Edward Schillebeeckx: Unterschied zwischen den Versionen

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In Kontakt mit seinen Ordensmitbrüdern [[Yves Congar]] und [[Marie-Dominique Chenu]] setzte er deren Richtung verschärft fort und hat so eine stark anthropozentrische ''Christologie'' geschaffen.
 
In Kontakt mit seinen Ordensmitbrüdern [[Yves Congar]] und [[Marie-Dominique Chenu]] setzte er deren Richtung verschärft fort und hat so eine stark anthropozentrische ''Christologie'' geschaffen.
  
Bereits in den unruhigen Jahren 1968/69 geriet Schillebeeckx öffentlich in Konflikt mit der [[Glaubenskongregation]]. Konkret kritisiert wurde die Umdeutung der [[Transsubstantiation]] in eine ''Transsignifikation'', die vom Dogma abweichende Lehre über die [[Erbsünde]], seine Haltung zur [[Unbefleckte Empfängnis|Immakulata]] und zu [[Engel]]n und [[Dämon]]en. Teils gegen Schillebeeckx (und andere) richteten sich päpstliche Affirmationen der Tradition, wie in der Enzyklika [[Mysterium fidei]] (1965) und im [[Credo des Gottesvolkes]] (1968). Wie andere Vertreter des von ihren Gegnern so gen. [[Neo-Modernismus]], verweigerte Sch. die Zustimmung zu der [[Enzyklika]] ''[[Humanae vitae]]'' (weil angeblich ''nicht unfehlbar'') und wandte sich gegen den [[Zölibat]]; seit 1978 musste Schillebeeckx sich u.a. für seine Schrift "Jesus. Die Geschichte von einem Lebenden" erneut vor der Kongregation für die Glaubenslehre verantworten. Allein das trägt ihm noch heute, reflexartig,  breiteste Sympathien der Massenmedien, der "kritischen" Medien im [[Katholizismus]] und großer Teile der älteren Generation der Theologieprofessoren ein.
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Bereits in den unruhigen Jahren 1968/69 geriet Schillebeeckx öffentlich in Konflikt mit der [[Glaubenskongregation]]. Konkret kritisiert wurde die Umdeutung der [[Transsubstantiation]] in eine ''Transsignifikation'', die vom Dogma abweichende Lehre über die [[Erbsünde]], seine Haltung zur [[Unbefleckte Empfängnis|Immakulata]] und zu [[Engel]]n und [[Dämon]]en. Teils gegen Schillebeeckx (und andere) richteten sich päpstliche Affirmationen der Tradition, wie in der Enzyklika [[Mysterium fidei]] (1965) und im [[Credo des Gottesvolkes]] (1968). Wie andere Vertreter des von ihren Gegnern so gen. [[Neo-Modernismus]], verweigerte Sch. die Zustimmung zu der [[Enzyklika]] ''[[Humanae vitae]]'' (weil angeblich ''nicht unfehlbar'') und wandte sich gegen den [[Zölibat]]; seit 1978 musste Schillebeeckx sich u.a. für seine Schrift ''Jesus. Die Geschichte von einem Lebenden'' erneut vor der Kongregation für die Glaubenslehre verantworten. Allein das trägt ihm noch heute, reflexartig,  breiteste Sympathien der Massenmedien, der "kritischen" Medien im [[Katholizismus]] und großer Teile der älteren Generation der Theologieprofessoren ein.
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Einer expliziten "Lehrverurteilung" ist Schillebeeckx ''persönlich'' (anders als [[Hans Küng]]), trotz ernsteter Ermahnungen, dank einer gewissen flexiblen Kommunikationsstrategie und mancher Fürsprache erfolgreich entgangen.
  
 
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Version vom 16. Juli 2008, 19:16 Uhr

Edward Schillebeeckx O.P. (* 12. November 1914 in Antwerpen) ist ein belgischer Dominikaner und Theologe.

Er lehrte eine moderne Form von Dogmatik in Löwen und dann Nijmegen (1958-82). Als persönlicher Peritus des niederländischen Kardinals Bernard Alfrink (vgl. Holländischer Katechismus) wirkte er am II. Vatikanischen Konzil mit. Seine in der Breite des kirchlich-theologischen Binnenklimas äußerst wirkungsstarken, progressiven Werke sind in viele Sprachen übersetzt worden.

In Kontakt mit seinen Ordensmitbrüdern Yves Congar und Marie-Dominique Chenu setzte er deren Richtung verschärft fort und hat so eine stark anthropozentrische Christologie geschaffen.

Bereits in den unruhigen Jahren 1968/69 geriet Schillebeeckx öffentlich in Konflikt mit der Glaubenskongregation. Konkret kritisiert wurde die Umdeutung der Transsubstantiation in eine Transsignifikation, die vom Dogma abweichende Lehre über die Erbsünde, seine Haltung zur Immakulata und zu Engeln und Dämonen. Teils gegen Schillebeeckx (und andere) richteten sich päpstliche Affirmationen der Tradition, wie in der Enzyklika Mysterium fidei (1965) und im Credo des Gottesvolkes (1968). Wie andere Vertreter des von ihren Gegnern so gen. Neo-Modernismus, verweigerte Sch. die Zustimmung zu der Enzyklika Humanae vitae (weil angeblich nicht unfehlbar) und wandte sich gegen den Zölibat; seit 1978 musste Schillebeeckx sich u.a. für seine Schrift Jesus. Die Geschichte von einem Lebenden erneut vor der Kongregation für die Glaubenslehre verantworten. Allein das trägt ihm noch heute, reflexartig, breiteste Sympathien der Massenmedien, der "kritischen" Medien im Katholizismus und großer Teile der älteren Generation der Theologieprofessoren ein.

Einer expliziten "Lehrverurteilung" ist Schillebeeckx persönlich (anders als Hans Küng), trotz ernsteter Ermahnungen, dank einer gewissen flexiblen Kommunikationsstrategie und mancher Fürsprache erfolgreich entgangen.