Athanasius Schneider: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Februar 2014, 20:17 Uhr
Athanasius Schneider ORC (*7. April 1961 in Tokmak, Kirgisien, damalige UdSSR) ist Weihbischof im Erzbistum Astana in Kasachstan.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit und Jugend
Mit dem Namen Antonius, wurde er als jüngstes von vier Kindern in eine schwarzmeerdeutsche Familie hineingeboren. Die Eltern Josef und Maria (geb. Trautmann) wurden nach dem 2. Weltkrieg als Internierte von Berlin in den Ural verschleppt. Die Kinder heißen Josef (†), Maria, Erika und Antonius. Während der Verfolgung und in Zeiten ohne Priester (die manchmal Jahre andauerten, vgl. Alexius Saritski) heiligten die Eltern jeden Sonntag durch gemeinsames Gebet am Vormittag.<ref>Bischof Schneider und die Liturgie summorum-pontificum am 25. Oktober 2013</ref> 1969 zog die Familie nach Estland in die Stadt Valga. Dort reisten sie jeden Sonntag 100 km zu nächsten Kirche, in der Pfarrei in Tartu (1969 – 1973), um an der heiligen Messe teilzunehmen. Der Pfarrer war der heiligmäßige P. Janis Andreas Pavlovsky, einen Litauischen Kapuziner, der als Bekenner des Glaubens im Gulag zu Karaganda gelitten hat und 2000 in Riga starb. In Estland besuchte er nun fünf Jahre die russiche Schule. Die erste Beichte und Kommunion empfing er 1971. Ein Jahr später empfing er die heilige Firmung in der katholischen Kirche von Tartu. Am 13. Oktober 1973 konnte die Familie ausreisen und ließ sich in der schwäbischen Kreisstadt Rottweil (Altstadt, Pfarrei St. Pelagius) im Bundesland Baden-Württemberg bzw. im Bistum Rottenburg-Stuttgart nieder. Von 1973-1975 besuchte er die Förderschule der Pallottiner in Schwäbisch-Gmünd. 1977 erhielt die Heimatpfarrei Alfons Miller als Pfarrer, der ihn begleitete. 1982 erlangte das Abitur am Gymnasium in Rottweil und erlernte das Klavierspielen.
Ordensleben und Priestertum
Danach trat er 1982 in den Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz in Silz/Tirol ein und erhielt später den Ordensnamen Athanasius. Ab 1984 studierte er Philosophie und Theologie an der ordenseigenen Hochschule "Institutum Sapientiae" in brasilianischen Anápolis. Die Priesterweihe empfing er am 25. März 1990 durch den Ortsbischof Don Manoel Pestana Filho Klosterkirche zu Anápolis. Die Heimatprimiz in Rottweil-Altstadt fand am 16. April 1990 statt. Danach war er ein Jahr in der Seelsorge bei Aparecida (Guaratingetá)<ref> dem Geburtsort des heiligen: Antonius Galvão de França</ref> tätig und gleichzeitig Spiritual des dortigen Klosters des Kreuzordens. Von 1991 studierte er Patristik am Augustinianum in Rom und erwarb dort 1993 das Lizentiat und 1997 das Doktorrat durch seine Dissertation bei den Augustinern Professor Prosper Grech und Vittorino Grossi über den Hirten des Hermas<ref> Titel: Propter Sanctam Ecclesiam Suam: Die Kirche als Geschöpf, Frau und Bau im Bußunterricht des Pastor Hermae [1] ISBN 88-7961-030-9.</ref> Er gab Vorlesungen an der ordenseigenen Hochschule Institutum Sapientiae über die Kirchenväter in Anápolis. Von 1993-2001 fungierte er als Generalrat des Ordens der Regularkanoniker vom heiligen Kreuz in Rom. Zum ersten Mal in Kasachstan (Karaganda) gibt er 1999 Gastvorlesungen am dortigen Priesterseminar <ref>Das Priesterseminar in Kasachstan</ref>. Ab dem Jahre 2001 wohnt er dort, und ist Spiritual, Direktor der Studien und Kanzler der bischöflichen Kurie.
Pater Athanasius nahm bei der Bischofssynode über die Eucharistie im Oktober 2005 teil und sprach über seine eucharistischen Erfahrungen <ref>Vatikanseite: Bei der Bischofssynode sprach über seine eucharistischen Erfahrungen im ehemaligen Kommunismus </ref> im ehemaligen Kommunismus.
Athanasius Schneider hat die Erlaubnis die slawisch-byzantinische Liturgie zu feiern (Zelebret). Es beherrscht außer der Muttersprache Deutsch auch Lateinisch, Italienisch, Griechisch, Portugisisch, Spanisch, Französisch, Englisch, Hebräisch, Russisch u.a.
Weihbischof in Kasachstan
P. Athanasius wird zum Koadjutor für das kasachische Bistum Karaganda und zum Titularbischof von Celerina durch Papst Benedikt XVI. am 20. März 2006 ernannt. Am 2. Juni 2006 wird er am Herz-Jesu-Freitag im Juni durch den Dekan des Kardinalkollegiums und Kardinalstaatssekretär Angelo Kardinal Sodano <ref>Vatikanseite: Athanasius Schneider wird durch Angelo Kardinal Sodano Am 2. Juni 2006 zum Bischof geweiht</ref> im Petersdom zum Bischof geweiht. Seine erste Bischofsmesse in der Heimatgemeinde St. Pelagius in Rottweil-Altstadt feierte er am 30. Juli 2006. Die Mitra (mit Kreuz, Lamm und M für Maria) hat ihm seine leibliche Schwester Erika angefertigt, die als Ordensfrau mit dem Ordensnamen Sr. M. Therese im Klarissenkloster Maria Vesperbild bei Augsburg lebt und liturgische Kleidung herstellt. Sein Hirtenstab enthält CHRISTUS das LAMM. Sein Bischofsring zeigt die „Wundertätige Medaille“.
In seinem liturgischen Buch „Dominus est“ kritisiert er die gegenwärtige Handhabung der Handkommunion in der Katholischen Kirche und plädiert für eine Wiederbelebung der Mundkommunion im knien.
Er war Gast beim internationalen Kongress Treffpunkt Weltkirche des Hilfswerks Kirche in Not im April 2008. Den ersten "Ad-limina-Besuch" bei Papst Benedikt XVI., machte er mit den Bischöfen Kasachstans im Oktober 2008. Außer den Priesterweihen des Kreuzordens, spendete er diese in den Gemeinschaften der Servi Jesu et Mariae und der Priesterbruderschaft St. Petrus in Wigratzbad am 27. Juni 2009. <ref>Priesterweihe in Wigratzbad am 27. Juni 2009</ref>
Bischof Schneider baute in der Diözese Karaganda kleine Gemeinden (Hauskirchen) und eine neue Kathedrale<ref> Neue Kathedrale in Karaganda mit Eucharistischem Zyklus – Stilles, aber mächtiges Mittel der Evangelisierung Katholisches.info am 31. August 2012; am 9. September 2012 wurde die Kathedrale und Sühnekirche ULF von Fatima, Mutter aller Nationen‚ durch den Dekan des Kardinalskollegiums Angelo Kardinal Sodano geweiht.</ref> auf und war gleichzeitig diözesaner Kanzler und Generalvikar des dortigen Bischofs Jan Paul Lenga MIC. Ebenfalls fungiert er als Sekretär der Liturgischen Kommission der russischen Bischofskonferenz. Die von Papst Pius X. geforderte Teilnahme der Gläubigen an der Liturgie, sieht er auch durch die Einführung der Muttersprache in der Konstitution Sacrosanctum concilium des Zweiten Vatikanischen Konzils verwirklicht.
Bei der römischen Tagung vom 16.-18. Dezember 2010 spricht er über die Richtige Hermeneutik des Zweiten Vatikanischen Konzils - im Licht der kirchlichen Tradition und wünscht einen Syllabus. <ref>Richtige Hermeneutik des Zweiten Vatikanischen Konzils - im Licht der kirchlichen Tradition Athanasius Schneider, Referent bei der römischen Tagung vom 16.-18. Dezember 2010; Vorschlag eines Syllabus (englisch) (Vorschlag italienisch) bei Katholisches.info</ref>
Am 5. Februar 2011 wurde er durch Papst Benedikt XVI. zum Weihbischof im Erzbistum der Allerheiligsten Jungfrau Maria zu Astana in Kasachstan ernannt.
Er referierte bei der dritten römischen Konferenz zu Summorum Pontificum, unter dem Motto „Eine Hoffnung für die ganze Welt“, die am 13. - 15. Mai 2011 stattfand.<ref> Athanasius Schneider, Referent beim Kongress über das Motu proprio „Summorum Pontificum“: „Eine Hoffnung für die ganze Kirche" Zenit am 16. Mai 2011</ref> Am 14. spricht er über das Thema: "Die niederen Weihen und der heiligen Dienst am Altar". Am 19. Juni 2011 spendete er die heilige Firmung in der außerordentlichen Form des römischen Ritus in der römischen Pfarrkiche Santissima Trinità dei Pellegrini <ref> Bilder der Firmung durch Weibischof Athanasius Schneider am 19. Juni 2011 in der römischen Pfarrkiche Santissima Trinità dei Pellegrini betreut durch die Priesterbruderschaft St. Petrus.</ref>
Bischof Schneider feiert regelmäßig Pontifikalämter in der außerordentlichen Form des römischen Ritus, etwa 2010 und 2011 zum Fest Mariä Namen in der Wiener Karlskirche oder bei verschiedenen Anlässen.<ref>In New York im Januar 2013 auf Katholisches.info; In Saarbrücken am 8. Juni 2013, anlässlich des Jahrestages der Benedizierung der Rektoratskirche St. Petrus Canisius (Bilder auf www.summorum-pontificum.de).</ref> Bei der der 16. Kölner Liturgischen Tagung am 2. April 2014 referiert er über "Braucht der Hirte einen Hirten? Beichte und Eucharistie im Leben des Priesters. (vgl.)
Werke
- Dissertation: Propter Sanctam Ecclesiam Suam: Die Kirche als Geschöpf, Frau und Bau im Bußunterricht des Pastor Hermae (ISBN 88-7961-030-9).
- Dominus est - Gedanken eines Bischofs aus Zentralasien über die Heilige Kommunion. (deutsch): SJM Verlag Neusäß 2008/2009 (1./3. Auflage; gebunden; 70 Seiten; ISBN 978-3-932426-44-5; in italienisch: Libreria Editrice Vaticana 2008: ISBN 978-88-209-8001-6; in englisch: Newman House Press 2009: ISBN 0977884619 / 0-9778846-1-9; spanisch Libreria Editrice Vaticana 2009).
- Corpus Christi. Die Heilige Kommunion und die Erneuerung der Kirche. Libreria Editrice Vaticana 2013 (italienisch)<ref>Bischof Athanasius Schneider: „Christus in der Eucharistie heute an den existentiellen Rand der Gemeinschaft gedrängt“ Katholisches.info am 24. Oktober 2013</ref>
- Karaganda - Kasachstan: die Kathedrale Unsere Liebe Frau von Fatima Mutter aller Nationen / Übers.: André Charton. Parvis Verlag Hauteville/Schweiz 2013 (76 Seiten; ISBN 978-2-88022-864-4; EAN 9782880228644).
Weblinks
- Datenbankeintrag bei Catholic-Hierarchy.org (engl.)
- Literatur von und über Athanasius Schneider im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- http://bishop-schneider.blogspot.de
- 'Wie die Verteilung von Keksen' Kath.net am 25. Mai 2008
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- Schneider|Athanasius+Schneider}} Athanasius Schneider auf dem katholischen Medienportal kathTube}}
- Die Heiligkeit der Liturgie im Zeugnis der Kirchenväter: I II III IV bei Kathnews.
- Bischof Athanasius Schneider: Mehrdeutigkeiten in Konzilsdokumenten korrigieren – Interview auf ChurchMilitant.tv Katholisches.info am 7. Oktober 2013
Athanasius Schneider beim katholischen Hilfswerk Kirche in Not
Anmerkungen
<references />