Zeichen der Zeit

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Zeichen der Zeit (signa temporum) zu forschen und sie im Licht des Evangeliums zu deuten, hat die Kirche allzeit den Auftrag und die Pflicht. Unter der Führung des Heiligen Geistes, des Trösters, führt sie das Werk Christi fort, der in die Welt kam, um von der Wahrheit Zeugnis zu geben; zu retten, nicht zu richten; zu dienen, nicht sich bedienen zu lassen (Zweites Vatikanisches Konzil Gaudium et spes; vgl. {{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Zeichen der Zeit |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 12{{#if:54-57|,54-57}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Die Erkenner der Zeichen der Zeit

Der Prophet ist jener, der die Zeichen der Zeit zu deuten weiß. Das sollen vor allem die Päpste und die Bischöfe (z.B. Rudolf Graber) sein. Viele tragen zum richtigen Erkennen bei: der Himmel selbst (Jesus Christus, die Gottesmutter), Theologen, Philosophen wie Dietrich von Hildebrand, Max Thürkauf,, Politiker wie Konrad Adenauer, Personen wie Hans Baum und Manfred Adler, Historiker usw.

Zeichen der Zeit des 18. Jahrhunderts

Zeichen der Zeit des 19. Jahrhunderts

Umbruch in den Staaten und in der Kirche vor allem durch die Französische Revolution.

Maria, das Zeichen der kommenden Endzeit, dem Zeitalters des Heiligen Geistes

Die Intensität der Marienfrömmigkeit im 19. Jahrhundert zeigte sich vor allem durch den Platz, den die Jungfrau bei der Namensgebung der in dieser Zeit gegründeten religiösen Kongregationen einnahm. Von 1802 bis 1898 gab es kein einziges Jahr ohne die Gründung einer und häufig mehrerer der Heiligen Jungfrau gewidmeten Kongregationen, wobei die Denzennien 1830/39 und 1850/59 besonders ergiebig waren (z.B. 16 im Jahre 1850 und 14 im Jahre 1854) .

1830: Paris

Nach der Festigung der Verehrung des Gottessohnes Christi, zeigen sich in der Kirche, dass Jesus seine Mutter (aus Gnade) an seiner Seite verehrt sehen möchte: Herz an Herz, wie die Wundertätige Medaille von 1830 es zeigt (vgl. auch Vereinte Herzen Jesu und Mariens).
Herz Jesu: Beginn der Eucharistischen Kongresse 1881.
Herz Mariens: Marienerscheinungen, Dogmen der Unbefleckten Empfängnis und Leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel.

1858 Lourdes

Individualismus (Liberalismus)

Kollektivismus (Sozialismus)

I. Vatikanisches Konzil

Die Abwehr der das Christentum ablehnenden philosophischen Systeme der Neuzeit war das Zeichen der Zeit des 19. Jahrhundertes (und ist es noch im 20. und 21. Jahrhundert). Deshalb war dies der Hauptgegenstand der Beratungen des I. Vatikanischen Konzils.

Der Übergang zum 20. Jahrhundert

Die selige Helena Guerra ersuchte Papst Leo XIII. um die vermehrte Verehrung des Heiligen Geistes in der Kirche. "Jener hohe Greis schenkte ihren Bitten Gehör, und sein Adlerblick sah in diesen gleichsam ein Zeichen der Zeit." Papst Leo XIII. schrieb die Enzyklika Divinum illud munus über den Heiligen Geist, weihe die Welt am 1. Januar 1901 dem Heiligen Geist und initiierte die jährliche Novene zu Pfingsten (Pfingstnovene, Novene zu Pfingsten; vgl. Papst Johannes XXIII. bei der Seligsprechung)

Zeichen der Zeit des 20. Jahrhunderts

Der erste Teil des zwanzigsten Jahrhunderts wird von zwei Weltkriegen überschattet. Der zweite Weltkrieg leitet ein Atomzeitalter ein. Im 20. Jahrhundert beginnt eine leicht mögliche Ortsveränderung durch das Automobil und dass Flugzeug, sodass der Mensch und moderne Apostel in kurzer Zeit große Wegstrecken und nahezu ohne Mühe zurücklegen kann. Am Anfang der zweiten Hälfte des Jahrhunderts kann schon der einfache Bürger sich ein Auto leisten. Am Ende des Jahrhunderts wird ein Auto für den Bürger fast notwendig. Außerdem entwickelt sich in diesem Jahrhundert das Radio und in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts das Fernsehen.

Modernismus

1917: Fatima

"Es ist das Jahr 1917, das ein Historiker, kein Theologe, als das entscheidende Jahr wertet, weil es den Beginn eines Zeitalters der Weltideologien darstellt. Denn in diesem Jahr schalten sich von Westen her die Vereinigten Staaten von Amerika durch ihre Kriegserklärung vom 6. April in die Geschichte unseres Erdteils ein, während im Osten der Ausbruch der bolschewistischen Revolution jene zweite ideologische Macht auf den Plan ruft, die die Türkengefahr von damals erneuert und seitdem nicht nur unseren Kontinent, sondern die ganze Welt in Unruhe versetzt und unsere Geschichte bestimmt. Dabei möchte ich ausdrücklich betonen, dass es mir nicht um einen Kreuzzug gegen den Osten geht, wie damals in der Türkenabwehr vor 300 Jahren, sondern dass hinzuweisen ist auf die Unterminierung von Glaube und Sitte allenthalben in Ost und West, auf die satanische Kulturrevolution, die alles zerstören will, was an letztem christlichen Kulturgut in der Welt noch vorhanden ist. Sollte bei einem solchen Kampf auf Leben und Tod der Himmel untätig bleiben? Nein. Gott greift ein. Und am 13. Mai 1917 erscheint Maria in Fatima ([[Rudolf Graber]: Festpredigt aus Anlass des 2Sjährigen Jubiläums von Mariazell am 26. Oktober 1981, in: Bote von Fatima, Jg. 1982, S. 11Sf).

Stark befasste sich die Theologie mit der Katholischen Aktion .

In der Theologie war das Gliedsein am Mystischen Leibe Christi ein Lieblingsthema. Es gipfelte in der Enzyklika Mystici corporis des Papstes Pius XII..

1928: Einheitsbestrebungen unter den Völkern

Wohl zu keiner anderen Zeit hat die Herzen der Menschen ein solcher Eifer ergriffen, das Band der brüderlichen Verbundenheit, durch das wir alle auf Grund unseres gleichen Ursprungs und der gleichen Natur miteinander verknüpft und verkettet sind, zu bestärken und zum Wohl der ganz menschlichen Gesellschaft immer weiter auszudehnen, als wir es in unseren Tagen beobachten können (Pius XI., Mortalium animos 1, 6. Januar 1928); vgl. auch Una-Sancta-Bewegung.

Existentialismus

1962: Das Zweite Vatikanischen Konzil

  • Die Einberufung eines Ökumenischen Konzils, ist ein Zeichen, durch das Papst Johannes XXIII., ein Licht für die Welt sein wollte, die immer mehr in Angst und Unsicherheit versinkt.
  • Unter den charakteristischen Zeichen unserer Zeit verdient der wachsende und unwiderstehliche Sinn für die Solidarität aller Völker besondere Beachtung; ihn sorgsam zu fördern und in eine reine und wahre Leidenschaft der Brüderlichkeit zu läutern ist eine Aufgabe des Laienapostolates. Zudem müssen die Laien den internationalen Bereich mit all den theoretischen und praktischen Fragen und Lösungen im Auge behalten, die darin anstehen, vor allem im Hinblick auf die Völker in den Entwicklungsländern. (II. Vatikanische Konzil, Apostolicam actuositatem 14).

Es gibt viele Formen des Apostolates, durch die die Laien die Kirche aufbauen, die Welt heiligen und in Christus beleben. Eine besondere Form des Apostolates und ein auch unseren Zeiten höchst gemäßes Zeichen, Christus, der in seinen Gläubigen lebt, sichtbar zu machen, ist das Zeugnis des ganzen Lebens eines Laien, das aus Glaube, Hoffnung und Liebe entspringt. (II. Vatikanische Konzil, Apostolicam Actuositatem 16)

Unter dem Wehen der Gnade des Heiligen Geistes gibt es heute in vielen Ländern auf Erden Bestrebungen, durch Gebet, Wort und Werk zu jener Fülle der Einheit zu gelangen, die Jesus Christus will. Daher mahnt dieses Heilige Konzil alle katholischen Gläubigen, dass sie, die Zeichen der Zeit erkennend, mit Eifer an dem ökumenischen Werk teilnehmen. (Unitatis redintegratio 4)

1963: Die Enzyklika Pacem in terris

  • In der Enzyklika Pacem in terris vom 11. April 1963 geht Johannes XXIII. bei vier von fünf Kapiteln, je am Ende, als Zusammenfassung auf die "Zeichen der Zeit" beschreibend ein:

39. Unsere Gegenwart ist durch drei Merkmale gekennzeichnet:
40. Vor allem stellt man den wirtschaftlich-sozialen Aufstieg der Arbeiterklasse fest. Die Arbeiter machten zunächst, vordringlich auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet, ihre Rechte geltend; dann taten sie den Schritt zur Wahrung ihrer politischen Interessen; schließlich richteten sie ihren Sinn besonders darauf, in angemessener Weise an den Gütern der Kultur teilzunehmen. Deshalb sind die Arbeiter heutzutage auf der ganzen Welt besonders darauf bedacht, nie nur als Sache ohne Verstand und Freiheit gewertet zu werden, die andere ausbeuten, sondern als Menschen in allen Bereichen menschlicher Gemeinschaft, d.h. auf wirtschaftlichem und sozialem Gebiet, im Staat und schließlich auch auf dem Feld der Wissenschaften und der Kultur.
41. An zweiter Stelle steht die allgemein bekannte Tatsache, dass die Frau am öffentlichen Leben teilnimmt, was vielleicht rascher geschieht bei den christlichen Völkern und langsamer, aber in aller Breite, bei den Völkern, welche als Erben anderer Überlieferungen auch andere Lebensformen und Sitten haben. Die Frau, die sich ihrer Menschenwürde heutzutage immer mehr bewußt wird, ist weit davon entfernt, sich als seelenlose Sache oder als bloßes Werkzeug einschätzen zu lassen; sie nimmt vielmehr sowohl im häuslichen Leben wie im Staat jene Rechte und Pflichten in Anspruch, die der Würde der menschlichen Person entsprechen.
42. Schließlich bemerken wir in unseren Tagen, dass die ganze Menschheitsfamilie im sozialen wie im politischen Leben eine völlig neue Gestalt angenommen hat. Da nämlich alle Völker für sich Freiheit beanspruchen oder beanspruchen werden, wird es bald keine Völker mehr geben, die über andere herrschen, noch solche, die unter fremder Herrschaft stehen.
43. Denn die Menschen aller Länder und Völker sind entweder bereits Bürger eines freien Staatswesens oder werden es bald sein. Keine einzige Stammesgemeinschaft will in Zukunft noch unter fremder Herrschaft stehen. Denn in der Gegenwart schwinden die Anschauungen, die so ,viele Jahrhunderte überdauerten, auf Grund derer sich gewisse Menschengruppen für untergeordnet hielten, während andere sich überlegen dünkten, sei es wegen ihrer wirtschaftlichen oder sozialen Stellung, sei es wegen des Geschlechtes oder ihres gesellschaftlichen Ranges. 44. Dagegen verbreitete und behauptete sich weitgehendst die Auffassung, dass alle Menschen in der Würde ihrer Natur unter sich gleich sind. Deshalb wird, wenigstens theoretisch, eine Diskriminierung der Rassen in keiner Weise mehr anerkannt. Und dies ist von größter Bedeutung und größtem Gewicht für die Entwicklung eines menschlichen Zusammenlebens nach den Prinzipien, die Wir erwähnt haben. Sofern in einem Menschen das Bewusstsein seiner Rechte erwacht, muß in ihm auch notwendig das Bewußtsein seiner Pflichten entstehen, so dass, wer bestimmte Rechte hat, zugleich auch die Pflicht hat, sie als Zeichen seiner Würde zu beanspruchen, während die übrigen Menschen die Pflicht haben, diese Rechte anzuerkennen und hochzuschätzen.
45. Wenn so das Grundgefüge der Beziehungen zwischen den Bürgern auf die Rechte und Pflichten abgestellt wird, entdecken die Menschen immer mehr die geistigen Werte, nämlich was Wahrheit, was Gerechtigkeit, was Liebe und was Freiheit ist. So werden sie sich bewußt, Glieder einer solchen Gemeinschaft zu sein. Doch nicht genug! Auf diesem Wege kommen die Menschen dazu, den wahren Gott als die Menschennatur überragendes persönliches Wesen besser zu erkennen. So halten sie schließlich die Beziehungen zu Gott für das Fundament ihres Lebens, das sie sowohl in ihrem Inneren leben als auch gemeinsam mit den übrigen Menschen gestalten.
75. In der heutigen Zeit begegnet man bei der rechtlichen Organisation der politischen Gemeinschaften in erster Linie der Forderung, dass in klaren und bestimmten Sätzen eine Zusammenfassung der den Menschen eigenen Grundrechte ausgearbeitet wird, die nicht selten in die Staatsverfassung selber aufgenommen wird.
76. Ferner wird gefordert, dass in exakter juristischer Form die Verfassung eines jeden Staates festgelegt wird. Darin soll angegeben werden, in welcher Weise die staatlichen Behörden bestimmt werden, durch welches Band diese untereinander verknüpft sind, wofür sie zuständig sind, und schließlich, auf welche Art und Weise sie zu handeln verpflichtet sind.
77. Schließlich wird gefordert, dass im Hinblick auf Rechte und Pflichten die Beziehungen festgelegt werden, die zwischen den Bürgern und den Staatsbehörden gelten sollen; dass deutlich als Hauptaufgabe der Behörden betont werde, die Rechte und Obliegenheiten der Bürger anzuerkennen, zu achten, harmonisch miteinander in Einklang zu bringen, zu schützen und zu fördern.
78. Selbstverständlich kann die Ansicht jener nicht gebilligt werden, die behaupten, der Wille einzelner Menschen oder gewisser Gemeinschaften wäre die erste und einzige Quelle, woraus die bürgerlichen Rechte und Pflichten fließen und woraus sich die Verpflichtung der Verfassungen wie auch die Autorität der Staatslenker ergeben (vgl. Leo XIII., Apostolischer Brief Pervenuti all'anno).
79. Die erwähnten Bestrebungen bezeugen deutlich, dass die Menschen in unserer Zeit sich immer mehr ihrer eigenen Würde bewußt und sich dadurch angetrieben fühlen, aktiv am öffentlichen Leben teilzunehmen und darauf zu bestehen, dass die eigenen, unverletzlichen Rechte in der Ordnung des Staatswesens gewahrt bleiben. Überdies fordern die Menschen heute noch, dass die Träger der Staatsgewalt gemäß den in der Verfassung des Staatswesens festgelegten Richtlinien gewählt werden und dass sie ihre Ämter in den dort bestimmten Grenzen ausüben. 126. Mehr und mehr hat sich in unseren Tagen die Überzeugung unter den Menschen verbreitet, dass die Streitigkeiten, die unter Umständen zwischen den Völkern entstehen, nicht durch Waffengewalt, sondern durch Verträge und Verhandlungen beizulegen sind.
127. Freilich gestehen Wir, dass diese Überzeugung meist von der schrecklichen Zerstörungsgewalt der modernen Waffen herrührt, von der Furcht vor dem Unheil grausamer Vernichtung, die diese Art von Waffen herbeiführen kann. Darum widerstrebt es in unserem Zeitalter, das sich rühmt, Atomzeitalter zu sein, der Vernunft, den Krieg noch als das geeignete Mittel zur Wiederherstellung verletzter Rechte zu betrachten.
128. Leider sehen Wir jedoch häufig Völker, die der Furcht als dem sozusagen höchsten Gesetz verfallen sind und deshalb größte Summen für die Rüstung ausgeben. Sie erklären - und es ist kein Grund vorhanden, warum man ihnen nicht glauben sollte -, dass sie dabei nicht die Absicht haben, andere anzugreifen, sondern sie nur von einem Angriff abzuschrecken.
129. Trotz allem ist zu hoffen, die Völker werden durch freundschaftliche wechselseitige Beziehungen und Verhandlungen die Bande der menschlichen Natur besser anerkennen, durch die sie aneinandergeknüpft sind; sie werden ferner deutlicher einsehen, dass es zu den hauptsächlichen Pflichten der menschlichen Natur gehört, darauf hinzuwirken, dass die Beziehungen zwischen den einzelnen Menschen und den Völkern nicht der Furcht, sondern der Liebe gehorchen sollen, denn der Liebe ist es vor allem eigen, die Menschen zu jener aufrichtigen, äußeren und inneren Verbundenheit zu führen, aus der für sie so viel Gutes hervorzusprießen vermag.
142. Wie allen bekannt ist, wurde am 26. Juni 1945 die Organisation der Vereinten Nationen (UNO) gegründet, der in der Folgezeit kleinere Institutionen beigefügt wurden, die sich aus bevollmächtigten Mitgliedern verschiedener Nationen zusammensetzen. Ihnen sind große, in allen Teilen der Welt zu erfüllende Aufgaben auf wirtschaftlichem, sozialem, kulturellem, erzieherischem Gebiet und auf dem Gebiet des öffentlichen Gesundheitswesens übertragen. Ferner stellen sich die Vereinten Nationen als Hauptaufgabe, den Frieden unter den Völkern zu schützen und zu festigen sowie freundschaftliche Beziehungen unter ihnen zu pflegen und zu entwickeln, die auf den Grundsätzen der Gleichheit, der gegenseitigen Hochachtung und der vielfältigen Zusammenarbeit auf allen Gebieten menschlicher Aktivität gründen.
143. Ein Akt von höchster Bedeutung ist die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte", die am 10. Dezember 1948 von der Vollversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurde. In der Präambel dieser Erklärung wird eingeschärft, alle Völker und Nationen mußten in erster Linie danach trachten, dass alle Rechte und Formen der Freiheit, die in der Erklärung beschrieben sind, tatsächlich anerkannt und unverletzt gewahrt werden. 144. Wir verkennen nicht, dass gegenüber einigen Kapiteln dieser Erklärung mit Recht von manchen Einwände geäußert worden sind. Nichtsdestoweniger ist diese Erklärung gleichsam als Stufe und als Zugang zu der zu schaffenden rechtlichen und politischen Ordnung aller Völker auf der Welt zu betrachten. Denn durch sie wird die Würde der Person für alle Menschen feierlich anerkannt, und es werden jedem Menschen die Rechte zugesprochen, die Wahrheit frei zu suchen, den Normen der Sittlichkeit zu folgen, die Pflichten der Gerechtigkeit auszuüben, ein menschenwürdiges Dasein zu führen. Darüber hinaus werden noch andere Rechte ausgesprochen, die mit den erwähnten in Zusammenhang stehen.
145. Es ist daher zu wünschen, die Vereinten Nationen möchten ihre Organisation und ihre Mittel immer mehr der Weite und dem hohen Rang ihrer Aufgaben anzupassen imstande sein, damit bald die Zeit komme, in der diese Vereinigung die Rechte der menschlichen Person wirksam schützen kann; Rechte, die deswegen allgemein, unverletzlich und unveränderlich sind, weil sie unmittelbar aus der Würde der menschlichen Person entspringen. Und das um so mehr, weil die Menschen gegenwärtig in ihrer Nation mehr an der Gestaltung des öffentlichen Lebens teilhaben, mit lebhafterem Interesse die Anliegen aller Völker ununterbrochen verfolgen und sich immer mehr bewußt sind, dass sie als lebendige Glieder zur allgemeinen Menschenheitsfamilie gehören.

1964 Unitatis redintegratio

Das Zweite Vatikanische Konzil sagt im Dekret Unitatis redintegratio über den Ökumenismus am 21. November 1964 in I. KAPITEL: DIE KATHOLISCHEN PRINZIPIEN DES ÖKUMENISMUS|Nr. 4: "Unter dem Wehen der Gnade des Heiligen Geistes gibt es heute in vielen Ländern auf Erden Bestrebungen, durch Gebet, Wort und Werk zu jener Fülle der Einheit zu gelangen, die Jesus Christus will. Daher mahnt dieses Heilige Konzil alle katholischen Gläubigen, daß sie, die Zeichen der Zeit erkennend, mit Eifer an dem ökumenischen Werk teilnehmen."

Zeichen der Zeit in päpstlichen oder bischöflichen Schreiben nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil

1969

Neue Formen der Seelsorge durch Migration, Reisen, Freizeit (vgl. Peregrinans in terra [I, 1] vom 29. April 1969)

"Unter den charakteristischen Zeichen unserer Zeit verdient der wachsende und unwiderstehliche Sinn für die Solidarität aller Völker besondere Beachtung. (Kongregation für die Bischöfe Instruktion Sacra congregatio pro zur Seelsorge unter den Wandernden vom 22. August 1969).

1976

Wir müssen uns hüten vor der Gewissenlosigkeit des Revolutionsgeistes, wie er für so viele Menschen unserer Zeit bezeichend ist, diese Gewissenlosigkeit möchte die Arbeit früherer Generationen beiseite schieben und glaubt, das Heil der Menschen dadurch einleiten zu können, dass sie alles zurückweist, was uns die von einem Lehramt mit Sinn für Kontinuität und Ursprünglichkeit bestätigte Erfahrung bewahrt hat, und das Unternehmen einer neuen Zivilisation beim Punkte Null beginnen lässt (Papst Paul VI. am 14. Juli 1976).

1985

Während der Außerordentlichen Synode 1985 haben die Väter „die große Bedeutung und Aktualität der Pastoralkonstitution Gaudium et spes“ neu herausgestellt. Sie sagte weiter: „Wir erkennen aber auch, dass die Zeichen unserer Zeit zum Teil anders sind als zur Zeit des Konzils, dass sie größere Nöte und Probleme beinhalten. Überall auf der Welt verbreiten sich Hunger, Unterdrückung, Ungerechtigkeit und Krieg, Leiden, Terrorismus und verschiedene andere Formen der Gewalt“ (Schlussdokument Exeunte coetu secundo).

1986

„Das Suchen nach Freiheit und die Sehnsucht nach Befreiung“ ist ein Erbe des Christentums (vgl. Libertatis conscientia Nr. 5).

1988

"Zeichen und Frucht dieser humanistischen Strömungen ist das wachsende Bedürfnis nach Teilhabe. Dieses ist ohne Zweifel eines der Kennzeichen der heutigen Menschheit, ein wahres »Zeichen der Zeit«, das auf verschiedenen Gebieten und in verschiedene Richtungen reift: vor allem unter den Frauen und Jugendlichen, und das nicht nur in Richtung des Familien- und Schulwesens, sondern auch im kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Bereich. "(Nachsynodales Schreiben Christifideles laici 5; Verweis zu Mater et magistra)

"Der Zusammenschluss von Laien aus spirituellen und apostolischen Motiven hat verschiedene Ursachen und will auf vielfältige Bedürfnisse antworten. Er bringt die soziale Natur des Menschen zum Ausdruck und antwortet auf die Notwendigkeit einer größeren und umfassenden gezielten Wirksamkeit. Ein »kultureller« Einfluss, der Ursprung und Motivation, aber auch Frucht und Zeichen anderer sozialen Veränderungen ist, kann nämlich nicht durch das Tun eines einzelnen, sondern muss durch »ein soziales Subjekt«, das heißt durch eine Gruppe, eine Gemeinschaft, eine Vereinigung, eine Bewegung geschehen." (Nachsynodales Schreiben Christifideles Laici 29).

Der bekannteste Ausdruck dafür ist Ganzheitlichkeit, ein wesentlicher Bestandteil des New Age und eines der beherrschenden Zeichen der Zeit im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts. (vgl. 3. Februar 2003 Päpstlicher Rat für die Kultur und Päpstlicher Rat für den interreligiösen Dialog: "Jesus Christus, der Spender lebendigen Wassers." Überlegungen zu New Age aus christlicher Sicht)

1993: Die Ausbreitung der Andacht zur göttlichen Barmherzigkeit ist ein Zeichen der Zeit

"Es ist wirklich wunderbar, wie sich ihre (Schwester Faustynas) Andacht zum Barmherzigen Jesus in der Welt von heute Bahn bricht und so viele Menschenherzen gewinnt! Dies ist zweifellos ein Zeichen der Zeit - ein Zeichen für unser 20. Jahrhundert (Predigt. Seligsprechung von 3 Priestern und 2 Ordensschwestern, 18. April 1993).<ref>aus: Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung: Päpste und die Barmherzigkeit. Jubiläum der Barmherzigkeit 2015-2016. Schwabenverlag 2015, S. 33 (110 Seiten; ISBN 978-3-7966-1684-96).</ref> Das "Licht der göttlichen Barmherzigkeit, das der Herr durch das Charisma von Schwester Faustyna der Welt gleichsam zurückgeben wollte, wird den Weg der Menschen des dritten Jahrtausends erhellen. [ ... ] Die Heiligsprechung von Schwester Faustyna ist außerordentlich bedeutsam: Durch diese Geste möchte ich heute dem neuen Jahrtausend diese Botschaft übermitteln. Ich übergebe sie allen, damit sie lernen, immer besser das wahre Antlitz Gottes und das wahre Antlitz der Brüder zu erkennen. Die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Brüdern sind nämlich untrennbar miteinander verbunden." (Predigt. Heiligsprechung von Maria Faustyna Kowalska, 30. April 2000, Nr. 3 und 5) <ref>aus: Päpste und die Barmherzigkeit Schwabenverlag 2015, S. 34.</ref><ref>Für Papst Benedikt XVI. „ist es ein Zeichen der Zeit, dass die Idee der Barmherzigkeit Gottes - die Papst Franziskus in den Mittelpunkt seines Pontifikats stelle - immer zentraler und dominierender wird.“ Heute spüre der Mensch nicht mehr die Notwendigkeit, dem Zorn Gottes über die eigenen Sünden zu entgehen, vielmehr spüre er die «Notwendigkeit von Gnade und Vergebung»: Benedikt XVI. lobt Franziskus' Einsatz für Barmherzigkeit Kath.net am 16. März 2016</ref>

Zeichen der Zeit des 21. Jahrhunderts

Am Anfang des 21. Jahrhunderts entwickelt sich die Kommunikation und damit die Evangelisierung immer schneller. Durch Computer, Internet (E-mail, SMS) u.a. werden in wenigen Jahren für jeden zugänglich.

Da die Menschen in der Welt durch Mobilität (Integration) und Kommunikation immer näher zusammenrücken, zeigt sich auch immer mehr, wie der Einzelne und die Völker mit Problembewältigung umgehen. Einerseits werden sie durch Medienkonsum beeinflusst, anderseits durch Verneinung oder Radikalisierung der Religion (vgl. [1]).

Literatur

  • Richard Kocher: Zeitgeist oder Hl. Geist der Zeit, Media Maria Verlag 2022 (192 Seiten, Hardcover, ISBN 9783947931446).
  • Cyril John: Prophetische Fürbitte - Eine Antwort auf die Zeichen der Zeit, Dip3 Bildungsservice GmbH 2019 (130 Seiten, Softcover, ISBN: 978-3903028586).
  • Franz Josef Künzli: Ich bin das Zeichen (Die Bedeutung Marias für die Welt und Kirche, Die wichtigsten Erscheinungen seit 1830) Miriam Verlag 1969 (128 Seiten; Imprimatur Augsburg den 14.2.1969 Dr. Josef Zimmermann, Bischöflicher Vikar).
  • Josef Herkenrath: Das Jahrhundert der Muttergottes und unsere Zukunft : eine Sinndeutung des marianischen Zeitalters und Jahres im Licht der Botschaften von Paris bis Fatima und der grossen Marien-Enzykliken. Im Anhang: Vier marianische Rundschreiben von Pius IX. und Pius XII., Credo Verlag Wiesbaden 1954 (140 Seiten.
  • Manfred Adler: Zeichen der Zeit, Lourdes und Fatima in endzeitlicher Sicht - ein Zeitanalyse, Johannes Verlag Leutesdorf am Rhein 1982 (1. Auflage 1958; 2. Auflage 1975; Mit kirchlicher Druckerlaubnis - 6. Auflage - 97 Seiten; ISBN 3-7794-0624-1)
  • Joachim Schmiedl (Hrsg.), Rudolf Ammann, Guido Bausenhart, Erika Frömbgen: Die Zeichen der Zeit deuten, Orientierungshilfen im Pluralismus der Meinungen, Vorwort und bearbeitet von Joachim Schmiedl, Aus der Reihe Stuttgarter Beiträge, Band 2, Patris Verlag (67 Seiten; ISBN: 978-3-87620-164-1).

Päpstliches Schreiben

Pius XII.

  • 27. Oktober 1940 Motu proprio Norunt profecto Opferfeiern und öffentliche Gebete werden angeordnet, die am 24. November 1940 überall gehalten werden sollten, um den Zeitnöten abzuhelfen (AAS XXXII [1940] 385-386).

Weblinks

Folge 1: Vom Zeitgeist zum Glauben
Folge 2: Der Kulturbruch von 1968
Folge 3: Humanae Vitae - Ein prophetisches Wort
Folge 4: New Age - Religion des Relativismus
Folge 5: Der Erfolg von Harry Potter - Attraktion der Magie
Folge 6: Die Macht der Bilder
Folge 7: Sexualisierung und die Kultur des Todes
Folge 8: Sehnsucht nach Liebe & Theologie des Leibes
Folge 9: Ohne Familie keine Zukunft
Folge 10: Die Frau - Hüterin des Lebens
Folge 11: Umkehr - Überwindung der Ohnmacht
Folge 12: Die Kirche lebt und sie ist jung
Folge 13: Hoffnung statt Angst

Anmerkungen

<references />