Christliche Vollkommenheit: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Christliche Vollkommenheit''' ist der Zustand einer Seele, der den Absichten [[Gott]]es unter den gegebenen Umständen (verschieden nach Geschlecht, Alter, Beruf, Fähigkeit usw.) möglichst entspricht. Theologisch wissenschaftlich, wird sie in der [[Aszetik]] behandelt.
 
'''Christliche Vollkommenheit''' ist der Zustand einer Seele, der den Absichten [[Gott]]es unter den gegebenen Umständen (verschieden nach Geschlecht, Alter, Beruf, Fähigkeit usw.) möglichst entspricht. Theologisch wissenschaftlich, wird sie in der [[Aszetik]] behandelt.
  
Sie besteht nicht nur im Meiden der [[Sünde]], sondern auch in der Übung aller [[Tugend]]en, vor allem der [[Gottesliebe]] als letzten Beweggrundes allen Tugendstrebens. In diesem Sinne ist jeder zur Vollkommenheit berufen, wenn auch nicht zum selben Grad, sondern entsprechend der ihm von Gott verliehenen Gnadenhilfen. Darum sagt [[Christus]] allgemein: "Seid vollkommen, wie euer [[Gott Vater|Vater]] im [[Himmel]] vollkommen ist."  
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Sie besteht nicht nur im Meiden der [[Sünde]], sondern auch in der Übung aller [[Tugend]]en, vor allem der [[Gottesliebe]] als letzten Beweggrundes allen Tugendstrebens. In diesem Sinne ist jeder zur Vollkommenheit berufen, wenn auch nicht zum selben Grad, sondern entsprechend der ihm von [[Gott]] verliehenen Gnadenhilfen. Darum sagt [[Christus]] allgemein: "Seid vollkommen, wie euer [[Gott Vater|Vater]] im [[Himmel]] vollkommen ist."  
  
 
==Stand der Vollkommenheit==
 
==Stand der Vollkommenheit==
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== Literatur ==
 
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*[[Gregor von Nyssa]], Über die Vollkommenheit
 
*[[Gregor von Nyssa]], Über die Vollkommenheit
*Sämtlche Schriften (in deutschen Buchstaben) der Heiligen [[Theresa von Ávila|Theresia von Jesus]]. Neue deutsche Ausgabe übersetzt und bearbeitet nach der spanischen Ausgabe des P. Silverio de S. Teresa C.D. von P. Aloysius Alkhofer ab Immaculata Conceptione aus dem Orden der unbeschuhten Karmeliten , Verlag Kösel-Pustet München um 19333-1941 (mit kirchlicher [[Druckerlaubnis]]): 6. Der Weg der Vollkommenheit und kleinere Schriften.
 
*[[Alfons Maria von Liguori]], Der vollkommene Christ – Anleitung zur christlichen Vollkommenheit
 
* Joseph Surin S.J.: Ausgewählte Zwiegespräche, Unterricht über die christliche Vollkommenheit, 2. verbesserte Auflage eingeleitet und besorgt von Karl Richstätter S.J., Bonifatius Verlag Paderborn 1929 (427 Seiten).
 
* Kardinal Johannes Bona: Der Tageslauf gottliebender Seelen. - Zum Nutzen aller, welche ernstlich nach Vollkommenheit streben, ins Deutsche übersetzt von Fr. X. Himmelstein, ehemal. Bistumsverweser in Würzburg, Würzburg ca. 1910; 230 Seiten).
 
* Peter Bürger S.J.: Unterweisungen über die christliche Vollkommenheit, [[Herder Verlag]] 1905 (2.,verbesserte Auflage; 692 Seiten).
 
* Heinrich Rickenbach: Weg zur Vollkommenheit, zunächst für [[Ordensleute]], Auf Grundlage des Holländischen des P. von Block bearbeitet von P. H. Rickenbach, Benedictiner in Einsiedeln, Verlag von Wyß, Eberle & Comp Einsiedeln 1877 (359 Seiten).
 
  
 
[[Kategorie:Spiritualität]]
 
[[Kategorie:Spiritualität]]

Version vom 24. Juni 2010, 11:05 Uhr

Datei:Stände der christlichen Vollkommenheit.JPG
Die Stände der christlichen Vollkommeneheit

Christliche Vollkommenheit ist der Zustand einer Seele, der den Absichten Gottes unter den gegebenen Umständen (verschieden nach Geschlecht, Alter, Beruf, Fähigkeit usw.) möglichst entspricht. Theologisch wissenschaftlich, wird sie in der Aszetik behandelt.

Sie besteht nicht nur im Meiden der Sünde, sondern auch in der Übung aller Tugenden, vor allem der Gottesliebe als letzten Beweggrundes allen Tugendstrebens. In diesem Sinne ist jeder zur Vollkommenheit berufen, wenn auch nicht zum selben Grad, sondern entsprechend der ihm von Gott verliehenen Gnadenhilfen. Darum sagt Christus allgemein: "Seid vollkommen, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist."

Stand der Vollkommenheit

Darüber hinaus gibt es einen Stand der Vollkommenheit, zu dem nur die berufen sind, die es fassen können, wie Christus sagt. Das ist der Stand der evangelischen Räte oder der Ordensstand. Der Ordensstand ist vollkommener als der Ehestand, weil er ein umfassenderes Ziel anstrebt, höhere Pflichten auferlegt, kräftigere Beweggründe bietet und bessere Mittel an die Hand gibt, zur Vollkommenheit zu gelangen. Damit ist nicht gesagt, dass die einzelnen Ordensleute eine höhere Vollkommenheit erreichen als andere, die nicht zum Stande der Vollkommenheit gehören, da die Höhe der Vollkommenheit sich nach dem Grade der Gottesliebe richtet.

Der Bischofsstand

Vom Stande der Vollkommenheit ist nach dem heiligen Thomas von Aquin der Stand der Vollkommenen zu unterscheiden, der Bischofsstand, weil die Bischöfe schon vollkommen sein sollen.

Literatur