Weihestufe: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Weihestufen''' bezeichnen die seit der frühen Kirche mehr oder weniger schon bestehenden, hierarchisch angeordneten Stufen des kirchlichen Amtes. In der frühen Kirche gab es ihrer 7. Diese waren in niedere und höhere [[Weihe]]n eingeteilt. Die niedrigen Weihen waren: Türhüter (Ostiarius), Lektor, Altarhelfer ([[Akolyth]]), Exorzist, Subdiakon. Die höheren Weihen waren (ebenso angeordnet): [[Diakon]], Presbyter ([[Priester]]) und [[Bischof]]. Die niederen Weihen wurden nach dem [[II. Vatikanum]] abgeschafft und werden seitdem nicht mehr gespendet. Hingegen wurde die Beauftragung zum Lektor und Akolythen für Priesterkandidaten eingeführt. Den Charakter eines [[Sakrament]]es hatten die Weihestufen jedoch nie.
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'''Weihestufen''' bezeichnen die seit der frühen Kirche mehr oder weniger schon bestehenden, hierarchisch angeordneten Stufen des kirchlichen Amtes. In der frühen Kirche gab es ihrer 7. Diese waren in niedere und höhere [[Weihe]]n eingeteilt. Die niedrigen Weihen waren: Türhüter (Ostiarius), [[Lektor]], Altarhelfer ([[Akolyth]]), Exorzist, Subdiakon. Die höheren Weihen waren (ebenso angeordnet): [[Diakon]], Presbyter ([[Priester]]) und [[Bischof]].  
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Die niederen Weihen wurden nach dem [[II. Vatikanum]] 1972 abgeschafft und werden seitdem nicht mehr gespendet, außer in altrituellen Gemeinschaften. Hingegen wurde die ''Beauftragung'' zum Lektor und Akolythen für Priesterkandidaten eingeführt, die jedoch auch anderen Laien generell offensteht. Den Charakter eines [[Sakrament]]es hatten die niederen Weihestufen jedoch nie.
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Zur begrifflichen Zweideutigkeit hat der Doppelsinn von "Weihe" beigetragen: Es gibt ein Sich-Weihen, wie in der Ordens- oder Jungfrauenprofess und ein Empfangen "der Weihe" im Sinne eines kirchlichen Amtes. Der heutige Begriff der "Beauftragung" klärt hingegen nicht auf, dass diese gleichfalls ein Sich-widmen der Laien vorausgeht. Bei den niederen Weihen wie bei den Beauftragungen muss jedoch der "Amtscharakter" deutlich hinter dem Dienstcharakter zurücktreten. Denn wegen nicht geringeren, nicht-sakramentalen Amtlichkeit waren die niederen Weihen von "geringerem" Charakter.
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Papst [[Paul VI.]], Motu proprio ''Ministeria quaedam'' vom 15. August 1972
  
  
  
 
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Version vom 18. Mai 2007, 10:36 Uhr

Weihestufen bezeichnen die seit der frühen Kirche mehr oder weniger schon bestehenden, hierarchisch angeordneten Stufen des kirchlichen Amtes. In der frühen Kirche gab es ihrer 7. Diese waren in niedere und höhere Weihen eingeteilt. Die niedrigen Weihen waren: Türhüter (Ostiarius), Lektor, Altarhelfer (Akolyth), Exorzist, Subdiakon. Die höheren Weihen waren (ebenso angeordnet): Diakon, Presbyter (Priester) und Bischof.

Die niederen Weihen wurden nach dem II. Vatikanum 1972 abgeschafft und werden seitdem nicht mehr gespendet, außer in altrituellen Gemeinschaften. Hingegen wurde die Beauftragung zum Lektor und Akolythen für Priesterkandidaten eingeführt, die jedoch auch anderen Laien generell offensteht. Den Charakter eines Sakramentes hatten die niederen Weihestufen jedoch nie.

Zur begrifflichen Zweideutigkeit hat der Doppelsinn von "Weihe" beigetragen: Es gibt ein Sich-Weihen, wie in der Ordens- oder Jungfrauenprofess und ein Empfangen "der Weihe" im Sinne eines kirchlichen Amtes. Der heutige Begriff der "Beauftragung" klärt hingegen nicht auf, dass diese gleichfalls ein Sich-widmen der Laien vorausgeht. Bei den niederen Weihen wie bei den Beauftragungen muss jedoch der "Amtscharakter" deutlich hinter dem Dienstcharakter zurücktreten. Denn wegen nicht geringeren, nicht-sakramentalen Amtlichkeit waren die niederen Weihen von "geringerem" Charakter.

Literatur

Papst Paul VI., Motu proprio Ministeria quaedam vom 15. August 1972