Arthur Fridolin Utz: Unterschied zwischen den Versionen

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''' Arthur Fridolin Utz ''' [[OP]] (Basel) war Sozialethiker und gilt als einer der besten [[Thomas von Aquin|Thomas-Kenner]] der Gegenwart.
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'''Arthur Fridolin Utz''' [[OP]] (Dr. theol.; Dr. h.c.; * [[15. April]] [[1908]] in Basel; † [[18. Oktober]] [[2001]] in Villars-sur-Glâne) war ein [[schweiz]]er [[Dominikaner]] und Sozialphilosoph. Er galt als einer der besten [[Thomas von Aquin|Thomas-Kenner]] der Gegenwart.  
  
==Biographie==
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== Biografie ==
[[Arthur]] [[Fridolin]] Utz war von 1937 bis 1945 [[Professor]] für [[Philosophie]] an der Albertus-MagnusAkademie in Walberberg/Bonn und anschliessend Professor für [[Ethik]] und Sozialphilosophie, zugleich Direktor des Internationalen Institutes für Sozial- und Politikwissenschaften an der Universität Freiburg i. Ü. Für sein wissenschaftliches Werk wurde er mit dem Grossen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 1985 erhielt er von der Philosophischen Fakultät der Universität Basel den Ehrendoktor.  
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[[Arthur]] [[Fridolin]] Utz wurde als Sohn des Schlossers und badischen Bahnangestellten August Utz ( *1877 in Oberwangen bei Bohndorf im Schwarzwald) und der Mutter Elisabeth (1883 geb. Fritz in Inzlingen bei Lörrach) in Basel als Deutscher geboren. Arthur trat mit sechs Jahren in die Primarschule ein. 1918 besuchte er drei Jahre die Realschule in Basel. Da er [[Priester]] werden wollte nahm er die Studien im Gymnasium in Freiburg im Breisgau auf und machte dort das Abitur.  
  
==Werke==
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Angeregt durch die Lektüre des [[Thomas von Aquin]] und des [[Albertus Magnus]] trat er 1928 in die deutsche Provinz („Teutonia“) des Dominikanerordens ein. Er ging für ein Jahr in das [[Noviziat]] in Venlo ([[Niederlande]]) und erhielt den Ordensnamen Fridolin. Seine Studien von 1929 bis 1936, die er mit dem Lektorat abschloss, absolvierte er zunächst in Düsseldorf ([[Philosophie]]), dann in Walberberg ([[Theologie]]) an ordenseigenen Hochschulen. Parallel dazu nahm Utz Unterricht in Phonetik und Rhetorik. Er empfing die [[Priesterweihe]] in Köln 1934. Ab dem Herbst 1936 in Freiburg in der Schweiz, erwarb er sich ein Jahr später den theologischen Doktorgrad bei Santiago Ramírez OP über den inneren Zusammenhang der moralischen Tugenden nach [[Thomas von Aquin]].
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Er dozierte an der philosophisch-theologischen [[Hochschule]] der [[Dominikaner]] in Walberberg bei Köln von 1937 bis 1941 [[Logik]] und [[Metaphysik]] und studierte nebenher Wirtschaftswissenschaften. Bis Ende des Krieges wohnte er als Pfarr-Rektor in Lüttershausen im Rheinland. Im Oktober 1946 wurde er an die Universität in Freiburg in der Schweiz berufen und dozierte auf dem neuen Lehrstuhl für [[Ethik]] und Sozialphilosophie. Im Februar 1950 beantragte er die Schweizer Staatsbürgerschaft. Utz veranstaltete internationale  Kongresse und war Leiter des Freiburger Internationalen Instituts für Sozialwissenschaften und Politik in den Jahren 1946 bis 1978. In seiner Eigenschaft als Institutsleiter gab Utz ab 1949 die Zeitschrift „Politeia“ (bestand bis 1953) heraus. Ebenso war er Leiter der Internationalen Stiftung Humanum (Lugano)  in den Jahren 1976 bis 1998 und die verbundene Stiftung „Scientia Humana Institut“ in Bonn. Ebenso leitete er das Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg von 1966 bis 1993. Die 1994 errichtete Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften geht maßgeblich auf seine Initiative zurück.  Er war eines der ersten Mitglieder.
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Utz entwarf eine Sozialethik, die strikt seinsphilosophisch fundiert ist und außer der Annahme eines durch natürliche Theologie erkennbaren Schöpfergottes keine Glaubensinhalte voraussetzt. Die längste Zeit widmete Utz dem Studium, vor allem der großen Gesellschaftsentwürfe vom Ausgang des [[Mittelalter]]s bis zur Moderne. Ungebrochene Faszination übte auf Utz die philosophisch-theologische Synthese des [[Thomas von Aquin]] aus. <ref>[http://www.stiftung-utz.de/index.php?cID=16 Pionier des Gemeinwohls.Zum 100. Geburtstag von Arthur F. Utz] Von Wolfgang Spindler</ref> Utz hat sich vor allem um die naturrechtliche Begründung der [[Katholische Soziallehre|Katholischen Soziallehre]] verdient gemacht.
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Utz verbrannt  einige Jahre vor seinem [[Tod]] die umfangreiche Korrespondenz, die er mit zahlreichen Kollegen, Bischöfen und Politikern über Jahrzehnte geführt hatte, im Garten seines Instituts in Pensier bei Fribourg. Dazu zählt vor allem der Briefwechsel mit der römischen [[Glaubenskongregation]], namentlich mit [[Joseph Kardinal Ratzinger]].
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Utz war Ehrenpräsident der „Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie“ zusammen. Für sein wissenschaftliches Werk wurde er mit dem Grossen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 1985 erhielt er von der Philosophischen Fakultät der Universität Basel den Ehrendoktor.
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== Werke (Auswahl) ==
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Utz schrieb öfters Artikel in der wissenschaftlichen Zeitung „[[Die Neue Ordnung]]“ über die [[Katholische Soziallehre]]. Seine Bücher, Artikel und Sammlungen zur Sozial- und Wirtschaftsethik, zur Rechts- und politischen Philosophie sind in viele Sprachen übersetzt worden.
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* Hauptwerk: ''Sozialethik'':
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** Teil 1: ''Die Prinzipien der Gesellschaftslehre'', Kerle Verlag Heidelberg 1958 (520 S.).
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** Teil: 2: ''Rechtsphilosophie'', Kerle Verlag Heidelberg 1963 (409 Seiten).
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** Teil 3: ''Die soziale Ordnung'',  IfG-Verl.-Ges. (hrsg. vom Inst. für Gesellschaftswiss. Walberberg) Bonn 1986 (316 S., ISBN 978-3-922183-14-3 Gewebe).
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** Teil 4: ''Wirtschaftsethik'', unter Mitarb. von Brigitta Gräfin von Galen, WBV Bonn 1994 (79 S., ISBN 978-3-923202-07-2 Pp.).
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** Teil 5: ''Politische Ethik'', unter Mitarb. von Brigitta Gräfin v. Galen, WBV Bonn 2000 (353 S., ISBN 978-3-923202-11-9 Pp.).
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* [[Dissertation]] (lateinisch verfasst): über den inneren Zusammenhang der moralischen [[Tugend]]en nach [[Thomas von Aquin]].
 
* Thomas-Kommentar, vier Bände.  
 
* Thomas-Kommentar, vier Bände.  
* Freiheit und Bindung des Eigentums, Kerle Verlag Heidelberg 1949.
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* ''Freiheit und Bindung des Eigentums'', Kerle Verlag Heidelberg 1949.
* Wesen und Sinn des christlichen Ethos,  Kerle Verlag Heidelberg 1942
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* ''Wesen und Sinn des christlichen Etho''s,  Kerle Verlag Heidelberg 1942
* Das Subsidaritätsprinzi, Kerle Verlag Heidelberg 1953.
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* ''Das Subsidaritätsprinzip'', Kerle Verlag Heidelberg 1953.
* Arthur-Fridolin Utz O.P., Joseph-Fulko Groner O.P, Hrsg.: Aufbau und Entfaltung des gesellschaftlichen Lebens, [[Soziale Summe Pius XII.]] (1939-1958), Übersetzerkollegium: Herausgeber und Franz Schmal u. H. Schäufele, Paulus-Verlag, Freiburg/Schweiz. Imprimatur Friburgi Helv., die 5. Maii 1954 N. Luyten O.P.; [[Imprimatur]] Friburgi Helv., die 29. Junii 1954 R. Pittet, v.g.)
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* Herausgeber mit Joseph-Fulko Groner [[OP]]: ''Aufbau und Entfaltung des gesellschaftlichen Lebens. Soziale Summe Pius' XII. (1939-1958)''. [[Paulus Verlag Freiburg/Schweiz]], 1954/1961 (Übersetzerkollegium: die Herausgeber, Franz Schmal und [[Hermann Schäufele]]). [[Imprimatur]]: Friburgi Helv., die 5. Maii 1954 N. Luyten O.P. [[Imprimatur]] Friburgi Helv., die 29. Junii 1954 R. Pittet, v.g. - Band I: 1954; Band II: 1954; Band III: 1961; 2., unveränderte Auflage: Band I: 1954; Band II: 1962; Band III: 1961.
* [[Die katholische Sozialdoktrin in ihrer geschichtlichen Entfaltung]], Hsgr. Arthur Utz + Birgitta Gräfin von Galen, XXV 28-69, Scientia humana Institut Aachen 1976, [[Imprimatur]] Friburgi Helv., die 2. decembris 1975 Th. Perroud, V.G.)
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*  Der Weg des Menschen zu dauerhaftem Glück und innerem [[Friede]]n. Im Auftrag des Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg und der Stiftung Prof. Dr. A. F. Utz herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Wolfgang Hariolf Spindler. [[Nova & vetera Verlag]] 2011 (62 Seiten; ISBN 978-3-936741-67-4).
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* Arthur Utz; Brigitta von Galen; Peter Paul Müller-Schmid: ''Bibliographie der Sozialethik : Grundsatzfragen des öffentlichen Lebens; Recht, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat'', [[Herder Verlag]] Freiburg im Breisgau-Basel-Berlin [u. a.] 1960–1980 (mehrsprachig, gebunden):
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** Band: I: (1956-1959), 1960 (446 Seiten).
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** Band: II: (1959-1961), 1962/1976 (419 Seiten).
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** Band: III: (1961 - 1963), 1964 (530 Seiten).
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** Band: IV; (1963-1965), 1966 (553 Seiten).
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** Band: V: (1965-1967), 1968 (521 Seiten).
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** Band: VI: (1967-1969), 1970 (553 Seiten).
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** Band: VII: (1969-1971), 1972 (569 Seiten, ISBN 3451164957).
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** Band: VIII: (1971-1973), 1974 (559 Seiten, ISBN 978-3-451-16838-3).
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** Band: IX: (1973-1975), 1976 (567 Seiten, ISBN 978-3-451-17293-9).
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** Band: X: (1975-1977), 1978 (442 Seiten, ISBN 345118284X).
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** Band: XI: (1977-1979), 1980 (674 Seiten, ISBN 978-3-451-19030-8).
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* ''Ethik und Politik. Aktuelle Grundfragen der Gesellschafts-, Wirtschafts- und Rechtsphilosophie. Gesammelte Aufsätze'', Seewald Verlag Stuttgart 1970.
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* ''Zwischen Neoliberalismus und Neomarxismus. Die Philosophie d. 3. Weges'', Hanstein Verlag Köln 1975 (ISBN 3-7756-7557-4).
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* ''Freiheit und Bindung des Eigentums'', Kerle, Heidelberg 1975.
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* ''[[Die katholische Sozialdoktrin in ihrer geschichtlichen Entfaltung]]'', hrsg. mit Birgitta Gräfin von Galen, XXV 28-69, Scientia humana Institut Aachen 1976, [[Imprimatur]] Friburgi Helv., die 2. decembris 1975 Th. Perroud, V.G.)
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* ''Die soziale Ordnung'', Bonn 1986 (ISBN 3-922183-14-X).
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* ''Weder Streik noch Aussperrung : e. sozialeth. Studie'', IfG-Verl.-Ges. Bonn 1987 (74 Seiten, ISBN 978-3-922183-18-1 kart.).
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* [[Thomas von Aquin]]: [[Summa theologica]]. Theologische Summe II-II, Fragen 17-22, [[deutsch]], St II-II 17 - 22, Die [[Hoffnung]], Übersetzung von [[Josef Fulko Groner]], Anmerkungen und Kommentar von Arthur Fridolin Utz unter Mitarbeit seiner Assistentin Dr. Birgitta Gräfin von Galen, [[Herder Verlag]] 1988 (203 Seiten; ISBN 3-451-21362-1).
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* ''Ethik des Gemeinwohls : gesammelte Aufsätze 1983 - 1997 / Arthur F. Utz. Im Auftr. der Internationalen Stiftung HUMANUM hrsg. von [[Wolfgang Ockenfels]], [[Schöningh Verlag]] Paderborn-München-Wien-Zürich 1998 (649 Seiten, ISBN 978-3-506-76185-9 Pp.).
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''Der Weg des Menschen zu dauerhaftem Glück und innerem [[Friede]]n''. Im Auftrag des Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg und der Stiftung Prof. Dr. A. F. Utz herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Wolfgang Hariolf Spindler. [[Nova & vetera Verlag]] 2011 (62 Seiten; ISBN 978-3-936741-67-4).
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== Literatur ==
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* Bernd Kettern (Zugl.: Trier, Univ., Diss., 1991): ''Sozialethik und Gemeinwohl : die Begründung einer realistischen Sozialethik bei Arthur F. Utz'', Duncker und Humblot Berlin 1992 (194 Seiten, ISBN 978-3-428-07438-9 kart.).
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== Weblinks ==
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*[http://www.hls-dhs-dss.ch/textes/d/D42828.php Arthur Utz im historischen Lexikon der Schweiz]
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* [http://www.stiftung-utz.de/index.php?cID=8 Biografie bei der Stiftung Arthur F. Utz] mit wichtigen Verweisen (z.B. Biografie von [[Wolfgang Ockenfels]]; Detailliertere Informationen über seinen Werdegang bis 1950)
  
''' siehe:'''  [[Populorum progressio]]
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== Anmerkungen ==
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<references />
  
[[Kategorie:Priester Deutschland|Utz, Arthur Fridolin]]
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[[Kategorie:Personen Schweiz|Utz, Arthur Fridolin]]
[[Kategorie:Sozialethiker|Utz, Arthur Fridolin]]
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[[Kategorie:Priester Schweiz|Utz, Arthur Fridolin]]
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[[Kategorie:Sozialwissenschaftler|Utz, Arthur Fridolin]]

Aktuelle Version vom 20. Dezember 2021, 10:16 Uhr

P. Dr. Arthur Utz OP

Arthur Fridolin Utz OP (Dr. theol.; Dr. h.c.; * 15. April 1908 in Basel; † 18. Oktober 2001 in Villars-sur-Glâne) war ein schweizer Dominikaner und Sozialphilosoph. Er galt als einer der besten Thomas-Kenner der Gegenwart.

Biografie

Arthur Fridolin Utz wurde als Sohn des Schlossers und badischen Bahnangestellten August Utz ( *1877 in Oberwangen bei Bohndorf im Schwarzwald) und der Mutter Elisabeth (1883 geb. Fritz in Inzlingen bei Lörrach) in Basel als Deutscher geboren. Arthur trat mit sechs Jahren in die Primarschule ein. 1918 besuchte er drei Jahre die Realschule in Basel. Da er Priester werden wollte nahm er die Studien im Gymnasium in Freiburg im Breisgau auf und machte dort das Abitur.

Angeregt durch die Lektüre des Thomas von Aquin und des Albertus Magnus trat er 1928 in die deutsche Provinz („Teutonia“) des Dominikanerordens ein. Er ging für ein Jahr in das Noviziat in Venlo (Niederlande) und erhielt den Ordensnamen Fridolin. Seine Studien von 1929 bis 1936, die er mit dem Lektorat abschloss, absolvierte er zunächst in Düsseldorf (Philosophie), dann in Walberberg (Theologie) an ordenseigenen Hochschulen. Parallel dazu nahm Utz Unterricht in Phonetik und Rhetorik. Er empfing die Priesterweihe in Köln 1934. Ab dem Herbst 1936 in Freiburg in der Schweiz, erwarb er sich ein Jahr später den theologischen Doktorgrad bei Santiago Ramírez OP über den inneren Zusammenhang der moralischen Tugenden nach Thomas von Aquin.

Er dozierte an der philosophisch-theologischen Hochschule der Dominikaner in Walberberg bei Köln von 1937 bis 1941 Logik und Metaphysik und studierte nebenher Wirtschaftswissenschaften. Bis Ende des Krieges wohnte er als Pfarr-Rektor in Lüttershausen im Rheinland. Im Oktober 1946 wurde er an die Universität in Freiburg in der Schweiz berufen und dozierte auf dem neuen Lehrstuhl für Ethik und Sozialphilosophie. Im Februar 1950 beantragte er die Schweizer Staatsbürgerschaft. Utz veranstaltete internationale Kongresse und war Leiter des Freiburger Internationalen Instituts für Sozialwissenschaften und Politik in den Jahren 1946 bis 1978. In seiner Eigenschaft als Institutsleiter gab Utz ab 1949 die Zeitschrift „Politeia“ (bestand bis 1953) heraus. Ebenso war er Leiter der Internationalen Stiftung Humanum (Lugano) in den Jahren 1976 bis 1998 und die verbundene Stiftung „Scientia Humana Institut“ in Bonn. Ebenso leitete er das Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg von 1966 bis 1993. Die 1994 errichtete Päpstliche Akademie für Sozialwissenschaften geht maßgeblich auf seine Initiative zurück. Er war eines der ersten Mitglieder.

Utz entwarf eine Sozialethik, die strikt seinsphilosophisch fundiert ist und außer der Annahme eines durch natürliche Theologie erkennbaren Schöpfergottes keine Glaubensinhalte voraussetzt. Die längste Zeit widmete Utz dem Studium, vor allem der großen Gesellschaftsentwürfe vom Ausgang des Mittelalters bis zur Moderne. Ungebrochene Faszination übte auf Utz die philosophisch-theologische Synthese des Thomas von Aquin aus. <ref>Pionier des Gemeinwohls.Zum 100. Geburtstag von Arthur F. Utz Von Wolfgang Spindler</ref> Utz hat sich vor allem um die naturrechtliche Begründung der Katholischen Soziallehre verdient gemacht.

Utz verbrannt einige Jahre vor seinem Tod die umfangreiche Korrespondenz, die er mit zahlreichen Kollegen, Bischöfen und Politikern über Jahrzehnte geführt hatte, im Garten seines Instituts in Pensier bei Fribourg. Dazu zählt vor allem der Briefwechsel mit der römischen Glaubenskongregation, namentlich mit Joseph Kardinal Ratzinger.

Utz war Ehrenpräsident der „Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie“ zusammen. Für sein wissenschaftliches Werk wurde er mit dem Grossen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. 1985 erhielt er von der Philosophischen Fakultät der Universität Basel den Ehrendoktor.

Werke (Auswahl)

Sozialdoktrin.JPG

Utz schrieb öfters Artikel in der wissenschaftlichen Zeitung „Die Neue Ordnung“ über die Katholische Soziallehre. Seine Bücher, Artikel und Sammlungen zur Sozial- und Wirtschaftsethik, zur Rechts- und politischen Philosophie sind in viele Sprachen übersetzt worden.

  • Hauptwerk: Sozialethik:
    • Teil 1: Die Prinzipien der Gesellschaftslehre, Kerle Verlag Heidelberg 1958 (520 S.).
    • Teil: 2: Rechtsphilosophie, Kerle Verlag Heidelberg 1963 (409 Seiten).
    • Teil 3: Die soziale Ordnung, IfG-Verl.-Ges. (hrsg. vom Inst. für Gesellschaftswiss. Walberberg) Bonn 1986 (316 S., ISBN 978-3-922183-14-3 Gewebe).
    • Teil 4: Wirtschaftsethik, unter Mitarb. von Brigitta Gräfin von Galen, WBV Bonn 1994 (79 S., ISBN 978-3-923202-07-2 Pp.).
    • Teil 5: Politische Ethik, unter Mitarb. von Brigitta Gräfin v. Galen, WBV Bonn 2000 (353 S., ISBN 978-3-923202-11-9 Pp.).
  • Dissertation (lateinisch verfasst): über den inneren Zusammenhang der moralischen Tugenden nach Thomas von Aquin.
  • Thomas-Kommentar, vier Bände.
  • Freiheit und Bindung des Eigentums, Kerle Verlag Heidelberg 1949.
  • Wesen und Sinn des christlichen Ethos, Kerle Verlag Heidelberg 1942
  • Das Subsidaritätsprinzip, Kerle Verlag Heidelberg 1953.
  • Herausgeber mit Joseph-Fulko Groner OP: Aufbau und Entfaltung des gesellschaftlichen Lebens. Soziale Summe Pius' XII. (1939-1958). Paulus Verlag Freiburg/Schweiz, 1954/1961 (Übersetzerkollegium: die Herausgeber, Franz Schmal und Hermann Schäufele). Imprimatur: Friburgi Helv., die 5. Maii 1954 N. Luyten O.P. Imprimatur Friburgi Helv., die 29. Junii 1954 R. Pittet, v.g. - Band I: 1954; Band II: 1954; Band III: 1961; 2., unveränderte Auflage: Band I: 1954; Band II: 1962; Band III: 1961.
  • Arthur Utz; Brigitta von Galen; Peter Paul Müller-Schmid: Bibliographie der Sozialethik : Grundsatzfragen des öffentlichen Lebens; Recht, Gesellschaft, Wirtschaft, Staat, Herder Verlag Freiburg im Breisgau-Basel-Berlin [u. a.] 1960–1980 (mehrsprachig, gebunden):
    • Band: I: (1956-1959), 1960 (446 Seiten).
    • Band: II: (1959-1961), 1962/1976 (419 Seiten).
    • Band: III: (1961 - 1963), 1964 (530 Seiten).
    • Band: IV; (1963-1965), 1966 (553 Seiten).
    • Band: V: (1965-1967), 1968 (521 Seiten).
    • Band: VI: (1967-1969), 1970 (553 Seiten).
    • Band: VII: (1969-1971), 1972 (569 Seiten, ISBN 3451164957).
    • Band: VIII: (1971-1973), 1974 (559 Seiten, ISBN 978-3-451-16838-3).
    • Band: IX: (1973-1975), 1976 (567 Seiten, ISBN 978-3-451-17293-9).
    • Band: X: (1975-1977), 1978 (442 Seiten, ISBN 345118284X).
    • Band: XI: (1977-1979), 1980 (674 Seiten, ISBN 978-3-451-19030-8).
  • Ethik und Politik. Aktuelle Grundfragen der Gesellschafts-, Wirtschafts- und Rechtsphilosophie. Gesammelte Aufsätze, Seewald Verlag Stuttgart 1970.
  • Zwischen Neoliberalismus und Neomarxismus. Die Philosophie d. 3. Weges, Hanstein Verlag Köln 1975 (ISBN 3-7756-7557-4).
  • Freiheit und Bindung des Eigentums, Kerle, Heidelberg 1975.
  • Die katholische Sozialdoktrin in ihrer geschichtlichen Entfaltung, hrsg. mit Birgitta Gräfin von Galen, XXV 28-69, Scientia humana Institut Aachen 1976, Imprimatur Friburgi Helv., die 2. decembris 1975 Th. Perroud, V.G.)
  • Die soziale Ordnung, Bonn 1986 (ISBN 3-922183-14-X).
  • Weder Streik noch Aussperrung : e. sozialeth. Studie, IfG-Verl.-Ges. Bonn 1987 (74 Seiten, ISBN 978-3-922183-18-1 kart.).
  • Thomas von Aquin: Summa theologica. Theologische Summe II-II, Fragen 17-22, deutsch, St II-II 17 - 22, Die Hoffnung, Übersetzung von Josef Fulko Groner, Anmerkungen und Kommentar von Arthur Fridolin Utz unter Mitarbeit seiner Assistentin Dr. Birgitta Gräfin von Galen, Herder Verlag 1988 (203 Seiten; ISBN 3-451-21362-1).
  • Ethik des Gemeinwohls : gesammelte Aufsätze 1983 - 1997 / Arthur F. Utz. Im Auftr. der Internationalen Stiftung HUMANUM hrsg. von Wolfgang Ockenfels, Schöningh Verlag Paderborn-München-Wien-Zürich 1998 (649 Seiten, ISBN 978-3-506-76185-9 Pp.).
  • Der Weg des Menschen zu dauerhaftem Glück und innerem Frieden. Im Auftrag des Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg und der Stiftung Prof. Dr. A. F. Utz herausgegeben und mit einem Vorwort versehen von Wolfgang Hariolf Spindler. Nova & vetera Verlag 2011 (62 Seiten; ISBN 978-3-936741-67-4).

Literatur

  • Bernd Kettern (Zugl.: Trier, Univ., Diss., 1991): Sozialethik und Gemeinwohl : die Begründung einer realistischen Sozialethik bei Arthur F. Utz, Duncker und Humblot Berlin 1992 (194 Seiten, ISBN 978-3-428-07438-9 kart.).

Weblinks

Anmerkungen

<references />