Johannes Paul I.

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Johannes Paul I.(* 17. Oktober 1912 in Forno di Canale; † 28. September 1978 im Vatikan). Sein bürgerlicher Name war Albino Luciani.

Einführung

Papst Johannes Paul I. hatte eines der kürzesten Pontifikate der Kirchengeschichte, nämlich nur 33 Tage. Allerdings wurde er auch im (mit Pius XII.) wohl kürzesten Konklave der Kirchengeschichte gewählt, nämlich von 111 Wählern am ersten Tag im 3. Wahlgang. Nach anderen Quellen war ein 4. Wahlgang erforderlich; vielleicht eine "Akklamation" auf Verlangen des Patriarchen von Venedig? Sein bürgerlicher Name war Albino Luciani. Es ist auch als der lächelnde Papst bekannt.

Aber ihm gelang etwas wozu andere Päpste einige Jahre gebraucht haben. Zitat aus dem Buch "Ihr ergebener Albino Luciani":"Es gelang ihm in nur wenigen Tagen seines Pontifikates die Sympathie der ganzen Welt zu gewinnen." Das Pontifikat hat gerade wegen seiner tragisch kurzen Dauer den Kardinälen den Mut vermittelt, bei der Wahl des Nachfolgers Wojtyla mit der über 400-jährigen Tradition nur italienischer Päpste zu brechen. Auf die Frage, warum er dem Namen bereits die Ordinalzahl I. ("der Erste") hinzugefügt habe, obwohl das traditionell erst üblich ist, wenn ein zweiter Namensträger auftritt, soll der Papst gesagt haben: "Der Zweite kommt bald."

Biografie

Papst Johannes Paul I. wurde im norditalienischen Forno di Canale (heute Canale d'Agordo, bei Belluno) im Jahr 1912 geboren und stammte aus armen Verhältnissen. Im Alter von elf Jahren trat er 1923 in das Knabenseminar in Feltre ein, ein Internat, in dem Jungen auf den Lebensweg als Priester vorbereitet wurden.

Nachdem er von 1928 bis 1935 das Priesterseminar auf dem „Gregoriano“ in Belluno besucht hatte, wurde er am 7. Juli 1935 zum Priester geweiht. Danach war er zwei Jahre als Kaplan in seinem Heimatort tätig, ehe er 1937 zum Vizerektor des „Gregoriano“ ernannt wurde, eine Stellung, die er bis 1947 innehatte. Am 23. November 1946 stellte sich Luciani der Disputation seiner Doktorarbeit und erhielt ein magna cum laude und war Doktor der Theologie. In der Folgezeit versah er weitere diözesane Ämter und wurde schließlich Generalvikar in Belluno.

Am 27. Dezember 1958 wurde er im Zuge der ersten Bischofsweihen des neuen Papstes Johannes XXIII. Bischof von Vittorio Veneto. Papst Paul VI. ernannte ihn schließlich zum Patriarch von Venedig (15. Dezember 1969) und am 5. März 1973 zum Kardinal.

Papst Johannes Paul I. verzichtete bei seiner Amteinführung am 3. September 1978 auf die Krönung mit der Tiara und ließ sich nur das Pallium umlegen. Das akzeptierten seine Nachfolger als normative Reform. Der päpstliche Doppelname, der die Leistung beider Vorgänger würdigte, war gleichfalls eine überraschende Neuerung. Manche erinnerten angesichts der Namenswahl auch an die Basilika S. Giovanni e Paolo (Johannes und Pasulus, Zannipolo), das Pantheon der Dogen von Venedig. Er verzichtete auch auf eine feierliche Amtseinführung und wollte nur mit einem ganz normalem Gottesdienst in sein Amt eingeführt werden. Er blieb auch als Papst ein sehr bescheidener Mensch, so wie er dies vor seiner Papstwahl war. Als langjähriger Direktor des katechetischen Büros von Belluno veröffentlichte der spätere Papst das Werk "Catechesi in bricciole", gefolgt von weiteren Büchern, insbesondere "Illustrissimi", seine berühmten fiktiven Briefe an etliche Persönlichkeiten.

Ein deutscher Kardinal sagte einen Tag vor seinem Tod:"Man sieht dem Papst die Freude in seinen Augen an, dass Evangelium zu verkünden." Der Papst sagte nach seiner Papstwahl:"Der Herr möge euch vergeben was ihr mir angetan habt."

Literatur

  • Albino Luciani: Ihr ergebener Albino Luciani: Briefe an Persönlichkeiten, Verlag Neue Stadt 1997, ISBN 3879963622
  • Andrea Lazzarini: Johannes Paul I. Der Papst eines neuen Morgens, Herder Freiburg u.a. 1978.

Weblinks


Vorgänger
Paul VI.
Papst
1978
Nachfolger
Johannes Paul II.