Horst Seehofer: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Horst Seehofer''' (* [[4. Juli]] [[1949]] in Ingolstadt) ist ein katholischer [[Deutschland|deutscher]] Politiker der [[CSU|Christlich-Sozialen Union]] in Bayern. Seit Oktober 2008 ist er Ministerpräsident des [[Bayern|Freistaates Bayern]] und Vorsitzender der CSU.
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'''Horst Seehofer''' (* [[4. Juli]] [[1949]] in Ingolstadt) ist ein katholischer [[Deutschland|deutscher]] Politiker der [[CSU|Christlich-Sozialen Union]] in Bayern. Von Oktober 2008 bis März 2018 war er Ministerpräsident des [[Bayern|Freistaates Bayern]], seit 2008 ist er Vorsitzender der CSU.
  
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
[[Horst]] Seehofer wuchs gemeinsam mit seinen drei Geschwistern in Ingolstadt auf. Sein Vater war Lastwagenfahrer und Bauarbeiter. Von 1961 bis 1965 besuchte er die Schule in Ingolstadt, die er mit der mittleren Reife abschloss. Anschließend absolvierte er eine zweijährige Beamtenausbildung zum Sekretär in der Kommunalverwaltung von Ingolstadt. 1970 stieg er als Kommunalbeamter in den gehobenen Dienst als Amtsinspektor auf.
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[[Horst]] Seehofer wuchs gemeinsam mit seinen drei Geschwistern in Ingolstadt auf. Sein Vater war Lastwagenfahrer und Bauarbeiter. Von 1961 bis 1965 besuchte er die Schule in Ingolstadt, die er mit der mittleren Reife abschloss. Anschließend absolvierte er eine zweijährige Beamtenausbildung zum Sekretär in der Kommunalverwaltung von Ingolstadt. 1970 stieg er als Kommunalbeamter in den gehobenen Dienst als Amtsinspektor auf.
  
 
Bis 1980 war er bei den Landratsämtern in Ingolstadt und Eichstätt tätig. Von 1974 bis 1980 war er zudem Geschäftsführer der Planungsregion Ingolstadt und des Rettungszweckverbandes Ingolstadt. 1979 schloss er die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in [[München]] als Jahrgangsbester ab.
 
Bis 1980 war er bei den Landratsämtern in Ingolstadt und Eichstätt tätig. Von 1974 bis 1980 war er zudem Geschäftsführer der Planungsregion Ingolstadt und des Rettungszweckverbandes Ingolstadt. 1979 schloss er die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in [[München]] als Jahrgangsbester ab.
  
Seehofer war von 1992 bis 1998 als Bundesminister für Gesundheit und von 2005 bis 2008 als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Mitglied der deutschen Bundesregierung. 2008 wurde Seehofer zum Ministerpräsidenten des Bayerischen Landtages gewählt.
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Seehofer war von 1974 bis 1982 in erster Ehe verheiratet. Aus einer 1985 eingegangenen zweiten Ehe hat er drei erwachsene Kinder, eine weitere, 2007 geborene Tochter aus einer außerehelichen Beziehung.
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== Politische Ämter ==
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Seehofer war von 1992 bis 1998 als Bundesminister für Gesundheit und von 2005 bis 2008 als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Mitglied der deutschen Bundesregierung. 2008 wurde Seehofer zum Ministerpräsidenten des Bayerischen Landtages gewählt. Im selben Jahr übernahm er den Vorsitz der CSU; für dieses Amt wurde er seitdem fünfmal wiedergewählt, zuletzt im Dezember 2017 mit 83,7 Prozent der Stimmen.<ref>[www.spiegel.de/politik/deutschland/horst-seehofer-auf-csu-parteitag-erneut-zum-parteichef-gewaehlt-a-1183677.html Parteitag: CSU wählt Seehofer mit nur 83,7 Prozent erneut zum Chef]. In: ''Spiegel Online'', 16. Dezember 2017</ref> 
  
 
Am 1. November 2011 übernahm Seehofer turnusgemäß das Amt des Präsidenten des deutschen Bundesrates. Als solcher übernahm er am 17. Februar 2012 nach dem Rücktritt von Christian Wulff vorübergehend, bis zur Wahl des neuen Bundespräsidenten im März 2012, die Amtsgeschäfte des Staatsoberhauptes der Bundesrepublik Deutschland.
 
Am 1. November 2011 übernahm Seehofer turnusgemäß das Amt des Präsidenten des deutschen Bundesrates. Als solcher übernahm er am 17. Februar 2012 nach dem Rücktritt von Christian Wulff vorübergehend, bis zur Wahl des neuen Bundespräsidenten im März 2012, die Amtsgeschäfte des Staatsoberhauptes der Bundesrepublik Deutschland.
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Nach einem Machtkampf zwischen dem CSU-Politiker [[Markus Söder]] und Ministerpräsident Seehofer trat Seehofer zum 13. März 2018 als bayerischer Ministerpräsident zurück, behielt das Amt des CSU-Vorsitzenden jedoch bei.<ref>[http://www.donaukurier.de/nachrichten/bayern/Muenchen-Seehofer-Es-war-mir-eine-Ehre;art155371,3704161 donaukurier.de: Seehofer: Es war mir eine Ehre] (8. März 2018).</ref><ref>[http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/csu-horst-seehofer-geht-markus-soeder-soll-ministerpraesident-werden-15323538.html faz.net: Söder kommt, Seehofer bleibt] (6. Juli 2018).</ref> Seit dem 14. März 2018 ist Horst Seehofer Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.<ref>[http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/neuer-innenminister-seehofer-will-masterplan-fuer-abschiebungen/21057084.html handelsblatt.com: Neuer Innenminister Seehiofer will Masterplan für Abschiebungen]</ref>
  
 
== Ehrungen und Auszeichnungen ==
 
== Ehrungen und Auszeichnungen ==
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== Kritik ==
 
== Kritik ==
Am 11. November 2015 kritisierten 45 höhere Ordensobere aus Bayern - Benediktineräbte und Zisterzienser-Äbtissinnen, Provinzobere franziskanischer Orden und viele andere - in einem Offenen Brief die Flüchtlingspoltik von Ministerpräsident Horst Seehofer. Sie appellierten an den CSU-Politiker, Seehofer solle "dringend von einer Rhetorik Abstand [...] nehmen, die Geflüchtete in ein zwielichtiges Licht stellt". Die Unterzeichner plädierten vielmehr dafür, "in den politischen Debatten und Entscheidungen die Geflüchteten zuerst als Mitmenschen zu sehen, die als Schwestern und Brüder zu uns kommen und unsere Solidarität brauchen", und schlossen mit der eindringlichen Bitte um "eine Mentalität, die dem Teilen mehr zutraut als der Sorge nur für das eigene Wohlergehen".<ref>Franziskaner. Maganzin für franziskanische Kultur und Lebensart, Winter 2015, S. 30f.; [http://www.domradio.de/themen/fluechtlingshilfe/2015-11-11/fluechtlingspolitik-bayerische-ordensobere-kritisieren-seehofer domradio.de, bayerische-ordensobere-kritisieren-seehofer, 11.11.2015]</ref>
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Am 11. November 2015 kritisierten 45 höhere Ordensobere aus Bayern - Benediktineräbte und Zisterzienser-Äbtissinnen, Provinzobere franziskanischer Orden und viele andere - in einem Offenen Brief die Flüchtlingspoltik von Ministerpräsident Horst Seehofer. Sie appellierten an den CSU-Politiker, Seehofer solle "dringend von einer Rhetorik Abstand [...] nehmen, die Geflüchtete in ein zwielichtiges Licht stellt". Die Unterzeichner plädierten vielmehr dafür, "in den politischen Debatten und Entscheidungen die Geflüchteten zuerst als Mitmenschen zu sehen, die als Schwestern und Brüder zu uns kommen und unsere Solidarität brauchen", und schlossen mit der eindringlichen Bitte um "eine Mentalität, die dem Teilen mehr zutraut als der Sorge nur für das eigene Wohlergehen".<ref>Franziskaner. Magazin für franziskanische Kultur und Lebensart, Winter 2015, S. 30f.; [http://www.domradio.de/themen/fluechtlingshilfe/2015-11-11/fluechtlingspolitik-bayerische-ordensobere-kritisieren-seehofer domradio.de, bayerische-ordensobere-kritisieren-seehofer, 11.11.2015]</ref>
  
 
== Anmerkungen ==
 
== Anmerkungen ==

Version vom 15. Juli 2018, 18:30 Uhr

Horst Seehofer 2013

Horst Seehofer (* 4. Juli 1949 in Ingolstadt) ist ein katholischer deutscher Politiker der Christlich-Sozialen Union in Bayern. Von Oktober 2008 bis März 2018 war er Ministerpräsident des Freistaates Bayern, seit 2008 ist er Vorsitzender der CSU.

Biografie

Horst Seehofer wuchs gemeinsam mit seinen drei Geschwistern in Ingolstadt auf. Sein Vater war Lastwagenfahrer und Bauarbeiter. Von 1961 bis 1965 besuchte er die Schule in Ingolstadt, die er mit der mittleren Reife abschloss. Anschließend absolvierte er eine zweijährige Beamtenausbildung zum Sekretär in der Kommunalverwaltung von Ingolstadt. 1970 stieg er als Kommunalbeamter in den gehobenen Dienst als Amtsinspektor auf.

Bis 1980 war er bei den Landratsämtern in Ingolstadt und Eichstätt tätig. Von 1974 bis 1980 war er zudem Geschäftsführer der Planungsregion Ingolstadt und des Rettungszweckverbandes Ingolstadt. 1979 schloss er die Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in München als Jahrgangsbester ab.

Seehofer war von 1974 bis 1982 in erster Ehe verheiratet. Aus einer 1985 eingegangenen zweiten Ehe hat er drei erwachsene Kinder, eine weitere, 2007 geborene Tochter aus einer außerehelichen Beziehung.

Politische Ämter

Seehofer war von 1992 bis 1998 als Bundesminister für Gesundheit und von 2005 bis 2008 als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Mitglied der deutschen Bundesregierung. 2008 wurde Seehofer zum Ministerpräsidenten des Bayerischen Landtages gewählt. Im selben Jahr übernahm er den Vorsitz der CSU; für dieses Amt wurde er seitdem fünfmal wiedergewählt, zuletzt im Dezember 2017 mit 83,7 Prozent der Stimmen.<ref>[www.spiegel.de/politik/deutschland/horst-seehofer-auf-csu-parteitag-erneut-zum-parteichef-gewaehlt-a-1183677.html Parteitag: CSU wählt Seehofer mit nur 83,7 Prozent erneut zum Chef]. In: Spiegel Online, 16. Dezember 2017</ref>

Am 1. November 2011 übernahm Seehofer turnusgemäß das Amt des Präsidenten des deutschen Bundesrates. Als solcher übernahm er am 17. Februar 2012 nach dem Rücktritt von Christian Wulff vorübergehend, bis zur Wahl des neuen Bundespräsidenten im März 2012, die Amtsgeschäfte des Staatsoberhauptes der Bundesrepublik Deutschland.

Nach einem Machtkampf zwischen dem CSU-Politiker Markus Söder und Ministerpräsident Seehofer trat Seehofer zum 13. März 2018 als bayerischer Ministerpräsident zurück, behielt das Amt des CSU-Vorsitzenden jedoch bei.<ref>donaukurier.de: Seehofer: Es war mir eine Ehre (8. März 2018).</ref><ref>faz.net: Söder kommt, Seehofer bleibt (6. Juli 2018).</ref> Seit dem 14. März 2018 ist Horst Seehofer Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat.<ref>handelsblatt.com: Neuer Innenminister Seehiofer will Masterplan für Abschiebungen</ref>

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1989: Bayerische Staatsmedaille für soziale Verdienste.
  • 1996: Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
  • Bayerischer Verdienstorden.
  • 2008 wurde Seehofer anlässlich seines Besuches auf der AGRO in Kiew die Ehrendoktorwürde der Nationalen Agraruniversität der Ukraine verliehen.
  • 2009: Großkreuz des portugiesischen Verdienstordens.
  • 2010: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold.
  • 2010: Ehrenprofessur der Universität von Qingdao.
  • 2013: Europäischer Karlspreis der Sudetendeutschen Landsmannschaft
  • 2014: Karl-Valentin-Orden

Kritik

Am 11. November 2015 kritisierten 45 höhere Ordensobere aus Bayern - Benediktineräbte und Zisterzienser-Äbtissinnen, Provinzobere franziskanischer Orden und viele andere - in einem Offenen Brief die Flüchtlingspoltik von Ministerpräsident Horst Seehofer. Sie appellierten an den CSU-Politiker, Seehofer solle "dringend von einer Rhetorik Abstand [...] nehmen, die Geflüchtete in ein zwielichtiges Licht stellt". Die Unterzeichner plädierten vielmehr dafür, "in den politischen Debatten und Entscheidungen die Geflüchteten zuerst als Mitmenschen zu sehen, die als Schwestern und Brüder zu uns kommen und unsere Solidarität brauchen", und schlossen mit der eindringlichen Bitte um "eine Mentalität, die dem Teilen mehr zutraut als der Sorge nur für das eigene Wohlergehen".<ref>Franziskaner. Magazin für franziskanische Kultur und Lebensart, Winter 2015, S. 30f.; domradio.de, bayerische-ordensobere-kritisieren-seehofer, 11.11.2015</ref>

Anmerkungen

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