Werk der heiligen Engel

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Engelwerk oder ganz ausgeschrieben Werk der heiligen Engel (Opus Sanctorum Angelorum, kurz OA) ist eine weltweite geistliche Bewegung der Katholischen Kirche, welche vom Kreuzorden geleitet wird (vgl. can. 677, §2; can 303 ).

Das Engelwerk ist eine öffentliche Vereinigung der Katholischen Kirche mit Rechtspersönlichkeit gemäß can. 313 CIC. Die Statuten sind gemäß can. 314 CIC vom Heiligen Stuhl approbiert. Da das "Werk der heiligen Engel" verschiedene Gemeinschaften beeinhaltet, wird es auch "Corpus Operis Angelorum", kurz COA genannt.

Der Sitz befindet sich in der "Casa Santa Maria degli Angeli" in Rom. Der Moderator des "Werkes der heiligen Engel"‚ ist der Generalprior des Kreuzordens DDr. Joachim Welz. Patrone des "Werkes der heiligen Engel" sind der heilige Andreas und der heilige Josef.

Sinn und Ziel

Sinn und Ziel des Werkes der heiligen Engel ist eine Vertiefung und Ausweitung des Glaubenswissens über die heiligen Engel, die Gott am Anfang der Zeit zusammen mit der sichtbaren Welt erschaffen hat (vgl. KKK 325-327). Das Werk möchte darüber hinaus eine starke Bindung des gläubigen Menschen an die hl. Engel und ihre übernatürliche Hilfe fördern, denn sie sind „dienende Geister, ausgesandt, um denen zu helfen, die das Heil erben sollen“ (Hebr 1, 14). Dies soll die Gläubigen zu einer Festigung der Gotteserkenntnis und Liebe zu Gott, zu einer Stärkung des Glaubens und der Treue führen. Die Gläubigen sollen im Dienst der Kirche nach dem Vorbild der heiligen Engel zum Aufbau des Reiches Gottes und zum Heil der Seelen wirken.

Das Hauptanliegen ist die Unterstützung und Erneuerung des geistlichen Lebens in der Kirche mit Hilfe der heiligen Engel in den vier Grundrichtungen der Anbetung - Betrachtung - Sühne - Sendung (Adoratio – Contemplatio – Expiatio – Missio).

Geschichte

Das Werk der heiligen Engel geht auf Privatoffenbarungen von Frau Gabriele Bitterlich – im OA Mutter Gabriele genannt, zurück. Die am Barmherzigkeitssonntag 1949 entstehende Bewegung wurde seit 1951 durch den zuständigen Oberhirten, Bischof Dr. Paulus Rusch, mit väterlicher Sorge überwacht. Er sagte, wenn das Werk der heiligen Engel überlebensfähig sei, werde er es "taufen". Dieser errichtete am 20. April 1961 die Schutzengelbruderschaft in der Diözese Innsbruck. Diese war die erste kanonisch errichtete Vereinigung in der entstehenden Bewegung. Seit den 60er-Jahren gibt es eine katholische Männergruppe, die so genannten Kreuzbrüder. Später sind in verschiedenen Diözesen Priestergemeinschaften gegründet worden. Mit Genehmigung des damaligen Erzbischofs von Salzburg begann die Schwesternschaft vom Hl. Kreuz. Aus dem ersten Anbetungshaus in Scheffau (1966) ist mittlerweile ein weltweites Ordensinstitut geworden. Ferner sind noch die Missionshelferinnen zu erwähnen, die in der Form eines Säkularinstitutes organisiert sind. Es breitete sich in die ganze Welt aus und es schlossen sich Gläubige aus allen Ständen des Volkes Gottes an.

1992 erließ der Hl. Stuhl das DekretLitteris diei“, das für die folgenden Jahre maßgebend war. Im Heiligen Jahr 2000 genehmigte die Glaubenskongregation dem Werk eine Weihe an die hl. Engel.

Mittlerweile ist das "Werk der heiligen Engel" eine kirchliche Bewegung von Gläubigen inmitten der Einen, Katholischen und Apostolischen Kirche. Es ist gemäß can. 677, § 2 CIC dem Orden der Regularkanoniker vom Heiligen Kreuz (kurz: Kreuzorden) angeschlossen, wird im Sinne von can. 303 CIC von diesem Orden geleitet und arbeitet mit ihm in allen Bereichen seines Apostolates zusammen.

Gliederung des Werkes der heiligen Engel

Das Engelwerk umfasst sowohl Einzelmitglieder als auch spezifisch geprägte Gemeinschaften, die aus ihm hervorgegangen sind:

Mitglied im Werk der heiligen Engel wird man durch die Weihe an den heiligen Schutzengel („Schutzengelweihe“), die von der Kirche genehmigt worden ist.

Spiritualität

Wesenszüge

1. Adoratio

Die Anbetung ist der erste Wesenszug:
Diese Grundrichtung beinhaltet die Liebe zum Gebet, zum Gespräch mit Gott, zur Anbetung vor dem Allerheiligsten. Darum wird in den Ordensinstituten der Brüder und der Schwestern vom Heiligen Kreuz die feierliche Liturgie und die eucharistische Anbetung gepflegt. Die zum Werk gehörenden Priester leben diese Grundrichtung durch eine ehrfürchtige tägliche Zelebration bzw. Mitfeier des eucharistischen Opfers und Anbetung des Allerheiligsten. Die in der Welt lebenden Mitglieder des OA bemühen sich um möglichst tägliche Mitfeier der heiligen Messe und Besuchung des Allerheiligsten. Sie pflegen den bewussten Wandel in der Gegenwart Gottes nach dem Beispiel und mit der Hilfe der heiligen Schutzengel.

2. Contemplatio

Die Contemplatio ist der zweite Wesenszug:
Die Betrachtung des Wortes Gottes, der Göttlichen Wahrheiten führt zur inneren Wandlung, formt unser Leben und zeigt sich in der Tat. Die Betrachtung richtet sich immer zuerst auf Gott, auf das Reich Gottes, das Wort Gottes, das Kreuz. Die tägliche Betrachtung führt zur Ruhe in Gott, zum Frieden des Herzens und zum Frieden in der eigenen Gemeinschaft durch wahre Liebe gegenüber der Umgebung (vgl. 1 Joh 3,16-18). Das Werk der heiligen Engel verpflichtet seine Mitglieder zur getreuen und unbedingten Hochhaltung des Wortes Gottes in der Heiligen Schrift gemäß der katholischen Lehre. Das bedingt die Betrachtung des Wortes Gottes und seine Umsetzung in die Tat. Die genaue Befolgung der Lehre der heiligen Kirche ist verpflichtend. Mit dem Leben des Wortes Gottes ist die Hochachtung der Geheimnisse unseres Glaubens verbunden, die in der hl. Kirche ruhen als die sakramentalen und zentralen Mysterien der Liebe Gottes. (vgl. Benedikt XVI., Sacramentum caritatis, 67)

3. Expiatio

Die Sühne ist der dritte Wesenszug:
Gott will das Mitwirken der Engel und Menschen am Heil der Seelen. Die Sühne besteht in der Bereitschaft zum Opfer, die von innen her kommen muss. Wir wollen einstehen für die Not der hl. Kirche, für die bedrängten Priester, für die gefährdeten Gottgeweihten und aller Menschen. Die Kranken legen ihre Schmerzen und ihre Opfer in die goldene Schale „für die Kirche“ (vgl. Kol 1,24) Die Mitglieder des OA sollen lernen, die Größe der Erlösungstat immer besser zu erfassen, sich bewusster in die Kreuznachfolge unseres Herrn Jesus Christus zu stellen und sich fürbittend und sühnend für das Heil der Seelen einzusetzen. Die Sieben Worte des Herrn am Kreuz, vor allem das „Mich dürstet“ (Joh 19,29), sind Vermächtnis und Auftrag an uns alle.

4. Missio

Die Sendung ist der vierte Wesenszug.
Jeder ist zum Einsatz für das Reich Gottes aufgerufen um in der Kirche am Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden, mit zu wirken. Die heiligen Engel sind, wie schon ihr Name angelus sagt, Boten Gottes, die Seinen Willen „flügelschnell“ vollbringen (vgl. Ps 102,20-21). Ihr Gehorsam ist er Vorbild in der Erfüllung des Willens Gottes, der sich in Seinem Wort (Seinen Geboten), in den Standespflichten, in den Anordnungen der kirchlichen und religiösen Vorgesetzten kundtut. Und wie die Sendung der heiligen Engel auf das ewige Heil der Menschen abzielt (vgl. Hebr 1,14), so gilt auch der Einsatz der Mitglieder des OA vorzugsweise der Rettung der Seelen, der Auferbauung der Kirche und der Hilfe in jeglicher Not, besonders für Priester und Gottgeweihte.

Charakterforderungen

Im Streben nach christlicher Vollkommenheit bildet das Wachstum in den Tugenden einen wichtigen Eckpunkt. Durch die Übung der Tugenden wird der Charakter geformt. Die heiligen Engel sollen zum Wachstum besonders in folgenden Tugenden helfen:

Päpstliches

Johannes Paul II.

Benedikt XVI.

Beurteilung der Privatoffenbarung durch die Kirche

Über eine Beurteilung der Privatoffenbarung von Gabriele Bitterlich gibt es durch die Päpste noch keine Aussage.

Die Kongregation für die Glaubenslehre hat den Gebrauch der Privatoffenbarungen von Gabriele Bitterlich 1983 und verstärkt 1992 beschränkt. Die in ihr enthaltene nichtbiblische Engelnamen dürfen nicht mehr angerufen werden; der Gebrauch entsprechender Schriften wurde Katholiken inner- wie außerhalb des Engelwerkes verboten. Sinn und Zweck der Interventionen durch die Kongregation für die Glaubenslehre, sind nicht eine Verurteilung der angeblichen Offenbarungen (vgl. "löscht den Geist nicht aus" 1 Thess 5, 19 - Lumen gentium 12), sondern die Sicherstellung des gesunden und organischen Wachstums, der von der Kirche anerkannten Gemeinschaften, das durch einen von ihr bevollmächtigten Delegaten beobachtet und gewährt werden soll.

Die Glaubenskongregation erklärt im Schreiben an die Bischofskonferenzen vom 2. Oktober 2010: „Wie sich das Opus Angelorum heute darstellt, ist es ein öffentlicher Verein der Kirche in Übereinstimmung mit der überlieferten Lehre und den Weisungen der höchsten Autorität.“ Es bestehe daher für die Bischöfe „kein Hindernis lehrmäßiger oder disziplinärer Art, diesen Verein in ihren Diözesen aufzunehmen und sein Wachstum zu fördern."

Weblinks