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Der selige '''Niels Stensen''', auch: Nicolaus Steno (* 1. oder 11. Januar [[1638]] in Kopenhagen in [[Dänemark]], † [[5. Dezember]] [[1686]] in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern), war ein dänischer Naturwissenschaftler, [[Konvertit]] und [[Weihbischof]] in [[Bistum Münster|Münster]].
  
Der selige '''Niels Stensen''' (auch: Nicolaus Steno, * 1 oder 11. Januar [[1638]] in Kopenhagen in [[Dänemark]], [[5. Dezember]] [[1686]] in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern) war ein dänischer Naturwissenschaftler, [[Konvertit]] und [[Weihbischof]] in [[Bistum Münster|Münster]].
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== Biografie ==
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Niels Stensen studierte zunächst Medizin und wirkte als Arzt und Forscher in Leiden und Paris. Er begründete die wissenschaftliche Paläontologie, Geologie und Kristallographie. Durch seine Arbeit am Hof der Medici kam er mit dem katholischen Glauben in Kontakt und [[konvertierte]] 1667. Der entscheidende Anstoß für seine Konversion war für den Getauften das Erlebnis einer festliche [[Fronleichnam]]sprozession April 1660 im italienischen Livorno, die ihn tief beeindruckte. Dabei drängte sich ihm der Gedanke auf: „Entweder ist diese [[Hostie]] ein einfaches Stück Brot und diejenigen sind Toren, die ihm solche Huldigung erweisen, oder sie enthält wirklich den [[Eucharistie|Leib Jesu Christi]]. Er fragte sich: warum erweise ich ihm dann nicht die ihm entsprechende Ehre?“<ref> [[Ferdinand Holböck]], Die neuen [[Heilige]]n der Katholischen Kirche, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1994, Band 3, S. 87 (1. Auflage; [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Johannes Paul II.|Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige]], Band 3 von 1988-1991, ISBN 3-7171-0973-1).</ref> 1675 empfing er die [[Priesterweihe]] und wurde 1677 von [[Papst]] [[Innozenz XI.]] zum [[Apostolischer Vikar|Apostolischen Vikar]] für die Missionen in Skandinavien ernannt.  
  
==Biografie==
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Aufgrund eines Machtwechsels im Herzogtum Hannover musste Niels Stensen sein Wirkungsgebiet verlassen und wirkte seit 1680 als Weihbischof und [[Titularbischöfe von Titopolis|Titularbischof von Titopolis]] in Münster und Paderborn. Als Fürstbischof [[Ferdinand von Fürstenberg]] verstarb und ein neuer Bischof gewählt werden sollte, protestierte Stensen gegen die Bestechungsversuche und Wahlkapitulationen. Er musste sich aus Münster zurückziehen und wirkte fortan in Hamburg und zuletzt in Schwerin als Seelsorger.
Niels Stensen studierte zunächst Medizin und wirkte als Arzt und Forscher in Leiden und Paris. Er begründete die wissenschaftliche Paläontologie, Geologie und Kristallographie. Durch seine Arbeit am Hof der Medici kam er mit dem katholischen Glauben in Kontakt und [[konvertierte]] 1667. 1675 empfing er die [[Priesterweihe]] und wurde 1677 von Papst [[Innozenz XI.]] zum [[Apostolischer Vikar|Apostolischen Vikar]] für die Missionen in Skandinavien ernannt. Aufgrund eines Machtwechsels im Herzogtum Hannover musste Niels Stensen sein Wirkungsgebiet verlassen und wirkte seit 1680 als Weihbischof und [[Titularbischöfe von Titopolis|Titularbischof von Titopolis]] in Münster und Paderborn. Als Fürstbischof [[Ferdinand von Fürstenberg]] verstarb und ein neuer Bischof gewählt werden sollte, protestierte Stensen gegen die Bestechungsversuche und Wahlkapitulationen. Er musste sich aus Münster zurückziehen und wirkte fortan in Hamburg und zuletzt in Schwerin als Seelsorger.
 
  
 
Seine Gebeine wurden 1687 nach Florenz an den Hof der Medici überführt. Niels Stensen wurde am 23. Oktober [[1988]] von Papst [[Johannes Paul II.]] seliggesprochen.
 
Seine Gebeine wurden 1687 nach Florenz an den Hof der Medici überführt. Niels Stensen wurde am 23. Oktober [[1988]] von Papst [[Johannes Paul II.]] seliggesprochen.
  
== Zitat ==
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== Zitate ==
 
*:Schön ist, was wir sehen.
 
*:Schön ist, was wir sehen.
 
:Schöner, was wir wissen.
 
:Schöner, was wir wissen.
 
:Weitaus am schönsten, was wir nicht fassen.
 
:Weitaus am schönsten, was wir nicht fassen.
 
 
*:Gib Gott, dass ich nur das behaupte,  
 
*:Gib Gott, dass ich nur das behaupte,  
 
:was ich ganz genau weiss.
 
:was ich ganz genau weiss.
  
==Literatur==
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== Literatur ==
* [[Ferdinand Holböck]], Die neuen [[Heilige]]n der Katholischen Kirche, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1994, Band 3, S. 86-95 (1. Auflage; [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Johannes Paul II.|Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige]], Band 3 von 1988-1991: ISBN 3-7171-0973-1).
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* [[Ferdinand Holböck]], Die neuen [[Heilige]]n der Katholischen Kirche, [[Christiana Verlag]] Stein am Rhein 1994, Band 3, S. 86-95 (1. Auflage; [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Johannes Paul II.|Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige]], Band 3 von 1988-1991, S.  86-95 (87); ISBN 3-7171-0973-1).
 
*Hermann Wieh: ''Niels Stensen. Sein Leben in Dokumenten und Bildern'', ISBN 3-429-01165-5
 
*Hermann Wieh: ''Niels Stensen. Sein Leben in Dokumenten und Bildern'', ISBN 3-429-01165-5
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
*[http://www.niels-stensen-gymnasium.de/stensen.html Kurzbiographie und Texte von Stensen], auf der Seite des Niels-Stensen-Gymnasiums Hamburg
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* [http://www.niels-stensen-gymnasium.de/stensen.html Kurzbiographie und Texte von Stensen], auf der Seite des Niels-Sensen-Gymnasiums Hamburg
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* {{Kathtube|Vorstellung von Bischof Nils Stensen|41386|Autor=[[Bistum Osnabrück]]|Datum=28. September 2016|size=2:11 Min.}}
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== Anmerkungen ==
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[[Kategorie:Selige]]
 
[[Kategorie:Selige]]
 
[[Kategorie:Bistum Münster|Stensen, Niels]]
 
[[Kategorie:Bistum Münster|Stensen, Niels]]
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[[Kategorie:Konvertiten|Stensen, Niels]]

Aktuelle Version vom 19. Februar 2020, 19:59 Uhr

Niels Stensen

Der selige Niels Stensen, auch: Nicolaus Steno (* 1. oder 11. Januar 1638 in Kopenhagen in Dänemark, † 5. Dezember 1686 in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern), war ein dänischer Naturwissenschaftler, Konvertit und Weihbischof in Münster.

Biografie

Niels Stensen studierte zunächst Medizin und wirkte als Arzt und Forscher in Leiden und Paris. Er begründete die wissenschaftliche Paläontologie, Geologie und Kristallographie. Durch seine Arbeit am Hof der Medici kam er mit dem katholischen Glauben in Kontakt und konvertierte 1667. Der entscheidende Anstoß für seine Konversion war für den Getauften das Erlebnis einer festliche Fronleichnamsprozession April 1660 im italienischen Livorno, die ihn tief beeindruckte. Dabei drängte sich ihm der Gedanke auf: „Entweder ist diese Hostie ein einfaches Stück Brot und diejenigen sind Toren, die ihm solche Huldigung erweisen, oder sie enthält wirklich den Leib Jesu Christi. Er fragte sich: warum erweise ich ihm dann nicht die ihm entsprechende Ehre?“<ref> Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der Katholischen Kirche, Christiana Verlag Stein am Rhein 1994, Band 3, S. 87 (1. Auflage; Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige, Band 3 von 1988-1991, ISBN 3-7171-0973-1).</ref> 1675 empfing er die Priesterweihe und wurde 1677 von Papst Innozenz XI. zum Apostolischen Vikar für die Missionen in Skandinavien ernannt.

Aufgrund eines Machtwechsels im Herzogtum Hannover musste Niels Stensen sein Wirkungsgebiet verlassen und wirkte seit 1680 als Weihbischof und Titularbischof von Titopolis in Münster und Paderborn. Als Fürstbischof Ferdinand von Fürstenberg verstarb und ein neuer Bischof gewählt werden sollte, protestierte Stensen gegen die Bestechungsversuche und Wahlkapitulationen. Er musste sich aus Münster zurückziehen und wirkte fortan in Hamburg und zuletzt in Schwerin als Seelsorger.

Seine Gebeine wurden 1687 nach Florenz an den Hof der Medici überführt. Niels Stensen wurde am 23. Oktober 1988 von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Zitate

  • Schön ist, was wir sehen.
Schöner, was wir wissen.
Weitaus am schönsten, was wir nicht fassen.
  • Gib Gott, dass ich nur das behaupte,
was ich ganz genau weiss.

Literatur

Weblinks

Anmerkungen

<references />