Weihwasser: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Weihwasser''' zählt zu den [[Sakramentalien]]. Es besteht aus zwei verschiedenen Stoffen: '''Wasser''' und '''Salz'''. Zum Weihwasser wird es erst durch den '''[[Segen]]''' des Priesters.
 
Das '''Weihwasser''' zählt zu den [[Sakramentalien]]. Es besteht aus zwei verschiedenen Stoffen: '''Wasser''' und '''Salz'''. Zum Weihwasser wird es erst durch den '''[[Segen]]''' des Priesters.
  

Version vom 16. Februar 2009, 10:27 Uhr

Ein Weihwassergefäß

Das Weihwasser zählt zu den Sakramentalien. Es besteht aus zwei verschiedenen Stoffen: Wasser und Salz. Zum Weihwasser wird es erst durch den Segen des Priesters.

Symbolik der Bestandteile

  • Wasser: das Wasser hat die Wirkung zu reinigen und zu heiligen. Auch in vielen nichtchristlichen Religionen und Kulturen gibt es Reinigungs- und Weiheriten, die mit dem Gebrauch von Wasser verbunden sind. Die Hl. Schrift zeigt uns unzählige mit Wasser verknüpfte Begebenheiten und Wunder. Für das Volk Israel hat das Wasser beim Durchzug durch das Rote Meer eine besonder Bedeutung erlangt: den Abschied von einem Leben in der Sklaverei Ägyptens.
  • Salz: das Salz hat die Fähigkeit Verderbliches vor der Fäulnis zu bewahren und Geschmack zu verleihen. Salz war von alters her so hochgeschätzt und kostbar, dass man beim Salz sogar Schwüre geleistet hat. Im Altertum gab es auch die Gewohnheit, dem Gast Brot und Salz als Zeichen der Freundschaft anzubieten. In der Hl. Schrift finden wir die Bezeichnung für die Apostel als "Salz der Erde" und "Licht der Welt".
  • Weihe: ein Geschöpf oder eine Substanz weihen bedeutet, sie Gott hinzureichen, sie mit Gott zu verbinden (und so dem Zugriff Satans zu entziehen). Das Weihegebet der Kirche ist daher zweierlei: Exorzismen und Benediktionen.

Beim gläubigen Volk ist besonders das Dreikönigswasser und das Osterwasser sehr beliebt.

Weihwasser und Taufe

Beim Kreuzzeichen mit Weihwasser erneuern wir unser Taufversprechen, sozusagen eine Taufe im Kleinen. Es ist einerseits Symbol unserer Bitte, dass Gott uns rein machen möge, und andererseits unser fester Entschluss, "Ägypten" hinter uns zu lassen und aufzubrechen ins Land Gottes, in ein entschiedenes Christsein.

Weihwasser und Segen

Es ist ein alter christlicher Brauch, sich selbst (und als Eltern eben die Kinder) jeden Morgen durch ein Kreuzzeichen dem Segen Gottes zu empfehlen.

Eltern sind aufgrund ihrer schöpferischen Sendung und durch ihre Teilhabe an der priesterlichen Sendung im Sakrament der Ehe (als Stellvertreter Gottes für ihre Kinder) ganz besonders zum Segnen berufen. Sagt dóch der Hl. Cyprian: "Legt die Krone nicht ab, ihr Eltern! Legt die Stola nicht weg, ihr Könige und Hohepriester der Familie!"

Der Volksmund lehrt uns: "Elternsegen geht über Berg und Tal und findet die Kinder überall"

Weihwasser und die Armen Seelen

Das Regionalkonzil zu Nantes um das Jahr 900 greift eine alte Überlieferung der Kirche auf und hält unter anderem fest, dass die Priester unter Gebet für die Verstorbenen die Gräber auf den Friedhöfen mit Weihwasser besprengen sollen. Auf diese Weise wird den Armen Seelen im Fegefeuer, die ja auch zum Leib der Kirche gehören, die versöhnende und fürbittende Kraft des Weihwassers zugute. Auch der gläubige Christ kann im persönlichen Gebet Weihwasser aussprengen und mit einem Kreuzzeichen und kurzen Gebet für die Verstorbenen bitten.

Vielerorts wird am Allerseelentag eine feierliche Gräbersegnung am Friedhof abgehalten.

Literatur

  • Schütze und segne Dich und die Deinen mit Weihbrunn! - Pfr. Alfons Maria Weigl /Verl. St.Grignion, Altötting
  • Da Weihwasser und andere christliche Heilmittel (144 Seiten) Parvis-Verlag.