Irenismus

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Irenismus, von griech. Eirene, der Friede, bezeichnet eine Grundhaltung, die in geistigen Auseinandersetzungen, aber nicht in der Politik, im Übermaß das Gemeinsame herausstellt und klare Abgrenzungen vermissen lässt. Vom religiösen Indifferentismus hebt sich der Irenismus dadurch ab, dass er im Prinzip noch Unterschiede der Wertung nach zubilligt. Während das Konzilsdokument Unitatis redintegratio (1964) keinen Anlass zu irgendwelchen Irenismen auf Kosten des wahrhaftigen Dialogs bietet, hat in der Praxis der Begriff "Ökumene" im deutschsprachig-niederländischen Raum weithin eine synonyme Funktion zum Fachbegriff "Irenismus" angenommen. Man "löst" die Probleme durch Ausklammern. Das führt dann in weniger friedlichen Stimmungslagen zum sofortigen, heftigen Rückfall in konfessionelle Polemik, wie sie z.Zt. insbesondere Wolfgang Huber nur selten vermeidet. Aber auch wenig ernsthafte Rangeleien um Medienaufmerksamkeit und "gutes Image" sind keine sinnvolle Alternative zu irenistischer Fahrlässigkeit.

Vgl. auch Enz. Humani generis (1950)