Wettersegen

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Der Wettersegen ist ein liturgisches Gebet der Kirche um Abwehr von Unwettern.

Er wird im Frühling und Sommer am Ende jeder Heiligen Messe vom Priester gespendet. In der ordentlichen Form des römischen Ritus wird er im Rahmen des Schlusssegens gespendet, in der außerordentlichen Form nach dem Schlussevangelium.

Der Zeitraum im Jahr, zu dem der Segen gespendet wird, ist regional verschieden. Als ein Anfangsdatum wird der 25. April angesehen, das Fest des Hl. Evangelisten Markus und früher Termin der Litaniae maiores, der "Markusprozession", ein anderes geläufiges Datum war der 3. Mai, das bis 1961 bestehende Fest Kreuzauffindung. Endtermin war das Fest Kreuzerhöhung (14. September).

Form

Der Priester kann den Wettersegen mit der Hand im Rahmen des Schlussegens der Heiligen Messe oder mit einer Kreuzreliquie erteilen. In einigen Gemeinden wird hierzu mit den Altarglocken - wie beim eucharistischen Segen - dreimal geläutet.

Sofern der Wettersegen bei akuter Unwettergefahr gebetet wurde, wurden vor der Litiurgiereform die Allerheiligenlitanei, Psalm 147, Versikel und fünf Orationen gebetet. Bei der vierten Oration machte der Priester das Kreuzzeichen gegen das drohende Unwetter.

Ordentliche Form des römischen Ritus

In der ordentlichen Form des römischen Ritus lautet die feierliche Formel:

P.: Gott, der allmächtige Vater, segne Euch und schenke Euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von Euch fern.

A.: Amen

P.: Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke Euch die Früchte der Erde

A.: Amen

P.: Er begleite Eure Arbeit, damit Ihr in Dankbarkeit und Freude gebrauchet, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist.

A. : Amen

P.: Das gewähre Euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.

A.: Amen

Außerordentlichen Form des römischen Ritus

Im Anschluss an die Messen in der außerordentlichen Form des römischen Ritus wird in der Regel folgender Wettersegen gebetet (aus: "Schott - Das vollständige Römische Messbuch - lateinisch und deutsch", Ausgabe aus dem Jahr 1962, Seite (269) f.):

P.: A fulgure, grandine et tempestate. (Vor Blitz, Hagel und Unwetter).

A.: Libera nos, Domine Jesu Christe. (Erlöse uns, Herr Jesus Christus).

P.: Ostende nobis, Domine, misericordiam tuam. (Erzeige uns Deine Huld, o Herr).

A.: Et salutare tuum da nobis. (Und schenke uns Dein Heil).

P.: Domine, exaudi orationem meam. (Herr, erhöre mein Gebet).

A.: Et clamor meus ad te veniat. (Und laß mein Rufen zu Dir kommen).

P.: Dominus vobiscum. (Der Herr sei mit euch).

A.: Et cum spiritu tuo. (Und mit deinem Geiste).

P.: Oremus! Quaesumus, omnipotens Deus, ut, intercessione sanctae Dei Genitricis Mariae, sanctorum Angelorum, Patriarcharum, Prophetarum, Apostolorum, Mayrtyrum, Confessorum, Virginum, Viduarum, et omnium Sanctorum tuorum, continuum nobis praestes subsidium, tranquillam auram permittas, atque contra fulgura et tempestates de super nobis indignis tuam salutem effundas de caelis, et generi humano semper aemulas, dextera potentiae tuae, aeras conteras potestates. Per eundem Christum, Dominum nostrum.

A.: Amen.

(Lasset uns beten! Wir bitten Dich, allmächtiger Gott: Verleihe uns auf die Fürbitte der hl. Gottesmutter Maria, der hll. Engel, Patriarchen, Propheten, Apostel, Martyrer, Bekenner, Jungfrauen, Witwen und aller Deiner Heiligen immer Deinen Schutz; gib, dass Ruhe sei in den Lüften; lass gegen Blitz und Ungewitter Dein Heil vom Himmel über uns Unwürdige herabströmen und mache mit Deiner starken Hand die dem Menschen stets feindlichen Mächte der Lüfte zunichte. Durch Ihn, Christus, unsern Herrn. Amen.)