Johannes von Capestrano

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Johannes (* 24. Juni 1386 in Capestrano, Italien, daher der Unterscheidungsname; † 23. Oktober 1456 in Ilok, damals ungarisch, heute in Kroatien) war Sohn eines vermutlich deutschen Adligen, der in Capestrano in den Abruzzen wirkte. Als 26-jähriger Jurist wurde er Richter in Perugia und verlobte sich mit einer Grafentochter. Er bekehrte sich 1415, während des italienischen Städtekrieges, im Gefängnis. Nach seinem Loskauf aus der Haft wurde er Franziskaner. Mit Bernhardin von Siena befreundet, begann er mit großem Erfolg als Volksprediger und Inquisitor zu wirken: die Kirchen und Plätze waren überfüllt.

Johannes wie Bernhardin wirkten für die Wiederherstellung des durch Schisma und Konziliarismus geschwächten Papsttums und die innere Reform des Franziskanerordens. Im Auftrag des Papstes führte die Predigttätigkeit Johannes durch das geistig zerissene und religiös darnieder liegende Europa (nach Deutschland, Österreich, Böhmen, Polen und in die Niederlande).

Bei den Reichstagen in Frankfurt 1454 und in Wiener Neustadt 1455 warb er für den Kampf gegen die andrängenden Türken. Auch 1455/56 wirkte er als Kreuzzugsprediger gegen die Türkengefahr; ihm wird der Sieg in der Schlacht von Beograd 1456 und damit die Rettung des Abendlandes zugeschrieben. Johannes wurde in der Franziskanerkirche in Ilok bestattet, sein Grab wurde 1526 in der Reformation zerstört, die Reliquien sind verschollen.

Schon 1622 wurde Johannes selig- und 1690 von Papst Alexander VIII. 1690 heilig gesprochen (die Urkunde über die Kanonisation wurde aber erst 1724 von Papst Benedikt XIII. ausgestellt).