Gottesbeweis: Unterschied zwischen den Versionen

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Im 11. Jahrhundert wurde vom Heiligen [[Anselm von Canterbury]] der sogenannte Ontologische Gottesbeweis entwickelt.  
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Im 11. Jahrhundert wurde vom Heiligen [[Anselm von Canterbury]] der sogenannte Ontologische Gottesbeweis entwickelt. Anselm bezeichnet in seinem berühmten Werk "Proslogion" Gott als etwas, "über dem nichts Größeres gedacht werden kann" (esse aliquid quo nihil maius cogitari possit).
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"Was also bist Du, Herr, Du Gott, ‘über dem nichts Größeres gedacht werden kann’? Aber was bist Du, wenn nicht das, was als das Höchste von allem allein durch sich existierend, alles andere aus dem Nichts geschaffen hat? Denn alles, was das nicht ist, ist weniger als das, was gedacht werden kann; aber von Dir kann das nicht gedacht werden. Welches Gute also könnte dem höchsten Guten fehlen, durch das jedes Gute ist? Du bist also gerecht, wahrhaftig, selig und alles was besser ist zu sein als nicht zu sein. Denn besser ist es, gerecht zu sein, als nicht gerecht; selig, als nicht selig." (Proslogion)
  
 
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Version vom 18. August 2007, 16:54 Uhr

Unter einem Gottesbeweis versteht man die Idee, die Existenz Gottes rational zu "beweisen".

In der Philosophie- und in der christlichen Religionsgeschichte gab es eine Reihe von Ansätzen, Gott zu beweisen.

Kausaler Gottesbeweis

Beim kausalen Gottesbeweis geht es darum, dass alles, was ist, eine Ursache (Causa) haben muss. Logischerweise kann man die Reihe der Ursache nicht ewig fortsetzen. Die ursprünglichste Ursache wird vom Philsophen Aristotels als "unbewegten Beweger" bezeichnet. Später wird das ganze von Thomas von Aquin aufgegriffen.

Ontologische Gottesbeweis

Im 11. Jahrhundert wurde vom Heiligen Anselm von Canterbury der sogenannte Ontologische Gottesbeweis entwickelt. Anselm bezeichnet in seinem berühmten Werk "Proslogion" Gott als etwas, "über dem nichts Größeres gedacht werden kann" (esse aliquid quo nihil maius cogitari possit).

"Was also bist Du, Herr, Du Gott, ‘über dem nichts Größeres gedacht werden kann’? Aber was bist Du, wenn nicht das, was als das Höchste von allem allein durch sich existierend, alles andere aus dem Nichts geschaffen hat? Denn alles, was das nicht ist, ist weniger als das, was gedacht werden kann; aber von Dir kann das nicht gedacht werden. Welches Gute also könnte dem höchsten Guten fehlen, durch das jedes Gute ist? Du bist also gerecht, wahrhaftig, selig und alles was besser ist zu sein als nicht zu sein. Denn besser ist es, gerecht zu sein, als nicht gerecht; selig, als nicht selig." (Proslogion)