Georg Michael Wittmann: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: Dr. phil. Dr. theol. h.c. ''' Georg Michael Wittmann ''' (*22. Januar 1760 in Finkenhammer, Oberpfalz † 8. März 1833 in Regensburg) war Bischof d...)
 
K (linkfix)
Zeile 1: Zeile 1:
 
Dr. phil. Dr. theol. h.c. ''' Georg Michael Wittmann ''' (*[[22. Januar]] [[1760]] in Finkenhammer, Oberpfalz † [[8. März]] [[1833]] in Regensburg) war [[Bischof]] des [[Bistum Regensburg|Bistums Regensburg]] und Vertreter der kirchlichen Restauration als kompromissloser Kämpfer gegen den einseitigen [[Rationalismus]] der [[Aufklärung]].
 
Dr. phil. Dr. theol. h.c. ''' Georg Michael Wittmann ''' (*[[22. Januar]] [[1760]] in Finkenhammer, Oberpfalz † [[8. März]] [[1833]] in Regensburg) war [[Bischof]] des [[Bistum Regensburg|Bistums Regensburg]] und Vertreter der kirchlichen Restauration als kompromissloser Kämpfer gegen den einseitigen [[Rationalismus]] der [[Aufklärung]].
  
[[Georg[[ [[Michael]] Wittmann wurde als Sohn einer begüterten Eisenhammer- und Gutsbesitzerfamilie zu Finkenhammer bei Pleystein in der Oberpfalz geboren. Er empfing von seinen Eltern eine gediegene religiöse Erziehung. Seine marianische Mutter weihte den Buben [[Maria von Nazareth|Maria]], und wenn sie ihre mannigfachen Sorgen zum nahen Wallfahrtsort Fahrenberg trug, dann nahm sie ihn gern mit. Noch kurz vor seinem Tod erklärte Wittmann seine große, nie unterbrochene Marienverehrung als eine Folge der ersten mütterlichen Erziehung. Mit neun Jahren kam er zum Studium nach Amberg, wo er damals schon durch Frömmigkeit und Gelehrsamkeit auffiel. Seine von Kindheit an gepflegte Liebe zur [[Gottesmutter]] fand im marianischen Amberg mit seinem oberpfälzischen Nationalheiligtum "Maria Hilf" neuen Auftrieb. Selbstverständlich gehörte er als eifriges Mitglied der marianischen Studentenkongregation an, zu deren Präfekt er in der Oberklasse gewählt wurde. Nach dem Studium der [[Philosophie]], der [[Theologie]] und der Orientalistik in Heidelberg empfing er am 21. Dezember 1782 in Regensburg die [[Priesterweihe]]. Wittmann begann sein Wirken im Dienste der Kirche als Hilfspriester auf dem Lande, bis er 1787 als Subregens des [[Priesterseminar]]s nach Regensburg berufen wurde.  
+
[[Georg]] [[Michael]] Wittmann wurde als Sohn einer begüterten Eisenhammer- und Gutsbesitzerfamilie zu Finkenhammer bei Pleystein in der Oberpfalz geboren. Er empfing von seinen Eltern eine gediegene religiöse Erziehung. Seine marianische Mutter weihte den Buben [[Maria von Nazareth|Maria]], und wenn sie ihre mannigfachen Sorgen zum nahen Wallfahrtsort Fahrenberg trug, dann nahm sie ihn gern mit. Noch kurz vor seinem Tod erklärte Wittmann seine große, nie unterbrochene Marienverehrung als eine Folge der ersten mütterlichen Erziehung. Mit neun Jahren kam er zum Studium nach Amberg, wo er damals schon durch Frömmigkeit und Gelehrsamkeit auffiel. Seine von Kindheit an gepflegte Liebe zur [[Gottesmutter]] fand im marianischen Amberg mit seinem oberpfälzischen Nationalheiligtum "Maria Hilf" neuen Auftrieb. Selbstverständlich gehörte er als eifriges Mitglied der marianischen Studentenkongregation an, zu deren Präfekt er in der Oberklasse gewählt wurde. Nach dem Studium der [[Philosophie]], der [[Theologie]] und der Orientalistik in Heidelberg empfing er am 21. Dezember 1782 in Regensburg die [[Priesterweihe]]. Wittmann begann sein Wirken im Dienste der Kirche als Hilfspriester auf dem Lande, bis er 1787 als Subregens des [[Priesterseminar]]s nach Regensburg berufen wurde.  
  
 
In dieser Zeit wurde seine Glaubensstärke und Gottesliebe wiederholt auf eine harte Probe gestellt. Infolge großer Anstrengungen überfiel den jungen Priester im Juli 1791 ein heftiger Blutsturz und die Ärzte gaben ihn auf. In seiner Todesnot warf er sich vor seinem Muttergottesbild, das ihn zeitlebens begleitete, nieder und  
 
In dieser Zeit wurde seine Glaubensstärke und Gottesliebe wiederholt auf eine harte Probe gestellt. Infolge großer Anstrengungen überfiel den jungen Priester im Juli 1791 ein heftiger Blutsturz und die Ärzte gaben ihn auf. In seiner Todesnot warf er sich vor seinem Muttergottesbild, das ihn zeitlebens begleitete, nieder und  

Version vom 22. August 2010, 22:02 Uhr

Dr. phil. Dr. theol. h.c. Georg Michael Wittmann (*22. Januar 1760 in Finkenhammer, Oberpfalz † 8. März 1833 in Regensburg) war Bischof des Bistums Regensburg und Vertreter der kirchlichen Restauration als kompromissloser Kämpfer gegen den einseitigen Rationalismus der Aufklärung.

Georg Michael Wittmann wurde als Sohn einer begüterten Eisenhammer- und Gutsbesitzerfamilie zu Finkenhammer bei Pleystein in der Oberpfalz geboren. Er empfing von seinen Eltern eine gediegene religiöse Erziehung. Seine marianische Mutter weihte den Buben Maria, und wenn sie ihre mannigfachen Sorgen zum nahen Wallfahrtsort Fahrenberg trug, dann nahm sie ihn gern mit. Noch kurz vor seinem Tod erklärte Wittmann seine große, nie unterbrochene Marienverehrung als eine Folge der ersten mütterlichen Erziehung. Mit neun Jahren kam er zum Studium nach Amberg, wo er damals schon durch Frömmigkeit und Gelehrsamkeit auffiel. Seine von Kindheit an gepflegte Liebe zur Gottesmutter fand im marianischen Amberg mit seinem oberpfälzischen Nationalheiligtum "Maria Hilf" neuen Auftrieb. Selbstverständlich gehörte er als eifriges Mitglied der marianischen Studentenkongregation an, zu deren Präfekt er in der Oberklasse gewählt wurde. Nach dem Studium der Philosophie, der Theologie und der Orientalistik in Heidelberg empfing er am 21. Dezember 1782 in Regensburg die Priesterweihe. Wittmann begann sein Wirken im Dienste der Kirche als Hilfspriester auf dem Lande, bis er 1787 als Subregens des Priesterseminars nach Regensburg berufen wurde.

In dieser Zeit wurde seine Glaubensstärke und Gottesliebe wiederholt auf eine harte Probe gestellt. Infolge großer Anstrengungen überfiel den jungen Priester im Juli 1791 ein heftiger Blutsturz und die Ärzte gaben ihn auf. In seiner Todesnot warf er sich vor seinem Muttergottesbild, das ihn zeitlebens begleitete, nieder und brachte sein Leben Gott zum Opfer dar. Auf wunderbare Weise fühlte er sich sofort gesund. Damals wurde ihm klar, dass er jede Viertelstunde Gott anrufen und ihm aufopfern müsse. Vor dem Gnadenbild auf dem Fahrenberg legte er im September 1791 das Gelöbnis ab, dies zu tun. Sein "Viertelstunden-Manuale" gibt Aufschluss, mit welcher heroischen Gewissenhaftigkeit und Treue er es 42 Jahre lang gehalten hat.

1788 wurde er Subregens und Lyzeal-Professor und 1802 Regens (ab 1804 auch Dornpfarrer). Mehr als 1500 Kandidaten führte er zum Priestertum, die wesentlich dazu beitrugen, die Aufklärung zu überwinden und eine Erneuerung, fußend auf Schrift und Tradition, anzubahnen.

Seine Kompromisslosigkeit zeigte sich auch im heroischen Einsatz am 23. April 1809, als Napoleon Regensburg erobert hatte. Unter Aufgabe seiner wertvollen Manuskripte und Bücher versuchte er Freund und Feind zu retten. Denselben Opfersinn bewies er im Typhusjahr 1813 und im Hungerjahr 1816/17.

Wittmann wird als Begründer des Mädchen-Schulwesens in Bayern bezeichnet. Durch seine pädagogische und asketische Ausbildung seiner Schülerin Karolina (Theresia) Gerhardinger hat er den Grund gelegt zu der weltweiten Kongregation der Armen Schulschwestern v. U. L. Frau.

1829 wurde er Weihbischof und 1830 Generalvikar in Regensburg. Er war ein vorbildlicher Seelsorger, u.a.durch seine Übersetzung des Neuen Testamentes auch ein Pionier der Bibelbewegung.

Wittmann pflegte auch gewissenhaft das Rosenkranzgebet und versäumte nie in der Schule und auf der Kanzel auf den Nutzen der Marienverehrung hinzuweisen. In kindlicher Verehrung stand er stets vor der Gottesmutter und bekannte sich oftmals in seinem Tagebuch als Schüler der "Sedes Sapientiae". 1829 schrieb er in sein Tagebuch voller Vertrauen: "Du meine Mutter, hilfst mir seit meiner Kindheit und wirst mir immer helfen."

Von König Ludwig I. von Bayern zum Nachfolger Bischof Johann Michael Sailers nominiert, starb der "Mann des Gebetes", wie ihn Kardinal Melchior Diepenbrock nannte, noch vor Eintreffen der päpstlichen Bestätigung am 8. März 1833 im Ruf der Heiligkeit. Sein Seligsprechungsprozess wurde 1956 eingeleitet.

Literatur

  • Bischof Georg Michael Wittmann, Bischof von Regensburg. Zwischen Revolution und Restauration (1760-1833), Abteilung Seligsprechungen, Schwarz Bären Str. 93047 Regensburg, 2005, Tel. 0941/57565 (1. Auflage; 372 Seiten).
  • G. Schwaiger: Georg Michael Wittmann (1760-1833): Beitrag zur Geschichte des Bistums Regensburg 23/24 (1989/90) 513-523
  • Emmeram Ritter: Weihischof Georg Michael Wittman als Generalvisitator für das Bistums Regensburg. Reghensburg 1992.
  • P. Scheucbenpftug: Die Katholische Bibelbewegung im frühen 19.Jahrhundert. Würzburg 1997.

Weblinks