leben, Christiana Verlag Stein am Rhein 2002 (7. Auflage; neu erhältlich) ISBN 3-7171-0653-8
- Erich Blechschmidt: Das Wunder des Kleinen, Die frühen Verhaltensweisen des ungeborenen Kindes, Verlag Weißes Kreuz, Vellmar- Kassel 1986 (2. Auflage) ISBN 3-87893-057-7
- Flavio di Silvio: Das Ding. Quasi-Chronik einer verhinderten Abtreibung Verlag Josef Kral Abensberg o.J. (102 S.)
- Abby Johnson: Lebenslinie. Warum ich keine Abtreibungsklinik mehr leite . Übersetzt von Alexandra Linder , Sankt Ulrich Verlag 2012 (272 Seiten; ISBN 978-3-86744-210-7).
Medien
- DVD (27 min.): Bernhard Nathanson, Der stumme Schrei Miriam Verlag
- CD (Predigt): Werenfried van Straaten: Der heutige millionenfache Kindermord Apostolat Hörnle
Siehe auch: Lebensrecht, Human Life International, Rainer Beckmann
Weblinks
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- Abtreibung auf dem katholischen Medienportal kathTube}}
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- Abtreibung auf dem katholischen Medienportal kathTube}}
- Abtreibung in den katholischen Nachrichten kath.net
- Polen: 500.000 unterzeichneten Volksbegehren für Abtreibungsverbot, 16. April 2011 (Zahl der Unterstützer fünfmal so hoch wie erforderlich – Die Zahl der Abtreibungen lag in Polen zuletzt bei 500 Abtreibungen pro Jahr)
- Jane Roe - Abtreibungswunsch war mein größter Fehler, 19. Juni 2008 (Wie sich Norma McCorvey, die Schlüsselperson der US-Abtreibungsbewegung, gewandelt hat)
- Jugend für das Leben
- Verein ProVita - Infos zu rechtlichen, gesellschaftlichen und politischen Hintergründen des Lebensschutzes
- Ärzte für das Leben e.V.
- Embryo Life - Infos durch Kurzvideos und einer Präsentation zum Thema "Abtreibung"
- Abtreibung auf dem Portal zur katholischen Geisteswelt
- Wie Abtreibung eingeführt wird
- Abtreibung erhöht das Brustkrebsrisiko
- Das Post Abortion Syndrom
- Private Website zum Thema Abtreibung
- Abtreibung: Der Grad hinsichtlich des Bösen kann nicht mehr steigen (James Caviezel: ‚Jesus’ in der ‚Passion Christi’)
- Pro Femina e.V. informiert und berät schwangere Frauen im World Wide Web
- „Baby Kaputt“: die Abtreibung zu Hause – Schafft Rußland die demographische Wende?, Katholisches.info am 10. Mai 2011
- Mit welcher Taktik die Abtreibung in den USA legalisiert wurde
- Hintergründe zur Organisation "Pro Familia"
- Wann beginnt das menschliche Leben?
- Film - Warnung! Diesen Link nur anklicken, wer starke Nerven hat (zur Themenklarstellung).
- {{#if: | "Der stumme Schrei", Teil 1, 2{{#if: |, 3{{#if: |, 4{{#if: |, 5{{#if: |, 6{{#if: |, 7{{#if: |, 8 }} }} }} }} }} }} | Der stumme Schrei }} {{#if:Pro Leben|- Pro Leben }} {{#if:|- {{{Kanal}}} }} {{#if:| ({{{Datum}}}) }} {{#if:8:24 Min. (deutsch)| (Länge: 8:24 Min. (deutsch)) }}
- Kinder werden schon im Mutterleib stark geprägt Kath.net am 9. Februar 2014
- Chile: Nach Abtreibungsverbot sinkt Müttersterblichkeit Kath.net am 9. Januar 2015
- Uta Ranke-Heinemann: Abtreibung - Wann ist der Mensch ein Mensch? Wg. Maria: Die Lehren der katholischen Kirche zur Beseelung, Die Zeit am 26. Juli 1991
- ‚Roe v. Wade’ hat eine Lüge zur Grundlage Kath.net am 24. Januar 2017
Anmerkungen
<references />