Vier-Elementen-Lehre

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Die Elemente im biblischen Sinne <ref>vgl. {{#ifeq: 2. Brief des Petrus | Vier-Elementen-Lehre |{{#if: 2 Petr|2 Petr|2. Brief des Petrus}}|{{#if: 2 Petr |2 Petr|2. Brief des Petrus}}}} 3{{#if:10-13|,10-13}} Petr%203{{#if:10-13|,10-13}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%203{{#if:10-13|,10-13}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Buch der Weisheit | Vier-Elementen-Lehre |{{#if: Weish|Weish|Buch der Weisheit}}|{{#if: Weish |Weish|Buch der Weisheit}}}} 7{{#if:17|,17}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}; {{#ifeq: Buch der Weisheit | Vier-Elementen-Lehre |{{#if: Weish|Weish|Buch der Weisheit}}|{{#if: Weish |Weish|Buch der Weisheit}}}} 19{{#if:18|,18}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}</ref>, sind nach der Kirchenlehrerin Hildegard von Bingen<ref>Der Artikel ist auf den Angaben Hildegards aufgebaut.</ref>Feuer, Luft, Wasser und Erde. <ref>Es sind hier nicht die Chemischen Elemente vgl. Wikipedia: "Liste der chemischen Elemente" gemeint, sondern sind ähnlich der: "Vier-Elementen-Lehre"; lateinisch: ignis, aer, aqua, terra; englisch: fire, air, water, earth.</ref>

Eine Darstellung der vier Elemente

Ursprung der Elemente

Gott erschuf die Welt (den Makrokosmos)<ref>Hildegard von Bingen vergleicht in ihren Schriften ständig den Makrokosmos (die Welt) und den Mikrokosmos: den Menschen!</ref> und festigte sie durch die vier Elemente. Diese sind so eng miteinander verbunden, dass kein Element von einem anderen getrennt existieren kann. Sie halten sich so fest zusammen, dass man sie das Firmament nennt.

Warum es nur vier Elemente gibt

Mehr oder weniger als vier Elemente kann es nicht geben. Sie bestehen aus zwei Arten, den oberen und den unteren. Die oberen sind die himmlischen, die unteren die irdischen. Was in den oberen existiert, ist nicht greifbar und besteht aus Feuer<ref>Hebr 1, 7: "Und von den Engeln (gute Geister) sagt er: Er macht seine Engel zu Winden und seine Diener zu Feuerflammen."; vgl. {{#ifeq: Buch Daniel | Vier-Elementen-Lehre |{{#if: Dan|Dan|Buch Daniel}}|{{#if: Dan |Dan|Buch Daniel}}}} 7{{#if:9|,9}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}</ref> und Luft<ref>Luftgeister nennt Hildegard die Dämonen (böse Geister): In der Physika unter Schlüsselblume, Tanne, Hagebutte; Ulme, Chrysolith, Jaspis, Chrysopras, Wal etc.</ref>; was aber in den unteren existiert, ist greifbar und hat geformte Körper, und es besteht aus Wasser und Erde. <ref>in der Physika: "Die Geister bestehen aus Feuer und Luft ("himmlisches" Feuer und Luft), der Mensch aber aus Wasser und Erde ("Irdisches" Feuer, Luft, Wasser und Erde)."</ref>

Die Kräfte der Elemente

Die Kräfte jedes einzelnen Elementes sind:

Die Kräfte des Feuers

Das Feuer, das Höchste am Firmament und unter den Elementen, besitzt fünf Kräfte, nämlich:

  1. Hitze,
  2. Kälte,
  3. Feuchtigkeit,
  4. Luft und
  5. Bewegung,

wie auch der Mensch über fünf Sinne verfügt. Das Feuer ist heiss, aber die Kälte widersteht ihm, damit seine Hitze sich nicht übermässig ausbreiten kann. Das Wasser dient ihm dazu, dass sein Dampf aufsteigen kann. Durch die Luft wird es entfacht und durch die Bewegung dazu gebracht, dass seine Flamme aufleuchtet.

Die Kräfte der Luft

Die Luft hat vier Kräfte, nämlich:

  1. sie sendet den Tau aus,
  2. bringt alles Grün hervor,
  3. lässt den Windhauch wehen, wodurch sie die Blumen wachsen lässt,
  4. und verbreitet die Wärme, wodurch sie alles reifen lässt.

Die Luft ist der Hauch, der im Tau den keimenden Pflanzen die Feuchtigkeit eingibt, so dass alles grünen kann, bringt durch das Wehen die Blumen hervor und bringt alles durch die Wärme zur Reife. Die Luft, die der Position des Mondes und der Sterne am nächsten ist, befeuchtet die Gestirne, so wie die irdische Luft die Erde und die vernunftlosen, je nach ihrer Art mit Sinnen ausgestatteten Tiere belebt und bewegt und dennoch nicht abnimmt. Wenn diese Tiere sterben, kehrt dieselbe Luft zu ihrem früheren Stand zurück, ohne deshalb zuzunehmen, sondern sie bleibt, wie sie vorher war. Die irdische Luft, welche die Erde befeuchtet, lässt die Bäume und Kräuter grünen, wachsen und sich bewegen. Solange sie in ihnen ist, nimmt sie nicht ab. Sie nimmt aber auch nicht zu, wenn die Pflanzen abgeschnitten oder ausgerissen wurden und sie diese verlässt, sondern sie bleibt im selben Stand wie vorher.

Die Kräfte des Wassers

Das Wasser besitzt fünfzehn Kräfte, nämlich:

  1. die Wärme,
  2. die Luft,
  3. die Feuchtigkeit,
  4. das Überfluten,
  5. die Geschwindigkeit,
  6. die Beweglichkeit;
  7. den Bäumen gibt es den Saft,
  8. den Früchten den Geschmack,
  9. den Pflanzen das Grün; alles ist voll von seiner Feuchtigkeit,
  10. es trägt Vögel,
  11. ernährt die Fische,
  12. lässt Tiere in seiner Wärme leben,
  13. hält die Reptilien in ihrem Schaum zurück
  14. und hält alles am Leben

Die Kräfte der Erde

Die Erde ist von Natur aus kalt. Sie hat sieben Kräfte:

  1. teilweise ist sie im Sommer kalt,
  2. teilweise ist sie im Winter warm,
  3. hat die Kraft, wachsen zu lassen, in sich,
  4. hat die Kraft, welken zu lassen, in sich,
  5. bringt die Keime hervor,
  6. erhält die Lebewesen am Leben und
  7. trägt alles.

Die Elemente und der Mensch

Hildegard von Bingen Liber Divinorum Operum.jpg

Die vier Elemente sind im Menschen, und er (der Mikrokosmos) wirkt mit ihnen. Alle Werke des Menschen berühren die Elemente und werden von ihnen beeinflusst. Die Elemente verhalten sich dem Menschen entsprechend. Das Unruhige, Kriegerische im Handeln der Menschen versetzt die Elemente oft in heftige Bewegung, wie wenn ein Mensch ein Netz in seiner Hand hält und es bewegt. So bringt der Mensch die Elemente in Bewegung, so dass sie entsprechend seinen Werken ihren Einfluss ausüben.

Wie die Elemente die Welt zusammenhalten, so sorgen sie auch für den Zusammenhalt des menschlichen Körpers. Sie sind im Menschen verbreitet und teilen ihre Aufgaben so auf, dass er zusammengehalten wird. So sind sie auch über die Welt verteilt und wirken da. Sie wirken mit ihren Kräften in Menschen und umkreisen ihn bei allem, was er tut, geschwind wie ein Rad mit seinen Rundungen.

Das Feuer ist mit seinen fünf Kräften im Hirn und im Mark des Menschen. Das Feuer äussert sich als Hitze beim Sehen, als Kälte beim Riechen, als Feuchtigkeit beim Schmecken, als Luft beim Hören und als Bewegung beim Tasten.

Die Luft ist mit ihren vier Kräften im Atem und in der Vernunft des Menschen. Sie leistet durch ihren lebendigen Hauch, der nichts anderes als die Seele ist, im Menschen ihren Dienst, weil sie ihn trägt, und sie ist der Flügel seines Fluges, wenn der Mensch den Atem in sich zieht und ausstösst, dass er leben kann. Die Seele ist das Feuer, das den ganzen Körper durchdringt und den Menschen belebt. Auch zündet die Luft das Feuer an, und das Feuer brennt durch die Luft in allem. Die Luft äussert sich, wenn sie den Tau aussendet, das Wachstum anregt, den Wind bewegt und der Mensch sich durch Wärmeeinwirkung ausdehnt.

Das Wasser mit seinen fünfzehn Kräften ist in der Feuchtigkeit und im Blut des Menschen enthalten. Vom Wasser hat der Mensch die Beweglichkeit.

Die Erde gedeiht, wenn die Elemente ihre Aufgaben gut und ordentlich erfüllen, so dass die Wärme, der Tau und der Regen sich teilen und einzeln und mässig zur rechten Zeit sich herabsenken, um der Erde und den Früchten die richtigen Wetterbedingungen zu geben, und viel Frucht und Gesundheit bringen.

Beschaffenheitsbeschreibung eines irdischen Dinges

Hildegard von Bingen beschreibt im Buch Physika, das aus neun Büchern besteht, Pflanzen, Bäume, Tiere usw.. Meist der erste Satz der Beschreibung sagt einiges über die Verbindung zu den Elementen aus. Z.B. "Der Dinkel ist das beste Getreide, und er ist warm…" Sie geht fast immer auf das Element Feuer<ref>z.B. sehr warm; warm; mehr warm als kalt; mehr kalt als warm; kalt; sehr kalt.</ref> ein. Weiter nimmt sie oft bezug zum Element Wasser: z.B. Der Fenchel ist weder von trockener Natur (also feucht) ...". Wenige Male beschreibt sie die Luftigkeit von Pflanzen. Der Bezug zum Element Erde bezieht sich auf rein und unrein, besonders bei Tieren.<ref>Hervorzuheben ist, dass Hildegard diejenigen Tiere für den menschlichen Verzehr geeignet erachtet, welche die Juden im Buch Levitikus ({{#ifeq: Levitikus | Vier-Elementen-Lehre |{{#if: Lev|Lev|Levitikus}}|{{#if: Lev |Lev|Levitikus}}}} 11{{#if:1-46|,1-46}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) lehrten. Sie gibt zwar dafür andere Kriterien an, die im Endeffekt jedoch dasselbe aussagen.</ref>

Element Qualität
1 Feuer warm - kalt
2 Luft luftig - hart
3 Wasser feucht - trocken
4 Erde rein - unrein

Hauptwinde, Elemente, Gericht und Tag des Herrn

"Die vier Hauptwinde leisten unter und über der Sonne dem Firmament Beistand, halten es zusammen und umgeben den ganzen Kreis, nämlich vom unteren Teil bis zum oberen Teil des Firmaments, wie mit einem Mantel. " "Diese sind die Flügel der Macht Gottes." Jetzt sind sie "mit dem Schlüssel der Majestät Gottes eingeschlossen, so dass die Elemente bisher in gelenkter Harmonie blieben. Sie werden keinem Menschen irgendeine Gefahr bringen ausser am Ende der Welt, weil dann alles gereinigt werden wird. Wenn sie gleichzeitig entfesselt werden, bringen sie alle Elemente durcheinander, trennen sich, wühlen das Meer auf und lassen alle Gewässer austrocknen."

Und an anderer Stelle vergleicht Hildegard wiederum den Mikrokosmos Mensch mit dem Makrokosmos alles Geschaffenen: "Wenn sich alle vier Elemente gegen die Ordnung erhoben haben, wird der Mensch schnell, in einem Augenblick und im Nu von ihnen auf der Stelle getötet, weil er es zu keiner Zeit aushalten könnte, sondern einen totalen Zusammenbruch erleiden würde. So wird alles am Jüngsten Tag zerschmettert werden, wenn die vier Elemente sich gegenseitig bekämpfen."

Und die Bibel sagt: "Der Tag des Herrn wird aber kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel prasselnd vergehen, die Elemente werden verbrannt und aufgelöst, die Erde und alles, was auf ihr ist, werden (nicht mehr) gefunden. … An jenem Tag wird sich der Himmel im Feuer auflösen und die Elemente werden im Brand zerschmelzen. Dann erwarten wir, seiner Verheißung gemäß, einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen die Gerechtigkeit wohnt." ({{#ifeq: 2. Brief des Petrus | Vier-Elementen-Lehre |{{#if: 2 Petr|2 Petr|2. Brief des Petrus}}|{{#if: 2 Petr |2 Petr|2. Brief des Petrus}}}} 3{{#if:10-13|,10-13}} Petr%203{{#if:10-13|,10-13}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%203{{#if:10-13|,10-13}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }})

Literatur

  • Hildegard von Bingen: Heilwissen, Von den Ursachen und der Behandlung von Krankheiten. Hg. von Manfred Pawlik, Pattloch Verlag, ISBN 3-629-00594-1.
  • Hildegard von Bingen: Heilkraft der Natur. Das Buch von den inneren Wesen der verschiedenen Naturen der Geschöpfe. Erste vollständige, wortgetreue und textkritische Übersetzung, bei der alle Handschriften berücksichtigt sind. Übersetzt von Marie-Luise Portmann, Hg. von der Basler Hildegard-Gesellschaft Christiana Verlag Stein am Rhein 2009, ISBN 978-3-7171-1129-0.

Anmerkungen

<references />