Pentateuch: Unterschied zwischen den Versionen
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Nach den gängigsten [[Exegese|exegetischen]] Modellen entstand der Pentateuch vom 10. bis zum 5.Jhdt. v. Chr. In den ältesten Teilen wird der [[Gottesname]] [[Jahwe]] verwendet, man nennt dies die '''jahwistische Überlieferung'''. Der zweitälteste Teil heißt nach der Gottesbezeichung [[Elohim]] die '''elohistische Überlieferung'''. Im 7.Jhdt.v.Chr. wurde dann ein predigtartiges Erzählwerk hinzugefügt, das sog. '''Deuteronomium''' (=Zweitschrift des Gesetzes), im 6. Jhdt.v.Chr. dann die sog. '''Priesterschrift'''. Doch in den letzten 20 Jahren ist dieses Modell zunehmend hinterfragt worden und wird nach den aktuellen Theorien so nicht mehr vertreten, wenngleich wichtige Grundhypothesen aufrecht erhalten werden. "Dass der Pentateuch nicht in einem einzigen Formulierungsvorgang entstanden sein kann [...] ist Konsens der kritischen Pentateuchforschung", schreibt [[Erich Zenger]] in seiner ''Einleitung in das Alte Testament'' (S. 76). Gerade die Doppelüberlieferungen wichtiger Texte - wie der [[Schöpfungsbericht]], die [[Sintflut]], Episoden aus dem Exodus - deuten, so die Forscher, auf eine mehrstufige Entwicklung des Textes hin. Doch die Exegese ist vorsichtiger geworden und vertritt kaum mehr festgezurrte Entstehungsmodelle. | Nach den gängigsten [[Exegese|exegetischen]] Modellen entstand der Pentateuch vom 10. bis zum 5.Jhdt. v. Chr. In den ältesten Teilen wird der [[Gottesname]] [[Jahwe]] verwendet, man nennt dies die '''jahwistische Überlieferung'''. Der zweitälteste Teil heißt nach der Gottesbezeichung [[Elohim]] die '''elohistische Überlieferung'''. Im 7.Jhdt.v.Chr. wurde dann ein predigtartiges Erzählwerk hinzugefügt, das sog. '''Deuteronomium''' (=Zweitschrift des Gesetzes), im 6. Jhdt.v.Chr. dann die sog. '''Priesterschrift'''. Doch in den letzten 20 Jahren ist dieses Modell zunehmend hinterfragt worden und wird nach den aktuellen Theorien so nicht mehr vertreten, wenngleich wichtige Grundhypothesen aufrecht erhalten werden. "Dass der Pentateuch nicht in einem einzigen Formulierungsvorgang entstanden sein kann [...] ist Konsens der kritischen Pentateuchforschung", schreibt [[Erich Zenger]] in seiner ''Einleitung in das Alte Testament'' (S. 76). Gerade die Doppelüberlieferungen wichtiger Texte - wie der [[Schöpfungsbericht]], die [[Sintflut]], Episoden aus dem Exodus - deuten, so die Forscher, auf eine mehrstufige Entwicklung des Textes hin. Doch die Exegese ist vorsichtiger geworden und vertritt kaum mehr festgezurrte Entstehungsmodelle. | ||
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+ | Als Argumente gegen die Autorschaft des Mose wird u.a. angeführt, dass der Text von Mose in der dritten Person spricht, sowie dass er Gesetzesvorschriften enthält, die das Vorhandensein eines Tempels und eines geordneten Kultes in der Seßhaftigkeit voraussetzen; Bedingungen, die zur Zeit Mose nicht gegeben waren. | ||
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Version vom 1. Dezember 2006, 22:34 Uhr
Der Pentateuch ist die Bezeichnung der ersten fünf Bücher des Alten Testamentes. Er wird auch "Fünf Bücher Mose" oder in der jüdischen Tradition Tora betitelt. Die Namen der fünf Bücher sind Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium.
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung
Die Bezeichnung Pentateuch leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet die fünf Geräte Es bezeichnet eigentlich die Behälter, in denen die Juden die Schriftrollen (von beachtlicher Größe) verwahren.
Der Name Tora wird im Judentum verwendet. Es ist das hebräische Wort für Gesetz. Für die Juden hat die Tora rechtlich verbindlichen Charakter.
Die Bezeichnung Fünf Bücher Mose wird in der Überlieferung verwendet, auch weil die Tora als das "Gesetz des Mose" bezeichnet wird, kommt aber in den letzten Jahrzehnten aus dem Gebrauch.
Entstehungsgeschichte
Jahwist, Elohist, Priesterschrift und zweites Gesetz
Nach den gängigsten exegetischen Modellen entstand der Pentateuch vom 10. bis zum 5.Jhdt. v. Chr. In den ältesten Teilen wird der Gottesname Jahwe verwendet, man nennt dies die jahwistische Überlieferung. Der zweitälteste Teil heißt nach der Gottesbezeichung Elohim die elohistische Überlieferung. Im 7.Jhdt.v.Chr. wurde dann ein predigtartiges Erzählwerk hinzugefügt, das sog. Deuteronomium (=Zweitschrift des Gesetzes), im 6. Jhdt.v.Chr. dann die sog. Priesterschrift. Doch in den letzten 20 Jahren ist dieses Modell zunehmend hinterfragt worden und wird nach den aktuellen Theorien so nicht mehr vertreten, wenngleich wichtige Grundhypothesen aufrecht erhalten werden. "Dass der Pentateuch nicht in einem einzigen Formulierungsvorgang entstanden sein kann [...] ist Konsens der kritischen Pentateuchforschung", schreibt Erich Zenger in seiner Einleitung in das Alte Testament (S. 76). Gerade die Doppelüberlieferungen wichtiger Texte - wie der Schöpfungsbericht, die Sintflut, Episoden aus dem Exodus - deuten, so die Forscher, auf eine mehrstufige Entwicklung des Textes hin. Doch die Exegese ist vorsichtiger geworden und vertritt kaum mehr festgezurrte Entstehungsmodelle.
Argumente gegen die Autorschaft des Mose
Als Argumente gegen die Autorschaft des Mose wird u.a. angeführt, dass der Text von Mose in der dritten Person spricht, sowie dass er Gesetzesvorschriften enthält, die das Vorhandensein eines Tempels und eines geordneten Kultes in der Seßhaftigkeit voraussetzen; Bedingungen, die zur Zeit Mose nicht gegeben waren.
Beurteilung
Die exegetische Beurteilung der Entstehungsgeschichte sollte immer vor dem Hintergrund gesehen, dass sich durch sie nichts am kanonischen Charakter des Textes ändert. Sie kann uns helfen, Sinnzusammenhänge und theologische Aussagen klarer zu verstehen.
Inhalt des Pentateuch
Der Pentateuch umfasst die Geschichte der Welt von der Schöpfung bis zum Auszug des Volkes Israel aus Ägypten. Dabei lässt sich zwischen Urgeschichten und Vätergeschichten unterscheiden. Erstere behandeln die Ereignisse vor der Erwählung des Stammvaters Abraham, letztere Erzählungen über Abraham und seine Nachkommen. Diese Ereignisse sind Gegenstand des ersten Buches, der Genesis. Buch 2 bis 5 behandeln dann den Auszug der in Ägypten versklavten Israeliten sowie die Offenbarung des Gesetzes. Mehr dazu in den Artikeln zu den einzelnen Büchern.